Frei zugänglich

Gainsborough, Thomas

Geboren
Sudbury (Suffolk), 14. Mai 1727
Gestorben
London, 2. August 1788
Land
Großbritannien
Geschlecht
männlich
GND-ID
Weitere Namen
Gainsborough, Thomas
Berufe
Maler*in; Grafiker*in; Zeichner*in
Wirkungsorte
London, Ipswich (Suffolk), Bath (Somerset), Sudbury (Suffolk)
Zur Karte
Von
Rosenthal, Michael
Zuletzt geändert
06.12.2024
Veröffentlicht in
AKL XLVII, 2005, 305

VITAZEILE

Gainsborough, Thomas, brit. Maler, Zeichner, Graphiker, get. 14.5.1727 Sudbury/Suffolk, †2.8.1788 London.

LEBEN UND WIRKEN

Fünfter Sohn des Wollhändlers John G. und seiner Ehefrau Margaret Boroughs; zu den Geschwistern zählen der als "Scheming Jack" bek. John, ein Erfinder von geistreichen, aber unpraktikablen Geräten, und Mary, die später einen Hutmacherladen in Bath betreibt. Zunächst für das väterl. Gewerbe bestimmt. Der Überlieferung nach sind jedoch G.s lokale Lsch.-Zchngn so beeindruckend, daß der Vater ihn 1740 nach London schickt, um Kunst zu studieren. Seine Lehrer sind der Graphiker Hubert-François Gravelot und and. mit der St. Martin's Lane Acad. von William Hogarth assoziierte Maler, bes. Francis Hayman. Die KSch ist ab 1741 eng mit dem bedeutendsten Projekt der Zeit in der durch Hogarth revitalisierten Kunstszene der Metropole verknüpft, der Dekoration der "Supper Boxes" in den Vergnügungsgärten von Jonathan Tyers in Vauxhall mit zahlr. Gem. unbeschwerter, v.a. ländl. Sujets. Wegen des Zeitdrucks und enormen Umfangs des Projekts ist zu vermuten, daß alle verfügbaren Hände, und damit auch der junge G., zur Voll. herangezogen werden. Sich rasch und frühreif entwickelnd, etabliert G. 1743 ein eig. Atelier in Hatton Garden. ∞1746 Margaret Burr, eine illegitime Tochter des Duke of Beaufort, der ihr Annuitäten von 200 Pfund aussetzt; wenig später Geburt der noch als Kleinkind verstorbenen Tochter Mary. Zum Lebensunterhalt malt G. Nachahmungen populärer holl. Lsch. des 17.Jh. (von G. selbst später als "imitations of little Dutch landskips" bez.). Neben Hogarth, Hayman u.a. Mitarb. an der Ausmalung des wohltätigen Foundling Hospitals. Wegen des zu geringen Einkommens in London kehrt G. 1748 nach Sudbury zurück. Während er zwar weiterhin Lsch. malt (z.B. Gainsborough's Forest; London, NG), sind Bildnisse am einträglichsten, v.a. "portraits-in-little", die den Landadel Suffolks kleinformatig in umgebender Lsch. zeigen. Die Aufträge erhält er zumeist aus persönl. Verbindungen seines wohlsituierten Fam.- und Freundeskreises. Die Geburt der Töchter Mary und Margaret (1750 und 1751) und zunehmende finanzielle Verpflichtungen haben wohl Anteil an der Entscheidung, 1752 nach Ipswich zu ziehen, einer Markt- und Hafenstadt, bes. für Güter aus den Niederlanden. Als lebhaftes kult. Zentrum bietet sie G. außerdem die Möglichkeit, seinen starken musikal. Neigungen nachzugehen und sich unter Musikern zu bewegen, die er Künstlerkreisen zumeist vorzieht. Er trifft hier den ital. Geiger Felice de' Giardini, der zu einem lebenslangen Freund wird, und entwickelt eine intime Freundschaft mit dem Maler und Graphikhändler Joshua Kirby, einem Bekannten von Hogarth und ab 1755 in London Lehrer des zukünftigen Königs George III. In Ipswich expandiert G. seine Bildnispraxis und erhält erste Aufträge von distinguierten Persönlichkeiten, z.B. 1755 vom Duke of Bedford für zwei Lsch. für das Speisezimmer in Woburn Abbey, A Woodcutter courting a Milkmaid und Haymaking, die der zeitgen. Reiseschriftsteller Thomas Pennant als den sie umgebenden Altmeister-Gem. ebenbürtig beschreibt. Dennoch ergibt sich für G. das Problem einer provinziellen Bildnispraxis mit begrenztem Kundenkreis ohne Folgeaufträge. Vermutl. auf Anraten seines Gönners Philip Thicknesse, des Statthalters des Landguard Fort in Felixstowe, erkundet G. 1758 sechs Monate lang die Marktlage in dem sich zu einem luxuriösen Zentrum der gehobenen Gesellschaft entwickelnden Bath in Somerset und arrangiert in Erwartung eines größeren Kundenkreises 1759 trotz der Vorbehalte der Ehefrau den Umzug dorthin. Bald freundet er sich mit bed. Künstlern an, die dort gastieren, z.B. mit dem Schauspieler David Garrick und den Musikern Johann Christian Bach und Carl Friedrich Abel. Äußerst erfolgreich porträtiert er Prominente wie den lokalen Parlamentsabgeordneten Robert Craggs (Priv.-Slg; als Leihgabe im Holburne MoA, Bath) oder die skandalträchtige Musikerin Ann Ford (die spätere Gattin seines Freundes Thicknesse; Cincinnati, AM) und nutzt die Gelegenheit der relativen Nähe von Wilton House b. Salisbury, um die dortigen Bildnisse von Anton van Dyck zu studieren und die eig. Malerei mit dessen Brio und Bravura zu bereichern. In Bath hält G. u.a. gute Beziehungen zum Pastellmaler William Hoare. A. der 1760er Jahre wird sein auf Größeres zielender Ehrgeiz allg. offenbar. 1761 beschickt er die Ausst. der Soc. of Artists in London (nach der des Vorjahres die zweite jemals stattfindende öff. Ausst. lebender brit. Künstler) mit Robert Craggs, um den Unterschied zw. seinem virtuosen, maler. Stil und den trockeneren, mehr generell behandelten Oberflächen von Joshua Reynolds und dessen Anhängern deutl. zu machen. 1763 unterstreicht er ebd. erneut diese Differenz durch das humorvolle Portr. des Schauspielers James Quin (Dublin), das er der Darst. des jakobit. Rebellen "Simon Lord Lovat" von Hogarth annähert. Hiermit reagiert G. auf die Vorjahres-Ausst., in der Reynolds seine Allegorie "Garrick between Tragedy and Comedy" zeigte, einer implizierten Kritik an Garrick, die trag. Rollen zugunsten der komischen zu verschmähen. Mit der eig. Annäherung an Hogarth und damit an das Konzept eines mod. moral. Sujets, proklamiert G. die Idee, daß mod. Kunst aus dem zeitgen. Leben entspringen müsse und nicht aus einem Prozeß intellektueller Zusammenfügung. G. bewahrt sich eine schrullige Unabhängigkeit, indem er sich z.B. kaum um die Publ. seiner Bildnisse als Mezzotinto kümmert (entgegen der allg. Praxis seiner Kollegen, die dies als fundamental betrachten). Neben seiner blühenden Portr.-Wkst. widmet sich G. auch weiterhin der Lsch., wenn auch weitaus seltener. Er zeigt die Besonderheiten der neuen Umgebung von Somerset und malt dramat., steil abfallende Hügel, ganz im Gegensatz zu den Darst. der sanften Lsch. Suffolks, für die er sich der holl. Vorbilder des 17.Jh., etwa von Jan Wijnants oder Jacob van Ruisdael, bedient. In Somerset greift er hingegen auch auf das Vorbild von Peter Paul Rubens zurück. 1768 ist G.s Reputation so groß, daß er (wie auch Hoare) die Einladung erhält, Mitbegr. der RA zu werden, ein Ereignis, dessen Bedeutung gar nicht genug betont werden kann, da z.B. wichtige Künstler wie Joseph Wright of Derby hierbei übergangen werden. G.s Akzeptieren bedingt seinen Austritt aus der Soc. of Artists und damit auch eine schmerzhafte Absage an seinen alten Freund J.Kirby, als ihm dieser als Präs. der Soc. die Nachf. in diesem Amt anträgt. Der betreffende Brief offenbart G.s menschl. Güte, und die dennoch erteilte Ablehnung belegt, wie wichtig ihm die Anerkennung seines professionellen Standes durch die rivalisierende RA sein mußte. G.s von Anfang an gespannte Beziehung zur RA geht z.T. auf deren sich unter der Ltg von Reynolds nach frz. Muster entwickelnde Ausrichtung zurück, die u.a. einer etwa zweihundert Jahre alten kunsttheoret. Trad. folgend der Hist.-Malerei den höchsten Rang einräumt und Disegno über Colore erhebt. Entsprechend ist es G.s sensuell ausgerichteter, unitalien. Malerei versagt, als Kunst erster Ordnung zu gelten. Prakt. erlangt dies jedoch kaum Bedeutung: In angemessen satir. Weise dankt er 1773 Hoare für die Sendung des fünften Diskurses von Reynolds mit der Bemerkung, dieser vergesse wohl, daß England keine Verwendung für Hist.-Malerei habe ("betwixt Friends Sir Joshua either forgets, or does not chuse see his Instruction is all adapted to form the History Painter, which he must know there is no call for in this country"). Pragmat. erkennt er, daß die Konzentration auf Bildnismalerei Vorrang hat und sich ein Künstler erst danach Sujets eig. Geschmacks zuwenden kann (in G.s Fall: Lsch.). Bis 1773 beschickt er von Bath aus die RA, lehnt sich aber bald gegen die Hängung seiner Arbeiten auf, die in ihrer Willkür seinen maler. Qualitäten zuwiderlaufen. 1774 zieht er nach London. Seine genauen Beweggründe sind nicht bekannt. J.Wright, der G.s Stellung in Bath einzunehmen gedenkt, begründet G.s Schritt mit dem Rückgang des Bildnisgeschäftes dort, doch war G. bis dahin immer noch ausgelastet. Vermutl. sucht G. die Basis in der Metropole, um es seiner Klientel einfacher zu machen, seine Gem.-Räume zu besuchen und so den aus seiner Weigerung auszustellen entstandenen Schaden einzugrenzen. In der Tat ist er auch ohne die RA-Ausst. erfolgreich und kann die nach Reynolds höchsten Honorare verlangen: 30 Guineas für ein Kopfbildnis, 60 für eine Halbfigur und 100 für eine Ganzfigur (bei Reynolds sind es 35, 70 und 150 Guineas). Dennoch erachtet er die öff. Präsenz als wesentl. und plant seine Rückkehr zu den RA-Ausst. 1777 sorgfältig, zunächst hinsichtl. der Presseberichte, die in jener Zeit auch über Künstlerpersönlichkeiten detailliert Auskunft geben. G. kann sich bereits auf wohlwollende Rez. durch den Reverend Henry Bate Dudley und seine Ztg, die Morning Post, verlassen (ab 1780 ist Bate Hrsg. des Morning Herald). Zudem ist es nun bereits ein Klischee, die Rivalität zw. Reynolds und G. herauszustreichen, eine Werbung, die sich für beide als lukrativ erweist. Die Wichtigkeit seiner erneuten Ausst.-Präsens wird durch die Werkauswahl belegt, die von dem kolorist. Schaustück eines Carl Friedrich Abel in einem Moment musikal. Inspiration (San Marino) über die spektakulär betörende Repräsentation der Salonschönheit Mrs Graham (Edinburgh) bis zu dem als rubensian. Lsch. gelobten The Watering Place (London, NG) reicht. Der durchschlagende Erfolg beweist, daß G. nunmehr in dem mit Bildern geführten Dialog mit dem limitierenden Akademismus von Reynolds seine eig. Bandbreite entwickelt hat. Aus Lsch.-Motiven leitet er das Thema der "cottage door" ab, die sich auf die Darst. ländl. Fam. konzentriert, häufig jedoch auf relig. Bild-Trad. aufbaut und altmeisterl. Qualitäten aufweist. In den 1770er Jahren beginnt er, mit neuen graph. Techniken wie Aquatinta und später Weichgrund-Rad. zu experimentieren. Beide Techniken erlauben ihm ein relativ rasches Arbeiten und fließende, maler. Effekte, die dem Œuvre eine themat. wie formale Kohärenz verleihen. In den späten 1770er Jahren findet G. Gönner aus der Königs-Fam., wenngleich zunächst nur für Bildnisse der skandalträchtigen Duke und Duchess of Cumberland. 1781 kann er hingegen Portr. von George III und Queen Charlotte (R. Coll.) ausstellen, was die nunmehr guten Beziehungen zum Monarchen und der kgl. Fam. belegt; später wird sich das auch in Aufträgen des Prince of Wales manifestieren. G.s endgültiger Bruch mit der RA hängt mit diesem kgl. Patronat zusammen. 1783 kann er mit Berufung auf den kgl. Auftrag für eine zur Ausst. vorgesehene Gruppen-Darst. von 15 Kopfbildnissen auf eine ihm genehme Hängung bestehen. 1784 ist ihm die relativ niedrige Hängung eines Ganzfigurenporträts der drei ältesten Prinzessinnen (heute beschnitten; R. Coll.) wichtig, um die Betrachtung in einem bestimmten intendierten Licht zu erleichtern, während die Hängungskommission auf eine konventionelle Hängung für Ganzfiguren über mehr als zwei Metern Höhe beharrt. G. zieht daraufhin unter großem öff. Aufsehen all seine Einsendungen zurück. Noch im gleichen Jahr wird außerdem nicht G., sondern Reynolds zum Nachf. des verstorbenen Allan Ramsay als King's Painter ernannt, entgegen G.s Erwartungen, der dem Monarchen persönl. viel näher steht. Dieser Vorfall signalisiert die Bedeutungsschwere der fundamentalen Differenz beider über eine angemessene Form der mod. Kunst. Zu diesem Zeitpunkt ist eine Expansion des künstler. Spektrums G.s sowohl in Variationsbreite wie im Anspruch bereits deutl. sichtbar. Ab den frühen 1780er Jahren gruppiert er rustikale Figuren in einem größeren Format und schafft "fancy pictures", denen größte künstler. Ansprüche anhaften, sowohl hinsichtl. altmeisterl. Trad. wie der Verknüpfung der Sujets mit ernsten Dingen. So zeigt er etwa im Gem. Shepherd Boys with Dogs fighting (1783; London, Iveagh Bequest) zwei Hirtenjungen, die streiten, ob sie den Kampf ihrer Hunde unterbrechen sollen, während ihre Herde unbeaufsichtigt bleibt. Hier ist die Lsch.-Komp. aus dem "St. Peter Martyr" von Tizian adaptiert, und auch die Farbgebung steht in der venez. Tradition. Durch die Umkehrung des friedl. pastoralen Topos lädt G. zum Nachdenken über den amer. Unabhängigkeitskrieg ein, der vielfach ebenfalls als unnatürl. zerstörer. Streit interpretiert wird. Die Übernahme der Figurenposen aus den "Four Stages of Cruelty" von Hogarth zeichnet das Bild als mod. Sujet aus; in dieser Weise bietet es eine Alternative zu dem von Reynolds exemplifizierten "grand style", den dieser auch noch für die entstehende kommerziell und industriell geprägte Gesellschaft Großbritanniens fordert. In vollem Bewußtsein dessen attackiert G. in der Folge den Akademismus z.B. mit dem um 1785 gemalten mytholog. Sujet Diana und Actaeon (R. Coll.; s.u.), dem er jegl. tieferen Gehalt versagt. Ein sich 1787-88 abzeichnendes Krebsleiden führt schnell zu seinem Tod. Wenig vorher, im Juli 1788, schreibt er den einprägsamsten seiner char. eloquenten Briefe an Reynolds und bittet diesen um einen Besuch, um seine "Sachen" zu sehen. Reynolds berichtet über diesen Besuch in seinem 14. Diskurs wohlwollend, beschreibt G.s bewußte Ausweitung seines künstler. Spektrums und präsentiert seinen Rivalen als jemanden, der in den niedrigeren Genres zu einer unerreichten Vollendung gelangt. Der Rückgriff auf Begriffe, die der Beschreibung von Tizians Malweise durch Vasari entlehnt sind, offenbart Reynolds' wirkl. Respekt vor G., dessen Bedeutung in der Gesch. der RA er nicht zu verleugnen vermag. - Über G.s lange und äußerst produktive Karriere bleiben seine Themen relativ kontinuierlich, während sich seine Malweise erwartungsgemäß entwickelt. So ist z.B. die Figur eines Holzfällers im Vordergrund von Gainsborough's Forest von ca. 1748 (London, NG) ein klarer Vorläufer der lebensgroßen Figur, die in dem großformatigen Bild von 1787 (240x150 cm; heute nur durch den 1790 publ. Stich von Peter Simon bek.) Schutz vor dem Sturm sucht, doch erhält der frühere Holzfäller heroische Proportionen und den Ausdruck eines verklärten Heiligen. Die komplexe Ikonogr. verarbeitet auch Vorbilder aus der brit. Lsch.-Malerei eines Richard Wilson, bes. dessen "Ego fui in Arcadia", wie auch "Et in Arcadia Ego" von Nicholas Poussin. In techn. Hinsicht entwickelt sich G.s Bildnismalerei von einer hölzernen Nachahmung der soliden Malweise von Hogarth und Hayman zu einer weitaus flüssigeren Bewältigung, z.B. The Gravenor Fam. (1752-54; New Haven). Er bildet sodann einen strichelnden Farbauftrag zur Darst. der Gesichtszüge aus (z.B. Reverend Richard Canning, ca. 1757; Ipswich Borough Council), den er bis 1759 mit William Wollaston (ebd.) verfeinert. Gleichzeitig erfaßt er gut individuelle Ähnlichkeit, während er die Züge genügend undefiniert läßt, um der Fantasie des Betrachters Spielraum zu lassen. G. zeigt Wollaston in einer kontemplativen Pause vom Flötenspiel und schafft gleichsam musikal. Farbharmonien. Vermutl. für einige Zeit in G.s Galeriezimmer in Bath als Vorzeigestück ausgestellt, wird den Besuchern dort durch die Gegenüberstellung der 1760 gemalten Ann Ford ein eindringl. Paar musikal. Bildnisse präsentiert. Mit der Wahl der Amateurmusikerin Ann Ford, berüchtigt durch ihre Weigerung, Mätresse des Earl of Jersey zu werden, der daraufhin ihre Konzerte sabotiert und sie in Pamphleten angreift, nutzt G. pragmat. die Marktbedeutung von Prominenten. G. reichert die Ikonogr. des Bildes mit Anspielungen auf diese Geschehnisse an, indem er die Ford in einer für Frauen untyp. Pose mit überkreuzten Beinen darstellt und der in ihrem Schoß liegenden Gitarre phall. Konnotationen verleiht. Zugleich malt er sie in einer Pose, die sich der berühmten Händelstatue von Louis-François Roubiliac annähert, womit G. ihren musikal. Fähigkeiten ein Kompliment zollt. In der Malweise legt er großen Wert auf Ähnlichkeit, während er die Draperie und Farbharmonien mit außergewöhnl. Bravura behandelt. Mit diesem Bild schafft er somit eine Basis für die weitere Entwicklung seines persönl. Stils. G. verläßt sich bei der Ausf. nicht wie viele Maler der Zeit auf Ass. oder Draperiemaler. Erst ab 1772 beschäftigt er seinen Neffen Gainsborough Dupont für alle mögl. künstler. Belange (gemeinsam malen beide z.B. in einer Nacht die Draperie der Queen Charlotte; London, R. Coll.), im allgemeinen vollendet er ein Portr. aber in seiner Gesamtheit selbst. Teilw. aus diesem Grund wie auch aufgrund seiner Einschätzung, daß das Malen von Gesichtern einer Sklavenarbeit gleichkäme, zeigen sich im Porträtschaffen große Qualitätsschwankungen. Zeitweise macht er tatsächl. so wenig wie mögl., während er bei and. Gelegenheit meisterhafte intime Bildnisse fertigt. Teils entstehen sie skizzenhaft rasch, teils mit satir. Intentionen. Ein wesentl. Faktor scheint hierbei zu sein, für wie verständig und einfühlsam G. die Darzustellenden einschätzt. Die Ovale Duchess of Bedford und ihre Töchter (ca. 1764; Woburn Abbey) sind sorgsam ausgewogene und intime Arbeiten, die auf den Frauenporträts der späten 1750er Jahre von A.Ramsay und die diese inspirierenden frz. Pastelle aufbauen. Im Gegensatz dazu erscheint die wenig spätere Mrs Horton (1766; Dublin) wie eine Personifikation albern lächelnder Leere. Bes. bei Ganzfiguren, die zur öff. Ausst. bestimmt sind, vermag G. jedoch zu bezaubern, z.B. Isabella, Viscountess Molyneux (Liverpool; RA-Ausst. 1769). Er betont nicht nur den Kontrast zur soliden Malweise von Reynolds, sondern erstrebt die gewagte Plazierung einer Figur in einer Stimmungs-Lsch. und nicht zuletzt die Demonstration einer virtuos gehandhabten reduzierten Palette von Schwarz und Silber. 1771, gleichzeitig mit deren Scheidungsprozessen, stellt er die Pendants von Lord und Lady Ligonier (San Marino) aus, in denen G. sein psycholog. Einsichtsvermögen demonstriert. Während er jenen neben einem physiognom. ähnl. Züge aufweisenden Pferd als langweiligen Char. darstellt, weist er die durch Affären bek. Gattin als modebewußt, nachdenkl. und kreativ aus. Anders als seine Zeitgenossen vermag es G., sich in eine Welt zu versetzen, in der Frauen die Freiheit haben, ihre Fähigkeiten voll zu entfalten. In einer Zeit, in der Individualität die kollektive Identität von Schichten abzulösen droht, beruht G.s Ruf auf treuer Wiedergabe individueller Züge sowie auf einem bravurösen Duktus. Der Rückbezug seiner Malweise auf Van Dyck sichert ihm zudem die Assoziation mit höf. Eleganz. Die 1777 im Zuge seiner erneuten Teiln. an RA-Ausst. gezeigte Mrs Graham (Edinburgh) ist mehr als ein ikonenhaftes Bild einer herausragenden Schönheit jener Zeit. Die Pose stammt aus Van Dycks "Elizabeth Howard, Countess of Peterborough", die bereits Reynolds 1758-59 als Vorbild für seine "Mrs Gunning" diente. Während dieser aber der Frau als Venus schmeichelt, erweist sich G.s Mrs Graham, in eine zeitgen. Variante eines Kostüms des 17.Jh. gekleidet, als Vorläuferin der kalten Glamourmodelle der Mode-Fotogr. des 20.Jh. Doch G.s Variationsbreite geht weit über diese Art hierat. Bildwerke hinaus. Neben den ihm wesensfremd gebliebenen Modellen gelingen ihm im entgegengesetzten Fall Werke von einfühlsamer Sympathie. Frühe Anzeichen dafür finden sich ab den 1750er Jahren bei den Darst. seiner Töchter beim Spielen (London, NG; Oxford, Ashmolean Mus.), in denen sich zärtl. Beobachtung mit treffenden Gedanken über die Vergänglichkeit der Kindheit durchdringen. Er besitzt einen geschärften Sinn für die Darst. älterer Menschen. So hat wohl Mrs Henry William Berkeley Portman (1764-65; The Portman Settled Estates) ihre Blüte überschritten, ist jedoch denkend ihren eig. Raum ausfüllend gesehen, während sie in modernem Habitus erscheint. Die Konzentration auf die priv. Sphäre (im Gegensatz zum öff. zur Schau getragenen Individuum) ermöglicht dem Maler, die Tugenden zu betonen, die es diesen Personen erlauben, einen eig. Beitrag in der öff. Sphäre zu leisten. G. arbeitet in einer Blütezeit der Sensibilität, die sich bei den Nachf. von Shaftesbury als Glaube an die eingeborene Güte des Menschen äußert. In einer Zeit beispielloser ökonom. Expansion und der Destabilisierung fixierter und hierat. geordneter Gesellschaftsmodelle litt gleichfalls das Konzept einer unverletzl., von oben auferlegten Moralität. In dieser instabilen Gesellschaft soll Höflichkeit in Form auserlesener Feinfühligkeit, die sich als Ernsthaftigkeit, Introspektion und Unaffektiertheit äußern kann und sich als instinktive Sympathie auf alle Lebewesen erstreckt, den eth. Zusammenhalt gewährleisten. Diese Denkmodelle im Sinn, stellt G. George, Lord Vernon (Southampton, City AG; RA-Ausst. 1767) kontemplativ in einer Lsch. dar. Schlicht gekleidet (entgegen aristokrat. Prahlerei) kost er einen Spaniel, statt ihn für die auf den Körper des Herren gelegten Pfoten zu züchtigen. Tugend ist in dieser Ikonogr. impliziert, gleichermaßen aber auch ges. Hierarchie, z.B. bei Henry, 3rd Duke of Buccleuch (1770; Slg Duke of Buccleuch and Queensbury), dessen Name lt. Walter Scott von den Reichen nie ohne Lob und von den Armen nie ohne Segen genannt wurde. G. konzentriert sich hier auf einen Menschen, der einen Hund umarmt. Trotz der würdevollen Süße des Bildes ist doch auch der halbverdeckte Order of the Thistle an Buccleuchs Rock erkennbar sowie der kompositor. Bezug auf das Portr. des Herzogs von Mantua von Tizian. Beide Elemente manifestieren, daß solch exquisite Sensibilität und beispielhafte Moralität nur den allerfeinsten Aristokraten vorbehalten bleibt. Die Porträtkunst der Einfühlsamkeit ist bei all dem nicht unproblematisch, denn auch Frauen konnten als sensibel charakterisiert werden, z.B. Mrs Lewes Peak Garland (ca. 1775; Slg Viscount Cowdray), gekleidet in einer rauh aufgetragenen Variante der klassizierenden Draperien von Reynolds Portr. und dargestellt in einer Haltung nachdenkl. Versunkenheit. Die Pose steht im Einklang mit der des späteren Officer of the 4th Regiment of Foot (ca. 1776-80; Melbourne), der an einen Fels gelehnt den Rücken einem Schiff zuwendet, das ihn vermutl. zum Kriegseinsatz nach Amerika bringen wird. Eben in der Verneinung von Kriegs-Ikonogr. (allein der Hund deutet Treue zur Pflicht an) ist ein Hinweis auf die große Komplexität sozialer Beziehungen der Zeit zu sehen. Der fundamentale Unterschied gegenüber der sozial hierarch. organisierten Porträtkunst besteht darin, daß G. mehr zu versuchen scheint, die Alltagswirklichkeit einzufangen. Dies verdeutlichen die Portr. beider von der großen Schauspielerin Sarah Siddons. Reynolds präsentiert sie 1784 in spektakulärer Weise in der RA als trag. Muse und errichtet nach dem Vorbild von Michelangelo eine allegor., himml. Vision. G.s fein ausgeführte Mrs Siddons (ca. 1783-85; London, NG) erscheint mit kolorist. Brillanz in reichen Rot-, Gold- und Blautönen als seitl. gesehene Halbfigur, nach aktuellster Mode gekleidet in einem häusl. Interieur. G.s Porträtkunst erreicht nun ein seltenes Niveau von Erfindungsgabe und fast schon Transzendenz. Mrs Sheridan (ca. 1785-87; Washington, NG of Art) verschmilzt wie eine neuzeitl. Dryade mit der dramat. beleuchteten Lsch., während im Gem. The Morning Walk (1785; London, NG) Mr und Mrs Hallett farbharmon. mit der Lsch., die sie durchstreifen, wiedergegeben sind. Dieser Spaziergang von Gefährten wäre in der strenggeordneten Welt früherer Portr. wie The Gravenor Fam. undenkbar gewesen. Trotz allem ist die Bildnismalerei für G. in erster Linie Broterwerb, und es existieren zahlr. Portr., die beweisen, wie wenig der führende Porträtist G. gewillt war, seine Erfindungskraft oder Virtuosität auf dieses Genre zu verschwenden. Seine Vorliebe lag immer bei der Lsch. und deren Bewohnern. Gelegentl., wie im Fall von Mrs Sheridan, akzeptiert er auch eine zu porträtierende Person in dieser Weise. Zu and. Zeiten ergibt sich ein Bruch, sogar in einem so berühmten frühen Werk wie Mr und Mrs Andrews (ca. 1748; London, NG). Das Paar posiert vor einer Eiche, erscheint aber nahezu wie eine überflüssige Einfügung in eine abgerundete Darst. der Lsch. um Sudbury. Hier wird auch deutl., daß der Künstler niederl. Vorbilder verarbeitet, was bei dem fast gleichzeitigen Gainsborough's Forest (London, NG) essentiell der Fall ist. Obgleich es sich bei diesem um eine glaubwürdige Wiedergabe des Waldes um Great Cornard/Suffolk (dessen Kirche schließt die Komp. perspektiv. ab) handelt, zeigt es im gleichen Grad das Vordringen in die bildl. Möglichkeiten dieser Art von Terrain nach dem Vorbild von Ruisdael. G.s feine Bleistiftkopie nach einem Wald-Gem. von diesem weist die gleichen Bildelemente wie Gainsborough's Forest auf: Teiche, Eichen und rauhen, sandigen Boden. In diesem Waldstück G.s sind Motive (z.B. der Pfad durch den Wald, anscheinend willkürl. verteilte Figuren oder der Zielpunkt eines Kirchturms) vorgebildet, die G. sein Leben lang in versch. Kombinationen wiederholen sollte. Neben der Anwendung einer wohlbekannten holl. Manier für gewöhnl. Natur (und der dadurch unvermeidl. niedrigen Rangstufe im akad. Kanon) stellt G. den Lebensraum von Waldbauern in Allmenden dar, deren Existenz gerade in jenen Jahren durch Privatisierungsbestrebungen bedroht wird. G.s Figuren sind freie Leute wie auch die sonst bei ihm auftretenden Wanderer, Holzfäller oder Milchmägde und damit Teil eines Ideals des ländl. Lebens. In den zwei Lsch. von 1755 für den Duke of Bedford gibt er kontrastierende Ansichten der ländl. Ökonomie. In der einen Szene hat ein Holzfäller Zeit, mit einer wohlsituierten Milchmagd zu plaudern, während, getrennt durch einen Zaun, ein dürrer, verlumpter Mann einsam ein umschlossenes Feld pflügt. Die Suggestion, daß das Los freier Bauern dem Lohnarbeiterdasein vorzuziehen ist, wird in der Pendantszene des Heumachens bestätigt. Wenn die Ikonogr. auch auf Monats-Darst. zurückweist und ein Willkommen für den Sommer anklingt, so zeigt die Darst. doch auch Glück und Verliebtheit, die im einflußreichen Gedicht "The Seasons" (1746) von James Thomson mit diesem Ritual assoziiert werden. Alles ist einfache, unbeschwerte Arbeit ohne Plage: Ein Arbeiter findet Zeit, ein Mädchen zu umwerben, alte Frauen betrachten die Szenerie. G., der sich im Privatleben Armen gegenüber als großzügig erweist, hält auch später an dieser Sichtweise eines Landlebens für freie Bauern fest. Sein Umzug nach Bath markiert in den Lsch.-Darst. die erwähnte Hinwendung zu einem hügeligeren Terrain und einer hierfür adaptierten Malweise. Eine der Porträtkunst parallele Entwicklung ist die Anreicherung der soliden Malerei eines Ruisdael mit der Zartheit der Oberflächentextur, die G. von and. Meistern des 17.Jh., bes. Rubens, aufgreift. Wenngleich sich die Umgebung verändert, bleiben die Sujets zunächst weitgehend konsistent. Noch das 1766 entstandene Landscape with a Milkmaid and Drover (Priv.-Slg) knüpft an frühere Szenen ländl. Liebeswerbung in solide gemalten Wäldern an. 1767 aber kommt es in The Harvest Wagon (Birmingham, Barber Inst.) zu einem dramat. Bruch. Der Farbauftrag wird bed. dünner und suggestiver für Blattwerk und Fernwirkungen, die Aktion erhält eine stärkere Dringlichkeit. Ein Jüngling hält ein Pferd vor einem Heuwagen fest, den gerade eine elegante Frau besteigt, während sich neben einer sitzenden Frau zwei Männer um ein Fäßchen streiten. Es gibt aber keine explizite Narrative. Die Figuren haben Erntewerkzeug, aber der Wagen hat keine Ladung. Die zentrale Gruppe wird häufig mit der Antwerpener Kreuzabnahme von Rubens (die G. kopiert hat) in Verbindung gebracht, die Ähnlichkeit ist jedoch allg.; im Detail hingegen kann man den Mann, der der Frau auf den Karren hilft, mit dem "Borgobrand" von Raffael vergleichen und den sich die Stirn wischenden Mann mit dem "Rake in Bedlam" von Hogarth, während der Pferdebändiger seinen motiv. Ursprung in der antiken Gruppe auf dem Quirinal in Rom hat. Zum Zeitpunkt einer sich abzeichnenden Gründung der RA, die Reynolds als Forum zur Beförderung einer akad. Kunst auf der Basis des Stud. alter Meister benutzen würde, ist es denkbar, daß G. diesem zuvorkommen will und alte Meister in einer Lsch.-Komp. zitiert, die keinen Sinn macht. Diese Möglichkeit muß erwogen werden, da G.s Lsch. normalerweise einen bed. narrativen Gehalt aufweisen. Um 1767-71 ergeht an G. ein Auftrag von John, 2nd Viscount Bateman, für eine Lsch. (London, Iveagh Bequest). Vor einem Cottage im Sonnenschein findet sich hier eine gelassene Figurengruppe ansässiger Bauern, die von einer Gruppe Reisender mit vollen Gemüsekörben abgesetzt ist. Die Reisenden ihrerseits werden mit einem in dunklen Farben gegebenen (und auf den ersten Blick kaum erkennbaren) Paar von Bettlern kontrastiert. Die idyll. Bildstimmung steht in scharfem Kontrast zur Bildaussage. Ein Knabe und ein Mädchen führen die Reisenden an, und während jener auf die Bettler hinweist, wendet sie bewußt den Blick ab und verweigert ein Almosen. Dies ist ein erschütterndes Gleichnis, das Bild einer auf den Kopf gestellten ländl. Welt und, wie in Oliver Goldsmiths enorm einflußreichem Gedicht "The Deserted Village", eine moral., konservative Antwort auf die Entvölkerung und Migration, die sich als Folge der ansetzenden kapitalist. Tendenzen in der Landverwaltung ergeben. Sich der trad. moral. Antithese von Stadt und Land bewußt, wiederholt G. dieses Thema in and. Gem., Zchngn und Stichen, entwickelt aber bald das Bild des Cottage als Ort der Gelassenheit und Güte. Darüber hinaus unterstreicht er in seiner ersten Cottage Door (ca. 1772-73; Belvoir Castle, Slg Duke of Rutland) die Ernsthaftigkeit des Sujets, indem er unmißverständl. relig. Motive anklingen läßt, bes. die Madonna mit Kind. Zudem sind die Kinder wie Putten gestaltet, und der heimkehrende Pater familias trägt sein Holzbündel wie Christus das Kreuz (bes. deutl. in einer Variante von 1777 in Cincinnati, AM).

WERKE

Birmingham, City Mus. and AG. - Univ. of Birmingham, Barber Inst. Boston, MFA. Bristol, Mus. and AG. Cambridge, Fitzwilliam Mus. Cardiff, NM of Wales. Cincinnati, AM. - Taft MoA. Dublin, NG of Ireland. Edinburgh, NG of Scotland. Ipswich, Mus. and AG. Liverpool, Walker AG. London, BM. - Courtauld Inst. of AG. - Dulwich Picture Gall. - Kenwood House, Iveagh Bequest. - NG. - Nat. Portr. Gall. - RA. - R. Coll. - Tate Britain. - V&A. Melbourne, NG of Victoria. New Haven/Conn., Yale Center for Brit. Art. New York, Frick Coll. - Metrop.Mus. Oxford, Ashmolean Mus. - Christ Church College. Paris, Louvre. Philadelphia, MoA. Port Sunlight, Lady Lever AG. St. Louis/Mo., City AM. San Francisco, De Young Memorial Mus. San Marino/Calif., Henry E.Huntington AG. Sudbury/Suffolk, Gainsborough's House. Toledo/Ohio, MoA. Washington/D.C., Corcoran Gall. of Art. - NG of Art.

AUSSTELLUNGEN

Einzelausstellungen:

1998 Ferrara, Pal. dei Diamanti (K).

 

QUELLEN

Thieme-Becker, Vollmer und AKL:

ThB13, 1920

 

Weitere Lexika:

Waterhouse, Dict., 1981; DA XI, 1996

 

Gedruckte Nachweise:

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THIEME-BECKER

Gainsborough, Thomas, Maler u. Graphiker, getauft 14.5. 1727 in Sudbury, Suffolk, †2. 8. 1788 in London. Er war das jüngste von neun Kindern eines der Independenten - Gemeinde angehörigen Tuchwebers und Kreppfabrikanten. 1742 zog er nach London, um den ersten künstlerischen Unterricht bei Hubert Gravelot zu empfangen, der damals seit zehn Jahren in London ansässig war. Nach einer anscheinend kurzen Arbeitszeit bei ihm, während welcher er vermutlich mit dekorativen Zeichnungen beschäftigt wurde, setzte er seine Studien in der Kunstschule in St. Martins Lane unter Fráncis Hayman fort, einem seinerzeit namhaften doch künstlerisch wenig bedeutenden Meister. Schon i. J. 1744 bezog Gainsborough ein eigenes Atelier. Sein geringer Erfolg veranlagte ihn indessen, im folgenden Jahre in seine Vaterstadt zurückzukehren, wo er sich bald darauf (noch. 1745) mit der Schwester eines bei seinem Vater angestellten Geschäftsmannes, Margaret Burr, vermählte. Die schöne Frau bezog zeitlebens eine nicht unbeträchtliche Rente, die sie angeblich der diskreten Abstammung von einer begüterten Standesperson verdankte. Der Ehe entsprossen zwei Töchter, Margaretund Mary, von denen die letztere später den Hoboevirtuosen Fischer ehelichte. Beide dilettierten als Zeichnerinnen. Noch im Jahre seiner Vermählung siedelte G. nach Ipswich über, wo er bis gegen 1760 seinen Wohnsitz behielt. In dieser Zeit wurde er mit dem Maler Joshua Kirby eng befreundet u. machte die Bekanntschaft des einer vornehmen Familie angehörigen Philip Thicknesse, der als Gouverneur des benachbarten Landguard Fort dort lebte. Thicknesse, der erste Biograph G.s, erwarb sich das Verdienst, sein großes Talent erkannt und ihn durch Empfehlungen gefördert zu haben. Er erteilte ihm 1753 oder 1754 den Auftrag, eine Ansicht von Landguard Fort zu malen, die er in London von Thomas Major in Kupfer stechen ließ. (Das Original ist bald darauf zugrunde gegangen.) Auch veranlaßte er G. 1760, vielleicht schon zwei Jahre früher, nach dem Modebad Bath überzusiedeln, wo Thicknesse ein Haus besaß. Die folgenden Jahre, die G. in Bath verlebte, brachten seine Gaben rasch zur Reife und begründeten seinen Ruhm. Er fand als Bildnismaler eine wachsende Klientel in der vornehmen Gesellschaft und erregte die Aufmerksamkeit des Königs. Als 1768 die Königliche Akademie gegründet wurde, erschien G. unter ihren ersten Mitgliedern. Allerdings nahm er an den Geschäften der Akademie keinen Anteil. - Im, Sommer 1774 siedelte G. nach,Londón über, nachdem er schon seit Jahren dort ausgestellt und wahrscheinlich zur Erledigung von Bildnisaufträgen vorübergehend des ?lfteren sich dort aufgehalten hatte. Er bezog hier in der vornehmsten Gegend, Pall Mall, eine große Wohnung in dem bekannten Schomberg - Palaste. Die nächsten Jahre führten ihn als den bevorzugten Bildnismaler des Königs auf die Höhe seines Ruhmes. Er galt neben Reynolds als der angesehenste Porträtist Englands u. blieb auch fernerhin als Landschafter sowie als Genremaler in Darstellungen bäuerlichen Lebens tätig. 1783 führte ein Streit mit der Hängekommission der Akad. einen Bruch mit jenem Institut herbei, demzufolge G. den weiteren Ausst. der Akad. fernblieb. Eine in seinem Atelier veranstaltete Sonderausst. erzielte nicht den erwarteten Erfolg. Im Frühjahr 1788 zog sich G. anscheinend durch eine Erkältung eine furunkulöse Erkrankung zu, deren weiterer Verlauf bösartigen Charakter annahm und seinem Leben am 2. Aug. jenes Jahres ein Ziel setzte. Er wurde auf dem Friedhof zu Kew seinem Wunsche gemäß an der Seite seines Freundes Kirby beigesetzt. Am 10. Dez. desselben Jahres hielt J. Reynolds die vierzehnte seiner akademischen Reden auf G. Selbstbildnisse G.s befinden sich in der Samml. Fairfax Murray in London (um die Zeit seiner Vermählung, 1745), in der National Portrait Gall. und in der Roy. Acad. (um 1770). Ein kleines, nach einer Familientradition besonders ähnliches Brustbild von Zoffany in der National Gallery. Die Zahl seiner Gemälde ist noch nicht genau zu bestimmen, da sich manches im Privatbesitz verbirgt. Sie dürfte schätzungsweise mindestens 500 betragen. Größere Ausst. seiner Gemälde fanden 1814 in der Gall. of the British Institution (mit 69 Bildern) und 1885 in der Grosvenor Gall. (mit 216 Bildern u. Studien) statt; einige Hauptwerke erschienen auf der Ausst. englischer Kunst in der Akad. zu Berlin 1908. Die Entwickelung G.s war ungeachtet seiner Lehrzeit bei Hubert Gravelot und Hayman die eines Autodidakten von ungemeiner Leichtigkeit der Auffassung und Darstellung. G. hat England nie verlassen und ermangelte im Gegensatz zu seinem Rivalen Reynolds der umfassenden Kenntnis klassischer Kunst, war überhaupt jeder theoretischen u. historischen Bildung abgeneigt. Gleichwohl empfing er von den alten Meistern, deren Bilder er zuerst vermutlich auf den vornehmen Landsitzen in Suffolk kennen lernte, manche Anregungen, die sich im weiteren Verlauf seiner Entwickelung vermehrten. In seinen frühen Landschaften hat man die Einflüsse eines Wynants, Ruijsdael und Hobbema gespürt. In manchen Bildnissen zeigt er sich von van Dyck inspiriert; angesichts seiner späteren Genrebilder wurde an Murillo erinnert. In seinem Nachlaß fanden sich Kopien nach van Dyck, Rembrandt, Teniers, Wynants, Tizian, Velazquez und Murillo. Van Dycks Gruppenbildnis der Pembrokeschen Familie in Wiltonhouse kannte er so genau, daß er es aus dem Gedächtnis skizzieren konnte. (Die Kopie befindet sich gegenwärtig in der Villa Isola Bella zu Cannes). Doch diese Beziehungen bedeuten kein tiefergehendes Abhängigkeitsverhältnis. Eher darf man eine Einwirkung der französischen Kunst seiner Zeit betonen, die ihm zuerst durch seinen Londoner Lehrer Gravelot vermittelt wurde. Freilich wird diese Beziehung erst recht deutlich in G.s Reifezeit, wo namentlich manche Skizzen und Zeichnungen von französisch ansprechender, an Watteau erinnernder Leichtigkeit und Gefälligkeit entstehen. Zeitlebens führte ihn ein lebhaftes Interesse zum Theater und zur Musik. Zu seinem Freundeskreise gehörten einige der namhaftesten Schauspieler und Virtuosen Englands. G.s Entwickelung läßt sich zwanglos nach den Stätten seiner Wirksamkeit abteilen. In der Frühzeit, die er in Suffolk verlebte, sind seine Bildnisse von auffallender Unbeholfenheit, die Figuren engbrüstig mit allzu kleinen Händen und Füßen. Thicknesse bezeichnet sie nach dein ersten Eindruck, den er in Ipswich von ihnen empfing, als steif gemalt, doch vollkommen ähnlich. Der Vorzug der ?hnlichkeit wird auch späterhin den Bildnissen G.s von Zeitgenossen nachgerühmt. Zuerst hat sich G. in seinen Landschaften freigemacht. Von Bildern dieser Frühzeit seien erwähnt: Dublin, Nat. Gall., Dünenlandschaft; - Ipswich, Mr. Cobbold, zwei Damen in einer Landschaft; - London, Nat. Gall., Bildnis der Töchter, die Landschaften Cornardwood und Dedham; Nat. Portrait Gall., Admiral Vernon; Victoria and Albert Mus., Bildnis der Töchter; Sir Charles Darling, Landschaft; Mr. Joseph, Landschaft; Mr. Fairfax Murray, Selbstbildnis, sein Bruder Jack, Joshua Kirby, Herr u. Dame in Landschaft. Die Jahre in Bath führen seine Begabung zur Reife. Seine früheren dort gemalten Bildnisse, wie das des Küsters Orpin in der National Gall. zeigen noch eine sorgfältig vertreibende Malerei bei verhältnismäßig schwerem Farbenauftrag. Allmählich wird seine Technik flüssiger und leichter, bis sie jenen lockeren strichelnden Vortrag erreicht, der G.s malerische Handschrift vor der seiner englischen Zeitgenossen auszeichnet. Sein Kolorit gewinnt in seinen Bildnissen eine gedämpfte Helligkeit bei kühlerer Stimmung, als sie den Farben eines Reynolds od. Romney eigen ist. Die späteren Landschaften der Jahre in Bath sind auf einen bräunlichen Ton gestimmt. Das berühmteste Bildnis G.s, der blue boy, angeblich einen Londoner Kaufmannssohn, Master Buttall darstellend, ist wahrscheinlich gegen das Ende seines Aufenthaltes in Bath entstanden. Das hier vorkommende sogenannte van Dyckkostüm, eine den Bildern jenes Meisters entlehnte Phantasietracht, wurde von G. häufig für die Bildnisse von Knaben u. Jünglingen verwendet. Von Bildern dieses Zeitabschnittes seien hervorgehoben: Birmingham, Art Gall., Sir Charles Holte; - Cassel, Landschaft; - Dublin, Nat. Gall., Herzog von Northumberland; - Dulwich, Gall., Thomas Linley, die Damen Sheridan u. Tickell; - Edinburgh, Nat. Gall., Iton. Mrs Graham; - Hampton Court, G.s Schwiegersohn Fischer; - Knole, Lord Sackville, Eliza Linley; - London, Nat. Gall., Orpin, d. Marktwagen; Nat. Portr. Gall., Henderson; Marquess of Bristol, Captain Hervcy; Grosvenor House, blue boy, the cottage door; A. Wertheimer, Ch. Fr. Abel; - München, Frau von Lenbach, Damenbildnis; - Oxford, Christ Church, Garrick; - Paris, Louvre, Stilleben; - Strafford o/A, Townhall, Garrick; - Wien, Liechtenstein, männl. Bildnis (angeblich Th. Linley). Die letzten vierzehn Jahre in London sehen G. neben Reynolds an der Spitze der zeitgenössischen englischen Malerei. Er wurde der bevorzugte Maler des Herrscherhauses; den König hat er mindestens achtmal in ganzer Figur und im Brustbild porträtiert, die Königin gleichfalls des öfteren. (Zwei Bildnisse des Königs und eines der Königin in ganzer Figur, sowie eine Reihe von Brustbildern des Königspaares u. seiner sämtlichen Kinder befinden sich im Schlosse zu Windsor.) Bei einigen Varianten dieser Bildnisse darf die Mitwirkung seines Neffen Gainsborough Dupont (s. d.) angenommen werden, der in London als Schüler von ihm aufgenommen wurde. Die künstlerische Kraft G.s bleibt bis zum Ende ungeschwächt u. gewinnt erst in London die vollkommene Leichtigkeit eines lockeren, improvisierenden Vortrags, die den Impressionismus des 19. Jahrh. vorausahnen läßt. Eine Reihe der vorzüglichsten Bilder dieses Zeitraumes befindet sich in den Häusern der Familie Rothschild in London, unter ihnen das Doppelbildnis des Squire Haltet mit seiner Gattin, als "morning walk" berühmt. Sonst freilich ist die Komposition von Gruppenbildnissen G.s schwache Seite. Die Landschaften und Genrebilder in landschaftlicher Umgebung wurden zu Lebzeiten G.s und nach seinem Tode z. B. von Reynolds rühmend hervorgehoben, ohne indessen damals vom Publikum begehrt zu werden. Und doch bedeuten sie jenen Teil von G.s Lebenswerk, der unmittelbar zur Malerei des 19. Jahrh. überleitet, da sie die Vorstufe zu der Landschaftsmalerei eines Constable bezeichnen. Von Bildern dieses Zeitraumes seien hervorgehoben: Althorp, Earl of Spencer, Gräfin Spencer und Herzogin von Devonshire; - Arolsen, Schloß, Georg III. und Königin Charlotte; - Berlin, Kaiser Friedr.-Mus., John Wilkinson; - Glasgow, Gall., Esel im Sturm; - Herrenhausen b. Hannover, Georg III. und Königin Charlotte; - London, Nat. Gall., Mrs Siddons, Musidora, Dr. Schomberg, Familie Baillie, die Tränke; Buckingham Palace, Georg III. u. Königin Charlotte, Gruppenbild der 3 ältesten Prinzessinnen, Herzog von Cumberland und Gemahlin; Wallace Collection, Mrs Robinson (Perdita); Hon. Society of Lincolns Inn, W. Pitt d. J.; Grosvenor House, Marine; Sir Audley Neeld, The Mall; Lord Rothschild, Morning walk, Earl of Romney u. Schwestern, Mrs Sheridan, Hon. Mrs Duncombe; Baron Ferd. Rothschild, The pink boy, Lady Sheffield; Alfred v. Rothschild, Mrs Lowndes Stone, Mrs Mears, Mrs Beaufoy; Fräulein v. Rothschild, Herzog v. Hamilton u. sein Bruder; A. Wertheimer, Lady Petre; - Ludwigslust, Schloß, Königin Charlotte; - München, Pinakothek, Uvedale Price; - New York, Sig Morgan, Herzogin v. Devonshire; - Stuttgart, Mus., Königin Charlotte, Prinz Octavias; - Wien, Hofmus., Landschaft; - Windsor, Kgl. Schloß, Bildnisse d. königl. Familie, Oberst St. Leger. In seiner Spätzeit schuf G. eine Reihe von Landschaftsradierungen in Aquatinta u. Crayonmanier als Faksimilewiedergaben eigener Handzeichnungen. Die Serie, die später 1797 bei J. and J. Boydell in London erschien, umfaßt mindestens 18 Blatt, doch scheint sie nicht abgeschlossen worden zu sein. Es gibt numerierte Drucke und solche vor der Nummer. Zeichnungen G.s kommen in den großen englischen Museen, namentlich im Brit. Mus. und in den Londoner Privatsamml. von Herbert Horne und Fairfax Murray in größerer Zahl vor, selten in den übrigen europäischen Samml. Sie sind mit Ausnahme der frühesten, für welche der Bleistift benutzt wurde. sehr leicht und breit mit Feder, Pinsel, Schwamm u. Tusche oder mit schwarzer u. weißer Kreide auf getöntem Papier ausgeführt. Schüler scheint G. sehr wenige gehabt zu haben; außer dem erwähnten Neffen Gainsborough Dupont wird als solcher in Ipswich William Kirby, der Sohn seines Freundes Joshua Kirby, genannt. Nach G.s Gemälden sind Radierungen von Bartolozzi und Schabkunstblätter von verschiedenen Meistern ausgeführt, unter denen erwähnt seien: H. Birche, John Dean. Gainsbor. Dupont, R. Earlom, J. Jones, J. R. Smith, Ch. Turner. Literatur (abgesehen von Künstlerlexicis). a) Quellen: The Gentleman's Magazine, Ausg. 1788 (Nekrolog). - Phil. Thicknesse, Sketch of the life and paintings of Th. G., London 1788, und Memoirs and Anecdotes, 3 Bde, London 1788/1791. - J. Reynold s, Discourses. (Die Rede über G. zuerst abgedruckt bei Malone, Works and life of Sir J. Reynolds, London 1794. Spätere Ausgaben London 1821, 1835, 1842 usw. Deutsche ?bersetzung v. Leisching, Lpz. 1893.) - W. Jackson, The four ages, London 1798. - b) Monographien: A. Cunningham, Lives of the most eminent brit. Painters, Lond. 1829. Neue Ausg. 1879 I 258. - G. W. Fulcher, Life of G., Lond. 1856. - J. Beavington-Atkinson in Dohmes Kst u. Kstler 1880 III No 103 p. 39-56. - G. M. Brock-Arnold, London 1881. - M. Conway, The artistic development of Reynolds and G., Lond. 1886 - C. Monkhouse, Dict. of Nat. Biogr. XX (1889). - W. Armstrong, London 1898, 1904 (frühere Arbeiten desselben Verf. über G. ergänzend). - Mrs A. Bell, London 1897, 1902. - A. B. Chamberlain, London 1903. - Lord R. Gower, London 1903 und Drawings of G., London 1906. - A. E. Fletcher, Londm 1904. G. Pauli, Bielefeld u. Lpz. 1904, 1909. - -. G. Mourey, Biographie critique, Paris 1905. - W. B. Boneton, London 1905. - M. Rothschild, London 1908. - Meier-Graefe, Die gr. Engländer, 1908, p. 9ff., 21ff., m. Abb. - J. Grcig (und M. Menpes), London 1909 (mit farbigen Radierungen nach G.). - H. Roujon, l'aris 1910. - W. Th. Whitley, London 1915. - e) Aufsätze in Büchern u. Zeitschr. Art in America II 204-14 (W. Robert s); IV 201ff. m. Abb. - Bulletin of the Mus. of fine arts, Boston, X 34. Bull. of the Metropol. Mus. New York VIII 12; X 60, 94. - Burlington Mag. X 375 (R. Fry), XXII 209 (P. M. Turne r); XXV I 1135. - The Connaisseur X1 213 (W. L. Lawrence). - E. Edwards, Anecdotes of painters, London 1908 p. 129. - Gaz. d. B.-Arts 1884 1327-33 (Th. Duret). - Kst u. Künstler XIV 15-19 (M. J. Friedländer: G. als Radierer). - Magazine of fine arts. I 56-62 (Lord R. Gower: Drawings of G.). - Monatsh. f. Kunstw. IV 8-11 (E. Steinmann). - Das Museum VI 29-32 (Gronau). - I'ortfolio, 1872 p. 169-71 (S. Colvin), 1885 p. 42f., 1894 No 9, Sept. (W. Armstrong: Th. G.). - Rev. de l'art ane. et mod. XXIV 255-8 (P. Alfasser). - W. Sandby, Hist. of the Boy. Acad., London 1862 1109. - Württemberg. Vierteljahrshefte f. Landesgesch. XIV 7-35. (Konr. Lange). - Zeitschr. f. bild. Kst. 1903 p. 14-24 (Konr. Lange und G. Pauli). Über G.s Töchter vgl.: Emily Baker, Peggy Gainsborough, The great painter's daughter. London o. J. - Magaz. of art, 1904 p. 423425. G. Pauli.