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Jacopo della Quercia

Geboren
Quercia Grossa (Siena), 1. Januar 1371
Gestorben
Siena, 20. Oktober 1438
Land
Italien
Geschlecht
männlich
GND-ID
Weitere Namen
Jacopo della Quercia; Quercia, Jacopo della; Quercia, Jacopo di Pietro d'Angelo; Angeli, Jacopo Pieri; Giacomo di Piero della Fonte; Jacopo della Fonte; Jacopo di Piero; Jacopo della Guercia
Berufe
Bildhauer*in
Wirkungsorte
Lucca, Siena, Bologna, Parma, Ferrara
Zur Karte
Von
Geddes, Helen
Zuletzt geändert
19.12.2023
Veröffentlicht in
AKL LXXVII, 2013, 121; ThB XXVII, 1933, 513 ss

VITAZEILE

Jacopo della Quercia (della Fonte; della Guercia; di Pietro d’Angelo), ital. Bildhauer, *1371(?) Siena, †20.10.1438 ebd., tätig in Ferrara, Lucca, Siena und Bologna.

LEBEN UND WIRKEN

J. war der Sohn des Goldschmieds und Holzschnitzers Piero de'Angelo di Guarniero (tätig 1370–1422) und der ältere Bruder des Malers Priamo della Quercia (dok. 1426–1468). Seine Eltern heirateten 1370 und J. kam in Siena zur Welt. Der genaue Zeitpunkt seiner Geburt ist umstritten; vorgeschlagen wurden Daten zw. 1371 und 1380. J.s Vater zog nach Lucca, wo er 1387 erstmals nachgewiesen ist. Die Anwesenheit J.s selbst in Lucca ist durch ein Dok. von 1394 belegt, als er in eine Auseinandersetzung vor der Kathedrale von Lucca verwickelt war, und das sich auf einen "Maler aus Siena" bezieht. Er scheint Lucca nach diesem Vorfall für eine unbestimmte Zeit verlassen zu haben. Wenngleich J. ein gut dok. Künstler ist, liegen seine Ausb. und die prägenden Jahre im Dunkeln. Einige Forscher gehen von einer Ausbildungszeit in der Wkst. der venez. Bildhauer Jacobello und Pierpaolo dalle Masegne in Bologna oder in Venedig aus. Andere schlagen einen Aufenthalt in Florenz und eine Mitarb. an der Porta della Mandorla des Florentiner Doms vor, wovon auch Vasari in der ersten und zweiten Ausgabe der Vite berichtet. In Erwägung gezogen wird auch ein Aufenthalt in Mailand oder selbst in Nordeuropa, doch ist keine dieser Hypothesen durch Dok. zu belegen. Ebenfalls nicht belegt, doch eine weitere mögliche und überzeugende Option, ist eine Lehrzeit in der Werkstatt des Luccheser Bildhauers Antonio Pardini da Pietrasanta, dem Baumeister der Kathedrale von Lucca. Glaubhafter ist jedoch eine anfängl. Ausb. bei seinem Vater, einem bescheidenen, aber befähigten Bildhauer, zu dessen Aufträgen drei kleine vergoldete Holzengel für den Hochaltar der Kathedrale von Siena (1375; unsign.) und eine polychrome hölzerne Verkündigungsgruppe (1394; Benabbio, S. Maria Assunta, Pieve di Controne) gehören. Die früheste Erw. seiner künstlerischen Tätigkeit weist J. als Teilnehmer am Wettb. von 1401 für die Bronzereliefs der Türen des Florentiner Baptisteriums aus. Sein Mitbewerber Lorenzo Ghiberti berichtet davon in seinen Commentarii (beg. um 1447), versäumt es aber, eine Beschr. von J.s Probestück einzufügen. Durch Vasaris Bemerkung in den Vite (1568) ist bek., dass es ein Relief von sehr guter Ausf. war, das Bewunderung hervorrief, doch dass die Arbeiten von Donatello (der eigtl. kein Mitbewerber war) und Filippo Brunelleschi qualitätvoller gewesen seien. Zum Thema des Reliefs, der Opferung Isaaks, kehrte J. am Ende seiner Karriere noch einmal zurück mit dem Relief an der Porta Magna von S. Petronio in Bologna, und dessen Komp. könnte Reminiszenzen an seinen frühen Wettb.-Beitrag enthalten. Das früheste erh. und datierbare Werk J.s ist die beinahe lebensgroße Marmorstatue der Madonna mit Kind (Madonna del Melograno; Madonna della Melagrana; Madonna del Pane; Ferrara, Mus. dell'Opera del Duomo). Dok. bestätigen, dass die Skulpt. 1403 von Mitarb. des Virgilio de'Silvestri da Rovigo, einem Kämmerer am Este-Hof, in Auftr. gegeben und zw. 1406 und '08 für die Silvestri-Kap. in der Kathedrale von Ferrara ausgef. wurde. J. wurde zus. mit dem Holzbildhauer Tommasino da Baìso mit dem Betrag von 270 Golddukaten bezahlt, davon 100 Dukaten zum Erwerb des Materials. Die Madonna mit Kind aus Carrara-Marmor befand sich urspr. in einem vergoldeten Tabernakel aus gelbfarbigem Stein (zerst.). Die Basis enthält eine Inschr. mit den später eingemeißelten Buchstaben Giacomo da Siena 1408. Von geradezu klassischer Strenge, verrät die Statue doch eine gewisses Bemühen um kurvige, geschwungene Formen und eleganten Faltenwurf. Der herrschaftliche Klassizismus der Statue veranlasste Vergleiche mit den Werken der Florentiner Bildhauer Nanni di Banco (Hl. Lukas; Florenz, Mus. dell'Opera del Duomo) und Arnolfo di Cambio (Madonna mit Kind; ebd.), obwohl es keinerlei Hinweise dafür gibt, dass J. deren Arbeiten gekannt hat. Unklar ist, ob sich J. während dieses Auftrages die ganze Zeit über in Ferrara aufhielt, denn es können ihm keine anderen Arbeiten in Ferrara überzeugend zugeschr. werden. Die in der älteren Lit. als sein Werk ausgewiesene kleine Marmorfigur des Hl. Maurelius (Ferrara, Mus. dell'Opera del Duomo) gilt heute gemeinhin nicht mehr als seine Arbeit. Als zweites seiner Werke, wenn auch nicht dok., gilt ein weißes Marmorgrabmal in der Kathedrale von Lucca. Es handelt sich vermutlich um das Grabmal der Ilaria del Carretto, der zweiten Gemahlin des Stadtherrn von Lucca, Paolo Guinigi, die nach der Geburt eines Kindes am 8. Dezember 1405 starb. Das Grabmal wird deswegen allg. auf 1406-08 dat., zumal die Wiedervermählung von Guinigi im April 1407 einen Terminus ante quem darstellt. Da Guinigi allerdings viermal heiratete, hängt die Dat. davon ab, mit welcher seiner Ehefrauen die Verstorbene identifiziert wird: Weitaus geringere Zustimmung erfuhr die alternative Identifizierung mit Guinigis erster Frau Maria Caterina degli Antelminelli (gest. 1400) oder seiner vierten Frau Jacopa de'Trinci (gest. 1422). Während die allgemeiner anerkannte Datierung des Grabmals eine zeitgleiche Entstehung mit der Madonna mit Kind in Ferrara impliziert, sprechen stilistische Gründe eher für eine spätere Datierung. Vasari schrieb J. das Grabmal als Erster im 16. Jh. zu, was in der Folge allg. akzeptiert wurde, zumal bereits J.s Vater Aufträge für Guinigi ausgeführt hatte. Die lebensgroße Frauenfigur auf dem Grabmal ist als Liegefigur gestaltet, der Kopf ruht auf zwei mit Quasten versehenen Kissen, ihre Füße berühren einen liegenden Hund als traditionelles Sinnbild der Treue. Die Tomba weist an den Längsseiten Hochreliefs zehn nackter Putten auf, die jeweils die Enden schwerer Fruchtgirlanden mit Blumen, Nüssen und Samen tragen. Die Familienwappen der Guinigi und der Del Carretto befinden sich jeweils an der Schmalseite zu Füßen der Liegefigur und unterhalb des Kopfes. Möglicherweise besaß das Grabmal einen Baldachin oder einen anderen architektonischen Aufbau und war viell. teilweise vergoldet und bemalt. Das Werk ist das früheste erhaltene Beispiel eines freistehenden Grabmals in Italien, einer in erster Linie in Nordeuropa verbreiteten Gattung, und zeigt zugleich den frühen Einsatz eines Puttenmotivs in großem Maßstab. Bedingt durch die stilistischen Unterschiede zw. den beiden Puttenreliefs wurde eines der beiden Tombenreliefs Francesco di Valdambrino, dem zeitweiligen Mitarb. J.s, zugeschrieben. Da das Grabmal zerlegt war und jede der Längsseiten eine eigene Geschichte hat, könnten auch Beschädigungen Grund für die Unterschiede der verschiedenen Teile sein. Der urspr. Aufstellungsort des Grabmals ist strittig, größte Zustimmung findet das Querschiff der Kathedrale in Lucca. Vorgeschlagen wurde jedoch auch die Capp. di S.Lucia im Kloster von S.Francesco. Nachdem Paolo Guinigi am 15. August 1430 aus Lucca vertrieben worden war, entging das Grabmal laut Vasari nur wegen der Schönheit des Bildnisses der Verstorbenen der Zerstörung. Keine Spuren existieren von einem lebensnahen Terrakotta-Portr. Guinigis für die Kathedrale S. Martino in Lucca, das Vasari in der zweiten Fassung seiner Vita Cosimo Rossellis (1568) erwähnt. Auch sonst gibt es keinerlei Hinweise auf Arbeiten J.s in diesem Material. Der nächste dok. Auftr. J.s bezieht sich auf einen mon. Brunnen für die zentrale Piazza in Siena und war zugleich das erste bek. Werk des Künstlers für seine Heimatstadt. Der Auftr. für die Fonte Gaia auf der Piazza del Campo wurde im Dezember 1408 erteilt, ein nachverhandelter Vertrag entstand im Januar 1409. Gleichwohl begann J. mit der eigtl. Arbeit erst 1413, der Entwurf wurde 1415 verändert und das Werk erst 1419 vollendet. 1858 wurde der Brunnen zerlegt und für viele Jahre im Pal. Pubbl. in Siena deponiert. Heute befindet er sich im Mus. von S. Maria della Scala. Der der Jungfrau Maria geweihte Brunnen besteht aus einem rechteckigen Marmorbassin, an drei Seiten von niedrigen Mauern begrenzt, darinnen flache Nischen mit Hochreliefs: Madonna mit Kind (Mitte), acht sitzende Tugenden, und zwei Szenen des AT: Die Schaffung Adams (links) und Die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies (rechts). Vollplastische Tierfiguren - liegende Wölfe - dienten als Wasserspeier. Der Brunnen wurde überragt von lebensgroßen Figuren der Rea Silvia, der Mutter von Romulus und Remus, die der Legende nach Siena gründeten, und der Acca Larentia, ihrer Pflegemutter. Der Vertrag von 1409 erw. eine Zchng für das Projekt; ein sorgfältig mit Tinte und Feder ausgef. Entwurf auf Pergament, der heute auf Mus. in London (V.&A. Mus.) und New York (Metrop. Mus.) verteilt ist, wird damit identifiziert, obwohl die Ikonogr. der Zchng und des voll. Brunnens wesentliche Unterschiede aufweist. Die Zuschr. der Zchng an J. ist umstritten: Obwohl in einigen seiner Verträge Bezug auf Zchngn genommen wird, ist nicht immer klar, ob diese von seiner Hand auszuführen waren; darüber hinaus können ihm keine anderen Zchngn sicher zugeschr. werden. Der Brunnen, ungeachtet des schlechten Zustands der erhaltenen Fragm., stellt eines der berühmtesten bildhauerischen Projekte der frühen Renaiss. dar. Die Figuren der Rea Silvia und der Acca Larentia gelten als die frühest erhaltenen, freistehenden und lebensgroßen weiblichen Akt-Skulpt. der Renaissance. Das Bildprogramm der Brunnenskulptur rekurriert auf die mythischen römischen Ursprünge von Siena und das Thema der Guten Regierung. J. empfing eine abschließende Entlohnung für den Brunnen im Oktober 1419 und erhielt wegen dieses repräsentativen Auftrags den Namen "Jacopo della Fonte". Noch vor Voll. der Brunnenskulpturen wurde J. am 16. April 1417 mit der Ausf. zweier vergoldeter Bronzereliefs für das Taufbecken des Baptisteriums von Siena (in situ) beauftragt. Sie sollten die Darst. Die Verkündigung der Geburt Johannes des Täufers an Zacharias durch den Erzengel Gabriel sowie Das Gastmahl des Herodes zeigen. J. erhielt zwölf Monate Zeit für die Ausf. beider Reliefs. 1419 wurde ein neuer Vertrag ausgefertigt, doch J. voll. nur eines der beiden Reliefs und das auch erst 1430; mit der Ausf. des zweiten Reliefs wurde 1423 Donatello beauftragt. Die Verkündigung an Zacharias bildet die erste der sechs Episoden aus dem Leben Joh. Bapt. am sechseckigen Fuß des Taufbeckens (die anderen wurden neben Donatello von Lorenzo Ghiberti und Giovanni di Turino ausgef.). Das Relief ist die einzige bek. Bronzearbeit von J. Die Forschung verweist in diesem Zusammenhang auf den Einfluss von Donatellos benachbartem, früher entstanden Relief, doch anders als Donatellos Figuren, die sich in einem näher bestimmbaren architektonischen Raum befinden, negieren J.s Figuren in ihrer Beziehung zueinander und zur Architektur eher das Räumliche. Hierin zeigt sich nicht nur J.s eigener expressiver Stil, sondern auch der Unterschied zur florentinischen Vorgehensweise einer genauen Wiedergabe der Perspektive. Umstritten ist, ob J.s spezifische Darstellung des Raums auf der flachen Oberfläche des Reliefs eher aus Unvermögen resultiert oder ob er bewusst auf eine bes. bildliche Wirkung abzielte. Doch bleibt diese Gestaltungsweise während der ganzen Schaffenszeit ein Spezifikum seiner Werke. Obwohl er zugleich mit der Arbeit an der Fassade von S. Petronio in Bologna beschäftigt war, beauftragte die Opera del Duomo J. im Juni 1427 mit der Aufsicht über die Ausführung eines sechseckigen Marmortabernakels, das das Taufbecken im Baptisterium in Siena überfangen sollte (ausgef. 1428-29). Hierfür schuf J., vermutlich unter Beteiligung seiner Mitarb., fünf Reliefs mit in Nischen stehenden Propheten und eine freistehende Statue des Joh. Bapt. als Bekrönung. Die Reliefs bekunden - obwohl sich die Propheten deutlich vom Grund abheben - mit ihren muschelförmigen Nischen sowie den Profilen und Frisuren all'antica eine starke Nähe zur Antike. Der gleichsam schmelzend fließende Faltenwurf weist bereits auf die späteren Arbeiten J.s in Bologna voraus. Obwohl sich die Tätigkeit in Siena über ein Jahrzehnt erstreckte, erhielt J. während dieser Zeit auch andernorts Aufträge. In Lucca führte J. zw. 1412 und '22 einen großen Marmoraltar für die Fam.-Kap. des Lorenzo di Federigo di ser Ciomeo Trenta (gest. 1439), eines wohlhabenden Luccheser Kaufmanns, in der Kirche S. Frediano aus. Dazu gehört als Hochrelief eine sitzende Madonna mit Kind, umgeben von den Hll. Ursula, Hieronymus, Laurentius und Richard, und auf der Predella darunter deren Viten und Wunder in narrativen Szenen in "relievo schiacciato". Ein Schmerzensmann erscheint in der Mitte der Predella, halbfigurige Propheten oder Ev. überragen den kunstvoll gestalteten Rahmen. Der Altar trägt eine Inschrift mit dem Namen J.s und der Jahreszahl 1422, die aus stilistischen Gründen allerdings von zahlr. Forschern für eine spätere Ergänzung gehalten wird. Dennoch wird die Zuschr. an J. nahezu einhellig bejaht und kann sich auf ausführliche Belege in den Dok. gründen. Die Altarfiguren sind elegant geschwungen und vom Stil her zurückhaltend, mit ihrem geknitterten Faltenwurf stehen sie in enger Verbindung zur Fonte Gaia. Sie kontrastieren etwas zu den offenkundig antik inspirierten erzählerischen Reliefs der Predella, was zu der Annahme geführt hat, dass der obere Teil und die Predella in unterschiedl. Schaffensperioden entstanden. Zwar hat sich die Arbeit am Altar anscheinend verzögert und wurde unterbrochen, doch sind dies nicht unbedingt Gründe für die stilistischen Unterschiede. Das Nebeneinander von eher altertümlichen Formen einerseits und antikisierenden Formen andererseits ist vielmehr char. für J.s Werk als solches. Möglicherweise war der Altar teilw. oder sogar ganz farbig gefasst, was das disparate Aussehen der verschiedenen Elemente vereinheitlicht und auch die unterschiedl. Qualität des für die Skulpt. verwendeten Steins verborgen hätte. Im Dez. 1413 wurden J. und sein Ass. Giovanni da Imola wegen Diebstahls und Ehebruchs in der Fam.-Kap. in S. Frediano verurteilt. J. floh nach Siena, wo er die Arbeit an der Fonte Gaia fortsetzte, Giovanni da Imola wurde in Lucca inhaftiert und erst 1417 aus der Haft entlassen. J. kehrte 1416 mit einem sicheren Geleit für einen viermonatigen Aufenthalt nach Lucca zurück. In dieser Zeit wurden die Grabplatten von Lorenzo Trenta, dat. 1416, und die seiner Gemahlin verlegt, die beide J. zugeschrieben werden. Sie zeigen deutlich das Bemühen um eine kunstvoll lineare Darst., doch erlaubt der schlechte Erhaltungszustand der Grabplatten keine angemessene Würdigung ihrer Qualität. Ungefähr gleichzeitig mit dem Trenta-Altar entstand eine mon. Marmorskulptur eines Apostels für die Nordseite des Daches der Kathedrale S. Martino (demontiert 1938; Lucca, Mus. dell'Opera del Duomo), die J. überzeugend zugeschr. und gemeinhin auf etwa 1410-'15 dat. wird. Die Figur ist mit etwa 2,43m überlebensgroß und im Standmotiv des Kontraposts gegeben, das wiederholt in J.s Œuvre zu finden ist. Die Frisur all'antica und der forciert knittrige und gezackte Faltenwurf sind mit den Hll. vom Trenta-Altar vergleichbar und scheinen die Zuschr. zu bestätigen. Derselben Schaffensperiode gehört ferner eine holzgeschnitzte Gruppe der Verkündigung für die Collegiata di S. Gimignano an. Sowohl bei Vasari wie auch in der frühen Lit. wird die Gruppe nicht erwähnt. Klarheit über J.s Urheberschaft lieferte erst die Entdeckung seines Namens auf der polygonalen Plinthe des Engels während der Rest. von 1975. Im April 1421 erhielt J. 110 Lire und 10 Soldi für diese Arbeit. Die polychrome Fassung der Statuen nahm der Maler Martino di Bartolomeo vor, dessen Name zus. mit dem Datum 1426 auf der Plinthe der Jungfrau Maria gefunden wurde. Als Auftraggeber der Skulpturengruppe gilt die Opera der Collegiata von S. Gimignano, deren Wappen die Gruppe ziert. Beide Figuren sind aus Kastanienholz geschnitzt und die qualitätvolle polychrome Bemalung ist größtenteils original erhalten. Die schwingende Haltung der Marienfigur, deren elegant fallender Faltenwurf an den straff geführten und doch fließenden Schwung von Ilarias Gewand erinnert, bildet einen Gegensatz zu dem robusteren Engel, gehüllt in eine gewaltig voluminöse Gewandung, mit den lockeren Haarlocken und einem Profil, das an antike Portr.-Büsten denken lässt. Deutlich sind die stilistischen Neuerungen der Renaiss. in der Gestaltung der trad. Ikonographie zu erkennen. Die Verkündigung ist das einzige gesicherte Werk J.s in Holz, doch einige wenige Dok. bezeugen weitere Arbeiten in diesem Material: 1418 führte J. ein kleines bemaltes Holzkruzifix (nicht identifiziert) für einen privaten Auftraggeber in Siena aus. Zu den nach seinem Tod zu seinem Nachlass gehörigen Gegenständen zählte eine Kiste mit Holzbearbeitungswerkzeugen, außerdem eine geschnitzte Holzfigur des hl. Augustinus (nicht identifiziert). Vasari erw. in beiden Fassungen von J.s Vita zwei Taf. aus Lindenholz mit Figuren in Hochrelief, die J. früh in seiner Laufbahn geschaffen haben soll (nicht identifiziert). Eine Reihe Holz-Skulpt. wurden ihm zugeschr., darunter die Statue eines männl. Hl. (Leonhard[?]; Massa, S. Maria degli Uliveti); eine Reiterstatue (Hl. Martin[?]; S. Cassiano di Controne, Bagni di Lucca, S. Cassiano); die Statue von S. Ansano (Lucca, MN di Villa Guinigi); S. Biagio (Pietrasanta, S. Antonio Abate); und eine reich vergoldete Verkündigungsgruppe (Siena, PN). Im März 1425 erhielt J. den Auftrag zu seinem letzten großen Projekt: Louis Aleman, päpstl. Legat in Bologna, verpflichtete ihn, ein Skulpt.-Programm für das Hauptportal von S. Petronio in Bologna für die Summe von 3600 Florin ohne Materialkosten auszuführen. Im Vertrag wurde festgelegt, dass die Arbeit in zwei Jahren fertigzustellen sei, doch war J. 13 Jahre mit der Ausführung beschäftigt und hinterließ das Werk bei seinem Tod unvollendet. Zum voll. Skulpt.-Programm gehört eine Serie von zehn Flachreliefs mit Szenen des AT, von der Erschaffung Adams bis zur Opferung Isaaks, achtzehn Prophetenbüsten, fünf Reliefs mit Szenen aus dem NT über der Tür, darüber eine Lünette mit freistehenden Statuen der Jungfrau mit Kind, den Hll. Petronius und Ambrosius, der letztere 1510 geschnitzt von Domenico da Varignano als Ersatz für eine Statue des Auftraggebers (zerst.), der 1427 aus Bologna vertrieben worden war. Die Skulpt. der Porta Magna stehen für den reifen Stil von J., in dem sein Interesse für die in Bewegung versetzte menschliche Gestalt, oft in übertrieben gesteigerter Dramatik, zum Ausdruck kommt. Die Figuren besitzen eine Würde und Mon., die ihrem geringen Maßstab trotzen, zu beobachten z.B. in der Erschaffung Adams und der Erschaffung Evas, die noch im Werk Michelangelos Jahre nach seinem Bologneser Aufenthalt Nachhall finden. Auch lässt sich eine gewisse Eigenwilligkeit bei der perspektivischen Darstellung und dem Verhältnis zw. Figuren und archit. Elementen in den Komp. beobachten, z.B. in den Taf. mit der Vertreibung von Adam und Eva und der Opferung Isaaks. Die Vollplastiken der sitzenden Madonna mit Kind und des Hl. Petronius zu ihrer Linken in der Lünette über der Tür haben hinsichtlich des Faltenwurfs einen unverwechselbaren Stil. Er erinnert an ein vollgesogenes, an den Formen klebendes Gewebe, das in seiner Bauschigkeit die nebenstehenden Figuren mit einzuhüllen scheint. In Anbetracht der langen Zeit, die J. in Bologna verbrachte, sind dort wenige eigenhändige oder ihm zugeschr. Werke erh.: das Vari-Bentivoglio-Wandgrab (Bologna, S. Giacomo Maggiore), die Grabplatte von Antonio da Budrio (Bologna, S. Michele in Bosco, 1435) und das kleine Marmortriptychon mit einer Madonna mit Kind, den Hll. Georg, Peter, Katharina von Alexandria und Engeln (Bologna, MCiv.) und das zum Triptychon gehörende Fragm. eines Franziskaner-Hl. (Köln, Schnütgen Mus.). Eines der letzten Werke, das mit J. in Verbindung gebracht wird, ist der Entwurf für die Loggia della Mercanzia in Siena und die Ausschmückung der Kap. des hl. Sebastian im Dom von Siena, 1437 in Auftrag gegeben von Kardinal Antonio Casini, von der das lünettenförmige Marmorrelief mit Madonna mit Kind, dem hl. Antonius Abbas und dem knienden Stifter (Siena, Mus. dell'Opera del Duomo) erhalten sind. Die sich im Relief zeigenden, fließend schmelzenden Formen der Draperie und die übertrieben ausdrucksvolle Behandlung der Hände und der Gesichter lassen, obwohl die Arbeit in großen Teilen vermutl. von Ass. ausgeführt wurde, noch einmal J.s Stil erkennen. Nach seinem Tod erhielt J. Anerkennung von Filarete in seinem Trattato di Architettura (1461–1464) und von Giovanni Santi von Urbino in seiner in Reimen verfassten Chronik La vita e le gesta di Federico di Montefeltro (um 1492). Vasari stellte die Vita J.s an den Anfang des zweiten Buches seiner Vite dei Pittori, noch vor die Lebensbeschreibungen von Brunelleschi, Ghiberti und Donatello, und die Lebendigkeit, den Liebreiz, die schöne Formgebung und die Sorgfalt von dessen Werken. - J. war während seiner Künstlerlaufbahn viel unterwegs, unternahm oft Aufträge für Skulpt. in großem Maßstab, die in geografisch weit voneinander entfernten Städten auszuführen waren, manche zu gleicher Zeit oder von der Ausführung her einander zeitlich überschneidend, und viele seiner Unternehmungen waren langwierig und gelegentlich von Prozessen überschattet. Die Rekonstruktion und relative Chronologie seines Œuvres ist problematisch, selbst einige der eigenhändigen Arbeiten wie die Madonna in Ferrara und die Verkündigung in S. Gimignano wurden bis zur Entdeckung erhärtender Dok. im 19. und 20. Jh. nicht als solche anerkannt. Sein Rang als Renaiss.-Künstler hat darunter gelitten, dass er nie in Florenz gearbeitet hat, dem Zentrum der künstlerischen Entwicklung der Renaiss. schlechthin, unter dem schlechten Zustand einiger und dem entlegeneren Aufenthaltsort und dem scheinbar altertümlichen Char. anderer seiner Arbeiten. Neben Marmor arbeitete er in Stein, Bronze und viell. Terrakotta. Seine Kunst kennzeichnet ein besonderes Interesse an der naturnahen Darst. des Menschen, ein Motivrepertoire, das antiken Vorbildern entlehnt ist, sowie ein Stil, der sowohl die mod. Entwicklungen der Renaiss. wie auch die Formen des vorangegangenen Jh. erkennen lässt. Die frühen Arbeiten besitzen eine oft makellose Oberfläche und einen besonderen Realismus, der Vergleiche mit Werken nordeuropäischer Bildhauer wie Claus Sluter erlaubt. Sein späteres Werk ist zunehmend ausdrucksstärker und weniger präzise in der Ausführung. Seine Kunst wird als "Übergangskunst" zw. Trecento und Renaiss. bezeichnet, doch ist dies ein zu eng gefasster Begriff, der dem oft innovativen Charakter nicht in genügendem Maße Rechnung trägt. Sein Einfluss ist an den Werken von Matteo Civitali in Lucca, Antonio Federighi und Francesco di Giorgio in Siena, Niccolò dell'Arca in Bologna und insbes. am Werk Michelangelos abzulesen.

QUELLEN

Thieme-Becker, Vollmer und AKL:

ThB27, 1933

 

Weitere Lexika:

Dict. de la sculpt., P. 1992; DA XVI, 1996; A.Boström (Ed.), Enc. of sculpt., II, N.Y./Lo. 2004; DBI LXII, 2004 (s.v. Jacopo "di" Piero)

 

Gedruckte Nachweise:

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THIEME-BECKER

Quercia, Jacopo della (Jacopo di Pietro d'Angelo), sienes. Bildhauer, * wahrscheinlich 1367 in Quercia Grossa bei Siena (wo die Kirche S. Jacopo stand, nach deren Schutzpatron er den Taufnamen erhalten haben soll), †20. 10. 1438 Siena. Sohn des Pietro d' Angelo di Guarnieri (Th.-B.XXVII 12), Bruder des Priamo di Pietro (1. c. p. 395). Die Annahme, nach der das von Carpellini urkundl. festgestellte "Guercia" einen bei unterirdischen Arbeiten beschäftigten Arbeiter bezeichne oder sich von einem Augenfehler der Großmutter Q.s herleite, ist heute aufgegeben. Das von einigen mit 1371 angegebene Geburtsjahr läßt sich belegen durch das von dem 19jähr. ausgeführte Reiterdenkmal des 1390 † Giov. d' Azzo Ubaldini, das für dessen Leichenfeier von Q. errichtet wurde. Bezieht man diese Angabe Vasaris dagegen auf den 1394 † Gian Tedesco, von dem eine hölzerne Reiterstatue von der Hand Q.s in einem Inventar des Sieneser Doms von 1467 genannt wird, so käme man auf das Jahr 1375 als Geburtsjahr des damals 19jähr. Stimmt Vasaris Angabe, daß Q. 64 Jahre alt starb, so ergäbe sich als Geburtsjahr 1374. Vasaris Chronologie bedarf vielfach der Richtigstellung; die seitdem aufgefundenen Archivnotizen lassen die Tätigkeit Q.s, dessen Vita noch viele Lücken aufweist, ziemlich genau rekonstruieren. 1401, zus. mit Ghiberti (*1378) und Brunelleschi (*1377), im Wettbewerb um die 2. Tür des Florent. Baptisteriums. In das Jahr 1406 zu datieren ist das Grabmal der Ilarfa del Carretto († Dez. 1405) im Dom (S. Martino) zu Lucca. Diese Datierung ist deshalb glaubwurdig, weil man annehmen darf, daß der Auftrag vor Eingebung der 3. Ehe (1407) seitens des Gatten der Verstorbenen, Paolo Guinigi, vergeben wurde. 1408: Sitzstatue der Madonna m. Kind im Dommuseum zu Ferrara. Ende 1408 in Siena, wo die Ausführung der Fonte Gaia beschlossen worden war. Der Auftrag bestätigt durch eine am 7. 2. 1409 erfolgte erste Vorauszahlung von 100 Gold-Fiorini. Am 7. 6. 1412 bestätigt ihm das Concistoro von Siena den Auftrag auf Ausführung der Fonte Gaia für die Piazza del Campo; mit Überwachung des Fortgangs der Arbeiten und mit der Rechnungsführung wird der Dombaumeister betraut. 1413 Auftrag auf Ausschmückung des Äußeren des Domes zu Lucca mit den über den Strebepfeilern zu errichtenden Statuen der 12 Apostel in Lebensgröße; gleichzeitig erbietet sich Q. für die Vollendung aller plastischen Zieraten für die Tabernakel, die Pfeiler u. die Fenster der Nordseite. Als Gehilfe dient ihm Giov. Francesco da Imola, der ihn nach seiner späteren Rückkehr nach Siena vertritt. Aber weder die Erteilung des Auftrags auf die Florent. Baptisteriumstür an einen neuen Konkurrenten, Franc. Valdambrino, noch die behördliche Aufforderung zur Rückkehr nach Siena (13. 5. 1413), wobei ihm 8 Tage Frist zur Wiederaufnahme seiner versäumten Verpflichtungen bei Strafandrohung gelassen werden, können Q. dazu bewegen, Lucca zu verlassen. Ende Jan. 1414 Verhandlung mit Sano di Matteo, Nanni di Jacopo da Lucca u. Jacopo del Corso (gen. Papi) da Firenze über die für die Fonte Gaia erforderlichen Marmorlieferungen. Nach endlosen Abmachungen über die von den Bestellern verlangten Ergänzungen und Q.s Forderungen kommt man zum Abschluß eines Vertrages. 1416 sind die Grabsteine für die Familie Trenta in Lucca gemeißelt, aber in Siena verlangt man dringend die Anwesenheit Q.s, der 11. 3. ds. J. mit einem Geleitbrief des Guinigi dorthin zurückkehrt und die Herstellung zweier, vielleicht auch noch weiterer Reliefs für den Taufbrunnen, der unter seiner Aufsicht hergestellt werden soll, übernimmt. Im März 1419 werden neue Verhandlungen gepflogen und neue Zusagen erlangt; das 1419 vollendete Werk findet solchen Beifall, daß Q. laut Vasari den Beinamen della Fonte annimmt. 1421: erhält Zahlung für die Holzgruppe der Verkündigung in der Pieve in S. Gimignano. 1422 ist der Trenta-Altar in S. Frediano zu Lucca vollendet. Von diesem Jahre ab setzen die Urkunden - da das Intelminelli-Grabmal (1423) als jedenfalls unecht ausscheidet - bis zum 26. 3. 1425 aus, von welchem Tage der Vertrag über das Hauptportal von S. Petronio in Bologna datiert. Mühevolle Reisen, besonders nach Verona, Venedig u. Mailand, zwecks Beschaffung der Steine werden durch einen Aufenthalt in Siena unterbrochen. Zwei Jahre nach Abschluß des Vertrags machen die Arbeiten nur ganz langsame Fortschritte, und am 20. 6. 1427 übernimmt Q. die Leitung der Abschlußarbeiten an der Fonte Gaia, bleibt aber selbst in Bologna, um an der Tür von S. Petronio zu arbeiten, und empfiehlt für Siena als Ersatzmann den im Dienste des Niccolb D' Este stehenden Festungsbaumeister Giovanni da Siena. Anfang Juni 1428 wird den an der Fonte Faia beschäftigten Bildhauern Pagno di Lapo Portigiani beigegeben. Juli 1428 entsteht ein Streit zwischen Fra Nanni da Lucca und Pietro di Tommaso del Minella, weshalb man (7. 7.) die Rückkehr Q.s nach Siena verlangt und ihm im Falle der Nichterfüllung der Vertragsbestimmungen binnen 10 Tagen eine Geldstrafe von 100 Gold-Fiorini androht. Am 22. 9. d. J., nach Festsetzung der Löhne für die an der Tür von S. Petronio unabkömmlichen Gehilfen, geht Q. nach Siena, wo er nach 5 Tagen eintrifft und den Befehl erhält, sich nicht ohne Erlaubnis der Vorsteher der Arbeiten an der Fonte Gaia von Siena zu entfernen. Um diese Zeit nimmt er die Arbeit an dem im Juli 1430 - also nach Erteilung der Reliefaufträge an Turini, Donatello u. Ghiberti - in Auftrag gegebenen Bronzerelief: Vertreibung des Zacharias aus dem Tempel, für den Taufbrunnen wieder auf. Die Urkunden beziehen sich auf die tatsächlich ausgeführte u. eigenhändige Marmorarbeit, nicht auf den Entwurf des Taufbrunnens, der eine eigenhändige Arbeit Q.s bzw. Sassettas (der eine Skizze von fremder Hand für die während der langen Abwesenheit Q.s bei der Arbeit beschäftigten Steinmetzen kopierte) sowohl für das untere Becken als auch für das Tabernakel ausschließt. 4. 3. 1429 kehrt Q. nach Bologna zurück und geht zwecks Ausführung der von den Fabbricieri im Inneren des Hauptportals verlangten Ergänzungsstücke nach Venedig zur Beschaffung von lstria-Stein und muß für den gleichen Zweck beschwerliche Reisen nach Vicenza, Verona u. Ferrara machen. Die Verhandlungen mit dem Kardinal Casini wegen des "ornamento" der Capp. di S. Maria e di S. Sebastiano im Dom zu Siena begannen wahrscheinlich in Bologna, als Casini als Legat Papst Jobanus XXIII. dort regierte. Vermutlich kannte Casini, wie Bacci richtig bemerkt, Q.s Kunst schon seit 1414, als dieser eigenhändig die Reliefs u. Statuen der Fonte Gaia ausführte. Am 15. 1. 1436 ist Q., der im Vorjahre zum Dombaumeister ernannt worden war, wieder in Siena. Die Drohungen des Legaten, aus denen man deutlich das Echo der Proteste seitens der Verwalter von S. Petronio heraushört, veranlassen ihn zur Flucht nach Parma, von wo aus er sich brieflich entschuldigt. Im Jan. 1437 vermittelt die Signória von Siena zwischen den Bolognesen und Q., der die gegebenen Zusagen nicht erfüllt hat und den Prozeß verliert. Für die Arbeiten an der Loggia di S. Paolo in Siena entsendet Q. nach dem Tode des Paolo di Martino am 4. 9. 1437 den Pietro del Minella. Auf tier Reise nach Bologna erkrankt Q. und kehrt erst am 2. 12. des J. nach Siena zurück, wo er, 18 Tage nach Errichtung eines Testaments, am 20. 10. 1438 stirbt. Die Entwicklung Q.s ist noch nicht genügend geklärt. Die Holzschnitzkunst des Vaters wird die Neigung des jungen Q. zuerst in diese Richtung gelenkt haben, wozu die Angaben Vasaris über die hölzerne Reiterstatue des Azzo Ubaldini (Gian Tedesco) und die beiden Holztafeln für den Dom in Siena stimmen würden. Ebenso sprechen die Bürgschaft, die er am 29. 1. 1421 für den Holzschnitzer Alberto di Betto d' Assisi übernimmt, und die Nachricht, daß Q.s Bruder Priamo nach dessen Tode beim Dom von Siena die Rückgabe einer Holzkiste mit mehr als 100 "ferri" für Schnitzarbeiten und von den Beamten von S. Petronio die Herausgabe einer Holzstatue des hl. Augustin verlangt, für die Annahme, daß Q. als Holzschnitzer begonnen hat. Mit diesen urkundlichen Zeugnissen vereinigt sich die Holzgruppe der Verkündigung in der Pieve von S. Gimignano, die im Ausdruck der Köpfe, in der Bildung der Körper u. in der Plastizität der Gewänder den Adel eines vom Geiste der Gotik erfüllten Meisters widerspiegelt. Die unbestreitbare Ähnlichkeit zwischen der Maria der Verkündigung und der llana hat Veranlasserie dazu gegeben, die für die Varta bisher allgemein angenommene Datierung in das Jahr 1406 beträchtlich herunterzurücken (vgl. über die Frage der Datierung Lanyi in Jahrb. d. Kstwiss., 1930 p. 35f.). Die französ.niederl. Anregungen, die Q. aus dem Studium der Kunstsammlungen (Elfenbeine, Goldschmiedearbeiten, Wandteppiche, Gemälde) des Paolo Guinigi von Lucca geschöpft haben mag, haben einen Niederschlag in diesem köstlichen Hauptwerk seiner Jugend gefunden. Schon schwerer und massiger in den Formen und ernster in dem Gesichtsausdruck und in der Gebärde ist die Madonna des Dommuseums in Ferrara, eine vierschrötige Gestalt mit dem Kopf einer fest geradeaus blickenden Matrone; das auf ihrem linken Knie stehende, bekleidete Kind hebt mit einer gleichsam redenden Geste die Händchen. Die Mad. ist in ein schweres Gewand gekleidet, dessen Faltenwurf in ungewöhnlich schwülstigen Fornico angeordnet ist. Die Tongrabmäler der Trenta sind ziemlich stark beschädigt und gestatten daher weder ein genaues Studium der Einzelheiten noch ein abschließendes Urteil über den Stil; die gotische Behandlung der Frauengewänder scheint hier wieder stärker zum Ausdruck zu kommen. Von außerordentlichem Erfindungsreichtum ist der Entwurf zu der Fonte Gaia in Siena, deren Bruchstücke jetzt ins Pal. Pubblico bewahrt werden, wahrend auf der Piazza del Campo eine 1858/66 von Tito Sarrocchi ausgeführte Kopie steht. In der sitzenden Madonna mit d. Kinde (dem leider der Kopf fehlt) ist die Strenge des Blicks der Ferrara-idado:..:a einem lieblichen Gesichtsausdruck gewichen. Die in das Dreiviertelprofil gestellte Figur mit dem geneigten Kopf, der edle, plastische Rhythmus des großangeordneten, reichen Gewandes und die natürliche Lebhaftigkeit des Körpers des Kindes verleihen der Gruppe einen menschlicheren u. zarteren Charakter gegenüber dem älteren Werk. Die (kopflosen) Engel zeigen die gewissenhafte Modellierung des Meisters. Die Justitia hat einen nachdenklichen Ausdruck, während die Fides bei dem stark verwitterten Zustand des Steines die ursprüngliche Zartheit ihrer Züge nur noch ahnen läßt; die schön geschwungene Figur der Temperantia weist enge Beziehungen zu den Reliefs von S. Petronio auf, läßt aber die technische Meisterschaft des Meißels vermissen, die der von den Unbilden der Witterung leidlich verschont gebliebene Kopf der Sapientia zeigt. Die Erschaffung Adams - ein fast unkenntlich gewordenes Fragment - zeigt den Stil Q.s in seiner frühesten Entwicklungsphase; die Vertreibung aus dem Paradiese (2 Köpfe fehlen) ist ein erschütterndes Drama. (Der alte Stukko der Libreria Piccolomini kann zur Rekonstruktion der Komposition herangezogen werden.) Als Nachzügler oder vielmehr als ein bewußt Archaisierender erscheint Q. in dem bez. u. 1422 dat. Trenta-Altar, dessen Figuren u. Predellenfelder man zweckmäßig ohne Rücksicht auf das vielleicht von dem Besteller verlangte gotische Rahmenwerk beurteilt. Das Ornamentale herrscht hier vor, und dem Figurenbildner verblieben nur die Madonna mit d. Kinde u. die Begleitfiguren, bes. die beiden lieblichen Gestalten der Hll. Laurentius u. Lucia. Der schlechte Erhaltungszustand des IntelminelliGrabmals in S. Martino in Lucca verlohnt kein längeres Verweilen. Für den auf einen Entwurf von Sano di Matten und Jacopo di Corso gen. Papi zurückgehenden Taufbrunnen von S. Giovanni in Siena hat Q. das Relief mit der Vertreibung des Zacharias aus dem Tempel beigesteuert - die einzige Bronzearbeit, die wir von ihm besitzen. Von den die Brustbilder in Bologna ankündenden Prophetenfiguren will man der Werkstatt Q.s die im Profil nach links gewendete Statue, die mit den kurzsichtigen Augen das Phylakterium liest, zuweisen. Für das Portal von S. Petronio in Bologna kann man in Ermangelung einer Originalzeichnung den Rekonstruktionsversuch Supinos (1914) akzepti en, der die dem Vertrage von 1425 entnommenen Einzelstücke verwendet und eine Ergänzung nach Analogie der Seitenportale vorschlägt. Die im 16. Jh. vorgenommenen Standortsveränderungen haben den Bildwerken Q.s geschadet, und man darf in die Gewissenhaftigkeit des Restaurators einige Zweifel setzen. In ikonographischer Hinsicht stützt sich Q. auf die Reliefs des Andrea Pisano für Giottos Campanile in Florenz, aber über die keusche Empfindung des Giotto-Nachfolgers, mit dem Q. in der ganz summarischen Andeutung des Landschaftlichen zusammengeht, triumphiert das spontane Freiheitsgefühl des Genies, das alle Konvention hinter sich läßt. Die schwere Fülle der Gewänder, wie sie besonders charakteristisch die Statue des Hl. Petronius in der Lünette zeigt, entspringt einem Schmucksinn, der auf ganz neue malerische Wirkungen zielt. Die Madonna des Marmorreliefs in der Villa Salviatino bei Florenz nähert sich in ihrer würdevollen Haltung dem pisanischen Klassizismus; die divergierenden Richtungen der Köpfe der Mad.,u. des Kindes, das den von dem Hl. Antonius ihn. empfohlenen Kardinal Casini segnet, verleihen der Komposition Reichtum der Erscheinung. Leise manieristische Anklänge finden sich in der Figur des Bischofs im Dommus. in Ferrara. In dem Bentivoglio-Grabmal in S. Giacomo in Bologna ist die einzige Q.s würdige Figur der dozierende Rechtsgelehrte am Pult. Die Prudentia und die Madonna desselben Denkmals zeigen eine mißverstandene und übertriebene querceske Gestensprache. Mit der Justitia dagegen kehrt Q. zu der architektonischen Strenge des Apostels von S. Martino in Lucca zurück. Die Madonna mit d. Kinde in. Mus. civ. in Bologna geht auf ein verschollenes Modell Q.s zurück. Die Holzmadonna des Louvre gehört wohl dem Schulkreis Q.s an. Werke: Bologna: S. Petronio, Hauptportal: 10 Reliefs: Erschaffung Adams, Erschaffung Evas, Versuchung Adams, Vertreibung aus dem Paradies, Verdammung zur Arbeit, Opferdarbriogung Kains und Abels, Tötung Abels, Noah verläßt die Arche (von Q. nur begonnen), Trunkenheit Noahs, Opferung Isaaks. Die Architravreliefs: Geburt Christi, Kindermord von Bethlehem, Flucht nach Ägypten, sind Schülerarbeit und geben die Absichten des Meisters nur unvollkommen wieder. Von den 18 Propheten der Türwangen sind nur wenige von Q., der auch den phantasievollen Pflanzenschmuck entworfen hat. In der Lünette: Sitzende Madonna mit dem Kinde und Hl. Petronius mit dem Modell der Stadt. S. Giacomo Maggiore: Grabmal des Galeazzo Bentivoglio. Museo civ.: Mad. mit dem Kinde, Hl. Georg, Geburt Christi. - Ferrara, Dommus.: Sitzende Madonna mit dem Kinde, Hl. Bischof (Zuschreib.). - Florenz, Villa del Salviatino: Kard. Ant. Casini zu Füßen der Madonna. - Lucca, Dom: Grabmal der Ilaria del Carretto, Grabstein der Intelminelli (?). S. Frediano: Trenta-Altar (sitzende Mad. mit d. Kinde, zu seiten die H11. Lucia, Laurentius, Hieronymus u. Sigismund); Grabstein der Frauen des Geschlechts Trenta. - Paris, Louvre: Holzstatue der sitzenden Madonna mit dem Kinde (wohl Schulwerk). - San Gimignano, Pieve: Verkündigungsgruppe (Holzstatuen). - Siena, Pal. Pubblico: Statuen u. Reliefs der Fonte Gaia (Rhea Silvia, Acca Larentia, Erschaffung Adams, Sapientia, Prudentia, Fortitudo, ein Engel, Madonna mit dem Kind, ein 2. Engel, Caritas, Justitia, Temperantia, Fides, Vertreibung aus dein Paradiese). S. Giovanni: Taufbrunnen: Bronzerelief: Vertreibung des Zacharias aus dem Tempel; 5 Propheten(wohl nur einer eigenhändig). Die einzige gesicherte Zeichnung von Q.s Hand ist die (in Bruchstücken erhaltene) Vertragszeichnung für die Fonte Gaia im Victoria and Albert Mus. in London. Lit.: Carl Cornelius, J. d. Q., Halle 1896)Bespr.: Gaz. d. B.-Arts, 1897 II 172f.; J. Strzygowski, Ztschr. f. bild. Kst, N. F. 8 [1897] 278/80). - Frz Landsberger, J. d. Q. (Biblioth. d. Kstgesch. Bd 74), Lpzg 1924. - I. B. Supino, J. d. Q., Bol. 1926 (Bespr.: Cronache d'arte, 3 [1926] 222; Dedalo, 7 [1926/27] 136). - Péleo Bacci, J. d. Q., nuovi doc. e commenti, Siena 1929)Bespr.: L' Arte, 33 N. S. 1 [1930] p. 222); ders., J. d.Q. (Collez. d'arte, II Ser.), Mail. o. J. - L. Gielly, J. d. Q. (Bespr,: L' Arte, 34 N. S. 2 [1931] p. 446f.). - Vasari, Le Vite, ed. Milanesi, 1878/85, II 109ff.; dass., dtsche Ausg. Gottschewski-Gronau, 3 (1906). - Masini, Bologna perlustr., 1666 p. 111, 623. - G. Della Valle, Lettere sanesi, 1782/86, II 153/68. - T. Trenta, Guida di Lucca, 1829 p. 24, 33, 100, 160. - Cenni stor.-art. del monum. di A. 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