Giambologna (Bologna, Giovanni; Boulogne, Jean; Jehan de Boulogne), fläm. Bildhauer, Architekt, *1520er Jahre Douai, †13.8.1608 Florenz. G., eine Kontraktion aus dem Vornamen Giovanni und dem Nachnamen Bologna, die auch getrennt vorkommen, ist die geläufigste italienisierte Form des im Niederl. als Jehan de Boulogne bezeugten Namens, dem das zu Lebzeiten des Künstlers seltener gebrauchte Giovanni di Bologna entspricht. Die in der Lit. verbreitete Namensform Jean de Boulogne ist dagegen aus dieser Zeit nicht nachweisbar. Auf der Grundlage von Zeugnissen aus G.s Reife- und Spätzeit nimmt man an, daß er um 1524 oder, wahrscheinlicher, um 1529 geb. wurde.
Giambologna
G.s Jugend liegt im Dunkeln. Sein Biograph Borghini berichtet 1584, daß er statt eines Studiums es vorzog, zu Jacques Dubrœucq in die Lehre zu gehen, den schon Guicciardini (1567) und Vasari (1568) als G.s Lehrer angeben und als dessen Mitarb. er 1549 zum ersten Mal überhaupt dok. ist, als er an der Errichtung des Apparates für den Einzug von Philipp, Prinz von Spanien, in Mons im Sommer dieses Jahres beteiligt war. G. dürfte auch an Dubrœucqs Hw., den Alabaster-Skulpt. des Lettners von Ste-Waudru in Mons, mitgewirkt haben. Borghini bezeugt einen im Anschluß an die Mitarb. im Atelier von Dubrœucq erfolgten zweijährigen Studienaufenthalt in Rom. Die früheste Erw. G.s in Italien, als er im Mai 1556 Paolo Giordano Orsini II., Herzog von Bracciano, Imperatorenbüsten aus Bronze zu schenken beabsichtigte, dürfte sich auf diesen Aufenthalt beziehen, während dessen G., dieser Notiz zufolge, schon als Bildhauer aktiv gewesen zu sein scheint, sehr wahrsch. im Atelier des Guglielmo della Porta, wo sowohl in Bronze als auch in Marmor gearbeitet wurde, wie dies auch G. später praktizieren sollte. G.s Aufenthalt in Rom, wo er lt. Baldinucci (1688) den alten Michelangelo getroffen haben soll, war als provisor. geplant gewesen: Borghini berichtet, daß G. die Heimreise über Florenz antrat, wo ihn der Patrizier B. Vecchietti, ein bed. Kunstsammler, für zwei oder drei Jahre zu sich einlud, um seine Studien fortzusetzen. Das genaue Datum der Ankunft G.s in Florenz ist unbekannt. Er ließ sich dort bald dauerhaft nieder und wurde zum bedeutendsten Bildhauer Italiens nach dem Tod Michelangelos und vor Bernini. Seine Tätigkeit als Architekt beschränkte sich hingegen auf Gelegenheitsentwürfe für befreundete Mäzene. 1559 ist G. erstmals in Florenz dok., als er lt. Baldinucci das Wappen des Herzogs von Florenz meißelte, das W.Gramberg (1936) im Pal. dei Capitani di Parte Guelfa identifizierte. 1560 nahm er am Wettb. für den Neptun des gleichnamigen Brunnens auf der Piazza della Signoria teil. Der Bildhauer Leone Leoni lobte G.s in der geplanten Originalgröße ausgef. Modell in einem Brief an Michelangelo vom Okt. desselben Jahres als "sehr sauber gearbeitet". Borghini meint, G. habe den Wettb. verloren, weil der Herzog dem Gewinner Bartolomeo Ammanati den Auftrag im voraus versprochen habe; Baldinucci behauptet, der Herzog habe G. die Ausf. einer derart großen Skulpt. nicht zugetraut. Auf das unter G.s Kollegen verbreitete Vorurteil, der junge Ausländer sei damals nur imstande gewesen, in Ton oder Wachs ausgezeichnet zu modellieren, weist schon Borghini hin und berichtet weiter, daß G., sich von diesem Vorurteil herausgefordert gefühlt, Vecchietti um einen Marmorblock bat, aus dem er eine "sehr schöne" Venus meißelte, von der meistens angenommen wird, sie sei ident. mit jener, die Vasari als einzigen voll. Marmor G.s vor 1568 nennt, während H.Keutner (1978 im Kat. Wien) sie mit einer in ihrer Eigenhändigkeit allerdings umstritten gebliebenen Kauernden aus Alabaster in Muncaster/Cumbria identifizierte. Vecchietti (selbst mütterlicherseits ein Medici) führte seinen Protegé bei Francesco de' Medici, Erbprinz der Toskana, ein, der ab 1565 die Regentschaft übernahm und 1574 seinem Vater Cosimo I. auf den Thron folgte. Francesco, der G. sozusagen das Monopol über die bedeutendsten Skulpt.-Aufträge im Dienste des Hofes gab, betrachtete ihn als seinen persönl. Bildhauer, wie er 1567 an Königin Katharina von Frankreich schrieb. G.s starke Bindung an den Hof der Medici veranlaßte ihn nach eig. Aussage (1585), trotz zahlr. Arbeitsangebote europ. Monarchen Florenz als seine endgültige Wirkungsstätte auszuwählen, zumal die bedingungslose Unterstützung auch von Francescos Nachf. (ab 1587), Großherzog Ferdinando I., gegeben war. Den Eintritt in den Dienst Francescos datiert Borghini vor dem Neptun-Wettb.; schon am 25.10.1561 arbeitete G. nachweisl. für den Prinzen. Als zweitältestes Florentiner Werk G.s nennt Borghini eine zwei Florentiner braccia (ca. 120 cm) hohe marmorne Galatea, die Vecchietti nach Deutschland geschickt habe (verschollen). Vecchiettis bezeugte intensive Beziehungen zum Hl. Röm. Reich und bes. zu den Fuggern in Augsburg förderten auch die Verbreitung von G.s Ruhm unter dt. Mäzenen: Schon 1562 soll er laut E.Tietze-Conrat (ThB) am Innsbrucker Hof bek. gewesen sein. Aus den bezeugten Arbeiten der ersten Florentiner Jahre läßt sich nur der im Auftrag von Lattanzio Cortesi entstandene Bacchus (Florenz, Bargello) nachweisen: eine Hommage an J.Sansovinos Marmor gleichen Gegenstandes. Er dürfte vor G.s erstem großen öff. Projekt entstanden sein, den unter Aufsicht des päpstl. Vize-Legaten P.D. Cesi gegossenen Bronzeplastiken des Bologneser Neptunbrunnens, die G. vertragl. am 13.8.1563 unter Mitwirkung des Gießers Zanobi Portigiani zusicherte. Cesi gab bei G. auch ein in Bologna zu errichtendes Bronzedenkmal für Papst Pius IV. in Auftrag, dessen Modell im April/Mai 1564 zus. mit jenem für den Neptun (sicher nicht ident. mit der Bronze im MCiv. Bologna) nach Rom zur Begutachtung an den Papst geschickt wurde. Ohne den Brunnen zu vollenden, ließ G. wegen starker Differenzen zu Portigiani die Arbeit ruhen. Im Mai 1565 war G. wieder in Florenz, um zus. mit Mitgl. der Florentiner Accad. del Disegno (der er ab 1563 angehörte) die ephemeren Dekorationen für die im Dez. geplante Hochzeit des Erbprinzen mit Johanna von Österreich zu realisieren (davon erh.: Anbetung der Hirten, Fiesole, Mus. Bandini; Florenz besiegt Pisa, Florenz, Pal. Vecchio, später in Marmor übertragen, Florenz, Bargello). Z.Z. des Bologneser Brunnens datiert Borghini einen ebenfalls schon von Vasari bezeugten großen Merkur aus Bronze, bei dem es sich wohl um eine im schwed. Priv.-Bes. befindl. Statue handelt, die (allem Anschein nach von Cosimo I.) an Kaiser Maximilian II. geschenkt worden war, wohl in Zusammenhang mit der Hochzeit des Erbprinzen. Schon in diesem Frühwerk (dessen Komp. er kurz vor 1580 für den berühmten, heute im Bargello zu Florenz aufbewahrten, für Kardinal Ferdinando de' Medici geschaffenen Merkur aus der röm. Villa Medici leicht variiert wiederaufnehmen wird) gelangt G. zu einem Höhepunkt seines Schaffens: eine Figur zu entwerfen, die frei zu schweben scheint, indem sie sich auf lediglich einen Fuß stützt. Ob zur selben Zeit Cesi auch einen Merkur aus Bronze für den Innenhof des Bologneser Archiginnasio gewünscht haben soll, wie von Tuttle behauptet wurde, bleibt nachzuweisen. Die gleichnamige Skulpt. (Bologna, MCiv.), die als Modell dafür angesehen wird, läßt sich schwer in das gesicherte Œuvre des Künstlers einordnen. Am 11.5.1566 unterschrieb G. (nach Bologna zurückgekehrt) einen Vertrag zur Wiederaufnahme der Arbeiten am Bologneser Brunnen, den er vor dem 30.1.1567 selbständig vollendete. Dem entspricht ungefähr die Voll. von G.s erster bek. großer Marmorarbeit, der von Michelangelo inspirierten Gruppe Samson, der einen Philister erschlägt (London, V&A). Vasari meint 1568, sie sei beinahe abgeschlossen; diesem Zeugnis entgegen steht ein lediglich aus einer mod. Transkription bek. Brief G.s an Erbprinz Francesco vom 15.1.1563, demzufolge der Gruppe nur noch die Politur fehle. Diese Gruppe krönte später einen Brunnen im Garten des im Auftrag von Großherzog Francesco erb. Casino di San Marco, wo ein weiterer Brunnen G.s mit drei bronzenen Putti (wovon nur zwei im Bargello erh. sind) stand - Werke, die A. der 1560er Jahre zu datieren sind. Aus den späten 60er Jahren dürfte die sog. Fiorenza stammen, die urspr. den gleichnamigen Brunnen von Niccolò Tribolo im Garten der Medici-Villa von Castello b. Florenz krönte (Florenz, Villa La Petraia). Die Figur erscheint im Hintergrund von G.s Atelier in einem A. der 70er Jahre dat. Porträt G.s neben dem Modell eines auch als Okeanos bek. Neptun, den er als Krönung des Okeanosbrunnens im Boboligarten entwarf. Ist die Fiorenza G.s letzter Entwurf für eine Großbronze vor den E. der 80er Jahre in Angriff genommenen Reiterdenkmälern, so krönt die bildhauer. Ausstattung des Okeanosbrunnen, die außer dem Neptun (Florenz, Bargello) noch drei in situ befindl. Flußgötter und G.s einzig bek. Marmorreliefs umfaßt, seine Ambitionen, sich als Marmorbildhauer im Sinne Michelangelos hervorzutun, was bes. durch die nach dem Vorbild von Michelangelos "Ignudi" modellierten Flußgötter evident wird. G. ist E. der 60er Jahre bei der Beschaffung von Marmorblöcken für den Brunnen im toskan. Seravezza dok., den er mit mehreren teils fläm. Gehilfen, darunter Hans Mont, zw. 1571 und 1574 arbeitet. Aus den 60er Jahren stammen auch G.s erste Versuche als "animalier": jene im Sommer 1567 modellierten und von Borghini bezeugten Vögel für die Grotte im Garten der Villa von Castello (Florenz, Bargello), in denen sein Realismus nord-europ. Ursprungs manifest wird. Zu A. der 70er Jahre schuf G. wohl die sog. Groticella-Venus, die als Ideal weibl. Schönheit im klass. Material des Marmors als sein vollkommenster Entwurf gilt. In diese Zeit wird auch die sog. Bathseba (Marmor; Los Angeles, J. Paul Getty Mus.) dat., bei der es sich um jene von Borghini erw. sitzende Marmorfigur "von der Größe eines 16jährigen Mädchens" handeln muß, "die dem Herzog von Bayern geschickt worden ist": ein Werk, das Borghini z.Z. der Ausf. der Marmorversion der 1565 entworfenen Gruppe Florenz besiegt Pisa (Florenz, Bargello) dat., von der wir wissen, daß sie 1572 unter Mitwirkung von Pierre Franqueville (Pietro Francavilla) in Arbeit war. Der Gestalt der Stadt Florenz entspricht in der Haltung die für die Grotte bei Vecchiettis Villa geschaffene Fata Morgana (Genf, Priv.-Slg), die aus dieser Zeit stammen dürfte. In den 70er Jahren beginnt auch G.s Laufbahn als Schöpfer von Kleinbronzen; lt. Borghini sei dem Kaiser A. der 60er Jahre außer dem Merkur auch eine "kleine Figur aus Metall" geschenkt worden. Die trad. Identifikation dieser Kleinplastik mit der sign. Statuette einer Badenden im KHM zu Wien wird neuerdings zu Recht angezweifelt. G.s Apoll für das Studiolo oder Stanzino des Erbprinzen Francesco (Florenz, Pal. Vecchio) wurde 1573 modelliert, zwei Jahre später ziseliert. Dies ist somit seine älteste gesicherte Arbeit dieser Art und zugleich in ihrer bewußt äußerst komplex gestalteten Haltung ein Manifest des Manierismus in der Skulpt., ebenso wie die damit vergleichbare vergoldete Astronomie (Wien, KHM), die um dieselbe Zeit entworfen worden sein dürfte. 1575 schuf G. für J. Salviati eine kleinplast. Bronzegruppe Nessus und Dejanira, von der S. Fortuna 1580 berichtet, der außerdem ein zweites für Niccolo Gaddi entstandenes Exemplar erwähnt, das M. Baker mit der Bronze in der Huntington Art Coll. (San Marino/Calif.) identifizieren konnte. Zu dieser Zeit ist eine weitere Arbeit für Salviati anzusetzen: die von Borghini und 1580 von Fortuna bezeugte, verschollene Marmor-Venus, die lt. Borghini ca. 180 cm groß war und die mit jener Statue ident. sein dürfte, die am 29.10.1576 vom Pal. Vecchio (wo ab 1567 G.s Atelier lag) zum Pal. Salviati transportiert wurde. Der kleinformatige Raub Dejaniras war G.s erste Raptusgruppe. Themat. kündigt die Komp. die kleinplast. Herkules-Taten an, die G. ab 1575 zunächst für Francesco I. und nach dessen Tod 1587 bis zum Jahr 1591 für Ferdinando I. als Vorlagen für (verschollene) Silberplastiken entwirft, die, von den Hofgoldschmieden ausgef., in der Tribuna der Uffizien Aufstellung finden sollten. 1578 ist G.s ältester kleiner Bronze-Kruzifix dok., sein erstes Werk für Kardinal (ab 1587 Großherzog) Ferdinando de' Medici (verschollen). Kruzifixe wie dieser wurden nach seinem Modell Zeit seines Lebens, manchmal in Silber, gegossen (zuerst 1573 für Großherzogin Johanna; heute Loreto, S.Casa). G. scheint also in den 70er Jahren, gegen seine Ambitionen, sich auf die Erstellung mon. Werke zu konzentrieren, Francescos Vorliebe für metallene Kleinplastik entgegengekommen zu sein. Char. sind G.s kleine Wachsreliefs, die als Vorbilder für die von C. Targone angefertigten Goldreliefs (Florenz, Mus. degli Argenti) dienten und die Francescos Taten zum Gegenstand haben (Florenz, Bargello, ca. 1585-87). Die Darst. eines Löwen, eines Pferdes und eines Stieres im Bargello sind allerdings die einzigen Kleinbronzen, die auf Francescos Slg zurückgeführt werden können (nachg. in einem 1588 erstellten Nachlaß-Inv.). 1589 wird im Inv. der Tribuna ein kleinformatiger Vogelfänger aus Silber aufgeführt, der ebenso wie der kleine, allerdings nicht dok. vergoldete Dudelsackpfeifer des Bargello an die bukol. Welt gemahnt, in die sich Francesco gern zurückzog, und v.a. an seinen geliebten Landsitz Pratolino b. Florenz. Mit der Ausstattung des Gartens von Pratolino war G. v.a. in der 2.H. der 70er Jahre beschäftigt (erstmals dok. am 23.11.1577). Außer einer aus Stein gemeißelten Allegorie des Flusses Mugnone ist davon nur der berühmte Apennin übrig geblieben, eine kolossale, aus gemischten Mat. zusammengesetzte Statue, die um 1580 ausgef. gewesen zu sein scheint. Wie produktiv im achten Jahrzehnt des Cinquecento G. war, legen zwei Quellen von der Wende zu den 80er Jahren nahe. Aus einem Brief G.s vom 26.5.1579 an Ottavio Farnese, Herzog von Parma, geht hervor, daß er insgesamt drei Bronzen für Farnese gegossen hatte: eine zweifigurige Raptusgruppe im MN di Capodimonte zu Neapel (zwei weitere Versionen aus G.s Lebzeiten im KHM, Wien, und im Metrop. Mus., New York), die älteste dok. Version eines kleinplast. Merkur (Neapel, MN di Capodimonte), von der es insgesamt vier Exemplare gibt, die den Status des Autographen verdienen (Dresden, Grünes Gewölbe; Florenz, Bargello; Wien, KHM), und eine verschollene kleine Figur. Reicher an Informationen ist der berühmte Brief Fortunas, Botschafter des Herzogs von Urbino, vom 27.10.1580 (nicht 1581, wie oft irrtüml. angegeben), in dem außer älteren Werken die damals in Arbeit befindl. Projekte gen. werden: eine dreifigurige Gruppe, ein kolossales Bronzepferd und eine Marmorstatue Cosimo I. (Uffizien, Fassade). Am 4.2.1583 wurde der Guß des Zwerges Morgante bezahlt, den G. für die als Brunnen im Garten auf der Loggia de' Lanzi dienende Gruppe entworfen hatte; diese zeigt den berühmten Hofnarren auf einem schwimmenden Monsterwesen (Florenz, Bargello). Am 14.1.1583 war in der Loggia de' Lanzi die "Gruppe aus drei Statuen" enthüllt worden, die Fortuna zwei Jahre zuvor angekündigt hatte. Borghini berichtet, daß G. sich erst nachträgl. auf die Bezeichnung Raub der Sabinerinnen festlegte zum Verständnis für die Betrachter; ihm sei es ausschl. (wie er schon 1579 hinsichtl. der zweifigurigen Bronzegruppe für den Herzog von Parma beteuert hatte) um die kunstvolle Gest. der Akteure gegangen. Mit dieser Skulpt., Inbegriff des Manierismus, erreichte G. den Höhepunkt seiner Karriere als Schöpfer großformatiger profaner Skulptur. 1583 entstand auch G.s letzter in Marmor ausgef. weibl. Akt, die im Auftrag von G. Cesarini voll. Venus (Rom, Amer. Botschaft). 1584 sind erstmals drei Entwürfe für Kleinbronzen dok.: Kauernde, die sich abtrocknet, Schlafende, auf einem Lager, und ein schreitender Mars. Die ersten beiden scheinen von antiken Skulpt., der Mars von Leonardo inspiriert worden zu sein. Diese Kleinbronzen schuf G. für Kardinal Ferdinando de' Medici, drei Jahre später sind diese Komp. und ein kleiner Merkur nochmals gegossen worden als Geschenke des Großherzogs und des Künstlers an den sächs. Kurfürsten Christian I. (jetzt Dresden, Grünes Gewölbe; Skulpt.-Gal.; Leverkusen, Bayer AG). Inzwischen hatte G. begonnen, sich auch als relig. Bildhauer hervorzutun. Bezeichnenderweise waren diese Aufträge außerhalb von Florenz bzw. von priv. Auftraggebern an ihn gelangt. Am 23.1.1577 ist von G.s Einladung nach Lucca die Rede, in Zusammenhang mit dem geplanten Altare della Liberta in S. Martino, den G. unter Mitwirkung von Jacopo Piccardi am 19.2.1579 vollendete. Außer der Statue des Erlösers schuf G. hier seine ersten Hll.-Statuen, die Hll.Petrus und Paulinus. Im Jahr der Voll. des Luccheser Altares schreibt (am 22.4.1579) L. Grimaldi aus Genua an den Großherzog mit der Bitte, er möge es G. gestatten, in Zusammenhang mit der Ausstattung der von ihm in Auftrag gegebenen Kap. in S. Francesco, von Lucca nach Genua zu kommen. G. verpflichtete sich gegenüber Grimaldi am 22.7., sechs lebensgroße Bronzestatuen der christl. Tugenden, sechs Putti und sechs Reliefs mit Darst. aus der Passion Christi zu liefern. Diese wurden in Florenz in der Gießerei von Domenico Portigiani im Kloster von S. Marco gegossen und von P. Franqueville nach Genua gebracht und aufgestellt (Genua, Univ.). Besagte Gießerei war gegründet worden, um G.s bronzeplast. Dekoration der dem hl.Antoninus gew. Salviati-Kap. in S.Marco auszuführen. Zehn Jahre nach Beginn der Arbeiten war der Zyklus voll., die Kap. wurde am 9.5.1589 geweiht. Hier sind die Hll.-Statuen aus Marmor, die Bronzereliefs haben die Legende des Hl. zum Thema; in Bronze gegossen wurden außerdem ein Kruzifix, ein lebensgroßer Engel, ein Sarkophag mit der liegenden Statue des Hl. Antoninus und zwei Kandelaber. 1588 wurden in derselben Wkst. die Statue des Hl.Joh.Bapt. in Bronze gegossen, für die nah an S. Marco gelegene S. Maria degli Angiolini (in situ), wo sich außerdem ein Bronze-Kruzifix, wohl aus derselben Zeit, befindet. In diesen drei Ausstattungszyklen tritt G. verstärkt als Reliefkünstler hervor, 1588 werden außerdem von Großherzog Ferdinando I. zwei Reliefs mit Szenen aus der Passion Christi in Auftrag gegeben, die, von Portigiani gegossen, mit vier weiteren Reliefs von Francavilla zur Einfassung des Salbungssteines nach Jerusalem geschickt wurden (Hl.Grabkirche). Vor dieser Zeit kennen wir (außer dem bereits gen. Relief für den Apparat von 1565) nur eine Reliefkomposition. Sie wird als Allegorie auf den Prinzen Francesco gedeutet und ist sowohl in Alabaster (Madrid, Prado) als auch in Bronze (Florenz, Bargello; Wien, KHM) überliefert. Die Komp. wird mit einer "Geschichte in Relief" in Zusammenhang gebracht, die lt. Borghini (zus. mit dem Merkur und der kleinen Figur) M. der 60er Jahre dem Kaiser geschenkt worden sein soll. Am 11.2.1584 wurde die Marmorstatue Cosimo I. an der Fassade der Uffizien enthüllt, G.s erstes Standbild in Marmor. 1587 kaufte sich G. ein Haus im Borgo Pinti. Im Okt. dieses Jahres starb Francesco, der neue Großherzog Ferdinando I. gab G. das Reiterstandbild seines Vaters Cosimo I. in Auftrag, das in einer eigens zu diesem Zweck neben dem Haus des Bildhauers errichteten Gießerei (die 1596 der Großherzog dem Künstler schenkte) in zwei Phasen gegossen wurde: Im Mai 1594 wurde das Standbild an seinem heutigen Standort auf der Piazza della Signoria errichtet, die Bronzereliefs am Sockel mit Szenen aus der Regierungszeit Cosimo I. wurden zw. 1596 und dem 28.3.1598 ausgeführt. Mit diesem Werk nahm die Gesch. des mod. europ. Reiterstandbildes eine neue und entscheidende Wende. Im Borgo Pinti wurde noch unter G.s Aufsicht jenes für Ferdinando I. gegossen (Florenz, Piazza SS. Annunziata). G.s Schüler Pietro Tacca vollendete nach G.s Tod die von seinem Meister beg. Reiterstandbilder für Heinrich IV. von Frankreich (zerst.; Reste im Louvre) und Philipp III. von Spanien in Madrid. Am 26.8.1588 wurde G. in den Adelsstand erhoben von Kaiser Rudolph II., der eine bed. Slg von G.s Kleinbronzen besaß, die wohl in den 90er Jahren zusammengetragen wurde, wie aus mehreren Indizien hervorgeht: zur selben Zeit also, als Sebastian Zäch in Italien seine kürzl. in der Slg Schönborn identifizierten Kleinbronzen G.s kaufte, die in einer berühmten Liste von 1611 vorkommen, als sie im Bes. von Zächs Sohn Markus waren. Am 8.2.1589 wurde G. von seinem ehemaligen Schüler Michelangelo Naccherino vor der Inquisition angeklagt, der Ausgang der Anklage ist unbekannt. Im selben Jahr nahm G. mit aus Erde u.a. Mat. gefertigten Standbildern an den Dekorationen für die Hochzeit des neuen Großherzogs teil. Zwei Jahre später signierte er den Altar der Männerkirche des Hospitals von S. Maria Nuova (heute in Florenz, S. Stefano). In der Kirche des Hospitals selbst (deren Bau 1575 von B. Buontalenti beg. wurde) sind noch zwei wappenhaltende Allegorien aus Stuck zu sehen, die überzeugend G. zugeschr. wurden. In den 90er Jahren wächst die Produktion in G.s Atelier beträchtlich. 1594 sind die Standbilder sign., die Franqueville nach G.s Entwurf für Arezzo (Ferdinando I.) und Pisa (Cosimo I. und Ferdinando I., dafür eigenhändiges Terrakottamodell, Paris, Louvre) ausführte. 1596 denkt G. daran, die kolossalen Marmorstatuen der Großherzöge für die Capp. dei Principi in S. Lorenzo in Angriff zu nehmen: ein Projekt, das erst im Seicento von P.Tacca ausgef. werden sollte. An einer Marmorgruppe scheint dem alten G. zu dieser Zeit sehr gelegen zu haben, die 1599 wohl ohne Mithilfe anderer voll. Herkules und Kentaur (Florenz, Loggia de' Lanzi). Franquevilles letzter Marmor nach G.s (originalgroßem) Modell (Orvieto, Mus. dell'opera del Duomo) ist der Hl.Matthäus für den Dom von Orvieto von 1600; den Vertrag für dieses Werk hatte G. am 11.7.1595 unterschrieben. Parallel zu diesen Marmor-Skulpt. entstehen eine ganze Reihe von Großbronzen, an deren Ausarbeitung G.s eig. Anteil beschränkt gewesen zu sein scheint: der von Ferdinando I. dem Herzog von Bayern geschenkte Kruzifix (1594, München, St.Michael), das Bildnis des Kardinals R. de Castro für sein Grabmal (Monforte de Lemos), das am 3.3.1597 als beinah fertig gemeldet wird, und, aus demselben Jahr, das Kruzifix des Pisaner Doms, wofür G. zwei Engel mit Kandelabern entwarf, die 1601 von Portigiani gegossen wurden, wie wohl alle diese Arbeiten und die bronzeplast. Ausstattung der 1599 gew. Grab-Kap. des Künstlers, zu der außer einem Kruzifix eine Serie von Passionsreliefs und zwei Kandelaber gehören. Kurz vor seinem Tod ließ G. (der 1599 vom Papst zum Ritter des Christusordens ernannt worden war) einen Großneffen aus Douai nach Florenz kommen in der Absicht, ihn zum Bildhauer auszubilden und zu seinem Erben zu machen, wie aus seinem Test. vom 1.9.1605 hervorgeht. Dazu kam es nicht, nach G.s Tod kaufte Großherzog Cosimo II. dessen Haus und Wkst., um sie zum Sitz des neuen Hofbildhauers P. Tacca zu machen. Dieser bewahrte auch G.s Modelle, scheint aber nicht Kleinbronzen nach G.s Entwurf ausgef. zu haben, wie dies ein and. Schüler G.s, Antonio Susini, und nach ihm seine Erben, Giovan Francesco Susini und Antonio Susini d. J., bis 1665 tun sollten. Diese Umstände erklären das Überleben von G.s Komp. bis zum Spätbarock. Sie wurden ebenfalls im 18.Jh. in Florenz repliziert, damals gelangten auch G.s Modelle aus dem Bes. der Familie Vecchietti nach England. Kein and. Bildhauer Italiens erfreute sich eines solchen Erfolges seiner Komp. in späteren Zeiten, die v.a. in Frankreich auch die Skulpt. des 18. und 19.Jh. beeinflussen sollten.
Skulpt.:
Einzelausstellungen:
1978-79 Wien, KHM: G. Ein Wendepunkt der europ. Plastik (K: C. Avery/A.Radcliffe/M.Leithe-Jasper) / 2000 Douai, Mus. de la Chartreuse: G. Comment s'attacher l'âme d'un prince (K: C.Avery/M.Hall, P. 1999) / 2006 Florenz, MN del Bargello: G. Gli dei, gli eroi (K: B.Paolozzi Strozzi/D.Zikos); Wien, KHM: G. Triumph des Körpers (K: W.Seipel); Dresden, Grünes Gewölbe/Skulpt.-Slg: G. in Dresden. Die Geschenke der Medici (K: D.Syndram/M.Woelk/M.Minning).
Thieme-Becker, Vollmer und AKL:
E.Tietze-Conrat, in: ThB4, 1910 (s.v. Bologna, Giovanni)
Weitere Lexika:
DBI XIII, 1971 (s.v. Boulogne, Jean); G.Pratesi (Ed.), Repert. della scult. fiorentina del Seicento e Settecento, I, T. 1993; C.Avery, in: DA XII, 1996; id., in: The enc. of sculpt., ed. A.Boström, II, N.Y. 2004.
Gedruckte Nachweise:
Quellen: L.Guicciardini, Descr. di tutti i Paesi Bassi, Anversa 1567; Vasari (1568), ed. Milanesi, VI, Fi. 1881; VII, 1881; VIII, 1882; R.Borghini, Il riposo (Fi. 1584), ed. Mi. 1967; Baldinucci IV, 1688. - Weitere Lit.: W.Gramberg, Giovanni Bologna. Eine Unters. über die Werke seiner Wanderjahre (bis 1567), B. 1936; E.Dhanens, Jean Boulogne. Giovanni Bologna fiammingo, Br. 1956; J.Holderbaum, The sculptor Giovanni Bologna, N.Y./Lo. 1983; C.Avery, G., Ox. 1987; M.Baker, Städel-Jb. 12:1989, 179-194; C.Avery, G. Julius Caesar (K Bernheimer Kunsthandel), M. 1992; E.Karwacka Codini/M.Sbrilli, Il quad. della fabbrica della capp. di S.Antonino in S.Marco a Firenze. Ms. sulla costruzione di un'opera del G., Pisa 1996; Magnificenza alla corte dei Medici (K Florenz), Mi. 1997; H.Keutner, Firenze 1592. Un nuovo Crocifisso in argento del G. (K Antichi Maestri Pittori), T. 1999; C.Avery, Jean Bologne. La Belle endormie (K Gal. Piltzer), P. 2000; D.Zikos, FlorMitt 46:2002, 357-408; D.Gasparotto, G., R. 2005 (I grandi scultori, 12); D.Pegazzano, Paragone 57:2006, 88-118; R.J. Tuttle, in: G. Gli dei, gli eroi (K), Fi. 2006, 327-331.
Bologna, Giovanni, niederländ.-ital. Bildhauer, geb. zu Douai um 1524, † am 13. 8. 1608 in Florenz. Sein Vater dürfte Schnitzer gewesen sein und hieß nach zwei Notariatsdokumenten Jehan (s. Desjardins p. 12 Anm. 6). Aus diesem und andern Gründen ist die von Vasconcellos als Frage aufgeworfene (Francisco de Hollanda in Quellenschr. f. Kstgesch. p. CXLIV), von Diez neuerlich befürwortete (Jahrb. der preuß. Kstsamml. 1910 p. 39) Vermutung, daß B. ein Sohn des Tommaso Vincidore gewesen sei, abzulehnen. über seine Jugend ist wenig bekannt; er sollte angeblich Jurist werden, konnte es aber durchsetzen, sich der künstlerischen Laufbahn zu widmen und trat zuerst als Schüler in die Werkstatt des Jacques Dubroeucq von Mons ein. Hier dürfte er von ca 1544 bis zu Anfang der 50er Jahre geblieben sein. Unter den Arbeiten Dubroeucqs am Lettner von Mons fällt die Figur des Glaubens durch ein ausgeprägtes Bewegungsmotiv auf, das emporgehobene Spielbein u. den leicht gedrehten Oberkörper mit geneigtem Kopf, wie es B. bei seinen spätern Werken häufig anwandte, niemals aber bei Dubroeucq vorkommt; ich möchte diese Figur als eine Erstlingsarbeit B.s ansehen. Um 1554 geht B. angeblich mit Frans und Cornelis Floris nach Rom, um 1556 nach Florenz; hier wurde er von Bernardo Vecchietti, dem Mäzen u. künstlerischen Beirat der Großherzöge, aufgenommen. Durch seine Verbindung mit Vecchietti gewinnen die ausführlichen Berichte von dessen Freunde Borghini über B. unmittelbare Glaubwürdigkeit. Nach Desjardins arbeitete B. in diesen ersten Jahren seines Florentiner Aufenthaltes an verschiedenen dekorativen Bildhauerarbeiten. Die Marmorfigur einer Venus von ca 1558 erwarb Francesco Medici; es dürfte wohl jenes Werk sein, von dem ein Briet des Simone Fortuna an den Herzog von Urbino 1581 berichtet, daß B. den Großherzog zu wiederholten Malen aber vergeblich gebeten habe, diese Jugendarbeit, "la Venere che ha in camera sua", überarbeiten zu dürfen. 1559 beteiligte sich B. mit Cellini, Ammannato u. Vincenzo Danti an der Konkurrenz um die Ausführung des Biancone. Bei den divergierenden Berichten über dieses intrigenumsponnene Ereignis sehen wir nicht klar. Tatsächlich erhielt Ammanato den Auftrag. Um diese Zeit beginnt die Tätigkeit B.s im Dienste des Hauses Medici, die bis zum Tode des Meisters andauerte; sein Gehalt (seit 1561) belief sich auf 13 Taler monatlich (vgl. Gaye No CCCXCV) und wurde angeblich später erhöht. Um 1559 arbeitete er das Mediceerwappen über einer Türe des Palazzo del Podestä, zwei fischende Kinder (in Bronze) für einen Brunnen des Casino di San Marco (eine Replik vielleicht in Florenz, Mus. Nazionale, Kat. 1898, p. 397, No 51), Simson einen Philister niederschlagend, eine große Gruppe, die als Brunnenfigur im Hof der Semplici aufgestellt u. 1607 vom Großherzog Ferdinand dem Herzog von Lerma nach Spanien geschickt wurde, von wo sie später durch einen Herzog von Buckingham nach England gekommen sein soll (verschollen; eine Terrakottawiederholung im Museum in Douai). B. scheint damals schon ein angesehener Künstler gewesen zu sein, dessen Ruf auch über Italien hinausgedrungen war, denn vom 4. 6. 1562 liegt eine Erklärung der tirolischen Kammer vor, daß auf Bitten der Bildhauer Gebrüder Abel an den alten Herzog zu Florenz zu schreiben und von des Kaisers Ferdinand I. wegen zu ersuchen sei, er möge B. "ain zeit lang hieher vergunnen. . . , damit der Abel unterhabendes Werk (die Marmorreliefs am Maximiliangrabe in der Hofkirche in Innsbruck) desto fürderlicher gefertigt werden möge". Am 13. 8. 1563 schließt der Vizelegat von Bologna mit dem Künstler und dem Gießer Zanobio Portigiani einen Kontrakt betreffs der Ausführung des von Tommaso Laureti entworfenen Brunnens auf der Piazza Maggiore (heute Vittorio Emanuele). B. machte sich sofort an die Anfertigung eines Bronzemodells der bekrönenden Figur des Neptun (heute im Mus. civico in Bologna), mit dem er im Mai 1564 nach Rom fuhr, um es dem Papste Pius IV. zu zeigen; im Juli arbeitet er wieder in Bologna, wo ihm im Pavaglione eine Werkstatt eingerichtet worden war. Anfang 1564 heißt es, daß die Arbeit unterbrochen und Bologna nach Florenz zurückgekehrt sei. Der Grund hierfür waren verschiedene Streitigkeiten mit Portigiani, die am 27. 3. 1566 zu B.s Gunsten entschieden wurden, der nun gegen eine Entschädigung des Portigiani das Werk selbständig im Laufe des Jahres beendete. - Während B. an dem Neptun arbeitete, wurde er auch zu wiederholten Malen vom Großherzog in Anspruch genommen. So entstand wohl damals - 1564 - das populärste Werk des Künstlers, der fliegende Merkur. Diese Bronzefigur, in der Größe eines fünfzehnjährigen Knaben (nach Borghinis Angabe), wurde auf das Betreiben des Bischofs von Edelburg an Kaiser Maximilian II. nach Wien geschickt, um diesen frir die Heirat der Johanna von Österreich mit dem Prinzen Francesco günstig zu stimmen. Der Guß soll das erstemal fehlerhaft gekommen u. darum ein zweites Mal unternommen worden sein; das Stück im Mus. Nazionale, das einen Gußfehler aufweist, wäre als dieser erste Guß anzusehen. Dieser florentinische Merkur war ursprünglich im Garten degli Acciajuoli, später als Brunnenfigur in der Villa Medici am Pincio in Rom aufgestellt; erst unter Peter Leopold I. kam er nach Florenz zurück. Wenn die Darstellung Borghinis richtig ist, so müßte das an den Kaiser gesandte Exemplar in der Größe eines fünfzehnjährigen Knaben verloren gegangen sein. Nehmen wir aber einen Irrtum an, so erscheint die Vermutung J. von Schlossers, daß das im Wiener Hofmus. vorhandene, am Petasus J. B. bezeichnete Stück, mit dem an den Kaiser geschickten identisch und eine kleinere Wiederholung des Florentiner Originales sei, als überzeugend. Mit dem Merkur wurde "una istoria di bronzo" und eine "figurina" an den Kaiser gesandt. Das Relief kann die allegar. Götterhochzeit, ein versilbertes Bronzerelief sein, von dem 1604 Rudolf II. einen zweiten ganz silbernen Abguß durch die Vermittlung des Hans von Achen vom Herzog Cesare von Modena zum Geschenk erhielt; beide Stücke sind jetzt im Hofmus. in Wien. Die "Figtirina" ist möglicherweise mit der Statuette eines badenden Mädchens (ebd. Kat. 1909, Saal 24, Vitr. 3, No 6) identisch, die die volle Sign. B.s trägt. Bei d. großen Feierlichkeiten anläßlich der oben erwähnten Hochzeit beteiligte sich B. an der Dekoration der Domtüre mit einer Geburt Christi in Relief. - Nach seiner Rückkehr aus Bologna (30. 1. 1567) scheint B. an den Entwurf der großen Marmorgruppe "Firenze" (Florenz die Stadt Siena besiegend, oder allegorisch: die Tugend das Laster überwindend; im Bargello) gegangen zu sein, die als Pendant zu Michelangelos Sieg geplant war. Damals trat Katharina von Frankreich an ihren Verwandten Francesco Medici heran, um B.s Abreise nach Rom zu erbitten, wo der Künstler eine Figur des Königs Heinrich III. für ein bereits vollendetes Pferd arbeiten sollte (Fontainebleau 25. III. 1567). Das Ersuchen der Königin wurde abgeschlagen, die Arbeit an der "Firenze" schreitet fort. Am 4. 5. 1567 möchte B. den Marmor für die "fiorense del salone" (des Palazzo Vecchio) durch den ohnedies nach Seravezza reisenden Vincentio Perusino brechen lassen, da er, B., jetzt in der heißen Jahreszeit seine Arbeit an den "uccelli" gut fördere, weil der Ton so schnell trockne. Diese Vögel dürften für die Grotte der Villa di Castello bestimmt gewesen sein (Gußwiederholungen in mehreren Sammlungen). - Ein Jahr später reist B. selbst in die Marmorbrüche, um den Stein zu holen; ein lebendig geschriebener Brief an Francesco Medici vom 24. 5. 1568 schildert den Gang der Arbeit und den Jubel der Bevölkerung, als der erste für die Firenze bestimmte Block vom Altissimo herabgebracht wurde. Mit ihm gleichzeitig werden weitere Blöcke für die Figuren des Oceanusbrunnens gebrochen. Dieser in den Boboligärten in Florenz aufgestellte Brunnen wurde um 1576 vollendet, er trägt als bekrönende Figur den Oceanus, im wesentlichen mit dem Neptun in Bologna übereinstimmend, am Sockel drei Reliefs und drei Figuren Nil, Euphrat und Ganges oder die drei Lebensalter personifizierend. Die Figur des Oceanus jetzt (restauriert) im Hofe des Bargello aufgestellt. In Pratolino arbeitete B. für den Großherzog die Kolossalstatue des sog. "Apennin" od. "Giove Pluvio". Das Werk war am 23. 11. 1577 bereits im Gang u. dürfte erst 1581 fertig geworden sein; ein Fels von ca 32 m Höhe, über einem Teich gelegen, wurde in eine sitzende Gestalt umgewandelt; ein dekoratives Meisterstück, das Montaigne noch vor der Vollendung der Wasserinstallation sah und mit Bewunderung beschreibt (Journal du Voyage en Italie" ed. D'Ancona 1895, p. 166). Neben dieser großen Arbeit, deren Ausführung z. T. Schülern überlassen wurde, entstanden Kleinplastiken für den Herzog von Parma, ein Merkur, ein Mädchenraub und eine "Femina". Während die beiden ersteren sich im Mus. Nazionale in Neapel befinden, läßt sich die "Femina" nicht mehr machweisen. Ein Brief B.s an den Herzog (13. 6. 1579) enthält die Zusicherung, daß diese drei Statuetten bald in Parma eintreffen würden, ev. könne er sie v. Genua aus, wohin er demnächst verreisen müsse, personlich dem Herzog überbringen. Die Arbeit in Genua, die Ausschmückung einer von Luca Grimaldi gestifteten Kapelle, dauerte nur wenige Wochen. Am 20. 4. 1579 hatte Grimaldi den Großherzog um die Zusendung des Künstlers ersucht und B. war am 10. 6. nach Genua gereist; ein weiterer Brief Grimaldis meldet bereits die Entlassung des Kün-,qiers, den er über die ausbedungene Zeit von 14 Tagen in Genua zurückbehalten hätte, da er sein Gutachten uber einige im Bau befindliche Kapellen gebraucht hätte. Von diesen genuesischen Arbeiten, die wohl nur auf Entwürfe des Meisters zurückgehen (von Francavilla ausgeführt), ist nur ein Teil erhalten u. nach Abbruch der Kirche dei Francescani di Castelletto in einem Saale der Universität in Genua aufgestellt worden. Ich komme auf die Statuettensendung an den Herzog von Parma zurück: Der Mädchenraub wurde von B. ohne Gedanken an ein bestimmtes Thema gearbeitet; es mag "den Raub der Helena od. etwa den der Proserpina od. irgendeiner Sabinerin" bedeuten u. sei nur gewählt, damit der Künstler seine technische Fertigkeit und seine Beherrschung der Kunst zeigen könne; weiter heißt es in diesem Brief an den Herzog, daß der Künstler die Figuren selbst ziseliert habe, damit sie nicht durch die Ungeschicklichkeit des Arbeiters verdorben würden. Diese Raptusdarstellung kann als die erste Idee zu jener großen Marmorgruppe, dem Raub der Sabinerin, angesehen werden, die B. nach 1580 in Angriff nahm. Diese kam am 18. 8. 1582 in unvollendetem Zustande in die Loggia dei Lanzi, wo B. die letzte Hand an sie legte, so daß sie am 14. 1. 1583 enthüllt werden konnte. Inwiefern auch bei dieser großen Gruppe die Namengebung nur eine sekundäre Rolle spielte, erzählt Borghini, und auch der gleichzeitige Chronist Lapini deutet in seiner knappen Form an, daß das Sujet Sache der Gelehrten sei. Dieses Werk rief eine Hochflut von bewundernden Gedichten hervor, die in einem Bande gesammelt wurden. Auch andere Fürstenhöfe traten an B. heran, so der Herzog von Urbino, der durch seinen Agenten, Simone Fortuna, einige Werke der Kleinkunst zu erwerben versuchte. Ein diesbezüglicher Brief Fortunas an seinen Auftraggeber (27. 10. 1581) enthält wertvolle Aufschlüsse über die Tätigkeit B.s und über seine Werkstatt. Für Giacomo Salviati habe B. eine Venus aus Marmor, drei Ellen hoch, um 300 scudi ausgeführt; für dieselbe Familie die Auszierung der Antoniuskapelle in S. Marco begonnen (um 1580-89). Für den Großherzog habe er die Statue Cosimos I. (jetzt an den Uffizien gegen den Arno zu) und ein großes Pferd in Bronze in Arbeit. Da der Herzog die beiden Statuetten in Marmor haben wolle, könne B. bei seiner großen Arbeitslast nur den Entwurf und die Modellierung eigenhändig vornehmen, die Ausführung müsse er - was bei Marmor immer mißlich sei - Schülerhänden überlassen. Darum rate B. statt des Marmors, der ohnedies schlecht zu transportieren wäre, Bronzegüsse zu nehmen, wie auch der Großherzog seine Kleinplastiken, so z. B. vor kurzem eine Serie der zwölf Arbeiten des Herkules, in diesem Material habe ausführen lassen. Da müsse B. nur die Tonmodelle arbeiten, das nehme ihm nicht viel Zeit weg, während der Guß von eigenen, im Dienst des Großherzogs stehenden Goldschmieden ausgeführt werde. Auch für den König von Spanien und andere hohe Herren habe er in dieser Weise gearbeitet, während die Privatleute von Florenz, sich mit Arbeiten der überaus tüchtigen Schüler begnügten, die nach Zeichnungen des Meisters die Modelle ausführten. - Auch die Gonzaga bestellten mit Genehmigung des Großherzogs Bronzestatuetten, wie aus einer Korrespondenz mit Trajano Bobba in Florenz (März 1588) und einem Brief B.s vom 11. 7. 1595 erhellt. In diesem handelt es sich um eine Gruppe und ein kleines Pferd, bei deren Ankauf der Vermittler dem Künstler die Bezahlung vorenthalten zu haben scheint. Trotz dieser zahlreichen Aufträge kam der Künstler zu keinem Vermögen; doch erfuhr er vom Kaiser die Ehrung, am 26. 8. 1588 in den Adelstand erhoben zu werden. Eine Anzeige seines Schülers Michelangelo Naccherini in Neapel vom 8. 2. 1689, die ihn mit einem Inquisitionsprozeß bedrohte, blieb ohne Folgen für den Künstler. Um 1587 hatten die Bildhauerarbeiten für das Reiterstandbild Cosimos I., 1591 sein Guß begonnen. Wieder hatte B. selbst mit dem Guß nichts zu tun, der von 18 Gehilfen unter der Leitung des Giovanni Alberghetti ausgeführt wurde (nähere Daten über den Guß s. Semper in Zahns Jahrb. II, 83). Der Reiter selbst wurde von Giovanni da Mnntauto gegossen; nach Lapini begann man schon am 6. 11. 1591 auf der Piazza della signons mit dem Ausschachten für die Untermauerung des Sockels des Denkmals. Erst am 1. 5. 1594 wurde aber das Reiterstandbild enthüllt; die Sockelreliefs, gleichfalls von Alberghetti gegossen, scheinen erst nach 1598 eingefügt worden zu sein. Neben diesen Hauptwerken hat B. noch eine große Anzahl von Arbeiten ausgeführt, z T. auch nur entworfen und die Ausführung der Schüler beaufsichtigt: 1577-79 den Altar des Christus della Libertä in der Kirche San Martino in Lucca, einen einfachen Wandaufbau mit der Marmorfigur Christi in einer rechteckigen, von Säulen flankierten Nische und zwei Heiligen in rundbogigen Seitennischen; um 1583 die Fontana della Grotticella im Boboligarten, mit vier originellen hermenartigen Satyren an den Wasserbecken und der Marmorstatue einer stehenden nackten Frau (Venus) in der Mitte, die den linken Fuß auf einen Sockel stützt, auf dem ein Wassergefäß steht; ca 1590-94 die Marmorstatue Ferdinands I. Medid in Arezzo, nach der Inschrift am Helm von B. entworfen, von Francavilla ausgeführt; 1595/96 Arbeiten für Pisa, die Marmorstatuen Cosimos I. und Ferdinands I., beide "Ex Archetypo" B.s von Francavilla ausgeführt; Begutachtung der Reliefmodelle für die Domtüren daselbst, von denen er ursprünglich einige selbst herstellen sollte; 1594-98 Kapelle del Soccorso alla Nunziata mit einem großen Bronzekruzifix am Altar u. Reliefs mit Szenen aus der Passion, die an den Wänden unter den von Tacca gearbeiteten Figuren angebracht sind. Im November 1599 vollendete B. den Herkules, den Kentauren erschlagend, jetzt in der Loggia dei Lanzi, und im selben J. modellierte er auch die Statue Ferdinands I. für das Grab in der Mediceerkapelle, die von Tacca in Bronze ausgeführt wurde; 1600 die bezeichnete Marmorstatue des Evangelisten Matthäus für den Dom zu Orvieto (jetzt ebenda im Dommuseum); 1601 Beginn der Arbeiten am Reiterdenkmal Ferdinands I., das erst nach B.s Tode Dezember 1608 vollendet wurde. 16. 11. 1602 Enthüllung der Bronzefigur des hl. Lukas in einer Nische der Westfassade von Or-San-Michele; 1604 Beginn des Reiterdenkmals Heinrichs IV. von Frankreich für die Place du Pont-neuf in Paris (1792 zerstört; Reste im Louvre), das erst nach des Meisters Tode (1611) von Tacca vollendet wurde. Desjardins publizierte auch eine kleine Anzahl von Handzeichnungen des Meisters, welche z. T. die Rekonstruktion verschollener Werke (z. B. des Simsonbrunnens) gestatten. B. wurde kurz vor seinem Tode von seinem Schüler Tacca porträtiert, wovon eine Nachricht vom 22. 1. 1608 zeugt; Courajod bezieht diese auf die aus dem Besitz Richelieus (mit einer "Folge" von Kleinplastiken des Meisters) in den Louvre gekommene Porträtbüste B.s, die gewöhnlich dem Francavilla zugeschrieben wird Daß B. verheiratet war, entnehmen wir aus jener Anzeige Naccherinis, der Enrica, die Gattin des Meisters, als Zeugin vorschlägt. Als B. am 3. 9. 1605 sein Testament verfaßte, war seine Frau bereits tot; er setzt s. damals 8jähr. Großneffen als Universalerben mit der Bestimmung ein, daß dieser seinen Namen annehmen solle. Daneben wurden im Testament einige Legate ausgesetzt; Tacca behielt den Nutzgenuß des Hauses B.s, bis der Erbe das 18. Jahr erreicht haben würde. Aro 18. 8. 1608 wurde B. in der von ihm ausgestatteten Kapelle del Soccorso beigesetzt; das Grab hinter dem Altar ist mit Skulpturen Taccas geschmückt. In der über B. erschienenen Literatur fehlt jeder Versuch einer kunsthistorischen Würdigung; tatsächlich werden wir die künstlerische Tat des Meisters erst begreifen, wenn wir die Wurzeln, mit denen er in seiner Heimat fußt, klar sehen. Daß diese aber lebendig sind, daß sich kräftige nordische mit italienischen Elementen zu einem persönlichen Stil verbinden, kann ich nur als eine Hypothese aufstellen. Für ihre Wahrscheinlichkeit spricht die hervorragende Bedeutung B.s als Schule schaffenden Künstlers, der das gesamte Kunstleben, im Norden und Süden, an der Wende des 16. zum 17. Jahrh. bestimmte. Als etwas charakteristisch Nordisches möchte ich seine Art, in den Block zu komponieren ansehen, wie sie am klarsten im Raub der Sabinerin vorliegt. Die Gruppe aus drei übereinandergesetzten Figuren ist in einen schlanken prismatischen Pfeiler komponiert und zwar nach überkommener Weise in einen übereck gestellten; um die frontale Ansicht zu haben, muß man dem Winkel des Sockels gegenübertreten; die drei Figuren zeigen eine Fülle einander entgegengesetzter Bewegungsrichtungen, von denen keine einzige die Schwerlinie betont, und die die Komposition nach allen Seiten auseinanderreißen würden, wenn nicht die konzise Blockform sie zusammenhielte und die statuarische Gebundenheit herstellte. - Etwas durchaus Neues bedeutet sein Relief; hier setzt B. einerseits seine Figuren in dem perspektivisch durchgeführten, architektonisch umzogenen Raum in mehreren Gründen hintereinander, von rund gearbeiteten dreidimensionalen vorne bis zu impressionistisch, in geritzten Strichen skizzierten hinten, so daß wir durch Summierung dieser Gründe eine räumliche Tiefe in das Relief hineinsehen. Diesen räumlichen Eindruck verstärkt B. weiter durch mehrere, in einem Winkel zur Relieffläche gezogene Richtungslinien, die z. B. durch eine keilförmige Gruppierung der Figuren oder durch das Herausneigen derselben aus ihren Gründen entstehen; insbesondere hierdurch werden die einzelnen Ebenen gebrochen, ausgeschaltet und so Raumeindruck erzeugt. Dieses zweite Reliefprinzip ist von weittragender Bedeutung geworden, da es sich in der Folge in Oberitalien fortentwickelte und nach dem Norden ausstrahlte. Inwieweit B.s Formensprache von den Manieristen nach Raffael, inwieweit seine Kompositionen von der Antike oder Michelangelo beeinflußt sind, harrt noch der Untersuchung. Mit Sicherheit können wir wohl nur seinen Simson mit dem Entwurf gleichen Inhalts von Michelangelo in Zusammenhang bringen oder eine äußerliche absichtliche Anähnelung der "Firenze" an den "Sieg" Michelangelos konstatieren. B.s Kleinplastiken als Grundlage für die Erkenntnis seiner Formensprache heranzuziehen, scheint mir verfehlt, da wir aus gleichzeitigen Quellen und vor allem vom Künstler selbst wissen, wie sehr der Weg vom Entwurf bis zur vollendeten Bronzestatuette das ursprüngliche Modell verändert und wie viele B. zugeschriebene Kleinplastiken nur auf eine Zeichnung des Meisters zurückgehen, die dann von seinen Schülern ausgeführt wurde. Baldinucci nennt folgende Typen von Gruppen: Die Gruppe der Sabinerin, Herkules den Kentaur tötend, der Kentaur Dejanira raubend, das Pferd vom Löwen getötet, der Stier vom Tiger getötet, Frau und Satyr, Merkur, das steigende Roß, das schreitende Roß, der Bauer mit der Laterne als Vogelsteller, die Badende, Vier Herkulestaten, der schreitende Löwe; von einfachen Figuren: Kruzifixe. Diese Typen pflegte man nach Modellen des Meisters noch lange nach seinem Tode in der Werkstatt zu gießen. Unter diesen Themen fällt der Vogelsteller auf; solche Güsse finden sich in verschiedenen Größen in den meisten Sammlungen; auch lassen sie sich in alten Inventaren und Reiseberichten bis zur Zeit des Meisters zurück verfolgen (vgl. Des Phil. Hainhofer Reisen nach Innsbruck und Dresden, ed. Doering in den Quellenschriften, 1901, "ain silberner Baur, von Gio: Bologna gemacht, zu ainem nachtliecht und uhr zu gebrauchen"). Es ist ein genrehaftes Motiv, wie ähnliche in der gleichzeitigen deutschen Kunst beliebt waren und auch in halten durch die damals erscheinenden Kauf rufe aufkamen. Dieser volkstümliche Zug bringt warmes Leben in das Bild des Meisters, dessen Kunst sonst die künstlerischen Interessen der Höfe wiederspiegelt. Allgemeine Literatur: Vasari-Milanesf, Vite VI 191, VII 629 f.; VIII 619. - Borghini, Il Riposo (Sienes. Ausg.) I 84 f.; II 4; III 157 f. - Baldinucci, Not. de' prof. del dis. (Classki-Ausgabe) VIII 110 f., XI 325. - Gaye, Carteggio, III S. 246, No CCXXI; S. 273, No CCXLVI; S. 468 No CCCVC; S. 516 No CCCCXIII; S. 519 f. CCCCXIV f. - Milanesi, Doc. Sen. III 257. - Bertolotti, Artisti in relazione coi Gonzaga 173 f. - Gua-landi, Mem. orig. ital. III 118. - Lapin Diario Fiorentino 218 u. 221. - Jahrb. d. Kstsamml. d. Allerh. Kaiserh. XI, Reg. 7592; XIII Reg, 8814, Reg. 9577; XIX, Reg. 16 109. - A. Desjardins, Vie et oeuvre de J. B., 1883 u. 1901. - P. Patrizi, Il Giambologna, Mailand 1905. - P. de Bouchaud, Jean de Bologne, Paris 1906. - A. IIg, Giov. da B. und seine Beziehungen zum kaiserl. Hofe in den Jahrb. der Kstsamful. des Allerh. Kaiserh. IV, 38ff. Literatur über einzelne Werke: Soprani, Pittori ecc. Genovesi 1674, S. 291. - Supino in Miscellanea d'arte,I (1903), S. 21, 140ff. - Marchese, Mern. de pitt. ecc. domenic. (1854) II 85, 99, 302, 305. - Tanfani-Centofanti, Artifici Pisani 31 f., 155 f., 238 f. - Gualandi, Nuov. Raccolta di lettere, I 235; III 43 f. - N(eri), G. B. a Genova in Giornale ligust. di archeol., 1886, 299 Amabile, Due artisti ed uno szienzato, Nap. 1890. - Semper, Dokumente über die Reiterstatue Cosimos I. in Zahns Jahrb. f. Kstw. 83ff. - Jodoco di Badia, La Statua equestre di Cosimo I (Per nozze Bellini delle Stelle-Magnani), Fir. 1868. - Simoni, Sulla Statua di Cosimo I a Pisa in Miscell. Stor.-lett. a F. Mariotti, Pisa, 1907. - Supino, Gli angioli di G. B. nel duomo di Pisa in Arch. stor. dell Arte VI, 372. - Fiore 11i, G. B. e le ville Fiorentine, Rasa. Nazionale 1908, CLX, 212 f. - P. Patrizi, Il Gigante, Bol. 1897 (vgl. dazu Repert. f. Kstw. XX 379 f.). - E. Müntz im Courrier de l'Art VI 284, u. Gaz. d. B.-Arts II (1859) 61 f., 184; IV (1859) 55; VI (1860) 48; XVII (1864) 384; XIX (1865) 332, 477; 1869 II 452; 1874 II 217, 306; 1878 II 834; 1885 I 354. - Courajod in Bull. de la Soc. Nat. d. antiquaires de France 1882, 218; 1885, 156. - Burlington Magazine I 218. - L'Art XII 197ff. - Napoli nobilissima 1897, 20ff. - Repert. f. Kstw. VIII 1. - Arte e Stor. XVII, 10 (Filangieri über den Raub d. Sabinerin im Mus. Naz. zu Neapel). - Le composizioni di diversi autori in Iode del ratto della Sabine, Fior., Sermartelli 1583. - W. Bode, Beschreibung der Bildwerke etc. II. - W. Bode, Ital. Bronzen i. d. kgl. Mus. - J u 1. v. Schlosser, Werke der Kleinplastik in der Skulpturensamml. d. Allerh. Kaiserh., Wien 1910, I, S. 10ff.