Frei zugänglich

Gončarova, Natalija Sergeevna

Geboren
Nagaevo (Tula), 3. Juli 1881
Gestorben
Paris, 17. Oktober 1962
Land
Russland, Frankreich
Geschlecht
weiblich
GND-ID
Weitere Namen
Gončarova, Natal'ja S.; Gončarova, Natalija Sergeevna; Goncharova, Natalya Sergeevna; Goncharova, Natal'ya Sergeyevna; Goncharova, Natalija Sergejevna; Gontcharova, Nathalie; Gontcharova, Natalia; Gončarova, Natal'ja Sergeevna; Gontscharowa, Natalija; Gontscharowa, Natalija Ssergjewna; Goncsarova, Matalia (Transkription); Gontcharova, Nathalia Sergueïevna (Transkription); Gontscharowa, Natalja; Gontscharowa, Natalja Sergejewna
Berufe
Maler*in; Grafiker*in; Bühnenbildner*in; Kostümbildner*in
Wirkungsorte
Sowjetunion, Moskau, Paris
Zur Karte
Von
Raev, Ada
Zuletzt geändert
17.02.2025
Veröffentlicht in
AKL LVIII, 2008, 98

VITAZEILE

Gončarova (Gontscharowa; sign. in Frankreich: N.Gontcharova), Natalija Sergeevna (Natalja Sergejewna), russ. Malerin, Zeichnerin, Grafikerin, Bühnenbildnerin, *21.6.(3.7.) 1881 Nagaevo/Gouv. Tula, †17.10.1962 Paris. Tochter des Architekten Sergej Michajlovič Gončarov (Nachfahre von Natalija Nikolaevna G., der Frau Aleksandr Sergeevič Puškins) und der Tochter eines Theologie-Professors.

LEBEN UND WIRKEN

1892 Übersiedlung der Fam. nach Moskau, 1898 Abschluss des 4. Frauengymnasiums, 1899 Kurse in Gesch., Zoologie und Botanik. 1900 Bekanntschaft mit Michail Fedorovič Larionov, dem langjährigen Lebensgefährten und späteren Ehemann. 1901-09 Stud. an der FS für Malerei, Bildhauerei und Baukunst Moskau in der Abt. Bildhauerei bei Pavel Petrovič Trubeckoj (Paolo Troubetzkoy). 1903 Bekanntschaft mit Sergej Pavlovič Djagilev (Serge Diaghilev); erster Sommeraufenthalt mit Larionov auf der Krim und in Tiraspol'. 1903-04 kleine Silber-Med. der Skulpturenklasse, gleichzeitig Abkehr von der Bildhauerei zugunsten von Aqu.- und Pastellmalerei. 1905 Beginn der impressionistischen und symbolistischen Schaffensphase, ab 1906 Ausstellungsteilnahme; Kontakte mit Pavel Varfolomeevič Kuznecov und Vasilij Dmitrievič Milioti aus der Künstlergruppe Golubaja roza, Bekanntschaft mit mod. frz. Malerei in den Moskauer Privatsammlungen von S.I. Ščukin und I.A. Morozov. 1907 Übergang zur neoprimitivistischen Malerei (1908 erstmals ausgestellt); 1908-10 Lehrtätigkeit an der priv. Malschule von Il'ja Ivanovič Maškov und Aleksandr Nikolaevič Michajlovskij. 1909 Ausschluss aus der FS wegen nicht geleisteter Zahlungen; kubistische Bilder und erste szenografische Arbeiten für Die Hochzeit der Zobeide von H. von Hofmannsthal im Studio des Bildhauers Konstantin Fedorovič Kracht in Moskau. Im März 1910 (nach eintägiger Ausst. in der Ges. für freie Ästhetik) Anklage wegen Pornographie (aus Anlass des Gem. Naturščica [Pered sinim fonom], ca. 1909), Freispruch im Dez., erster Auftritt in der Presse; zus. mit Larionov Gründung der Ausstellungsvereinigung Bubnovyj valet (Karo-Bube), aus der beide 1911 wieder austreten und die radikalere Künstlergruppe Oslinnyj chvost (Eselsschwanz) gründen. Im Sommer Arbeit auf dem Familiensitz Polotnjannyj zavod im Gouv. Kaluga. 1911 Referat auf dem Allruss. Künstlerkongress über die Notwendigkeit des Schutzes der Ikonen vor Ausfuhr in den Westen; Einfluss ihrer neoprimitivistischen Malerei auf Kazimir Severinovič Malevič und Vladimir Evgrafovič Tatlin. 1912 Übergang zu kubofuturistischen Positionen und Teiln. am Disput im Polytechnischen Mus. in Moskau; Bilder und Grafiken im System des "Lučizm" (Rayonnismus, Strahlenmalerei); 1912/13 Ill. zu den Gedicht-Bdn Mirskonca, Igra v adu und Pustynniki von Aleksej Alekseevič Kručenych, Vertogradari nad lozami und Centrifuga von Sergej Pavlovič Bobrov sowie für den futuristischen Almanach Sadok sudej II, mit denen sie einen bed. Beitrag zur russ. futuristischen Buchkunst leistet; auch Körperbemalungen bei futuristischen Auftritten. 1913 erste Monogr. über G. und Larionov von Eli Eganbjuri (eigtl. Il'ja Michajlovič Zdanevič); erste Einzelausstellung G.s mit über 800 Werken (Kat. in drei Aufl.).; Ankauf zweier Gem. durch die Tret'jakov-Galerie. Mit Vladimir Vladimirovič Majakovskij, Larionov und Konstantin Aleksandrovič Bol'šakov Eröffnung des Cabarets "Die rosa Laterne", das sofort geschlossen wird; mit Larionov Dreharbeiten zum futuristischen Film Drama v kabare No 13. Auf ihrer zweiten Einzelausstellung 1914 werden 16 Werke wegen vermeintlicher Gotteslästerung beschlagnahmt (u.a. Evangelisty, 1911); G. bekennt sich ausdrücklich zum Osten als Quelle ihrer Kunst. Mit der Bühnen- und Kostümausstattung des Opernballetts Zolotoj petušok (Le Coc d'Or) nach Musik von N.Rimskij-Korsakov im Rahmen von Diaghilevs Pariser Ballets Russes Beginn der regulären szenografischen Tätigkeit G.s und Larionovs; 1915 Dekorationen für Goldonis Fächer am Moskauer Kammertheater bei Aleksandr Jakovlevič Tairov; Ill. zu Vesna posle smerti von Tichon Vasil'evič Čurilin. Larionov und G. verlassen auf Einladung Diaghilevs Russland für immer; zunächst Aufenthalt in der Schweiz (Arbeit u.a. an den Anfängen von Les noces von I.Stravinskij), 1916 Übersiedlung nach Paris, wo G. mit dem jüdisch-russ. Rechtsanwalt Orest Ivanovič Rozenfel'd, einem ehemaligen Menschewiken und Vertrauten Léon Blums, eine Verbindung eingeht und Ill. für die von ihm ed. Zs. Le populaire fertigt, mit Larionov jedoch weiterhin einen gemeinsamen Haushalt führt. Reise nach Spanien, deren Eindrücke bis in die 1930er Jahre die Bildwelt G.s und szenografische Arbeiten (z.B. Triana von I.Albenis; Span. Rhapsodie von M.Ravel, beide Ballette nicht realisiert) prägen. 1918 entsteht die graf. Folge Mosty, 1919 folgen Ill. zu Samoum, 1920 zu Motdynamo von Valentin Jakovlevič Parnach und zu Gorod von Aleksandr Nikolaevič Rubakin. Gibt in den 20er Jahren priv. Malunterricht, stattet in Zusammenarbeit mit der Choreographin Bronislava Nijinska das 1923 uraufgeführte Ballett Les noces von I. Stravinskij aus, arbeitet für das Marionettentheater von Julija Leonidovna Sazonova und das Privatballett am Théâtre des Champs-Elysees; beteiligt sich an der Gest. von Bällen russ. Künstler in Paris. Entwirft 1922-25 Kleider und Accessoirs für den von Marie Cutoli gegr. Pariser Modesalon Myrbor, die in der Vogue abgebildet und 1925 auf der Expos. des Arts Décoratifs et Industrielles gezeigt werden. Auf Initiative von Lev Fedorovič Žegin 1927 Ankauf von Werken G.s und Larionovs durch die Tret'jakov-Gal. und das Russ. Mus., ehe zahlr. frühe Werke nach Paris überführt werden. Forts. der szenografischen Arbeit, z.B. 1931 für A romantic adventure of an italian ballerina and a marquis von B.Romanov in New York, 1932 für die Oper Borisfen von S. Prokof'ev und 1934-38 für die Ballett-Truppe des Colonel de Basil (Pseud. von Vasilij Grigor'evič Voskresenskij). 1938 Einbürgerung in Frankreich, 1940 Zusammenarbeit mit dem Choreographen Viktor Gzovskij bei der Ausstattung der Ballette La grande Pâque russe nach Musik von N. Rimskij-Korsakov und Capriccio nach Musik von E.Granados; während der dt. Okkupation mit Larionov Verbleib in Paris; nach dem Krieg schwierige finanzielle Lage. 1949 Aufenthalt in Monte-Carlo anlässlich von Aufführungen der Ballets du Marquis de Cuevas. 1950 Ill. zu Globušnyj čeloveček. Sbornik skazok von N.Codray (Natalija Kodrjanskaja); 1950 und '52 Ankäufe durch den frz. Staat; 1953 Schenkung zweier Gem. an die Tate Gall. London. 1955 Heirat mit M.Larionov im Interesse des gemeinsamen künstlerischen Erbes. 1957 Ankauf durch das Guggenheim Mus. New York. 1962 Tod und Beisetzung auf dem Friedhof Ivry. 1988-91 gelangen mit der Slg von Aleksandra Klavdievna Larionova-Tomilina große Teile von G.s und Larionovs künstlerischer Nachlass in die Tret'jakov-Gal. Moskau. - Die stilistische Entwicklung G.s ist in den russ. Jahren im Sinne eines avantgardistischen Kunstverständnisses von Dynamik und Veränderung geprägt, in der frz. Zeit überwiegen bewahrende Tendenzen, jedoch mit Reflexion aktueller künstlerischer Entwicklungen in Paris. Für beide Phasen ist die Arbeit in unterschiedlichen Gattungen charakteristischer Bildhauer. Werke sind nicht erhalten. Frühe Aqu. und Pastelle mit Interieurs und Lsch. (Dom v trechprudnom pereulke, 1903-05) sind mit ihrer intimen Stimmung und den zarten Farbübergängen von den Nabis und Viktor Ėlpidiforovič Borisov-Musatov beeinflusst. Die Hinwendung zur Ölmalerei 1904/05 geht mit einer versachlichten Wahrnehmung einher. Es entstehen Lsch. in impressionistischer Malweise (Ugol v sadu, 1906), bald unter Einschluss von Genremotiven (Vesna - Staryj krestjanin i krestjanka, 1907). In Auseinandersetzung mit dem frz. Postimpressionismus eines Cézanne (Pejzaž s krasnoj zemlej, 1907/08) und Van Gogh (Avtoportret s želtymi lilijami, 1907), namentlich mit der starkfarbigen, großflächigen Malerei von Gauguin (z.B. Gem.-Zyklus Sobiranie plodov, 1907-09), aber auch mit der von Matisse eingeführten Cloisonné-Manier (Borcy, 1908/09; Natjurmort s omarom, 1909/10) entwickelt G. ihre Version des russ. Neoprimitivismus. Wiederholt thematisiert sie die Widersprüche zw. Stadt und Land in der Umbruchsphase der Moderne (Moskovskaja zima, 1910er Jahre; Chorovod, 1911). Im Unterschied zu Larionov, der die kleinstädtische Provinzwelt auslotet, konzentriert sie sich auf Motive des ländlichen Alltags (Belenie cholsta, 1908), wobei sie bevorzugt weibliche Tätigkeiten darstellt (Myt'e cholsta, 1910). Char. ist ihre bewusst vergröberte, skulptural anmutende Figurenauffassung, die in Porträts (Paul Verlaine, um 1909) ebenso zutage tritt wie in genrehaften Bildern (Prački, 1911) und bei den Zeitgenossen Befremden hervorruft (Salzsäulen, 1908). Stillleben (Koška i podnos, 1910-11) und Figurenbilder (Kuril'ščik) zeigen die Verbindung der frz. Maltradition mit der Rezeption russ. Trad. des Lubok (Volksbilderbogen), von Ikonen, Ladenschildern, bemalten Tabletts und Stickereien sowie skythischen Steinskulpturen u.ä. In den Bühnenbildern und Kostümen zu Zolotoj petušok hält die Lubok-Trad. Einzug auf der Bühne und prägt auch im Folgenden viele Inszenierungen der Ballets Russes. Im Unterschied zu and. Avantgardekünstlern greift G. wiederholt relig. Motive (Ženščina v golubom pered cerkv'ju, 1908) und Themen auf, die in Einzelbildern (Bogomater', 1911), mehrteiligen Komp. (Spas [Triptich], 1910/11) und Bilderzyklen (Žatva, 1911) behandelt werden. In freier Interpretation beruft sie sich auch hier auf die russ. Ikonen- und Lubok-Trad. (Svjataja velikomučennica Svjata Varvara, Aqu., 1912) und vermischt sie zuweilen mit westl. Darstellungskonventionen (Religioznaja kompozicija: Venčanie bogomateri, 1910). Relig. Motive sind ebenfalls Teil ihrer Lith.-Mappe Vojna: Mističeskie obrazy vojny (ed. 1915) und liegen den Figurinen zu Liturgie zugrunde (als Siebdruckmappe ed. Lausanne 1915 und P. 1927). In Letzteren sind Figurenschemata der russ. Ikonen- und Freskenmalerei mit dem kubistischen Collageprinzip zu expressiven, mod. Körper- und Bewegungsbildern verbunden. In der futuristischen Phase visualisiert G. Veränderungen der Wahrnehmung im Zusammenhang mit Geschwindigkeit (Velosipedist, 1913; Aėroplan nad poezdom, 1913) und stellt sich der Maschinenthematik (Tkackij stanok + Ženščina, 1912) sowie der Industrialisierung (Fabrika, 1912), ohne sie enthusiastisch zu feiern. Im Œuvre G.s lassen sich in den frühen 1910er Jahren unterschiedlich motivierte Abstraktionstendenzen beobachten (Kubističeskaja kompozicija, 1911/12; Pustota, 1913), u.a. im Zusammenhang mit dem von Larionov und ihr entwickelten Rayonnismus (Želtyj i zelenyj les, 1913). Die prinzipielle Offenheit G.s im Umgang mit mod. und trad. Kunst des Westens wie des Ostens wird einerseits mit dem Konzept des "vsečestvo" in Verbindung gebracht, befördert aber andererseits den misogyn besetzten Vorwurf, sie würde kein eigenes Künstler-Ich besitzen. Das malerische Werk der Pariser Jahre ist vielfältig und oft schwer zu datieren: neben Übermalungen älterer Bilder stehen Neuinterpretationen früherer Motive (Cvety i ryby [Natjurmort s rybami], 1920er Jahre; Osennij pejzaž. Otdych v lesu, 1920er–30er Jahre). Es knüpft in neuen thematischen Zusammenhängen an die Praxis der Verbindung unterschiedlicher Stilsysteme an, wie z.B. der fünfteilige, verschiedentlich als Paravent arrangierte großformatige Zyklus Ispanki (1920-24), zu dem in den 1930er Jahren weitere Bilder entstehen, in denen ein Echo von Picassos neoklassizistischer Phase anklingt, ebenso in Bildnissen (Portret S. Prokof'eva, 1920er Jahre). Der hieratische Char. der Einzelpanneaus findet sich auch in unabhängig davon entstandenen Gem. (Portrait de femme, 1925-35), die in ihrer geometrisierten dekorativen Flächenhaftigkeit wiederum Gemeinsamkeiten mit gegenstandslosen Bildern der 1.H. der 1920er Jahre (Kompozicija) aufweisen, die ihrerseits der Art Concret verwandt sind. Le pont (1954) rekurriert auf A. der 1920er Jahre entstandene Brückenstudien, in denen nun netzartige Strukturen dominieren. 1958 entstehen trotz einer schweren Arthritis die letzten, durch den Start des sowjetischen Sputniks inspirierten abstrakten Bilder (Espace, 1958), die von Kreisen und Kreissegmenten bestimmt werden. Unter den szenografischen Arbeiten G.s im Westen ragen die auf Drängen Nijinskas reduktionistisch gehaltenen Bühnen- und Kostümentwürfe zu Les noces (1923) heraus, während die übrigen eine dekorative Stilisierung aufweisen und das im Westen beliebte exotische Russlandbild tradieren.

WERKE

Amherst/Mass., Amherst College, Mead AM. Amsterdam, Sted. Mus. Berlin, Neue NG. Canberra, NG of Australia. Cardiff, NM of Wales. Čeboksary, KM. Des Moines/Ia., AC. Dresden, GG NM. Edinburgh, Scottish NG of Mod. Art. Ekaterinburg, MBK. Erevan, NG Armeniens. Hartford/Conn., Wadsworth Atheneum. Kazan', Tatar. MBK. Köln, Mus. Ludwig. - Gal. Gmurzynska. Kostroma, KM. Krasnodar, KM. London, Grosvenor Gall. - Tate. - V&A. - Slg Nina und Nikita Lobanov-Rostovsky. - Slg A.J. Richards. Los Angeles, County Mus. of Art. - J. Paul Getty Research Inst. Lyon, MBA. Madrid, Mus. Thyssen-Bornemisza. Mailand, Gall. del Levante. - Slg Arturo Schwarz. Moskau, Bachrušin-Theater-Mus. - Tret'jakov-Gal. - Slg E.B. Ovsjannikova - Slg Krupivnickij. München, Bayer. Staats-Bibl. New Brunswick/N.J., Zimmerli AM. New York, Guggenheim. - Metrop. Mus. - Leonard Hutton Galleries. Nižnij Novgorod, KM. Nürnberg, GNM. Omsk, MBK. Paris, MNAM. - Slg Evelyne Cournand - Archives de Leclanche-Boulé. Penza, GG. Richmond, Virginia MFA. San Antonio/Tex., McNay AM. St. Petersburg, Russ. Mus. - Slg A.V. und A.F. Čudnovskij. Serpuchov, Hist.- und KM. Smolensk, Mus.-Komplex. Stuttgart, SG. Ufa, Baschkir. KM. Valenciennes, MBA. Washington/D.C., NM of Women in the Arts. Wellington, Mus. of New Zealand Te Papa Tongarewa. - Nat. AG. Wien, NB.

SELBSTZEUGNISSE

Razmyšlenija o s''ezde chudožnikov, in: Protiv tečenija v. 24.12.1911; Pis'mo v redakciju, ibid. v. 3.3.1912; N. G. (K), Mo. 1913; Indusskij i persidskij lubok. Predislovie N. G., in: Ikonopisnye podlinniki i lubki, [vystavka] organizovannaja M. F. Larionovym, Mo. 1913; Album de 14 portraits théâtraux, P. 1916; G./M.Larionov, L'Art décoratif théâtral mod., P. 1919; G./M.Larionov/P.Vorms, Les Ballets Russes. Serge de Diaghilew et la décoration théatrale, P. 1930; The creation of Les Noces, in: Ballet 1949(3); The metamorphoses of the ballet "Les Noces", in: Leonardo 1979(2).

AUSSTELLUNGEN

Einzelausstellungen:

Moskau: 1910 Ges. für freie Ästhetik; 1913 Kunstsalon Bol'šaja Dmitrovka 11 (K); 1965 (mit M.F. Larionov); 1968 Puškin-MBK / St. Petersburg: 1914 Kunstbüro von N.E. Dobyčina (K); 2002 Russ. Mus. / Paris: 1914 Gal. Paul Guillaume (mit Larionov; K mit Vorw. von G.Apollinaire); 1918 G. et Larionov. L'art décoratif théatral mod.; 1929 Gal. W.Hirshman; 1931 Gal. L'Époque; 1939 Le cadran; 1948 Gal. des deux oles: Le Rayonnisme 1909-1914 (mit Larionov); 1952 (mit Larionov); 1952, '56 Gal. de l'Inst.; 1953 Gal. 25; 1958 Soc. d'art Saint-Germain-des-Près; 1963 (mit Larionov); 1981 Hommage à Larionov et G.; 1985 Librarie-Gal. de la Danse / 1922 New York: The G. - Larionov Exhib. / 1923 Tokio: G. and M.Larionov. Sketches for Stage Sets and Costumes / 1926 London, Claridge Gall. / 1961 London, Leeds und Bristol: A retrospective exhib. of paint. and design for the theatre (mit Larionov); Mailand; Basel (jeweils mit Larionov) / 1966 Bergamo: G., Larjonov, Mansurov / 1968 Turin (mit Larionov) / 1969 Lyon, MBA: München, Gal. Wolfgang Ketterer / 1973 Bourges, Maison de la cult. / 1976 Brüssel: Rétr. Larionov - G. / 1981 Aubonne: Peintres russes de Paris: hier et aujourdoui. Avec une hommage à Larionov et G. / 1982 Mailand, Gall. Arte Centro; Parma, Gall. d'Arte Niccoli / 1983 Genua, Gall. Martini & Ronchetti; Genf: Michel Larionov - G. / 1987 San Antonio (Tex.): G. - Larionov; Wellington, Nat. AG / 2000 Tel Aviv, Mus. of Art (K) / 2009 Rüsselsheim, Opelvillen (Retr.); 2010 Erfurt, Anger-Mus. / 2019 London, Tate Modern (Retr.)

 

Gruppenausstellungen:

Moskau: 1903, '04 FS für Malerei, Bildhauerei und Baukunst; 1906 Lit.-künstler. Zirkel; 1906, '07 Moskauer Künstlergenossenschaft (MTCh); 1917 Bilder-Ausst. der Unabhängigen; Stefanos; 1908/09 3 Ausst. des Salons der Zs. Zolotoe runo; 1909 Bund russ. Künstler (SRCh); 1910, '27 Bubnovyj valet; 1911 Moskauer Salon; 1912 Oslinnyj chvost; 1913 Mišen' (Zielscheibe); 1911, '12, '13, '14 Mir iskusstva; 1914 Futuristen, Rayonnisten, Primitive Kunst; Bilder-Ausst. No 4; 1915 Russ. Künstler für belg. Kriegsopfer; Jahres-Gem.-Ausst.; 1919 Neuerwerbungen der Tret'jakov-Gal. 1918; 1924-25 Tret'jakov-Gal.: Der Bauer in der russ. Malerei; Die Frau in der russ. Malerei; 1928 Mod. frz. Kunst; 1982 Aus der Slg Evelin Kurnand / Paris: 1906 Expos. de L'Art Russe. Soc. du Salon d'Automne; 1921 Ausst. russ. Künstler aus dem Kreis von Mir iskusstva; 1929 Soc. des Artistes indépendants; 1930 Gall. Billiet: Expos. rétr. de maquettes, décors et costumes exécutes pour la compagnie des Ballets Russes de Serge de Diaghilew; 1960 Les sources du XX s. Les arts en Europe de 1884 à 1914; 1969 Aspects de l'avant-garde russe 1905-1925; 1983 L'avant-garde feminin / 1909, '10 Odessa: Salon Izdebskogo / St. Petersburg bzw. Leningrad: 1910, '11/12, '12 Bund der Jugend; 1911, '12, '13 Mir iskusstva; 1931 Die Kunst der Epoche des Imperialismus / 1912 Berlin, München: Der Blaue Reiter / London: 1912 Second Post-Impressionist Exhib.; 1921 Russian Art Exhib.; 1962 Two Decades of Experiment in Russian Art (1902-1922); 1980 Abstraction: Towards a New Art - Paint. 1910-1920 / 1913 Berlin: Erster Dt. Herbstsalon / 1914 Helsinki, Trondheim, Göteborg: Der Blaue Reiter / 1918 Tiflis (Tbilisi): Moskauer Futuristen / 1920 Kazan': 1. Staatl. Kunst- und Wiss.-Ausst.; Venedig: Bienn. / Internat. Ausst. für Theaterkunst: 1922 Amsterdam, London, Manchester, Bradford; 1928 London; 1931 New York; 1936 Wien / 1935 Prag: Russ. Malerei. 18.-20.Jh. / New York: 1936 Cubism and abstract art; 1968 Fauves and Expressionists; 1971 Russian avant-garde 1908-1922; 1977 Der Blaue Reiter und sein Kreis; 1978 Revolution. Russian avant-garde 1912-1930; 1981 Spotlight. Four c. of ballet costume / 1964 Mailand: Maestri Russi. Il contributo alle avantguardie plastiche / 1967 Berlin: Avantgarde Osteuropa, 1910-1930; Montreuil: Constructivisme, rayonnisme, suprematisme russe 1910-1920 / 1974 London, Köln, Basel, Mailand: Theater; Nürnberg: Der Beitrag Rußlands zur Gesch. der Avantgarde der zehner und zwanziger Jahre / 1976 Los Angeles: Women artists 1550-1950 / 1978 Köln: Russ. Avantgarde: 1910-1930. Bilder-Konstruktionen / 1980 Philadelphia: Futurism and the internat. avant-garde / 1983 Nagoya, Tokio, Utsunomya, Kumamoto: Six femmes peintres (B.Morisot, M. Cassat, M.Laurencin, E.Gonzales, S.Valadon, G.) / 1984 Düsseldorf: Russ. und sowjet. Kunst. Trad. und Gegenwart. Werke aus 6 Jh. / 1988 Berlin: Stationen der Moderne / 1990 Duisburg: Russ. Avantgarde 1910-1930 aus sowjet. und dt. Slgn / 1998 Moskau, St.Petersburg, Hamm: Die russ. Avantgarde und Paul Cézanne / 2003 St. Petersburg, Bordeaux, Wuppertal: Russisch Paris 1910-1960 / 2015-16 Frankfurt am Main, Schirn KH: Sturm-Frauen (K) / 2019 Madrid, MN Thyssen-Bornemisza: Pioneras. Mujeres de la vanguardia rusa / 2019 Baku, Heydər Əliyev-Zentrum: Do vostrebovanija / 2020-21 Potsdam, Mus. Barberini: Impressionismus in Russland (K) / 2024-25 Saarbrücken, Saarland-Mus.: RADIKAL! Künstlerinnen und Moderne 1910-1950 (K, Wander-Ausst.).

 

QUELLEN

Thieme-Becker, Vollmer und AKL:

ThB22, 1928 (im Art. Larionoff, Michail Fjororowitsch); Vo2, 1955 (s.v. Gontscharowa, Natalija Ssergjewna; falscher Geburtstag)

 

Weitere Lexika:

Kindler, ML II, 1965; Bauer, GEM III, 1976; ChudSSSR III, 1976 (Lit.); Osborne, 1981; S.Monneret, L'impressionnisme et son époque, I-II, P. 1987; LdK II, 1989 (falscher Geburtstag); Osterwalder 1890-1945, 1992 (s.v. Gontcharova, Nathalia Sergueïevna; falscher Geburtstag); Milner, 1993; DA XII, 1996 (falscher Geburtstag); D.Gaze (Ed.), Dict. of women artists, I, Lo./Chicago 1997 (alle drei s.v. Goncharova, Natal'ya Serge[y]evna); Bénézit VI, 1999 (s.v. Gontcharova, Natalia; Geburtstag und -ort falsch); Lejkind/Machrov/Severjuchin, 1999 (falscher Todestag)

 

Gedruckte Nachweise:

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Onlinequellen:

Dict. universel des Créatrices, 2023 (s.v. Gontcharova, Natalia)