Frei zugänglich

Niemeyer, Oscar

Geboren
Rio de Janeiro, 15. Dezember 1907
Gestorben
Rio de Janeiro, 5. Dezember 2012
Land
Brasilien
Geschlecht
männlich
GND-ID
Weitere Namen
Niemeyer, Oscar; Niemeyer, Oscar N. Soares Filho; Niemeyer-Soares, Oscar; Niemeyer Soares Filho, Oscar; Ribeiro de Almeida Soares, Oscar (Eigentlicher Name)
Berufe
Architekt*in; Bildhauer*in; Möbelgestalter*in; Schriftsteller
Wirkungsorte
Rio de Janeiro, Brasília, São Paulo
Zur Karte
Von
Borngässer Klein, Barbara
Zuletzt geändert
19.12.2023
Veröffentlicht in
AKL XCII, 2016, 359; Vollmer III, 1956, 480; Vollmer VI, 1962, 305

VITAZEILE

Niemeyer (eigtl. Ribeiro de Almeida Soares), Oscar, brasil. Architekt, Möbeldesigner, Schriftsteller, *15.12.1907 Rio de Janeiro, †5.12.2012 ebd.

LEBEN UND WIRKEN

N. hat die Archit. des 20. und frühen 21. Jh. entscheidend geprägt. Als Mitarb. von Lúcio Costa, Weggefährte von Le Corbusier und Zeitgen. von Mies van der Rohe wurde er zur Schlüsselfigur der lateinamer. wie der internat. Moderne. Zus. mit Costa gilt N. als Begründer der sog. Escola Carioca, der Schule Rios, die als erste genuine Äußerung der brasil. Archit. im 20. Jh. begriffen wird. Anders als vielen europ. und nordamer. Architekten gelten N. der rechte Winkel und die damit verbundenen Vorstellungen von Rationalität und Funktionalität nicht als oberstes Gebot. N.s oft geschwungene Bauten sind fantasievoll und sinnlich, als Skulpturen im Raum antworten sie der umgebenden Landschaft. In seinem Gedicht O Poema da curva (1988) bekennt er: "Es ist nicht der rechte Winkel, der mich anzieht, auch nicht die gerade, harte und unflexible Linie, die der Mensch geschaffen hat. Was mich anzieht ist die freie und sinnliche Kurve, die ich in den Bergen meines Landes wiederfinde, im geschwungenen Lauf der Flüsse, in den Wolken des Himmels, im Körper der geliebten Frau. Das ganze Universum ist aus Kurven gemacht. Das gekrümmte Universum Einsteins." N.s knapp 80 Jahre währende Laufbahn als Architekt, Bildhauer und Designer lässt sich in fünf Abschnitte gliedern: 1934-40 Frühe Werke und Durchbruch mit dem Minist. für Erziehung und Gesundheit in Rio de Janeiro; 1940-56 Großaufträge in Rio, Belo Horizonte und São Paulo; 1956-66 Brasília; 1967-82 Exil und internat. Projekte; 1982-2012 Rückkehr nach Brasilien, dort zahlr. Bauten und Skulpturen. - N. wird als Oscar Ribeiro de Almeida Soares in Rios Reg.- und Künstlerviertel Laranjeiras geb.; den Namen seines dt. Großvaters nimmt er später an. Der Vater ist Schriftsetzer und Grafiker, die renommierte Fam. engagiert sich in der kommunistischen Partei. 1928 Heirat mit Annita Baldo, 1930 Geburt der Tochter Anna Maria (†2012), die ebenfalls als Architektin sowie als Galeristin hervortritt. N. arbeitet zunächst im väterlichen Büro; ab 1929 Stud. an der EBA Rio de Janeiro, die ab 1931 von Costa geleitet wird, Dipl. 1934. Mit dem Eintritt in das Büro Costas beginnt 1935 N.s professionelle Karriere - seine zeichnerische Begabung und seine Fantasie werden Grundlagen seines Schaffens. Erstes realisiertes Werk ist die Kinderkrippe nahe der Lagoa Rodrigo de Freitas (1937): Der Stahlbetonbau über Pilotis mit dominierenden Brise-soleils lässt klar die Ausrichtung an Le Corbusier und der klassischen Moderne erkennen. Den internat. Durchbruch verdankt N. der Errichtung des Minist. da Educação e Saúde (MES) (1936-45, heute Pal. Capanema), dem Aushängeschild eines neuen, mod. Brasilien unter der Reg. von Getúlio Vargas. Auf Einladung Costas und des Gesundheitsministers Gustavo Capanema wird Le Corbusier in die Planungen einbezogen, ausführende Architekten sind, neben Costa und N., Carlos Azevedo Leão, Affonso Eduardo Reidy, Ernani Vasconcelos sowie der Lsch.-Architekt Roberto Burle Marx, der die Grünanlagen und Freiräume gestaltet. Mit Burle Marx wird N. über Jahrzehnte kongenial zusammenarbeiten. Der konsequent funktionale 17-geschossige Bau des MES gilt als Inkunabel der klassischen Moderne: Sein verglaster Stahlbetonkörper lagert auf Pilotis, die sonnige Nordostseite ist mit Brise-soleils ausgestattet, eine der wegweisenden Änderungen, die N. auf Anraten Capanemas an den Entwürfen Le Corbusiers vornimmt. 1939 gestalten Costa und N. den brasil. Pavillon auf der WA in New York: In dem zierlichen, elegant geschwungenen Bau tritt N.s plastisches Empfinden erstmals deutlich hervor. 1940 beauftragt der Präfekt von Belo Horizonte, Juscelino Kubitschek, N. mit der Ausgestaltung des Vororts Pampulha am Rande eines künstlichen Sees. Das Projekt umfasst Freizeiteinrichtungen wie Jachtclub und Casino, aber auch die Kirche des Hl. Franz von Assisi: Dominierende Elemente sind dort die parabelförmigen Stahlbetongewölbe, die wellenartig Dach und Seitenwände bilden; das mon. Wandbild der rückwärtigen Fassade sowie das Altarbild von Candido Portinari. Der kühn modellierte Bau begründet eine eigenständige brasil. Moderne, die sich durch Leichtigkeit, Schwung und effektvolle Inszenierung vom Internat. Stil absetzt. Im folgenden Jahrzehnt kann N. seine Vorstellungen erstmals in großem Maßstab verwirklichen: 1951 beginnen die Planungen für das 42-stöckige Edifício Copan im Zentrum von São Paulo. Der bis heute emblematische Wolkenkratzer erhebt sich als Stahlbetonbau über einem sanft S-förmig gewundenen Grundriss, Brise-soleils betonen den eleganten Schwung der Fassaden. Anlässlich der 400-Jahr-Feier der Metropole erhält N. im selben Jahr den Auftrag, den knapp zwei Millionen Quadratmeter großen Ibirapuera-Stadtpark zu gestalten und mit Kulturpalästen und Freizeiteinrichtungen zu versehen. In nur drei Jahren errichten N. und sein Team (Ulhôa Cavalcanti, Zenon Lotufo, Eduardo Knesse de Melo, Burle Marx u.a.) die Ausst.-Gebäude und Pavillons, die sich zu einem organischen Ganzen in tropischer Natur zusammenfügen. Die kubischen weißen Bauten verbindet eine mäandernde Betonpergola, Rampen erschließen die offenen, lichtdurchfluteten Innenräume. Den Pavillon der Bienn. (ursprünglich Pal. der Industrie) durchziehen schwingende Balkone und raumgreifende Innenrampen. Die Einbindung in die Lsch. wird zum Kennzeichen der Baukunst N.s. und zum Merkmal der gesamten brasil. Archit.: So ordnet sich das Haus des Künstlers in Canoas (1952) mit seinen fließenden Formen und den Glasfassaden der üppigen Vegetation und der Hügel-Lsch. von Rio unter; auch im Garten (Burle Marx, Skulpturen Alfredo Ceschiatti) verschmelzen Kunst und Natur. N.s Hw. sind die Reg.-Bauten von Brasília. Als Kubitschek 1956 zum Staats-Präs. ernannt wird, treibt er den Ausbau der bereits 1922 gegr. neuen brasil. Hauptstadt entscheidend voran. Costa entwickelt den Generalplan (Plano Piloto) der zentral in einem savannenartigen Hochplateau gelegenen Metropole, N. entwirft deren Kernbauten. Trotz der fehlenden Infrastruktur des Subkontinents ist das gigantische Projekt 1960 weitgehend fertiggestellt, nicht zuletzt dank Verwendung von Fertigteilen. Entscheidender Anteil an der Realisierung gebührt dem Ing., Archit.-Theoretiker und Dichter Joaquim Cardoso, der die statischen Berechnungen zu N.s Entwürfen liefert. Brasília erhebt sich über einem axialsymmetrischen Grundriss, der entfernt an die ausgebreiteten Schwingen eines Vogels erinnert. In der Hauptachse liegen die staatstragenden Institutionen, Wohn- und Geschäftsviertel bilden die Flanken. N. findet für die Reg.-Bauten und die Kathedrale eindringliche, zuweilen symbolträchtige Formen: So krönt die Praça dos Três Poderes die Stadt: Der auf einem flachen Sockelbau ruhende Komplex des Nationalkongresses (Legislative, 1958) vereint augenfällig die Kuppel des Senats mit der Schale des Abgeordnetenhauses, die beiden skulpturalen Gebäude werden überragt von den Zwillingstürmen der Bürobauten. Die Exekutive im Pal. de Planalto, die Judikative im Supremo Tribunal Federal (1960), beide Bauten filigrane Stahl-Glaskörper unter ausladenden Flachdächern, die von segelförmigen Betonstützen getragen werden: Sie schweben scheinbar schwerelos im Raum. Ähnlich, doch zierlicher der Pal. da Alvorada (1957), der Wohnsitz des Präs. am künstlichen See Lago do Paranoá. Die mit Betonträgern rhythmisierten, an klassische Tempelfronten erinnernden Fassaden des Justiz-Pal. und des Außen-Minist. (Pal. Itamarati), beide 1962, spiegeln sich effektvoll im Blau der Wassergärten von Burle Marx. Freiflächen wie Innenräume sind sorgfältig inszeniert, Skulpturen von Ceschiatti, Wand- und Fliesenbilder von Atos Bulcão, Alfredo Volpi u.a., die Möbel meist von N. selbst. Die kleineren Ministerien (1958) reihen sich als 10-geschossige Blockbauten zu Seiten der Hauptachse. Östlich, in den ausladenden Flügeln des Plano Piloto, schließen die "superquadras" mit niedrigeren Wohn- und Versorgungsbauten an. Ihre Konzeption folgt den Vorstellungen der Charta von Athen. In den offenen Sockelgeschossen und den auf Pilotis fußenden Gebäuden wird der Einfluss Le Corbusiers ebenfalls deutlich spürbar. Die Nahtstelle zw. Reg.- und Wohnvierteln akzentuiert der expressive Rundbau der Kathedrale (1958-70). Ihr Äußeres bestimmt ein Tragwerk von 16 parabelförmigen Betonstützen, die sich zu einer Krone vereinen; zus. mit den Glasfenstern von Marianne Peretti bildet es ein luftiges Zelt, das den unter Bodenniveau liegenden Hauptraum der Kirche überspannt. Die UNESCO beschreibt Brasília 1987 anlässlich der Erhebung zum Weltkulturerbe als "Meilenstein in der Geschichte der Stadtplanung". Tatsächlich ist die in Rekordzeit aus dem Nichts errichtete Planstadt in ihrer Konsequenz und ihrer schöpferischen Qualität einzigartig: N.s elegante, spielerische Bauten setzen dem Klassizismus tradierter Repräsentations-Archit. eine befreiende Leichtigkeit entgegen. Die Anschaulichkeit des Plans und die Sinnlichkeit der Leitbauten sind es auch, die Brasília von Le Corbusiers allzu funktionaler Idealstadt Chandigarh (1952-65) abheben. Nach dem Militärputsch des Jahres 1964 erfährt N. als bekennender Kommunist zunehmend Repressalien; sein Büro wird geschlossen, die von ihm gegr. Zs. Módulo eingestellt. 1965 legt er, zus. mit über 200 Kollegen, seine Prof. an der Univ. von Brasília nieder, 1967 Emigration nach Paris. Das widerstrebend angetretene Exil erweist sich als Chance: Bauten wie der Sitz der Kommunistischen Partei Frankreichs in Paris (1965-67) und das Verlagshaus Mondadori in Mailand (1968-75) begründen N.s Erfolg in der Alten Welt: Ihre plastischen Formen, die luftigen Tragwerke und raumgreifenden Portiken erinnern an die Reg.-Bauten Brasílias. 1972 Eröffnung eines Büros an den Champs-Elysées, zahlr. weitere Projekte in Europa und Nordafrika. 1982 Rückkehr nach Rio de Janeiro, Büro im Stadtteil Copacabana, Av. Atlântica 3940. In den folgenden Jahren entstehen zeichenhafte, denkmalartige Mon. wie das Sambódromo in Rio (1984), das Panteão Tancredo Neves in Brasília (1986) und das Memorial da América Latina in São Paulo (1987). Mit dem futuristischen MAC in Niterói (1991) wendet sich N. dem Bau von Mus. und Auditorien zu. Sie gleichen mon. Skulpturen: So schwebt das MAC "wie ein Ufo" (Presse) über der Bucht von Guanabara, seine schalenförmige Archit. antwortet den Konturen der umgebenden Hügelketten. Immer wieder greift N. die kühn geschwungenen Formen von Pampulha und die Rampen und Wandelgänge des Ibirapuera-Parks auf, so im Caminho Niemeyer, der Kulturmeile in Niterói (1999). Die Farbe gewinnt nun zunehmend an Bedeutung, sie akzentuiert die surrealistischen Bau-Plastiken seines Spätwerks. Selbst die Möbel, die N. seit den 1960er Jahren zus. mit seiner Tochter Anna entwirft, zeigen die char. sensibel fließenden Linien; neben dem Mobiliar für den öff. Raum gilt v.a. der Liegestuhl Rio (1978) aus Brettschichtholz und Bastgeflecht als Design-Klassiker. N. stirbt kurz vor seinem 105. Geburtstag in Rio, ihm zu Ehren wird eine dreitägige Trauer des Bundesstaats ausgerufen. - N. ist ein Ausnahmefall der Archit.-Gesch., nicht allein wegen seines hohen Alters und seiner bis zuletzt ungebrochenen Schaffenskraft: Er hat die internat. Moderne mitgestaltet und Brasilien einen festen Platz in der zeitgen. Baukunst gesichert. Dem "falsch verstandenen Funktionalismus" (Zitat N.) vieler Kollegen setzte er die "gestalterische Freiheit des Stahlbetons" und die Poesie seiner skulpturalen Baukunst entgegen. Schließlich war es N., zus. mit Costa, vergönnt, eine der ehrgeizigsten Aufgaben zu übernehmen, die Archit. und Städtebau im 20. Jh. boten: die Errichtung einer Metropole der Moderne. N. hat sich Zeit seines Lebens zu marxistisch-humanistischen Zielen bekannt und die gesellschaftspolitische Stellung des Architekten selbstkritisch reflektiert (u.a. Depoimento, 1958). Kritik von außen kam v.a. von Max Bill, der N. Oberflächlichkeit und "einen gefährlichen anti-sozialen Akademismus" vorwarf. Auch die Anlage von Brasília stand und steht im Mittelpunkt heftiger Debatten, ihr wird v.a. realitätsferner Formalismus vorgeworfen. Dessen ungeachtet beeindruckten N.s Werke Generationen von Architekten bis hin zu Zaha Hadid. Le Corbusier selbst bekannte 1947: "Du baust Barock in Stahlbeton, aber Du machst das sehr gut." Ausz.: u.a. 1963 Lenin-Friedenspreis; 1970 Ritter der frz. Ehrenlegion; 1988 Pritzker-Preis, zus. mit Gordon Bunshaft; 1989 Prinz von Asturien-Preis; 1990 Gregoriusorden, verliehen durch Johannes Paul II.; 1996 Gold-Med. des R. Inst. of Brit. Architects (RIBA); 2007 Kommandeur der frz. Ehrenlegion; 2013 wird N.s Arch. Weltdokumentenerbe der UNESCO.

WERKE

Avilés: Centro N., 2011. Belo Horizonte: Edifício N., 1954. Brasília: Minist. da Defesa, 1967; Memorial Juscelino Kubitschek, 1980. Constantine: Univ. Mentouri, 1969. Curitiba: Mus. O. N., 2002. Goiânia: Centro Cult. O.N., 2006. Le Havre: Le Volcan, 1972-83. Ouro Preto: Grande Hotel, 1940. Rio de Janeiro: Hotel Nac., 1968. São Paulo: Theater im Ipirapuera-Park, 2002.

SELBSTZEUGNISSE

Bekenntnis des Architekten, Bauwelt 51:1958, 1235-39 (online); Minha experiência em Brasília, Rio 1961; A forma na arquit., Rio 1978; Conversa de arquiteto, Rio 1993; N./J.Petit, N.: poète d'archit., s.l. 1995; As curvas do tempo: memórias, Rio 1998; Minha arquit., Rio 2000; O Ser e a Vida, Rio 2007. Filme: A vida é um sopro, 2007; Mister Brasilia - N., 2007; N. - Die Kurven des Lebens, 2007.

AUSSTELLUNGEN

Einzelausstellungen:

1964 Brasília, Hotel Nac. / Paris: 1965 MAD; 2002 Jeu de Paume / São Paulo: 1969 FAU/USP; 1997 MAM; Fund. Memorial da América Latina; 2004 Inst. Tomie Ohtake / 1980 Venedig, Pal. Grassi (K) / Rio de Janeiro: 1983, '87; 2007, '14 (K) Paço Imperial; 2009 Gal. Anna Maria N. / 1987 Turin, Pal. Vela / 1990 Barcelona, Fund. la Caixa (K) / 1997, '99 Niterói, MAC / 2001 Lissabon, Parque das Nações, Pavilhão de Portugal (K) / 2003 Frankfurt am Main, Dt. Archit.-Mus. / 2007 Curitiba, Mus. O.N. / 2008 Santiago de Chile, MNBA / 2011 Macau, Centro Cul. (K) / 2015 Tokio, MCA (K). -

 

Gruppenausstellungen:

New York, MoMA: 1943 Brazil builds (K); 2015 Latin America in Construction (K) / 1983 Chicago, Illinois Inst. of Technology: From Aleijadinho to N. (K) / São Paulo: 1979, 2011 Bien.; 1984 Fund. Bien.: Tradição e Ruptura; 1993 Bien. Arquit.; 2003 Inst. Tomie Ohtake: Tomie Ohtake na Trama Espiritual da Arte Brasil. / 1986 Havanna: Bien. / Rio de Janeiro: 1992 MAM: Saudades do Brasil; 1993 Rio Design Center: Mostra Latino-Amer. de Arquit. / 1993 La Paz: Bien. Arquit. (1. Preis) / 2000 Valencia, IVAM: De la Antropofagia a Brasilía (K) / 2002 Niterói, MAC: A Recente Coleção do MAC / 1996 (Goldener Löwe), 2010 Venedig: Bienn.

 

QUELLEN

Thieme-Becker, Vollmer und AKL:

Vo3, 1956; Vo6, 1962

 

Weitere Lexika:

Cavalcanti III, 1977; Kjellberg, 1994; ContempArchitects, 31994; DA XXIII, 1996; Dict. de l'archit. du XXe s., P. 1996; J.Turner (Ed.), Enc. of Latin Amer. & Caribbean art, Lo. u.a. 2000; M.Poisson, 1000 immeubles et mon. de Paris, P. 2009

 

Gedruckte Nachweise:

S.Papadaki, The works of N., N.Y. 1950; Y.Bruand, Arquit. contemp. no Brasil, S.P. 1981; E.D. Harris, Le Corbusier. Riscos brasil., S.P. 1987; L.Puppi/N., Guida a N., Mi. 1987; A.Fils, Brasilia, Dd. 1988; D.Underwood, N. and the Brazilian free-form of modernism, N.Y. 1994; J.Petit/N., poeta na arquit. s.l. 1995; J.M. Botley, N. Obras y proyectos, Ba. 1996; H.Segawa, Arquit. no Brasil, 1900-1990, S.P. 1999; A.Xavier, Depoimento de uma geração, S.P. 2003 (Schr.); P.Andreas/I.Flagge (Ed.), N. Eine Legende der Moderne, Basel/Ffm. 2003; E.Andreoli/A.Forty (Ed.), Brazil's mod. archit., N.Y. 2004; A.Hess/A.Weintraub, N.: Häuser, M. 2006; eadem, N: Bauten für die Öffentlichkeit, M. 2009; R.Segre, Minist. da Educação e Saúde, S.P. 2013; M.de Oliveira, Brasilia entre le mythe et la nation, P. 2014

 

Onlinequellen:

Fundação N.; Enc. Itaú Cult. (Ausst.), Artes visuais; MAC de Nitéroi; Vitruvius Arquitextos (s.v. N.); C.A. Soares Fraga, Museus, pavilhões e memorais, Diss., Porto Alegre 2006; É.Gomes da Silva, Os palácios de Brasília, Diss. 2012, Brasília 2014

 


VOLLMER

Niemeyer, Oscar, brasil. Architekt, *15. 12. 1907 Rio de Janeiro, ansässig ebda. Stud. an d. Kstsch. d. Univ. in Rio de Janeiro. Banken, öff. Gebäude, Haus des Yachtklubs in Rio; Haus des Gesundheitsministeriums elida; Casino, Haus des Yachtklubs u. Franziskus-Kap. in Pampulha bei Belu Horizonte; Hotel Imperator in Säo Paulo; Bauten der Internat. Ausst. 1954 elida. Koll.-Ausst. Okt./Dez. 1954 im Kstgew.-Mus. Zürich. Lit.: S. Papadaki, The Work of 0.N., New York 1950. - Who's Who in Latin Amer., 6 (1948). - L' Architecture d'aujourd'hui. 21 (1950) Dez. p. XIX; 23 (1952) Aug. p. 28f., 42f., 52f., 107/09, 116/21. - Bauwelt, 46 (1955) 96, 231/33, m. Abbn. - Roy. Inst. of Brit. Architects, Journal, serie 3, vol. 58 (1951) 400. - D. Innenarchitektur, 3 (1956) 531, 536f. (Abbn). - D. Werk (Zürich), 40 (1953) 250, m. 3 Abbn; 41 (1954) Beil. p. 280, 281. - The Art Index (New York), 1942ff. - D. Tag (Berl.), 6. 6. 56.

 

VOLLMER

Niemeyer (-Soares), Oscar, brasil. Architekt. Zu den bei Vollmer gen. Bauten hinzuzufügen: Sämtliche Gebäude der von Lucio Costa geplanten neuen Hauptstadt Brasilia, von denen erst einige ausgeführt sind, darunter der Alvarado-Palast (Residenz des Präsidenten), mit dem eine kleine Kapelle u. der Bau für das Personal zusammenhängen, die Kathedrale u. das Theater. Weitere Bauten: Kirche San Francisco in Pampulha (1943); Boavista-Bank in Rio de Janeiro (1946); Theater für Belo Horizonte (1947); Betriebshallen e. großen Lebensmittelbetriebes bei São Paulo (1950); Museum f. Mod. Kst in Caracas (Entwurf 1956); Kasino Pampultra ebda (1959); Hospital Sud América in Rio de Janeiro (1955); Ministerium für. Landwirtschaft in São Paulo (1955); 7geschoß. Wohnhaus, auf V-Trägern schwebend, im Hansaviertel Berlin (1957); Rundbau im Ibirapuera-Park in São Paulo (1957); Schule in Minas Gerais (1957). Lit.: Vollmer, 3. - Major, 3. - Bauen u. Wohnen, 12 (1957) 259, m. Abb. u. Chronik p. 257, m. 4 Abbn. - Bauwelt, 48 (1957) 778f., m. 7 Abbn; 49 (1958) 1235ff., m. 6 Abbn. - Chron. d. Arts, 1959, April, Nr 1083 p. 18, 2. Sp.; 1960 p. 7 Sp. 1. - Innenarchitektur, 3 (1956) 531, m. Abb., 536, 537, m. 2 Abbn. - D. Kstwerk (Baden-Baden), 10 (1956/57) H. 6 p. 31 (Abb.), 32 (Abb.); 13 (1959) H. 5/6 p. 42 (Abb.), 46 (Abb.), 48f. (4 Abbn). - Modulo, 1959, H. 10. - D. Münster, 12 (1951) 434. - Das Schönste, 1957 H. 7 p. 15, m. Abb. - D. Werk (Zürich), 46 (1949) 259f., m. Abbn. - Kat. d. Ausst.: Brasilien baut, Mus. Morsbroich Leverkusen 1956, p. [2, 3, 4, 6, 11, 13].