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Gabo, Naum

Geboren
Klimoviči (Mogilev), 5. August 1890
Gestorben
Waterbury (Connecticut), 23. August 1977
Land
Weißrussland, Russland, Frankreich, Großbritannien, Vereinigte Staaten, Deutschland
Geschlecht
männlich
GND-ID
Weitere Namen
Gabo, Naum; Pevsner, Naum; Pevzner, Neemija Berkovič; Pevzner, Naum Abramovič; Pevzner, Nehemiah Borisovich
Berufe
Bildhauer*in; Architekt*in; Grafiker*in; Maler*in; Kunsttheoretiker
Wirkungsorte
England, Moskau, Paris, Berlin, Christiania, London, Woodbury (Connecticut), Middlebury (Connecticut)
Zur Karte
Von
Lodder, Christina
Zuletzt geändert
13.10.2020
Veröffentlicht in
AKL XLVI, 2005, 537; Vollmer III, 1956, 579

VITAZEILE

Gabo, Naum (eigtl. Pevzner, Neemija Berkovič [Naum Abramovič; Nehemiah Borisovich]), russ., später US-amer. Bildhauer, Architekt, Grafiker, Maler, Kunsttheoretiker, *5.8.1890 Klimoviči/Weißrussland, †23.8.1977 Waterbury/Conn.

LEBEN UND WIRKEN

Stud.: 1910-14 Univ. München, anfangs Medizin, 1911 Naturwissenschaft, 1912-14 Phil. und Kunstgesch.; 1912-14 außerdem Ingenieurwesen an der TH München. Während dieser Zeit wird er mit mathematischen Modellen vertraut, die einen profunden Einfluss auf die spätere Entwicklung als Bildhauer ausüben sollen. 1912 und '13 besucht er in Paris seinen älteren Bruder, den Maler und Bildhauer Antoine Pevsner, und sieht Kunstwerke der Avantgarde. Auf Anraten des Kunsthistorikers Heinrich Wölfflin bereist G. 1913 zu Fuß Italien, u.a. Bologna, Pisa, Venedig und Florenz. Bei Kriegsausbruch 1914 flieht er mit dem jüngeren Bruder Alexei zunächst nach Kopenhagen, dann nach Christiana (Oslo), wo er bis 1917 bleibt. Ab 1915 nennt er sich Gabo. Nach der Febr.-Revolution 1917 Umzug nach Moskau, wo er sich in den Randbereichen der Avantgarde bewegt. Als Beschäftigter der Abt. Kunst innerhalb des Kommissariats für Aufklärung arbeitet G. an Projekten wie der Zs. IZO. Im Aug. 1920 verfasst er zus. mit Antoine Pevsner ein Realist. Manifest, das begleitend zu einer Ausst. am Tverskoj Boulevard, Moskau (u.a. mit Werken beider Brüder und Gustav Klucis) publ. wird. 1922 Erlaubnis, sich in Berlin niederzulassen. Durch die im Okt. 1922 eröffnete "Erste russ. Kunst-Ausst.", die bei dt. Künstlern einen bed. Eindruck hinterlässt, wird G. zu einer wichtigen Persönlichkeit der dt. Avantgarde. 1922 gemeinsame Wohnung mit Elisabeth (Lilli) Richter (†1929), der Ehefrau von Hans Richter. 1923 Mitarb. an der ersten Ausg. der von diesem hrsg. Zs. "G: zur elementaren Gestaltung". Seine erste große Ausst. im Westen hat er 1924 u.d.T. "Constructivistes Russes: G. et Pevsner" in Paris; 1926 stellt er mit der Novembergruppe aus. 1927 Kostüm- und Bühnenentwürfe (Ausf. in Plastik zus. mit Antoine) für das von Sergei Diaghilev produzierte Ballett La Chatte. 1928 hält G. in Dessau Vorlesungen am Bauhaus und kritisiert mit dem Aufsatz "Gestaltung?" in dessen eig. Zs. die Design-Grundlagen des Bauhauses. 1930 erste Einzelausstellung bei der Kestner-Ges. in Hannover. 1931 unterbreitet er einen Entwurf im Wettb. für den Sowjet-Pal. in Moskau. Nach häufigen Reisen zw. Deutschland und Frankreich lässt er sich 1934 in Paris nieder. Dort kann er seine Arbeiten weder ausstellen noch verkaufen, lebt in großer Armut und unternimmt einen Suizidversuch. 1935 erster Besuch in England, 1936 Umzug dorthin. Er trifft Miriam Franklin (geb. Israels), die er 1937 heiratet. 1936 Teiln. an der Ausst. "Abstract and Concrete" in England sowie an der von Alfred H. Barr in New York ausgerichteten "Cubism and Abstract Art". Als führende Persönlichkeit des brit. Konstruktivismus wird G. zus. mit dem Architekten Leslie Martin und dem Maler Ben Nicholson Hrsg. der bed. Publ. "Circle. Internat. Survey of Constructive Art". 1938 bereist er zus. mit einer Wanderausstellung die USA. Wieder in England, entwirft er für die "Queen Mary" Armaturen, deren Voll. jedoch durch den Ausbruch des 2.WK verhindert wird. Von Nicholson und Barbara Hepworth gedrängt, zieht G. während der Kriegsjahre nach Carbis Bay b. St.Ives/Cornwall. 1940 liefert er im Radioprogramm "Artist in the Witness Box" eine eloquente Verteidigung abstrakter Kunst. Im Mai 1941 Geburt der Tochter Nina Serafima. Nach Kriegseintritt der Sowjetunion sammelt G. Geld, um einen Krankenwagen nach Russland zu schicken. 1943-44 arbeitet er in der von Herbert Read und Misha Black organisierten Design Research Unit an versch. Projekten (u.a. einem Auto für die Jowett Car Company), jedoch geht keiner der Entwürfe in die Massenproduktion. Außerdem erarbeitet er eine Bildungsstrategie für den Bereich des Designs. Entmutigt emigriert G. 1946 in die USA, wo er zunächst in Woodbury/Conn., ab 1953 im nahegelegenen Middlebury wohnt. Seine Ausst. im New Yorker MoMA verschafft ihm 1948 in Amerika den Durchbruch. Er wird in der Folge eingeladen, Vorträge zu halten, u.a. an der Yale Univ. und dem Inst. of Design in Chicago. Ebenso ergeben sich einige Auftragsarbeiten, u.a. ein Entwurf für das Esso Building des Rockefeller Center in New York (1949; nicht ausgef.) und die 1951 im Treppenschacht des Young People's AC im Baltimore Mus. of Art installierte Construction: Suspended in Space. 1952 US-amer. Staatsbürgerschaft. Infolge einer Reise nach Europa erhält er 1954 den Auftrag für eine mon. Konstruktion neben dem Kaufhaus Bijenkorf in Rotterdam (1957 voll.), die G. aus dem Modell für ein Monument to the Unknown Prisoner von 1952 entwickelt. Gleichzeitig entsteht ein Relief für die Lobby der US Rubber Company im Rockefeller Center, New York. 1959 hält G. als eine der prestigeträchtigen A.W. Mellon Lectures in the FA der NG of Art in Washington den Vortrag "Of Divers Arts". Nach mehr als 20 Jahren gelingt es G. 1959, wieder Kontakt zu seiner Fam. in der Sowjetunion herzustellen, wohin er 1962 nach 50 Jahren erstmals wieder reist. 1965-66 umfangr. Retr., die als Wanderausstellung in den Niederlanden, Deutschland, der Schweiz, Schweden und Großbritannien zu sehen ist, 1968 folgt eine weitere Retr. in Buffalo/N.Y. und 1971-72 erneut eine europ. Wanderausstellung. 1969 wird ein ab 1966 schwelender bitterer juristischer Streit mit der Marlborough Gall. beigelegt. Als letzte großformatige öff. Arbeit fertigt G. die 1976 voll. Brunnenskulptur Revolving Torsion (London, Garten von St.Thomas's Hospital; nach Entwürfen von 1929) im Auftrag der Londoner Tate Gall., die im gleichen Jahr auch G.s letzte Einzelausstellung zu Lebzeiten ausrichtet. Mitgl.: 1965 Amer. Nat. Inst. of Arts and Letters; 1966 Kgl. akad. för de fria konsterna, Stockholm; 1969 Amer. Acad. of Arts and Sc.; 1975 Amer. Acad. of Arts and Letters. 1967 Ehrendoktor des R. College of Art London; 1971 Ritterschlag in Großbritannien. - G. ist einer der ersten Künstler, der Plastiken aus glatten Flächenelementen in solch einer Weise konstruiert, dass die Gesamtform völlig von Räumlichkeit durchdrungen ist; damit stellt er sich in einen Gegensatz zu trad. modellierenden und bildhauerischen Techniken. Er veranschaulicht seine Arbeitsmethode der offenen Skulpturräumlichkeit anhand von zwei Würfeln; einer davon besitzt geschlossene Außenflächen, der andere ist geöffnet und durch zwei sich im Inneren kreuzende Ebenen als voluminöser Körper definiert. Die Entwicklung solch eines Ansatzes ist deutlich durch G.s wiss. Kenntnisse und seine Vertrautheit mit mathematischen Modellen geprägt. Während des 1.WK fertigt G. in Norwegen die ersten solcher Skulpturenkonstruktionen auf der Grundlage von menschlischem Kopf und Figur, z.B. Head No. 1, Head No. 2 und Torso. Wenig später in Moskau bewegt er sich zur Abstraktion hin. Auf der Basis der Konstruktionen dieser Periode tendiert G. dazu, Kreuzformen zu verwenden (z.B. Column, ca. 1921). Im Realistischen Manifest von 1920 betont er, dass seine von ihm als "stereometrische Methode" bez. Arbeitsweise sich auf zeitgen. Prinzipien in Naturwissenschaften und Ingenieurswesen stützt und seine Kunst zudem im Einklang mit neuen, progressiven Kräften in Politik, Ges. und Technologie steht. Ebenso hebt er die Bedeutung von Dynamik in der mod. Welt hervor und fertigt 1920-21 die erste kinetische Skulptur Kinetic Construction (Standing Wave), eine aufrecht stehenden Metallstange, die durch einen Motor in Schwingung versetzt wird und dadurch ein virtuelles räumliches Volumen erzeugt. Auf utopische Träume der russ. Revolutionsperiode zurückgreifend, drückt G. sein Anliegen aus, Kunst solle für jedermann zugänglich sein und Teil des Alltagslebens werden. Als Ideal verfolgt er deshalb beständig das Ziel, seine Konstruktionen im urbanen Umfeld zu errichten, und entwirft ab den 1920er Jahren zahlr. Prototypen für öff. Skulpturen; die Möglichkeit zur Umsetzung ergibt sich jedoch erst nach dem 2.WK, z.B. bei der Bijenkorf Construction und Revolving Torsion. Nach dem Umzug nach Deutschland 1922 wird G.s Ansatz der heute als Internat. Konstruktivismus bez. Bewegung zugeordnet, die sich heraushebt durch den Einsatz unpersönlicher Techniken, geometrischer Formen und mod. Materialien, die eher in einem wiss. Labor beheimatet sind als in einem trad. Künstleratelier. G.s Werke dieser Zeit zeichnen sich durch Geradlinigkeit, den Einsatz von Metall und das Verwerten der Transparenz von Glas und Plastikmaterial aus, z.B. Construction in Space: Balance on Two Points, 1925-1930, und Construction in Space: Vertical, ca. 1930. Statt sich wie einige mit ihm bekannte sowjet Konstruktivisten dem reinen Utilitarismus hinzugeben und der Kunst zu entsagen, weitet G. seine Kunstauffassung auch auf das Design aus und behält den festen Glauben, mit ihr die Welt verändern zu können. Das sich während der 1920er Jahre abzeichnende Interesse für versch. Bereiche des Designs und der Archit. kulminiert mit dem Wettbewerbsentwurf für den Sowjet-Pal. von 1931. Hierfür entwickelt er ein strukturales System, das es erlaubt, weite Innenräume zu überspannen und lässt dieses in der Folge in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA patentieren. Später arbeitet er in England auch an Entwürfen für industrielle Produktion. In den frühen 1930er Jahren bewegen sich G.s rein künstlerische Arbeiten weg von der Maschinen- und Ingenieursästhetik hin zu organischeren Formen. Dies wird bes. in den brit. Werken deutlich, in denen er die Flexibilität und Transparenz des 1937 entwickelten Plastikmaterials Perspex effektiv ausnutzt, z.B. Spiral Theme (1941; London, Tate). Der Inbegriff dieses neuen Ansatzes findet sich in Spheric Theme (1937; New York, Guggenheim), wo G. das Volumen in einer neuartigen Weise evoziert und seine Vorstellung eines essentiell als gekrümmt aufzufassenden Raumes durch die Kreisform illustriert. Diese Gestalt liefert in der Folge die Basis für viele der späteren Skulpturen wie der Construction in Space with Net (1952) und der Bijenkorf Construction. Daneben arbeitet G. in den 1930er Jahren mit stärker trad. Techniken und konventionelleren Mat., z.B. Stone with a Collar (1936-37). Während der Kriegsjahre in Cornwall fügt er den Konstruktionen Schnüre ein, die aus eng geflochtenen Nylonfäden bestehen, die Licht reflektieren und als luminöse Membranen die räumliche Kontinuität innerhalb der Struktur definieren und betonen, z.B. Linear Construction in Space No. 1 und No. 2. In den 1960er Jahren beginnt G., Metallfedern zur Vernetzung von Metallskulpturen zu verwenden, z.B. Linear Construction in Space, No. 4, da sich die Plastikmaterialien nicht immer als sehr haltbar erweisen und das Metall seinen Skulpturen eine robustere Qualität verleiht. In den letzten Lebensjahren entstehen auch Monoprints und gelegentlich Gemälde.

WERKE

Amherst/Mass., Amherst College, Mead AM: Vertical Construction No. 2; Suspended. Amsterdam, Sted. Mus.: Linear Construction No. 2; Suspended. Andover/Mass., Addison Gall. of Amer. Art: Linear Construction No. 2 (Variation No.1). Baltimore/Md., Mus. of Art: Suspended Construction; Construction with Alabaster Carving. Berlin, Berlin. Gal.: Maquette für Constructed Torso; Construction in Space: Diagonal; Construction in Space: Vertical; Mon. für einen Flughafen; Modell eines Mon. für ein Inst. für Physik und Mathematik. - NG: Spheric Theme. Birmingham, Barber Inst. of FA. Buffalo/N.Y., Albright-Knox AG: Linear Construction No. 2. Cambridge/Cambs., Kettles Yard: Linear Construction No. 1. Cambridge/Mass., Harvard Univ. Mus.: Balance on Two Points. Chicago, Art Inst.: Linear Construction No. 4 in Black and Grey. Dallas/Tex., Mus. of Art: Head No. 2. Detroit/Mich., Inst. of Arts: Linear Construction No. 4. Duisburg, Wilhelm-Lehmbruck-Mus.: Linear Construction No. 2. Edinburgh, Scottish NG of Mod. Art: Spiral Theme; Construction on a Plane. Ekaterinburg, GG. Grenoble, Mus. de Peint. et de Sculpt.: Linear Construction No. 2. Hamburg, KH: Linear Construction No. 1 (Variation). Humlebæk/Dänemark, Louisiana: Column. Kanagawa-Ken/Japan, Hakone Open-Air Mus.: Spheric Theme. Kobe/Japan, Hyogo Prefectural MMA: Vertical Construction No. 1. Köln, Mus. Ludwig: Crystal. Leeds, City AG: Soaring. London, Tate Modern: Kinetic Construction (Standing Wave); Model for a Rotating Fountain; Red Cavern; Torsion; Construction in a Niche; Stone with a Collar; Mon. for an Airport; Kinetic Stone Carving; Construction on a Line; Spheric Theme (Penetrated Version); Bronze Spheric Theme; Construction in Space with Crystalline Centre; Spiral Theme; Linear Construction No. 1; Linear Construction No. 2; Linear Construction No. 1 (Variation); zahlr. Modelle. Los Angeles, County Mus. of Art: Linear Construction No. 4. Lund/Schweden, Rathaus: Vertical Construction No. 2. New Haven/Conn., Yale Univ. AG: Column, Construction in Space with Balance on Two Points; Tower. New Orleans/La.: Suspended. New York, Celanese Building, Avenue of the Americas: Relief für die US Rubber Company. - Guggenheim: Column; Construction on a Plane; Spheric Theme; Arch; Linear Construction No. 1; Linear Construction No. 2. - MMA: Head No. 3; Modell für die Skulpt. am Esso Building; Linear Construction No. 3, with Red. - Whitney: Linear Construction No. 4. Oslo, Munch Mus.: Spheric Theme. Paris, MNAM: Linear Construction No. 4. Philadelphia/Pa., Mus. of Art. Portland/Ore., AM: Linear Construction No. 1 (Variation). Stromness/Orkney, Pier Gall.: Linear Construction No.1. Toronto, AG of Ontario: Model for a Fountain. Washington/D.C., SI, Hirshhorn Mus. and Sculpt. Garden: Linear Construction No. 1; Linear Construction No. 2; Linear Construction No. 4; Vertical Construction No. 1. - Phillips Coll.: Linear Construction No. 1 (Variation). Wuppertal, Von der Heydt-Mus., Slg Rosenkranz.

SELBSTZEUGNISSE

Realističeskij manifest, Mo. 1920; Gestaltung?, Bauhaus 2:1928(4); Constructive art, 1936; The constructive idea in art, in: J.L. Martin u.a. (Ed.), Circle, N.Y. 1937, 1-10; Sculpture. Carving and construction in space, ibid. 103-111; The concepts of Russian art, 1942; Prepare for design, 1943; Constructive art. An exchange of letters with Herbert Read, 1944; On constructive realism 1948, in: E.Protter (Ed.), Painters on paint., N.Y. 1963; Art and sc., in: G.Kepes, The new landscape in art and sc., Chicago 1956; Of divers arts, Lo. 1962.

AUSSTELLUNGEN

Einzelausstellungen:

1920 Moskau / Paris: 1924; 1937 / 1930 Hannover, Kestner-Ges. / 1937 Basel / London: 1938; 1965-66; 1976-77, '87 Tate Gall. / New York: 1938 (Wander-Ausst.); 1948 MMA; 1953 / 1950 Baltimore / 1951 Cambridge (Mass.) / 1952 Chicago / 1958 Rotterdam (Wander-Ausst.) / 1960 Waltham / 1965-66 Amsterdam (europ. Wander-Ausst.) / 1968 Buffalo (N.Y.), Albright-Knox AG (Retr.) / 1971-72 Humlebæk, Louisiana (K; Wander-Ausst.) / 1987-88 Oxford, MMA (brit. Wander-Ausst.) / 2003-04 Essen, Mus. Folkwang (mit Fritz Winter, Wander-Ausst., K) / 2020-21 Berlin, Haus am Waldsee (mit Berta Fischer und Björn Dahlem). -

 

Gruppenausstellungen:

1955, '59 Kassel, documenta / 2019 Baku, Heydər Əliyev-Zentrum: Do vostrebovanija.

 

QUELLEN

Thieme-Becker, Vollmer und AKL:

Vo3, 1956 (s.v. Pevsner, Naum)

 

Weitere Lexika:

ContempArtists, 1983; Dict. de la sculpt., P. 1992; Severjuchin/Lejkind, 1994; DA XI, 1996; R.Kostelanetz, A dict. of the Avant-Gardes, N. Y. 22000; Delarge, 2001; Opitz, 1984 (*Brjansk); I.F. Walther, Künstler-Lex., in: Kunst des 20. Jh., II, Köln u.a. 1998 (*Brjansk)

 

Gedruckte Nachweise:

Mag. of art 45:1952, 71-74; News. Baltimore Mus. of Art 17:1954/55(4)24; Age nouveau 1955(91)33-48; Kunstwerk 10:1956/57(1/2)9-12; Prisme des arts 1956(4)35 s.; Bull. of the Assoc. in FA at Yale Univ. 23:1957(1/2)13-16; Werk 45:1958, 331-335; H.Read/L.Martin, G. Constructions, sculpt., paint., drawings, engravings, Lo. 1957; Jardin des arts 1961(82)3-13; A.Pevsner, A biogr. sketch of my brothers N.G. and Antoine Pevsner, Am. 1964; VSII Sprav. I, 1965; G.Rickey, Constructivism. Origins and evolution, Lo. 1968; S.Nash/J.Merkert (Ed.), N.G. Sixty years of constructivism (K Wander-Ausst.), M. l986 (mit WV); N.G. Sixty years of construction (K Tate), Lo. 1987; N.G. The constructive idea (K Oxford), Lo. l987; N.G. Monoprints (K Cambridge/Edinburgh), Biddenden l987; N.G. und der Wettb. zum Pal. der Sowjets, Moskau 1931-1933 (K Wander-Ausst.), B. l992; M.Hammer/C.Lodder, G.s stones (K Henry Moore Inst.), Leeds l995; id./ead., Constructing modernity. The art and career of N.G., New Haven/Lo. 2000; id./ead. (Ed.), G. on G. Texts and interviews, Forest Row 2000; G.Portelli, Mod. Brit. sculpt., Atglen, Pa. 2005; Wilhelmi, 2006

 


VOLLMER

Pevsner, Naum, Pseudonym Gabo, russ.- engl. Metall- u. Glasbildner, *1890 Bryansk, Rußld, ansässig in London. Bruder des Vor. Stud. 1909 an d. Univers. München u. an d. Techn. Hochsch. ebda (Mathematik u. Physik). 1914/17 in Oslo. 1917 mit s. Bruder nach Moskau. 1921 Obersiedlung nach Berlin, 1933 nach London. Geht noch entschiedener als sein Bruder in seinen Metall- u. Glasverflechtungen auf rhythmisch-musikal. Wirkungen aus u. lehnt jede Erinnerung an das Naturvorbild grundsätzlich ab. 6 Konstruktionen im Mus. of Mod. Art in New York. Koll.-Ausst. 1930 in d. Kestner-Ges. Hannover; März 1948 im Mus. of Mod. Art New York; Mai 1953 in d. Matisse Gall. ebda. Lit.: Bénézit, 4 p. 121. - Barr, m. Abb. - Giedion-Welcker. - Matthey, p.106. - D. Cicerone, 22 (1930) 611. - D. Kstblatt, 6(1912) 495 (Taf.). - D. Kstwerk (Baden-Baden), 4(1950) H. 8/9, p. 96. The Listener, 22 (1940) 163/65, passim. - The Studio, 136 (1948) 28. - The Art Index (New York), 1929ff. (s. v. Gabo).