Frei zugänglich

Liebermann, Max

Geboren
Berlin, 20. Juli 1847
Gestorben
Berlin, 8. Februar 1935
Land
Deutschland, Österreich
Geschlecht
männlich
GND-ID
Weitere Namen
Liebermann, Max
Berufe
Maler*in; Grafiker*in; Zeichner*in; Radierer*in; Lithograf*in; Illustrator*in
Wirkungsorte
München, Berlin, Weimar, Hamburg, Paris
Zur Karte
Von
Partsch, Susanna
Zuletzt geändert
19.12.2023
Veröffentlicht in
AKL LXXXIV, 2015, 399; ThB XXIII, 1929, 199 ss; Vollmer III, 1956, 229

VITAZEILE

Liebermann, Max (Max Martin), dt. Maler, Zeichner, Grafiker, Illustrator, *20.7.1847 Berlin, †8.2.1935 ebd.

LEBEN UND WIRKEN

Sohn eines äußerst wohlhabenden Kaufmanns und Fabrikanten, der 1859 das Haus am Pariser Platz 7 kauft, in dem L. ab 1892 mit seiner Fam. lebt. Er lässt sich nach anfänglichen Genehmigungsproblemen durch Kaiser Wilhelm II. bis 1899 das Dachgeschoss zum Atelier mit einem tonnengewölbten Glasdach ausbauen (1943 wird das Haus bei einem Bombenangriff zerst.; 1996-98 durch Paul Kleihues im Sinne einer kritischen Rekonstruktion wieder aufgebaut; Sitz der Stiftung Brandenburger Tor). Früh wird das Zeichentalent des jungen L. erkannt (später entstehen dazu versch. Legenden). Ab 1863 erhält er priv. Zeichenunterricht bei Eduard Holbein und Carl Steffeck. 1866, nach dem Abitur, immatrikuliert er sich zwar an der Phil.Fak., da sein Vater gegen ein Stud. an der Akad. ist, besucht aber keine Veranstaltungen, sondern lernt und arbeitet im Atelier des Malers C. Steffeck (erstes Selbstbildnis). Dort lernt er vermutlich auch Wilhelm von Bode kennen, der gerade seine Diss. über Frans Hals schreibt. In einem ersten Skizzenbuch kopiert L. Werke von Jean-Auguste-Dominique Ingres, Adolph von Menzel und Tizian. Ab 1868 Stud.: KSch Weimar, erst bei dem Historienmaler Ferdinand Pauwels, dann bei dem Courbet-Schüler Charles Verlat, der ihn - anders als Pauwels - unterstützt. 1870 im dt.-frz. Krieg vom Kriegsdienst freigestellt, reist L. mit Theodor Hagen als Sanitäter nach Metz. 1871 wird T.Hagen Lehrer in Weimar. Durch ihn lernt L. Werke von Mihály Munkácsy kennen, v.a. Die Charpiezupferinnen (heute Budapest, NG). Durch dieses Bild und die auf einer ersten Reise nach Holland gesehenen Gem. Rembrandts angeregt sowie von C.Verlat ermutigt, malt L. sein erstes großes Gem., Die Gänserupferinnen (heute Berlin, SMB, NG), das 1872 in Hamburg großes Aufsehen erregt und - trotz überwiegend kritischer Stimmen - sofort verkauft wird. Mit dem Erlös fährt L. nach Paris und sieht erstmals Werke von Gustave Courbet, Charles-François Daubigny und and. Vertretern der Schule von Barbizon, v.a. aber diejenigen von Jean François Millet (1814). Im Sommer für acht Wochen in den Niederlanden, entsteht anschl. in Weimar mit den Konservenmacherinnen (seit 1944 Winterthur, Priv.-Slg; v.e. Lost Art-ID 275991) das zweite große Werk (eine 2. Fassung von 1880 in Leipzig, MBK). E. 1873 zieht L. nach Paris, allerdings gelingt es ihm nicht, in Künstlerkreisen Fuß zu fassen. Im Louvre kopiert er Gem. von Frans Hals. Im Sommer 1874 beginnt er in Barbizon mit Studien zu dem großformatigen Gem. der Kartoffelernte in Barbizon (Düsseldorf, KM). Im Sommer 1875 ist L. erneut in Holland, wohin er bis 1913 regelmäßig fährt. Dort begeistern ihn erneut die Gem. von Frans Hals. 1876 eignet er sich dessen schnellen Strich durch zahlr. Kopien in Haarlem an, Studien, die L. fast alle bis zu seinem Tod behält (L. experimentiert dabei mit der Alla-Prima-Malerei, die F.Hals selbst nie angewandt hat). Im gleichen Jahr erwirkt er mit großen Mühen die Erlaubnis, im Amsterdamer Waisenhaus zahlr. Studien anfertigen zu dürfen, aus denen in den nächsten Jahren etliche Bilder entstehen, v.a. 1882 das berühmte Gem. Freistunde im Amsterdamer Waisenhaus (Frankfurt am Main, Städel). 1877 lässt er sich bei Karl Koepping in Berlin in die Kunst der Rad. einweisen. Bei der Jahres-Ausst. der Berliner AK erntet er mit seinen Bildern nur Spott und Kritik, 1878 wird er dann endgültig als "Armeleutemaler" bez. bzw. als "Apostel der Hässlichkeit". In diesem Jahr hält sich L. wegen eines Beinbruchs lange in Berlin auf, reist anschl. nach Italien, lernt in Venedig Franz von Lenbach kennen und übersiedelt auf dessen Rat hin nach München. Dort löst er bereits im Sommer 1879 mit dem Gem. Der zwölfjährige Jesus im Tempel (Hamburg, KH) einen Skandal aus, der eine Debatte im bayerischen Landtag zur Folge hat, bis nach Berlin reicht und bewirkt, dass L. von nun an christliche Themen meidet. Denn der Vorwurf richtet sich nicht gegen die Malweise L.s, sondern ist antisemitisch begründet: Es wird als Schande empfunden, dass ein Jude den Jesusknaben als jüdischen Straßenjungen mit Schläfenlocken, kurzen roten Haaren und mit einem ärmlichen Kittel gekleidet malt (später übermalt). Dem Zeitgen. und Freund Fritz von Uhde werden in dieser Hinsicht and. Freiheiten gewährt. Etliche Münchner Künstler erkennen jedoch in genau diesem Gem. die hervorragenden malerischen Fähigkeiten von L.; Wilhelm Leibl sucht den Kontakt zu ihm und lädt ihn ein, gemeinsam im Dachauer Moos zu malen. 1880 erreicht es L. in Amsterdam, im Altmännerhaus Skizzen anzufertigen, ähnlich wie zuvor im Waisenhaus. Er zeigt das endgültige, im Münchner Atelier entstandene Gem. (Altmännerhaus in Amsterdam, Priv.-Bes.) in Berlin A.v.Menzel. 1881 stellt er es zus. mit der Stopfenden Alten (1880, Priv.-Bes.) im Pariser Salon aus, erhält dafür eine ehrenvolle Erwähnung und verkauft beide Bilder. 1882 wiederholt sich dieser Erfolg, L. verkauft an den Sammler Jean-Baptiste Faure Die Freistunde im Amsterdamer Waisenhaus und das 1881/82 entstandene Gem. Schuster-Wkst. (Berlin, NG), das 1883 im Münchner Glas-Pal. ausgestellt wird und mit dem er erstmals auch in Deutschland öff. lobende Kritik erntet. 1883 entsteht auch das Bild Münchner Biergarten (München, NP), das wiederum in Paris großen Erfolg verbucht. 1884 kehrt L. nach Berlin zurück und heiratet Martha Marckwald, die jüngere Schwester seiner Schwägerin. Die Hochzeitsreise führt nach Holland, wo sie gemeinsam mit Jozef Israels und seiner Frau reisen. Durch J.Israels kommt L. mit der Künstlerkolonie in Laren in Kontakt. Ähnlich wie in Barbizon und Dachau bindet er sich auch nicht an diese Künstlerkolonie, sondern lässt sich durch diese sowie später durch diejenigen in Katwiijk, Zandvoort, Zweeloo und Dongen anregen, weshalb ihn Lübbren (2001) zu denen zählt, die sie als "colony-hopper" bezeichnet. In Berlin fühlt er sich künstlerisch in den ersten Jahren isoliert. Erst allmählich wird er dort anerkannt, wozu ihm die Gem. Netzflickerinnen (1888/89; Hamburg, KH) und Frau mit Ziegen (1889/90; München, NP) verhelfen. 1889 gehört er zu den Juroren der Aufnahme-Komm. für die Kunst bei der WA in Paris, an der sich Deutschland offiziell nicht beteiligt, weshalb L. eine freie Ausst. organisiert, an der sich nur einige Künstler beteiligen. Viell. auch deshalb wird ihm in Berlin weiterhin die öff. Anerkennung versagt, weshalb er ab 1893 nicht mehr an den dortigen Akad.-Ausst. teilnimmt. Bereits 1892 gründet er (nach der vorzeitigen Schließung der Edvard Munch-Ausst. aufgrund eines Beschlusses des Ver. Berliner Künstler) mit Walter Leistikow, Franz Skarbina u.a. die "Vereinigung der XI" (Beteiligung an deren Ausst. sowie an denen in der Gal. Fritz Gurlitt). Als Hugo von Tschudi 1896 Dir. der Berliner NG wird, erwirbt die NG ein Konvolut von 23 Zeichnungen. 1897 wird ihm zum 50. Geburtstag in der Großen Berliner Kunst-Ausst. ein eig. Saal gewidmet, er wird zum Mitgl. und Prof. (ehrenhalber) der AK ernannt und mit der Großen Goldenen Med. ausgezeichnet. Ab jetzt gehört L. in Berlin zu den arrivierten Künstlern, auch wenn er immer wieder Anfeindungen ausgesetzt ist, u.a. von dem (antisemitisch eingestellten) Kunsthistoriker Henry Thode, gegen den er seine Kunst in versch. Schriften verteidigt. 1900 erscheint die erste Monogr. über L. von H.Rosenhagen. 1902 erbittet die Gall. degli Autoritratti in den Florentiner Uffizien ein Selbstbildnis von L., das zum Auftakt für die über 100 Selbstporträts wird, die anschl. entstehen und eine eig. Werkgruppe bilden (das Bild für die Uffizien malt er erst 1908). 1909 erwirbt L. ein Wassergrundstück am Wannsee und lässt dort von Paul Otto Baumgarten eine Villa mit Atelier als Sommerwohnsitz errichten (1910 voll.; 1940 zwangsverkauft durch Martha L.; anschl. Nutzung als Schulungslager und Krankenhaus; 1951 Rückgabe an die Fam.L.; 1958 Verkauf an das Land Berlin; bis 2002 Nutzung durch einen Tauchclub; bis 2006 Rest. und - soweit möglich - Wiederherstellung des Gartens; seither Sitz der 1995 gegr. Max-Liebermann-Ges. und Mus.). 1912, zu seinem 65. Geburtstag, erhält L. zahlr. Ausz., darunter den Oranje-Nassau Orden der holl. Königin, in der Hamburger KH wird ein L.-Saal eingerichtet. 1914 verhindert der Beginn des 1.WK L.s jährliche Reise nach Holland (er wird auch später nicht mehr dorthin reisen). L. beteiligt sich mit patriotischen Titelbildern an der Zs. "Kriegszeit. Künstlerflugblätter" (später "Der Bildermann" gen.). Die anfängliche Kriegsbegeisterung schlägt bald in Resignation um. 1920 wird L. Präs. der AK (bis 1932). Zu seinem 80. Geburtstag 1927 folgen weitere Ausz. wie die Ehrenbürgerschaft der Stadt Berlin, die von antisemitischen Feindseligkeiten begleitet wird. Als L. 1932 aufgrund einer Krankheit vom Amt des Akad.-Präs. zurücktritt, wird er zum Ehren-Präs. ern., sieht sich aber im Mai 1933 zum Austritt gezwungen. Viele seiner Gem. werden aus den Ausst.-Räumen der Mus. ins Depot verbannt, aber auch verkauft. Sein Tod 1935 wird von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. - Kunstpolitisch ist L. umstritten, gehört er doch erst zu den Kritikern der in Berlin vorherrschenden konservativen Malerei eines Anton v.Werners, um später selbst die neue Kunst der Expressionisten zeitweise abzulehnen. 1898, nach der Zurückweisung eines Bildes von W.Leistikow durch die Jury der Großen Berliner Kunst-Ausst., Gründung der Berliner Secession (1899-1911 ihr Präs.) und ab 1899 regelmäßige Ausstellungen. 1903 folgt die Gründung des Dt.Künstlerbunds durch versch. sezessionistische Gruppen. 1908, nach dem Tod des vermittelnden W.Leistikow, treten die in der Secession schwelenden Konflikte mit jüngeren Künstlern wie Max Beckmann oder Emil Nolde offen zutage, die 1910 mit der Ablehnung der Bilder der Expressionisten zur Spaltung und Gründung der Neuen Secession unter Max Pechstein führen. L. legt daraufhin 1911 den Vorsitz nieder (Wahl zum Ehren-Präs.). Weitere Streitigkeiten führen 1914 zum Austritt aus der Secession. Zu dieser Zeit gründen u.a. Ernst Barlach, Max Beckmann, Käthe Kollwitz sowie die Maler der "Brücke" die Freie Secession und wählen L. zum Ehrenvorsitzenden. Vertreter von Impressionismus und Expressionismus, bis dahin erklärte Gegner, sind nun bis 1923 (Auflösung) gemeinsam organisiert. Als Präs. der AK lädt L. dann auch Vertreter des Expressionismus zu den Ausst. ein, so 1924 Otto Dix mit dem Bild "Der Schützengraben" und setzt später ihre Aufn. als Mitgl. durch, wodurch die Preußische AK zum Vorreiter der Mod. wird. – Ausz.: u.a. 1891 München, Gold-Med. für Frau mit Ziegen; 1894 Wien, Große Goldene Med.; 1912 Mitgl. der Acad. franç. und Ehren-Mitgl. versch. and. Akad., Ehrendoktor der Berliner Univ.; 1917 Roter Adler-Orden 3. Klasse; 1927 Orden Pour le Mérite. – L.s Werk spannt den Bogen vom Bildbegriff des 19.Jh. zur mod. Malerei des 20. und spiegelt damit die Entwicklung der Ges. und des mod. Lebens in Deutschland über einen Zeitraum von über 60 Jahren wider. Der Impressionismus beinhaltet dabei für L. die Idee der Freiheit der malerischen Mittel. Diese Leitlinie einer unabhängigen mod. Malerei verbindet ihn mit seinem großen Vorbild E.Manet (Fleck, 2011). - Nach frühen Porträts u.a. kleineren Bildern gelingt dem erst 25jährigen L. mit dem großformatigen Gem. der Gänserupferinnen, die einzelnen Arbeitsschritte so darzustellen, dass diese niedere Arbeit den Rang eines Historienbildes erhält, das in seinem sachlichen Realismus auf jedes erzählerische Motiv verzichtet, wie es einem seiner Vorbilder, M.Munkácsy noch zu eigen ist. In der Verbindung vom Einfluss der Maler von Barbizon sowie von F.Hals entwickelt L. neben dem für ihn charakteristischen Impasto bestimmte kompositorische Merkmale, die er in dieser Phase (bis um 1890) beibehält: auf einen Vordergrund mit einer oder mehreren aufragenden Figuren folgt eine Lsch. mit relativ hoch liegendem Horizont. Dabei setzt sich die Komp. aus zahlr. Einzelstudien zusammen, die vor Ort entstanden sind und im Atelier zu einer Einheit verschmelzen. Die im Dachauer Moos 1879 erstmals beobachteten Sonnenflecken werden in den Gem. der nächsten Jahre zu einem bestimmenden Faktor. Sie spielen auch in den wohl durch die Gruppenporträts von F.Hals angeregten eig. Gruppenbildern wie Altmännerhaus in Amsterdam oder Freistunde im Amsterdamer Waisenhaus eine entscheidende Rolle. Beide Bilder werden dem sozialkritischen Genrebild zugerechnet, sind aber auch bereits unter dem Einfluss der Freilichtmalerei entstanden. L. gibt allmählich die von A.v.Menzel übernommene präzise Zchng auf, die sich noch 1887 in der Flachsscheuer in Laren (bereits bei seiner Voll. mit dem 1875 entstandenen Eisenwalzwerk von A.v.Menzel verglichen und mit diesem zu einem der wichtigsten Arbeitsbilder des 19.Jh. erklärt) und den Netzflickerinnen findet, bei denen die einzelnen Personen mit ihrer Physiognomie zu erkennen sind, nicht aber in dem 1894 voll. Gem. Schweinemarkt in Haarlem (Darmstadt, Hessisches LM). Zu dieser Zeit entsteht mit dem Schreitenden Bauern (1945 zerst.) das erste vollkommen in der Natur gemalte Bild (durch eine Fotogr. dok.). Neue Bildthemen kündigen sich bei L. lange vor einem ersten Gem. durch Zchgn an. Bereits im Holländischen Skizzenbuch von 1884 (Berlin, DHM, Inv. kg 56/92) finden sich zahlr. Lsch.-Studien, die dann in den 1890er Jahren zu ersten Lsch.-Bildern führen. Hinzu kommen verstärkt Darst. des Freizeitvergnügens, wobei Gem. von laubbeschatteten Gartenlokalen (Biergarten in Brannenburg, 1893; Paris, Mus. d'Orsay) an den Münchner Biergarten von 1883/84 anknüpfen. Durch den immer stärker werdenden Einfluss der Impressionisten ändert sich nicht nur der Stil (der Pinselstrich wird schneller, flüchtiger), sondern auch der Inhalt der Bilder. Um die Jahrhundertwende entstehen die ersten Gem. von badenden Knaben, Reitern am Strand, Tennisspielern, Spaziergängern, von denen er ganze Serien fertigt, solange er noch jährlich an die holländische Küste fahren kann. Diese Bilder reflektieren auch die ersten Jahrzehnte eines mod. Tourismus und sind damit die logische Fortsetzung der Arbeitswelt in der Frühzeit der Industrialisierung. Später konzentriert sich L. auf die unmittelbare Umgebung, v.a. seiner Villa am Wannsee, wo die (etwa 200) farbintensiven Gartenbilder entstehen, die insofern mit denen von Claude Monet in Giverny verglichen werden können, als sich auch hier der Maler in seinem Spätwerk auf die nähere Umgebung konzentriert und seinen Garten so anlegt, dass er die ihm gewünschten Motive malen kann. Malerisch jedoch sind sie eher an E.Manet orientiert, von dem L. mehrere Gartenbilder besitzt. - Die Vorbilder L.s, Rembrandt, F.Hals, Vélazquez und E.Manet, sind sowohl in den frühen, dem Realismus zuzuordnenden, als auch in den späteren, impressionistischen Werken spürbar. Ebenso finden sie sich in den Bildern der Arbeitswelt genauso wie in den Porträts des Bürgertums. Die Serie der Porträts beginnt mit dem des Bürgermeisters Petersen (1891, Hamburg, KH), die Kritik entzündet sich an der fehlenden Idealisierung. Wie in den Gruppen- und Arbeitsbildern bemüht sich L. auch hier um eine möglichst wirklichkeitsgetreue Wiedergabe, diesmal der Charaktereigenschaften und setzt sich so gegen die Fotogr. ab, die nach seinen Worten Spiegelbild der Natur sei, die Kunst jedoch Spiegelbild des Künstlers (zit. nach Ausst.-Kat. Hamburg 1997, 203). Erst später wird L. zum begehrten Porträtisten, der 1927 sogar den Reichspräsdenten Paul von Hindenburg (Schwerin, Staatliche Mus.) malt. Eine eig. Porträtgruppe bilden die Selbstbildnisse, die - abgesehen von dem frühen Selbstbildnis mit Küchenstillleben (1873; Gelsenkirchen, StM) - 1902 einsetzt und L. entweder vor der Staffelei oder bei einer Malpause mit Zigarette zeigt. - Von Beginn an spielt die Zchng in L.s Werk eine entscheidende Rolle. Zuerst dienen jeweils zahlr. Studien, oft über Jahre hinweg angefertigt, als Vorarbeiten für die großen Gemälde. Ab etwa 1886/87 kommt die autonome Zchngn hinzu, in der sich L. oft auf eine Figur konzentriert, die er aus der Umgebung löst. Immer wiederkehrendes Motiv sind dabei Frau und Kind oder auch nur die Tochter, später die Enkelin. Außerdem illustriert er versch. Werke wie Der Mann von fünfzig Jahren von Johann Wolfgang von Goethe (B. 1922). – Neben den eig. Bildern und den Kopien nach F.Hals besitzt L. eine hervorragende Slg frz. Impressionisten, die sich in den Wohnräumen und im Atelier am Pariser Platz sowie in der Villa am Wannsee befindet (heute durch alte Fotogr. teilw. rekonstruierbar). Hinzu kommen Mappen mit Zchngn und Druckgrafik auch befreundeter Maler sowie eine große Slg an Werken von A.v.Menzel (Gouachen, Pastellen, Zchngn). Diese Slg, nach 1933 auseinandergerissen, wurde erstmals von Janda (1973) rekonstruiert. 2013 kamen Faass (als Kat. zur Ausst. in der Villa am Wannsee) und Hedinger in zwei Publ. zu versch. Ergebnissen, die Anzahl der Werke betreffend. Bei Faass handelt es sich um 254 Werke, bei Hedinger um 268. - Der assimilierte Jude L. ist zwar Mitgl. der jüdischen Gemeinde in Berlin, sein Verhältnis zum Judentum ist jedoch äußerst disparat, wie in der Rede deutlich wird, die Hermann Struck anlässlich der Eröffnung der Gedächtnis-Ausst. für L. im Tel Aviv Mus. am 22.2.1935 hält. In ihr bez. er L. als universalen Geist, dessen religiöse Richtung mit dem Namen Spinoza, die geistige Kultur mit Goethe verbunden sei. Dennoch könne man ihm Stolz auf sein Judentum nicht absprechen (v.Ausst.-Kat. Berlin 1997, 160). L. informiert sich früh interessiert über den Zionismus, bekennt sich nie zu ihm, erkennt und benennt allerdings nach 1933 sehr deutlich die Gefahren für die Juden in Deutschland und sieht für die Jugend als einzigen Ausweg die Auswanderung nach Palästina (Brief an Carl Sachs v. 28.2.1934, in: ibid., 77). 1927 dient er Galliner in einem Jugendbuch als hervorragendes Beispiel für die Emanzipation der Juden. - Das von Eberle 1995 erstellte WV der Gem. weist, wie der Verf. selbst in seiner Einf. betont, Lücken auf, weil viele Bilder zerst. wurden oder von ihren Besitzern in die Emigration mitgenommen werden konnten und seither verschollen sind. Noch schwieriger gestaltet sich die Forsch. bei den Zchngn, weshalb bisher dafür kein WV angelegt wurde. Im seit 2001 aufgebauten Lost Art-Register kann man sich über die zahlr. Suchmeldungen für Gem., Zchngn und Druckgrafiken informieren, denen einige Fundmeldungen gegenüberstehen. Hilfreich sind auch die seit 2011 im Auftrag der Max-Liebermann-Ges. ed. Briefe (zusammengetragen, kommentiert und ed. von E.Braun), von denen vier Bde publ. sind, die weiteren in Vorbereitung.

WERKE

WV: M.Eberle, M.L. 1847-1935, WV der Gem. und Ölstudien, Bd 1: 1865-1899, M. 1995; Bd 2: 1900-1935, M.1996. – Größere Werkkomplexe: Berlin, SMB, NG. - L.-Villa am Wannsee. Bremen, KH. Köln, WRM. Hamburg, KH. Hannover, LG. Jerusalem, Israel Mus. München, NP. St.Petersburg, Eremitage (ehem. Priv.-Slg Otto Krebs, Weimar). Tel Aviv, Mus. of Art.

SELBSTZEUGNISSE

Degas, B. 1899; Hugo v.Tschudi, Kunst und Künstler 10:1912(4)179-182; Carl Steffeck (1818-1890), seine Kunst, sein Leben, sein Werk (K), B. 1913; Die Phantasie der Malerei, B. 1916; Jozef Israels, B. 1918; Adolph Menzel, 50 Zchngn, Pastelle, Aqu. aus dem Bes. der NG, B. 1921; Gesammelte Schriften, B. 1922; Gedanken und Bilder, M. 1923; Siebzig Briefe, B. 1937; Vision der Wirklichkeit - ausgewählte Schriften und Reden, Ffm 1993; Briefe, St. 1994; Briefe 1869-1895, B. 2011 (zusammengetragen, kommentiert und ed. von E.Braun); Briefe 1896-1901, B. 2012; Briefe 1902-1906, B. 2013; Briefe 1907-1910, B. 2014 (weitere Bde in Vorbereitung).

AUSSTELLUNGEN

Einzelausstellungen:

Berlin: 1917; '27 AK; 1927 Paul Cassirer; 1936 Jüdisches Mus.; 1947 Hauptamt für Kunst, Ausst.-Räume des Westens; 1965 Dt. AK (DDR); 1979 Neue NG; 1985 NG Kpst.-Kab. (AK der DDR); 1997, 2004 Alte NG; Jüdisches Mus.; 2013 L.-Villa am Wannsee / 1923 Zürich, Kunsthaus / München: 1923, '24 Gal. Thannhauser; 1979 Haus der Kunst / 1925 Düsseldorf, KV / 1933 Amsterdam, Maatschappij Arti Et Amicitiae / 1933, '45 Zürich, Gal. Aktuaryus / 1934 London, Leicester Gall. / 1935, '43 Tel Aviv, Mus. / 1935 Frankfurt am Main, Ver.-Haus Eschersheimer Land-Str. / Wien: 1937 Neue Gal.; 1997 Jüdisches Mus. / 1937 Bern, KH (mit Albert Welti) / New York: 1940 Schoenemann Gall.; 1944 Gal. St.Etienne (Vorwort im K v. Thomas Mann) / 1947 Linz Neue Gal. / 1947, '54 Hannover, LG / 1948 St.Gallen, KV im KM / 1954, '95 Bremen, KH / 1968, '94, '97 Hamburg, KH / 1970 Frankfurt am Main, Gal. Siegfried Brumme / 2002 Rendsburg, Jüdisches Mus. / 2003 Schwäbisch Hall, KH Würth / 2008 Braunschweig, StM / 2011 Bonn, Bundes-KH / 2022 Düsseldorf, Kunstpalast (alle K).

 

Gruppenausstellungen:

1895, 1922, '30, '95 Venedig: Bienn. / Berlin: 1897: Große Berliner Kunst-Ausst.; 1898 Kunsthandlung Bruno und Paul Cassirer: M.L., Edgar Degas, Constantin Meunier; 1906 NG: Ausst. dt. Kunst; 1915 Kunstsalon Fritz Gurlitt: Werke Dt. Meister aus Priv.-Bes. II; 1927 Gal. Tannhauser: Eröff.-Ausst. des Berliner Hauses; 1930 AK: Slg Max Böhm; 2001 M.L.-Haus: M.L., Der Kaiser. Die NG; 2009 M.L.-Haus: Künstlerfürsten; 2011 M.L.-Haus: L.s Gegner; 2019 Bröhan-Mus.: Skandale - Mythen - Moderne. Zur Vereinigung der XI in Berlin / Bremen, KH: 1906, '14: Internat. Kunst-Ausst.; 1910: Große Kunst-Ausst.; 1918 Meisterwerke mod. Malerei aus Bremischem Priv.-Bes.; 1956 Max Slevogt und seine Zeit / Dresden: 1908 Große Kunst-Ausst.; 1926: Internat. Kunst-Ausst.; 1929 KV: Neuere Kunstwerke aus Dresdner Priv.-Bes. / Düsseldorf: 1910 Städtischer Kunst-Pal.: Sonderbund-Ausst.; 1918 Kunst-Pal.: Große Berliner Kunst-Ausst. / 1916 Köln, KV: Kunst in Kölner Priv.-Bes. / 1917 Basel, KH: Dt.Malerei des 19.Jh. / 1920 Breslau: Ausst. des Künstlerbund / 1921 Hamburg, Gal. Commeter: Jubiläums-Ausst. / 1922 Stockholm, Liljevalchs KH: Nyare Tysk Konst / München: 1924, NP: Dt.Malerei in den letzten fünfzig Jahren; 1926 Glas-Pal.: Allg. Kunst-Ausst. / 1931 Leipzig, KV: Neuere Meister aus Leipziger Priv.-Bes. / 1938 London, New Burlington Gall.: Twentieth Cent. German Art / 1955 Schaffhausen, Mus. zu Allerheiligen: Dt. Impressionisten / 1960 Karlsruhe, KV: L., Corinth, Slevogt / 1981 Hamburg, KH: Dreimal Deutschland / 1998 Emden, LM: Arbeitsalltag an der Nordseeküste / 1999 New York, Jewish Mus.: Berlin Metropolis / 2000 Rom, Casa di Goethe: Goethe-Gedichte illustriert / 2005 Barmen, KH: Hans Thoma, M.L., Max Slevogt / 2006 Hannover, LM: M.L. und die Holländer / 2010 Köln, WRM: L., Corinth, Slevogt, die Lsch.; Weimar, Neues Mus: Hinaus in die Natur /(alle K).

 

QUELLEN

Thieme-Becker, Vollmer und AKL:

ThB23, 1929; Vo3, 1956

 

Weitere Lexika:

Bauer, GEM V, 1977; NDB XIV, 1985; Ries, 1992; DA XIX, 1996

 

Gedruckte Nachweise:

H.Rosenhagen, L., Bielefeld 1900; G.Pauli, M.L., des Meisters Gem. in 304 Abb., St. 1911; E.Hancke, M.L., B. 1914; L.Justi, M.L., Bemerkungen zu dem Gem. L.s in der NG, B. 1921; M.J.Friedländer, M.L.s graphische Kunst, D. 1922; K.Scheffler, M.L., M. 1922; G.Schiefler, M.L., sein graphisches Werk, B. 1923; A.Galliner, M.L., der Künstler und der Führer, Ffm 1927; H.Oswald, Das L.-Buch, B. 1930; A.Lichtwark, Briefe an M.L., Ha. 1947; H.Cürlis, L. in seinem Atelier (1926), Göttingen 1958; A. und K.H.Janda, Forsch. und Ber. der Staatlichen Mus. zu Berlin 15:1973, 105-149; G.Meißner, M.L., W. 1974; P.Paret, Die Berliner Secession, B. 1981; G.Busch, M.L., Maler, Zeichner, Graphiker, Ffm 1986; B.Küster, M.L., ein Maler-Leben, Ha. 1988; M.Bunge, M.L. als Künstler der Farbe, B. 1990; K.Boskamp-Priever, Studien zum Frühwerk von M.L., Hildesheim 1994; J.E.Howoldt, Im Blickfeld 1:1994, 205-235; B.Schmalhausen, "Ich bin doch nur ein Maler", Hildesheim 1994; C.Hölz (Ed.), Eine Liebe zu Berlin, M. 1995; H.-J.Imiela, M.L., Lovis Corinth, Lsch., Stilleben und Bildnis, Köln 1995; A.Teut, M.L., das erste Skizzenbuch, B. 2000; N.Lübbren, Rural artists' colonies in Europe, 1870-1910, Manchester 2001; A.Wesenberg/R.Langenberg (Ed.), Im Streit um die Moderne (K), B. 2001; B.Pflugmacher, Der Briefwechsel zw. Alfred Lichtwark und M.L., Hildesheim 2003; J.E.Howoldt, Im Garten von M.L., B. 2004; M.Sandig, Die Liebermanns, Neustadt an der Aisch 2005; H.Biedermann/A.Dehmer, M.L. in der Dresdner Gal., D. 2008; S.Partsch, in: H.Kohle, vom Biedermeier zum Impressionismus, M. u.a 2008, 489-509; M.F.Deshmukh, M.L. and internat. Modernism, N.Y. 2011; R.Fleck, M.L., Wegbereiter der Moderne (K), Köln 2011; M.Faass (Ed.), Verlorene Schätze, B. 2013; B.Hedinger u.a., M.L., die KS, M. 2013; L.Wasensteiner (Ed.), Schwarz-Weiß, M.L.s Druckgrafik, M. 2022; E.Wöldicke/A.M. Pfäfflin/A.Schalhorn (Ed.), L. zeichnet, M. 2022

 

Onlinequellen:

GNM-Archiv; B.Pflugmacher, M.L. – sein Briefwechsel mit Alfred Lichtwark, Diss. Ha. 2001; Lost Art (Koordinierungsstelle Magdeburg); Max-Liebermann-Ges.

 

Persönliche Auskünfte:

M.Krüger, München/Hamburg

 


THIEME-BECKER

Artikel von: E. Hancke

Liebermann, Max, Maler u. Graphiker, * Berlin 20. 7. 1847. Schüler von Steffeck (1866/68) u. der Kunstschule Weimar (1868/72; Thumann u. F. Pauwels). Wichtig wurde für ihn die Bekanntschaft mit dem Landschafter Th. Hagen, den er auf einer Reise zu Munkáczy nach Düsseldorf begleitete. In Munkáczys Atelier sah er dessen eben vollendetes Bild "Die Charpiezupferinnen", und dieser Eindruck wurde für ihn entscheidend. Angeregt von der breiten, tonigen, an Leibl geschulten Malerei und dem Realismus des Stoffes, malte er, nach Weimar zurückgekehrt, sein erstes großes Bild "Die Gänserupferinnen" (1872), das durch seine malerische Kraft in Weimar, Hamburg u. Berlin (wo es die Aufmerksamkeit Menzels auf den jungen L. lenkte) Aufsehen erregte, durch den schwärzlichen Ton u. die Unschönheit der Typen aber auch maßlose Angriffe der Kritik entfesselte. Der Schule entwachsen machte L. Frühjahr 1872 eine Reise nach Paris und ging im Sommer zum Studienaufenthalt nach Holland. Dort entstanden vor der Natur jene hellen, farbigen Studien (Häuser i. Scheveningen, Studie zu den Konservenmacherinnen, u. a. m.), die von einer erstaunlichen malerischen Begabung zeugen. Der Ausbildung des Malerischen war L.s Aufenthalt in Paris (1873/78) gewidmet, wohin er nach Vollendung einer bildmäßigen Fassung der "Konservenmacherinnen" Dez. 1873 übersiedelte. Persönlichen Anschluß fand er nur bei Munkáczy, der als gefeierter Maler in Paris lebte; die Franzosen verhielten sich dem Deutschen gegenüber, der seine Nationalität nicht aufgeben wollte, ablehnend, wenn auch die "Gänserupferinnen" im Salon 1874 viel beachtet wurden. Millet in seiner Auffassung des arbeitenden Bauern, Courbet, auch Ribot wurden seine Vorbilder. Die "Kartoffelernte", die er im Sommer 1874 in Barbizon anfing, und die Vorarbeiten dazu zeigen ihn von Millet beeinflußt, die "Arbeiter im Rübenfeld", nach einer aus Weimar mitgebrachten Idee im Winter 1874/75 begonnen, erinnern an das "Begräbnis in Ornans" von Courbet. Zur Selbständigkeit führte ihn Holland. Von 1875 ab verbrachte er dort jedes Jahr einige Sommermonate, meist in Amsterdam. Er kopierte im benachbarten Haarlem einzelne Figuren u. Gruppen aus den Schützenstücken des Frans Hals, fand aber auch Muße zu freiem Schaffen. Ober den Werken der Pariser Zeit liegt bei allem künstlerischen Ernst der Zauber eines glücklichen Sichgehenlassens. Sie geben den Maßstab für L.s angeborenes Talent. Soweit sie im Atelier entstanden (Gemüsehändlerin, 1874; Die Geschwister, 1876; Mutter u. Kind, 1876; Arbeiter im Rübenfeld, 1876; Schwimmbad, 1878), sind sie in dunklen, sparsamen Tönen gehalten, die in Holland gemalten (Studie zur Kleinkinderschule, 1875; Hof des Waisenhauses in Adam, 1876; Nähschule im Waisenhaus, 1876; Schlächterladen in Dordrecht, 1877) sind farbig u. z. T. von überraschender Helligkeit; aber überall hat die Malerei einen großen Zug. Sie ist einfach u. reich u., selbst wenn sich die Harmonie auf Schwarz, Weiß u. Gelbgrau beschränkt, koloristisch. Anfang 1878 verließ L. Paris. Nach mehrmonatigem Aufenthalt in Berlin und einer Reise nach Tirol u. Venedig ließ er sich im Herbst dess. Jahres in München nieder. Seine Gewissenhaftigkeit hatte es als Mangel empfunden, daß er über der Malerei die Zeichnung vernachlässigt hatte. Der Einfluß Leibls, dem er persönlich nähertrat, und Menzels, der aus der Ferne auf ihn wirkte, bestätigte ihn darin. Von 1879 an, wo das große Bild "Christus i. Tempel" bei seiner Ausstell. im Glaspalast durch die realistische Darstellung einen unverdienten Skandal veranlaßt hatte, tritt deutlich ein Streben nach strengerer Zeichnung u. intimerer Ausführung zutage. Ältere Motive wurden in diesem Sinne neu behandelt: die Kleinkinderschule, 1880 (bei Krupp), die Konservenmacherinnen, 1880 (Mus. Leipzig), die Freistunde i. Waisenhaus, 1882 (Städelsch. Inst. Frankfurt a. M.). Aus Holland brachte L. 1880 die Studien zum "Altmännerhaus" und zur "Schusterwerkstatt" und die "Stopfende Alte am Fenster", 1881 die Studien zu d. "Brabanter Spitzenklöpplerinnen" und das ausgeführte Bild der "Schusterwerkstatt", 1882 den "Weber" und die (erst 1883 beendete) "Bleiche" mit. In München malte er 1883 den "Münch. Biergarten". In allen diesen Bildern nähert sich L. dem Genrehaften, ohne je ins Literarisch-Anekdotische zu verfallen. Das Verhältnis zum Stoff bleibt unsentimental, wenn auch menschliche Sympathie überall zu spüren ist. Die Ausführung geht ins feinste Detail, behält aber eine bewundernswerte Frische. Die porträthafte Durchbildung der zahlreichen, meist kleinen Figuren wird neutralisiert durch das Licht, das oft, wie die flimmernde Sonnenbeleuchtung im "Altmännerhaus", der eigentliche Gegenstand des Bildes zu sein scheint. Mit der Übersiedelung nach Berlin (August 1884) tritt L.s Kunst in eine neue Phase. Schon 1882 kündigte sie sich in einigen Studien an, die, merkwürdig von den fein ausgeführten Bildern dieser Jahre abstechend, in rauher, die Einzelheiten in den temperamentvollen Pinselstrich einbeziehender Malweise die Einheit des Naturbildes unmittelbarer zu geben suchten. Diese Einheit, die alle Dinge als gleichwertig im Raum zusammenfaßt, der der Hauptträger des Bildgedankens wird, gibt der Kunst L.s von nun an ihr Gepräge. Obgleich logisch aus den Werken der vorhergehenden Periode, z. B. dem "Altmännerhaus" folgend, erschien diese Entwickelung revolutionär durch die Energie, mit der L. auf sein neues Ziel losging. Ein romantisches Element tritt in seine Kunst - Helferich schrieb von der Mystik dieses neuen Naturalismus. Die bisher schon sparsame Palette wurde auf wenige farbige Grautöne eingeschränkt, und die Ölfarbe, immer rauher und pastoser aufgetragen, ergab reliefartige Wirkungen. Die Hauptwerke dieser Zeit: "Tischgebet", 1886, "Flachsscheuer", 1887, "Netzeflickerinnen", 1889, und "Frau mit Ziegen", 1890, haben großes Format u. gewaltige Raumwirkung. Sie erheben sich ins Monumentale. Anfang der 90er Jahre begann L., sich mit dem franz. Impressionismus auseinanderzusetzen. Seine Malerei wird farbiger, die Motive werden heiterer, statt der schwermütigen grauen Stimmung liegt wieder Sonnenschein über seinen Bildern: "Kuhhirtin", 1890/94; "Schweinemarkt in Haarlem", 1891; "Waisenmädchen im Park", 1892; "Biergarten in Brannenburg", 1893. In einer zweiten Fassung des "Schweinemarktes", 1894, versuchte er sogar die systematische Zerlegung der Farben, lehnte sie aber als seinem Wesen fremd bald wieder ab. Der "Schreitende Bauer", 1894, bedeutete eine Umkehr; er sollte ein Gegenstück zu der "Frau mit Ziegen" werden. Seine eigene Form des Impressionismus errang sich L. in den Alleebildern: "Allee in Overveen", 1895, "Sonntagnachmittag in Laren", 1898, "Kirchgang in Laren", 1899, u. "Papageienallee", 1901/02, mehr aber noch in den Studien, die er seit 1896 am Strand von Zandvoort, späterhin in Scheveningen u. Noordwyk malte. Das Wesen des L.schen Impressionismus ist Bewegung, Rhythmus. Im Gegensatz zum französ. Impressionismus fußt er nicht auf der Farbe, sondern auf der Form. Das Koloristische kommt gleichsam nebenher, ist aber ein Gradmesser für die Stärke der Inspiration. Die Jahre 1900/13 bedeuten den Höhepunkt in L.s Schaffen. Eine Kollektivausst. innerhalb der Gr. Berl. Kunstausst. 1897 hatte ihm die endgültige Anerkennung gebracht (Gr. gold. Med. u. Professortitel). 1898 wurde er in die Akademie gewählt, 1899 Präsident der neugegründeten Berl. Sezession. Seine Bilder haben nun stark bewegte Motive: Jungen, die in den Brandungswellen baden oder sich am Strand an- u. ausziehen, Reiter auf trabenden oder vor einer Welle zurückscheuenden Pferden, Tennis- u. Polospieler. Das große Bild "Simson u. Delila", 1902 (Städt. Gal. Frankf. a. M.), ist in d. Figur der Frau von dramatischer Bewegtheit. In den "Judengassen", 1905/09, reizt ihn das Menschengewimmel in der engen Straße, im "Gemüsemarkt in Delft", 1907, das Gedränge der anfahrenden Kähne, in "Leo XIII. i. d. Sixtinischen Kapelle", 1906, das leidenschaftliche Drängen einer geballten Menge. Aber auch bei ruhigeren Motiven, wie der "Seilerbahn in Edam", 1904, den beiden "Oude Vink" von 1905 u. 1911, der "Fassade in Noordwyk", 1906, den "Dorfstraßen", 1905107, u. dem "Kohlfeld", 1912, ist die Malerei leidenschaftlich bewegt u. teilt den Dingen ein gesteigertes Leben mit. Der Auftrag ist weniger pastos und zeigt ein schönes Email, die Farbe ist stark u. kontrastreich. Seit dem Jahre 1914 sucht L. seine Motive fast ausschließlich im Garten seines Landhauses in Wannsee u. in dessen Umgebung. Trotz zunehmenden Alters bleibt seine Schaffenskraft ungemindert, viele von diesen Wannseegärten, z. B. die "Blumenbeete 1924" der Bremer Kunsthalle und das "Landhaus 1921" (Slg A. Arnhold, Dresden) gehören zu seinen besten Werken. Mit 80 Jahren noch steht L. der Natur naiv gegenüber, er kennt keine Routine. Da seine Bilder nun bis zum letzten Strich vor der Natur gemalt sind, haben sie die Frische einer Studie. Als Zeichner u. Graphiker ist L. nicht weniger bedeutend u. fruchtbar wie als Maler. Anfangs Hilfsmittel bei der Vorbereitung der Bilder, gewinnt seine Zeichnung allmählich Selbständigkeit. Sie nimmt dieselbe Entwickelung wie die Malerei u. behandelt dieselben Motive. Von Umrissen von Holbeinscher Feinheit fast ohne Schattenangabe geht sie um 1884 zu der breit zusammenfassenden Art der damal. Bilder über, um dann 1890 - etwa 1905 bei voller Ausnützung des Materials mit der Wirkung der Malerei zu wetteifern. Um 1905 tritt das naturalistische Element wieder zurück, die Zeichnung wird zur geistvollen Andeutung, der freie ornamenthafte Strich gibt zugleich Form, Bewegung, Raum u. Licht. Das Material ist zuerst der Bleistift, später schwarze Kreide, oft weiß gehöht auf Tonpapier, von 1905 ab schwarze Kreide oder Blaustift auf weißem Papier. Die Feder wird hauptsächlich zu Vorstudien für die Radierung u. zu Illustrationen verwandt. Sehr langsam hat sich L. als Radierer durchgesetzt. Seine ersten, technisch noch anfechtbaren Arbeiten fanden wenig Anklang. Es waren mehr oder weniger getreue Übertragungen seiner Bilder; erst später ging L. dazu über, ihre Motive frei zu gestalten u. zu variieren. Von dem bequemen, ein malerisches Arbeiten gestattenden Verfahren des vernis mou ist er über die Ätzung zur reinen Kaltnadeltechnik gekommen, in der er seine besten Blätter geschaffen hat; die mit wenigen Linien u. Akzenten der Phantasie den Eindruck des bewegten Lebens vorzaubern. Im Steindruck sah L. ein Mittel, die Zeichnung beliebig oft zu vervielfältigen; zu einem eigenen Stil, der sich von dem der Zeichnung wesentlich unterscheidet, hat er ihn nicht entwickelt. In späteren Jahren verwandte er ihn für Illustrationen. L.s graph. Werk ist sehr umfangreich. Die dritte, 1923 erschienene Auflage des Schiefler'schen Katalogs führt 367 Nummern auf u. im Anhang 73 Holzschnitte nach Zeichnungen von L. Seitdem sind noch ungefähr 125 Nummern hinzugekommen. L. ist in fast allen deutschen u. vielen ausl. Museen vertreten. Die II. Aufl. der Liebermann-Biographie von E. Hancke, Berl. 1923, gibt ein Verzeichnis der in öffentl. Samml. befindl. Bilder, das aber bereits überholt ist. Folgende Werke sind hinzugekommen resp. abgestoßen worden : Berlin, Nat.-Gal. : Hof des Waisenhauses i. Adam, 1876, u. Selbstbildn., 1925. - Stadt Berlin: Die Geschwister, 1876, u. Halbakt, 1879. - Bez.-Amt Schöneberg: Kind mit Blume, 1877. - Bremen, Kunsth.: Wannseegarten, 1924. - Chemnitz, Stadt. Kstslg : Selbstportr.,1922. - Danzig, Mus.: Wannseegarten, 1927. - Den Haag, Mesdag - Mus.: Selbstbildnis fällt weg. - Dresden, Gem.-Gal.: Spielende Kinder, 1876. - Düsseldorf, Stadt. Kstmus.: Badende Jungen, 1900; Wannseegarten. - Erfurt, Stadt. Mus.: Geschwister. - Essen, Kstmus.: Dr. Luther, 1926. - Frankf. a. M., Städelsch. Inst.: Der Weber, 1882. - Hamburg, Kath.: Pfarrer Naumann, 1909; Bürgermeister Dr. Petersen, 1928; Holl. Dorfecke, Öl, 1890, fällt weg. - Hannover, Stadt : Reichspräsident v. Hindenburg, 1927; Prov.- Mus. : Studie Weberei, fällt weg. - Karlsruhe, Bad. Ksth.: Judengasse in Adam 1908; Heuernte. - Köln, Mus. Wallr. Rieh. : Bei der Gemüsehändlerin, 1874. - Nürnberg, Stadt. Gal.: Studie z. Dorfteich in Etzenhausen, 1879; Kartoffelbuddler i. d. Dünen, 1895; Selbstbildnis, 1925. - Prag, Mod. Gal.: Porträt Dr. Linde, 1897; Wannseegarten, 1923. - Schwerin, Staatl. Mus.: Lotsenstube, 1874; Seilerbahn, 1887; Reichspräs. Hindenburg, 1927. - Stettin, Städt. Mus.: Maler Crohn, 1873; Tennisplatz in Noordw., 1913; Nikolskoe, 1915; Selbstporträt, 1927. - Stuttgart, Gem.-Gal.: Karre i. d. Dünen, 1889. - Washington, Corcoran Art Gall.: Ziegen, 1889. - Wien, Österr. Gal.: Die Tochter d. Künstlers, 1916. - Winterthur, Kunstver.: Pferderennen, 1909. - Zürich, Ksthaus: Alter Mann, 1878; Oude Vink, 1905; Badende Jungen, 1909; Selbstporträt, 1925. Die sehr umfangreiche Literatur über L. hat Julius Elias bis 1917 u. d. T.: M. L. Eine Bibliographie, Berlin 1917, zusammengestellt. Nachträge dazu : Gesamtdarstellungen u. Mappenwerke: J. Elias, L. zu Hause, Berl. 1918. - M. J. Friedländer, M. L.s graph. Kst, Dresden 1920 (Arnolds graph. Bücher, Bd I). - M. L. Eine Auswahl. 101 Abb. Herausg. von G. Pauli, Stuttgt 1921 (Klass. d. Kst). - J. Elias, M. L., Berl. 1922; ders., Die Handzeichn. M. L.s, Berl. 1922. - H ans Wolf, Zeichn. v. M. L., Dresden 1922. - E. Hancke, M. L. Sein Leben u. seine Werke, II. Aufl., Berlin 1923. - K. Scheff1er, M. L., IV. Aufl., München 1923. - G. Schiefler, Das graph. Werk L.s, III. Aufl., Berl. 1923. - A. Kuhn, L. Gedanken u. Bilder, 1923. - W. Kurth, Die Holzschnitte M. L.s, Berl. 1924. - M. J. Friedländer, M. L., Ber1. 1924. - H. Rosenhagen, M. L. Neuauflage, Bielef. Lpzg 1927. - M. L. 9 Steinzeichnungen (Br. Cassirer Verlag), Berlin 1927. - M. L., 22 Pastelle in Faksimileabdrucken der Reichsdruckerei, Groß-Folio, Berl. 1926. - M. L. als Schriftsteller (Br. Cassirer Verl.), Berl. 1922 (vgl. Cicerone, XIV 772). Handbücher: C. Glaser, Graphik d. Neuzeit, Berlin 1922, p. 471/79. - K. Scheffler,Gesch. d. europ. Kst i. 19. Jahrh., Mal. u. Plast., Berl. 1926 f., 1224, 329, 333, 334, 364, 397; II 107, 108/15, 117, 120, 124, 134. - E. Waldmann, Kst d. Real. u. d. Impr. i. XIX. Jahrh. (Propylàen Kstgesch., Bd XV), Berl. 1927. - H. Focillon, Peint. aux XIXe et XXe siècles. Du réal. à nos jours, Paris 1927, p. 65, 258, 260, 324, 389, 394, 395. Zeitschriften: Kst u. Kstler, XVII (1918/19) 114 f., (E. Waldmann, L.-Fälschungen); XX 237 ff. m. Abb. (K. Scheffler, L. als Illustrator); XXIII 95f., 203f., 497; XXIV 315f.; XXV 365/404 (M. L. im Urteil Europas. Zum 80. Geburtst.); XXVI 156 ff. (Lamm: Bespr. v. Rosenhagens Monogr.), 402; XXVII 112. - Die Kunst, XLIII (1920/21) 193/208 (W. Hausenstein); XLV (1921/22) 174/84 (W. Kurth, Der Spätstil M. L.s); LV (1926/27) 380 ff. - Der Cicerone, IX (1917) 316ff., 322; XIX 158, 203 (m. Abb.), 431 f. (A. Kuhn); XX 75f., 160 (Abb.), 163, 457 (Abb.). - Die bildend. Künste, II (1919) 155/58 (A. L. Mayer). - Kstchronik, N. F. XXXIII (1921/22) 693/702 (Beitr. v. M. J. Friedländer, L. Justi u. H. Mackowsky). - Jahrb. d. Jungen Kunst, 1923, p. 353 (Neuerw. d. Ksth. Bremen). - Der Morgen, I (1925) 299/308 (W. Hausenstein). - Das Kstblatt, XI (1927) 272 ff. (P. Westheim: M. L. Zum 80. Geburtstag). - Zeitschr. f. bild. Kst, LVIII (1924/25) Beibl. p. 83 f. - La Renaiss. de l'Art fr., XI (1928) 10 ff. (Les 80 ans de M. L.). Illustr. Kataloge: M. L. Bilder, Aquar., Pastelle. Mod. Gal. Thannhauser München. Ausst. Jan. bis Febr. 1923. - M. L. Pastelle, Zeichn., Graphik, ebda, Febr./März 1924. - M. L. Pastelle. Br. Cassirer, Berlin, Juli 1927. - M. L. 100 Werke d. Kstlers zu s. 80. Geburtst. ausgest. i. d. Preuß. Akad. d. Kste, Berlin, Juni/Juli 1927. - 275 Zeichn. M. L. aus Anlaß s. 80. Geburtst. ausgest. bei P. Cassirer, Berlin, Juli/August 1927.

 

VOLLMER

Liebermann, Max, dtsch. Maler u. Graph. (Prof. Dr.h.c.), *20.7.1847 Berlin, †8. 2. 1935 ebda. 1920/32 Präsident, dann Ehrenpräsident d. Preuß. Akad. d. Este. Ehrenbürger der Stadt Berlin. Von den Nazis aus seinem Amt entlassen, gleichzeitig Ausstellungsverbot u. Entfernung seiner Bilder aus d. öff. SmIgn. Am Abschluß seines gewaltigen Lebenswerkes stehen die vehement hingestrichenen Bilder mit den Ansichten aus d. Garten seines Landhauses in Wannsee. Gedächtnis-Ausst. 1947 im Kstarnt d. Stadt Berlin (Kat.), 1947 u. 1954 im Landesmus. Hannover. Neuerwerbungen erfolgten nach 1945 vor allem durch die Berliner Nat.-Gal. u. das Landesmus. Hannover. In d. Hamburger Ksthalle das großartige Spätbildn. Ferd. Sauerbruchs von 1932. In d. Tate Gall. London eine Ansicht aus Kösen u. Selbstbildn. v. 1934. Im Ksthaus Zürich: Reiter am Strand, 1928. Lit.: Th.-B., 23 (1929). - W. Kurth, M. L., 48 Bilder (Est d. Gegenw., 3), Potsdam 1947. - K. Schef fier, M. L., Zum 100. Geb.-Tag am 20. 7. 1947, Hamburg 1949; ders., M. L., m. e. Nachw. v. C. G. Heise, Insel-Verl. 1953. - H. Ostwald, M. L., Berl. 1930. -A. Lichtwark, Briefe M. L.s. Im Auftrag d. Lichtwark-Stiftg hg. v. C. Schellenberg, Hambg 1946. Sauerland t, p. 44f., m. 3 Abbn, 214 f.-Scheffter. - Schmidt. - Aussaat (Lorch b. Stuttgt), 2 (1947/48) 33f. - D. Buchgemeinde, 9 (1932) 209/19. Galerie u. Sammler (Zurich), H. 5, Jan. 1933 p. 88 f.; H. 9/10, Sept. 1933 p. 157/63. - D. Gegenwart, 1 (1945/461H. 8/9 p. 29/31. - D. graph. Este (Wien), 54 (1931) 14 f. - D. bild. Kstler, 4 (1953) H. 3, p. 14. D. Est u. d. schö. Heim, 48 (1949/50) 256. - bild. kst (Berlin), 1(1947) H. 4/5 p. 2/5, m. Abbn u. Titelbild, 40, 43; 2 (1948) H. 4, p. 4 (Abb.); 3 (1949) 137 Abb.), 281 (Abb.), 283 f., farb. Taf. p. 297. - Bild. Est (Dresden), 1955 p. 19/25. - Est u. Kstler, 27 (1929) 208, 214 (Abb.), 215/22, 230, 257 (Abb.), 329, 343 (Abb.), 344 (Abb.), 345 (Abb.), 380; 28 (1930) 98/100, 115, 251 f., 440/44 (Abbn), 499 (Abb.); 29 (1931) 175 (Abb.), 362 (Abb.), 363, 441; 30 (19311 14 Abb.), 16, 19 (Abb.); 31 (1932) 65/71, 119/24, 201 (Abbn), 203 (Abb.), 226/28, 233 f., 258 f., 266, 370 [Abb.), 417 (Abb.). - Est u. Volk (Zürich), 12 (1950) 113/14. - D. Kstwerk (Baden-Baden), 1 (1946/47) 10 3, p. 32, H. 8/9 p. 80f. - Münchner Mosaik, 1 [1938) 171/75. - Pro Arte (Genf), 2 (1943) 3I9.- Versl. s'Rijks Verzam. van Gesch. en Est 1947, 69 1949) 133, m. Taf. -D. Weltkst, 22 (1952) H. 20 p. 6 Abb.); 23 (1953) Nr 17 p. 6; 24 (1954) Nr 8: farb. Umschlagbild" p. 3, H. 11, p. 12 (Abb.), H. 12 p. 4.- D. Werk (Zürich), 22 (1935) 108 (Nachruf). - Zeit-;chr. f. Est, 1(1947) H. 2 p. 62f., H. 3 p. 36f. (Abbn), ',8/51; 2 (1948) 271. - D. Zeit (Hambg), 18.2.1954. D. Morgen (Berl.), 8. 2. 1955. - Bonner Rund-;chau, 5. 2. 1955. - Dtsche Zeitg (Stuttgt), 13. 2. 1954. - Süddtsche Zeitg (Munchen), 21. 2. 1954. - Rhein. Merkur (Koblenz), 19. 2. 1954.