Aktualisiert
Frei zugänglich

Picasso, Pablo

Geboren
Málaga, 25. Oktober 1881
Gestorben
Mougins (Alpes-Maritimes), 8. April 1973
Land
Frankreich, Spanien
Geschlecht
männlich
Weitere Namen
Picasso, Pablo; Picasso, Pablo Ruiz; Ruiz Picasso, Pablo; Picasso, Pablo Ruiz y; Picasso, Pablo-Ruiz Blasco; Ruiz y Picasso, Pablo; Ruiz y Picassdo, Pablo (Irrtümlicher Name); Picasso-Ruiz Blasco, Pablo (Irrtümlicher Name)
Berufe
Maler*in; Grafiker*in; Bildhauer*in; Illustrator*in; Keramiker*in; Bühnenbildner*in; Zeichner*in; Radierer*in; Blumenmaler*in; Dichter
Wirkungsorte
Barcelona, Madrid, Paris, Antibes (Alpes-Maritimes), Vallauris (Alpes-Maritimes)
Zur Karte
Von
Spies, Christian
Zuletzt geändert
21.10.2025
Veröffentlicht in
AKL XCV, 2017, 394; ThB XXVI, 1932, 576 ss; Vollmer III, 1956, 585 ss; Vollmer VI, 1962, 345 s

VITAZEILE

Picasso (Ruiz [y] P.; Ruiz [Blasco] P.), Pablo (irrtümlich P.-Ruiz [Blasco]), span.-frz. Maler, Bildhauer, Grafiker, Bühnenbildner, Keramiker, Buchillustrator, Dichter, *25.10.1881 Málaga, †8.4.1973 Mougins/Alpes-Maritimes.

LEBEN UND WIRKEN

P. wird als erstes Kind von José Ruiz Blasco und María P. y López geb.; bereits im Alter von sieben Jahren erhält P. ersten Malunterricht von seinem Vater, der als Maler zunächst an der KGS in Málaga unterrichtet. Nach dem Umzug der Fam. nach A Coruña wird P. dort als Zehnjähriger an der Schule für BK aufgenommen. 1995 folgt mit dem abermaligen Umzug der Fam. der Wechsel an die KA "La Llotja" in Barcelona, wo ihm sein Vater 1996 ein erstes eigenes Atelier einrichtet. P.s. künstlerische Ausb. ist in den ersten Jahren maßgeblich durch seinen Vater und dessen Verankerung im Historismus des 19. Jh. geprägt. Zunehmend löst sich P. jedoch von diesen akad. Konventionen ab, nicht nur indem er die Kgl. Akad. in Madrid nach wenigen Monaten wieder aus Protest gegen veraltete Lehrmethoden verlässt. V.a. signiert er ab 1897/98 nicht mehr mit "Ruiz", dem Namen des Vaters, sondern mit "P.", dem der Mutter. In Barcelona kommt er mit den avantgardistischen Künstlern in Kontakt und hat eine erste, wenig erfolgreiche Ausst. im "Els Quatre Gats". 1899 folgt die erste Parisreise mit seinem Freund Carlos Castagemas, wo er sich mit der frz. Avantgarde auseinandersetzt und wo er 1901 bei einem zweiten Aufenthalt seine erste Ausst. in der Gal. Abroise Vollard hat. "Yo Picasso" (Ich Picasso) schreibt er auf sein frühes Selbstportrait von 1901 (Öl/Lw., Priv.-Slg), mit dem er nun selbstbewusst seine Position als eigenständiger Künstler markiert. Den Suizid seines Freundes Castagemas verarbeitet P. 1901 in einigen Gem., die den Beginn der sog. Blauen Periode (1901-05) markieren. Diese ist durch symbolistische Bildthemen (Geburt, Liebe, Tod) und eine dunkle kühle Farbigkeit geprägt (La Vie, 1903, Öl/Lw., Cleveland, MoA). Inzwischen ist P. ganz nach Paris übergesiedelt und hat sein Atelier in den Bateau-Lavoir am Montmarte, wo er mit den Pariser Avantgarde-Künstlern in engem Kontakt steht. 1905 lernt P. Henri Matisse und Gertrude Stein als wichtige Freunde und Förderer kennen und hat erste Verkaufserfolge. 1905 hellt sich seine Farbpalette auf (Braun und blasse Rottöne). In der Rosa Periode (1905-06) stehen nun Gauklermotive, Akrobaten und Harlekine im Zentrum (La famille de saltimbanques, 1906, Öl/Lw., Washington, NG of Art). Ab 1906 setzt sich P. zunehmend mit afrikanischer und ozeanischer Kunst im Mus. Trocadéro auseinander, was den Beginn der "période nègre" markiert. Im Winter 1906 arbeitet P. an den Vorstudien zu seinem frühen Programmbild Demoiselles d'Avignon (New York, MoMA), in dem er eine Pariser Bordellszene mit afrikanischen Masken und einer zunehmend expressiven Bildsprache zusammenbringt. Als gebe er seinen Betrachtern Petroleum zu trinken, um Feuer zu spucken - so sollte etwa P.s Freund Georges Braque die Bildwirkung später beschreiben (Herding, 1992, 6). Bis 1909 entwickelt er daraufhin abermals eine neue Bildsprache, in der er die szenische Malerei ganz durch eine analytische Herangehensweise ersetzt. Zunächst geht es dabei um die Reduktion einzelner Formkörper, dann um ihre Zerlegung und deren multiperspektivische Ansicht. 1908 lernt P. den gleichaltrigen Braque kennen, der zur gleichen Zeit an ähnlichen Prinzipien der Formzerlegung in kristalline Formen arbeitet. Der Kunstkritiker Louis Vauxcelles prägt dafür in einer Ausst.-Besprechung den Begriff des Kubismus. In der ersten Phase des Analytischen Kubismus (1908-12) werden die abgebildeten Gegenstände und Formen (Lsch., Stillleben und Porträts) immer weiter zergliedert, so dass um 1912 zunehmend ungegenständliche Komp. entstehen (Nature morte avec verre et citron, 1910, Öl/Lw., Cincinnati, AM). Umso deutlicher leistet P. jedoch der vollständigen Abstraktion Widerstand. Im Synthetischen Kubismus (1912-18) ist die Collage maßgeblich, mit der Alltagsgegenstände sowie Schrift in die Malerei Einzug halten (Nature morte à la chaise cannée, 1912, Collage, Paris, Mus. P.). Durch das Einfügen von Fundstücken in die Malerei entstehen in dieser Zeit auch Objekte und Reliefs (Nature morte, 1912, Relief, London, Tate Modern). In der Konfrontation versch. Bildzeichen steht P.s. Kubismus zw. 1912 und '15 in einer Wechselbeziehung mit der zeitgen. Sprachwissenschaft und Semiotik (Ferdinand de Saussure). In Paris wird der Kubismus v.a. von dem gebürtigen Deutschen Daniel-Henry Kahnweiler vertreten. Ab 1910 werden P.s. Werke zunehmend auch im Ausland gezeigt, 1910 in München und London, 1911 erstmals in New York, in der Gal. von Alfred Stieglitz, 1913 findet die erste umfassende Retr. in der Gal. Thannhauser in München statt. 1912 trennt sich P. von seiner ersten Partnerin Fernande Olivier, worauf Eva Goudel seine neue Partnerin wird. Im 1. WK muss P. als Spanier in Frankreich keinen Kriegsdienst leisten, er lebt deshalb weitgehend isoliert in Paris. 1916 wird Demoiselles d'Avignon (1907, Öl/Lw., New York, MoMA) erstmals öff. in Paris gezeigt. 1917 entwirft P. das Bühnenbild und die Kostüme für das Ballett "Parade", das von Sergej Pavlovič Djagilevs Ensemble "Ballets Russes" nach der Musik von Eric Satie aufgeführt wird. Das Stück und die Ausstattung rufen starken Widerspruch beim Publikum hervor und haben wenig kommerziellen Erfolg. In dieser Zeit lernt P. die Tänzerin Olga Stepanowna Chochlowa kennen, die er 1918 heiratet und mit der er ab nun ein großbürgerliches Pariser Leben führt. 1921 wird Pauolo, P.s erstes von vier Kindern versch. Lebensgefährtinnen geb. (Maya Widmaier P., *1935; Claude P., *1947; Paloma P., *1949). Bereits seit 1915 hatte sich auch seine Malerei für viele Beobachter überraschend verändert. Nach den avantgardistischen Phasen des Kubismus entstehen klassizistische Figurenkompositionen und Porträts von Olga. War er im Kubismus mit der Fragmentierung der Repräsentation der Gegenstände und Figuren beschäftigt, so sind diese nun wieder mit festen Umrissen und Oberflächen dargestellt (Portrait d'Olga dans un fauteuil, 1912, Öl/Lw., Paris, Mus. P.). Mit dem Kontakt zu den Pariser Surrealisten beginnt ab 1923 abermals eine neue Werkphase. P. hat zwar nie zum engsten Kreis der Surrealisten gehört, gleichwohl ändern sich seine Motivwelt und sein Malstil deutlich. Die neoklassizistischen Darst. werden durch entfremdete, reduzierte Figuren ersetzt, wobei v.a. das Verhältnis von Körper, Kopf sowie das vertraute Gesicht neu bestimmt werden (Le peintre et son modèle, 1927, Öl/Lw., Teheran, MCA). 1927 lernt P. die damals noch minderjährige Marie-Thérèse Walter kennen, die in den kommenden Jahren eines seiner wichtigsten Modelle wird. In den späten 1920er Jahren intensiviert P. seine Auseinandersetzung mit der Druckgrafik. 1928 taucht dort vermehrt das Motiv des Minotaurus' auf, dem er 1935 die Rad. zur Minotauromachie widmet. Zw. 1930 und '37 entstehen die 100 Bll. der Suite Vollard. Nach seinem Händler und Verleger Ambroise Vollard benannt, bringt P. in diesem Hw. seines grafischen Schaffens unterschiedliche Motive in versch. Radiertechniken zusammen: Maler und Modell, Minotaurus, Porträts, Bildhauermythen und Metamorphosen. Neben Vollard wird P. in den 1920er und 30er Jahren vor allem von den Händlern Paul Rosenberg und Georges Wildenstein vertreten. Nach dem 2. WK gehören Paul Rosengart, Ernst Beyeler und Heins Berggruen zu den wichtigsten Händlern P.s. Ebenfalls im Auftrag von Vollard hatte P. bereits seit 1924 an Ill. für Balzacs Novelle Le chef d'œuvre inconnue gearbeitet, die 1931 veröff. werden. Dabei hatte sich P. so sehr mit den Protagonisten von Balzacs Text identifiziert, dass er 1937 ein neues Atelier an einem der Schauplätze in der Rue des Grands-Augustins bezieht. In dieser Radier-F. setzt sich P. mit dem Motiv Maler und Modell im Atelier auseinander, das für P. bis ans Lebensende maßgeblich bleiben wird. 1930 erwirbt P. das Château de Boisgeloup, wo er seine Arbeit an Skulpturen in einem erstmals speziell dafür eingerichteten Atelier intensiviert. Seit seinem Frühwerk waren Skulpturen immer nur sporadisch neben der Malerei entstanden. 1936 lernt P. die Fotografin Dora Maar kennen, die nach der Geburt seiner Tochter Maya und dem Bruch mit Marie-Thérèse Walter 1937 seine neue Partnerin wird. Als Fotografin liefert sie in den folgenden Jahren wichtige Atelieraufnahmen. Zu einem Beitrag für den span. Pavillon auf der WA 1937 in Paris eingeladen, reagiert P. auf die aktuellen politischen Entwicklungen in Spanien unter General Franco. Entgegen der urspr. Planungen für ein Maler und Modell-Motiv entscheidet er sich nach der dt. Bombardierung der baskischen Stadt Guernica am 26.4.1937 für ein mon. Wandbild als direkte Reaktion, das 1938 im Pavillon der Republik Spanien gezeigt wird. Mit einem weiteren Gem., Massaker in Korea (1951, Öl/Holz, Paris, Mus. P.), bleibt Guernica (1937, Öl/Lw., Madrid, MNCARS) eine Ausnahme als politisches Historien-Gem. in P.s Œuvre. Auch in den folgenden Kriegsjahren unterstützt er die republikanische Reg. in Spanien in ihrem Widerstand gegen das Franco-Regime und wird 1937 in Abwesenheit sogar zum Dir. des Prado ernannt. Während des 2. WK arbeitet P. isoliert und zurückgezogen in Paris. Sein Antrag auf die frz. Staatsbürgerschaft wird 1940 abgelehnt. Während der national-sozialistischen Besatzung von Paris erhält er wegen seiner Gegnerschaft zum Franco-Regime Ausstellungsverbot. In dieser Zeit entstehen vor allem Porträts und Stillleben, die von einem neuen Klassizismus ebenso wie von einer neuen Fragmentarität bestimmt sind (Dora Maar dans un fauteuil, 1942, Öl/Lw., Basel, KM). 1939-40 richtet das MoMA in New York P. die bis dato umfangreichste Retr. aus. Gemeinsam mit Henri Matisse wird P. vom MoMA Direktor Alfred Barr nicht nur für die Slg des jungen Mus. angekauft, sondern als zentraler Protagonist der Moderne etabliert, die man dort zeigen möchte. Auch P. selbst unterstreicht diese Leitposition später immer wieder, wenn er Matisse als den einzigen ebenbürtigen Konkurrenten akzeptiert. Nach E. des 2. WK verbringt P. mehr Zeit im Süden Frankreichs, an der Côte d'Azur, mit seiner neuen Lebensgefährtin, der Malerin Françoise Gilot. 1947 wird der Sohn Claude, 1949 die Tochter Paloma geboren, bevor diese Beziehung 1953 endet. Die späten Jahre im Süden werden nicht zuletzt durch P.s. Partnerinnen und Wohnorte geprägt. Ab 1948 wohnt P. mit Françoise Gilot in der Villa "La Galloise" in dem Töpferort Vallauris. Hier experimentiert er in den trad. Wkstn mit Keramiken und deren Bemalung, wobei er nicht zuletzt die Grenze zw. Skulptur und Gebrauchskeramik zunehmend in Frage stellt. 1949 erwirbt P. in Vallauris eine stillgelegte Parfümfabrik, in der er in den kommenden Jahren seine späten Skulpturen aus Fundstücken entwickelt (Femme à la poussette, 1942, Skulptur aus Fundstücken, Köln, Mus. Ludwig). Nachdem ihn Françoise Gilot 1953 verlassen hatte, lernt P. die Keramikverkäuferin Jacqueline Roque kennen, die er 1961 heiraten wird. Bis dato hatte er sich aus finanziellen Gründen nie von seiner ersten Ehefrau Olga scheiden lassen. 1954 trifft er die 19-jährige Sylvette David, die ihm in den folgenden Monaten für eine große Gruppe von über 50 Porträts Modell sitzt. 1955 kauft P. die Villa "La Californie" in Cannes, wo er sich in den folgenden Jahren intensiv mit der span. und frz. Malereitradition und einzelnen Meisterwerken der letzten Jh. auseinandersetzt. Dabei entstehen größere Ser. mit Variationen über Eugène Delacroix Les Femmes d'Algers (1954-56, Ser. von 15 Gem. und zahlr. Zchngn, versch. Slgn), Diego Velázquez' Las Meninas (1957, Ser. von 58 Gem., Öl/Lw., Barcelona, Mus. P.) oder Édouard Manets Le Déjeuner sur l'herbe (Ser. von 27 Gem., 6 Linolschnitten, 140 Zchngn, 1960-62, versch. Slgn), in denen er sich demonstrativ in die Trad. dieser Meisterwerke stellt. Neubauten und Schaulustige im Umfeld seiner Villa in Cannes veranlassen P. 1958 dazu, sich in das Château Vauvenargues bei Aix-en-Provence zurückzuziehen. Nach seiner Heirat mit Jacqueline Roque 1961 zieht P. ein letztes Mal in das Herrenhaus "Mas Notre-Dame de Vie" nach Mougins um. Seine vorherigen Wohnsitze bleiben jedoch alle in seinem Besitz und werden weiterhin als Lagerräume oder teils auch als Ateliers genutzt. 1963 wird mit einer Schenkung von P.s Freund und Sekretär Sabartés in Barcelona das erste P. Mus. eröffnet, dem nach P.s. Tod noch mehrere in anderen Städten folgen sollen (Antibes 1966, Paris 1985, Münster 2000 und Málaga 2003). In den Jahren bis zu seinem Tod 1973 entsteht P.s Spätwerk, das von einer großen Anzahl von Werken und zugleich von wenigen zentralen Motiven geprägt ist: Maler und Modell, Minotaurus und Musketiere sowie zunehmend explizite Aktdarstellungen und erotische Szenen. Auch sein Malstil wird expressiver und grober, wodurch das Spätwerk bei vielen Kritikern zunächst wenig Anklang findet. Gleichwohl ist die internat. Anerkennung P.s enorm. Anlässlich des 90. Geburtstages wird ihm 1971 als erstem Künstler zu Lebzeiten eine Retr. im Louvre ausgerichtet. In den letzten Lebensjahren arbeitet P. immer schneller, teils fast manisch. Ab Juni 1972 zeichnet er nur noch, bevor er am 8. Apr. 1973 an den Folgen eines Herzinfarkts stirbt und im Garten seines Schlosses in Vauvenargues beigesetzt wird. Als Nachlassverwalter der Fam. wird P.s. Sohn Claude eingesetzt. Die Erbschaftssteuer wird in Form von Kunstwerken an den frz. Staat beglichen, die den Grundstock für das 1985 eröffnete Mus. Picasso in Paris bilden. - Ohne Zweifel gilt P. als der Jahrhundertkünstler des 20. Jahrhunderts. Sein eigenständiges künstlerisches Schaffen beginnt exakt mit der Jahrhundertwende in Paris. Es endet in den 1970er Jahren, in einer Phase, in der die Malerei und Skulptur als künstlerische Leitmedien durch neue Medien, Fotogr., Video und Performances, abgelöst werden. Hist. und politische Zäsuren wie die beiden WK haben dabei sein Werk ebenso geprägt wie seine eigene Biogr., seine Partnerinnen und Kinder sowie die Wohn- und Lebensorte. Bis zum 1. WK steht P. exemplarisch für die Entwicklung der Avantgarde in Paris. Seine Malerei markiert die Loslösung vom Historismus und Symbolismus des 19. Jh. und steht für die Auflösung der Figuration. Dabei sind ganz versch. Strategien maßgeblich: sowohl die Auseinandersetzung mit außereuropäischer Kunst und die damit einhergehende Radikalisierung des Malstils als auch die Auseinandersetzung mit vertrauten Modellen der Repräsentation und der Collagetechnik im Kubismus. Schließlich arbeitet P. in den späten 1920er Jahren an einer surrealistischen Bildsprache, in der Unterbewusstsein und Triebhaftigkeit ihren Ort finden. Gleichwohl zeigt seine neoklassizistische Malerei ab 1915, wie sich P. bereits früh von den Avantgarden gelöst hat und zugleich auch die Trad. der Malerei in den Blick genommen hat. Entsprechend zeugt seine Kunst grundsätzlich von Innovation und Rückblick zugleich, womit einmal mehr die unangefochtene Position P.s als Jahrhundertkünstler begründet ist. Sein Werk war für verschiedenste Gruppen anschlussfähig, für die Wortführer der Avantgarden nicht weniger als auch für die Verfechter der Tradition. Genauso haben seine Arbeiten in ganz versch. Medien und Genres seinen Ruf als Universalist nochmals unterstrichen. Schließlich zeigen sich die unterschiedlichen Facetten und Phasen von P.s Werk auch in seiner kunsthist. Rezeption. Bis zum E. des 2. WK wird sein Werk vornehmlich im Kontext der Avantgarden und der jeweiligen theoretischen Programme diskutiert. Insbes. der Kubismus wurde dabei als bes. Aspekt herausgegriffen. Dagegen wird P.s Werk nach 1945 weitgehend als autonome Position diskutiert, die enorme Einflüsse auf jüngere Künstlergenerationen hat. In versch. Ausst. der letzten beiden Jahrzehnte sind in diesem Zusammenhang vor allem die Einflüsse in nat. Zusammenhängen untersucht worden (Spanien, Deutschland, Großbritannien). Während des 2. WK hat sich P. schließlich auch als politischer Künstler positioniert, wobei er sich immer auch seiner Unabhängigkeit versichert hat. Auch nach E. des 2. WK steht P.s. Werk exemplarisch für die zeitgen. Kunstentwicklung. Paris wurde als Zentrum der Kunst von New York abgelöst, wo nun der abstrakte Expressionismus tonangebend ist. Auch für diese jungen amer. Maler werden P. und Matisse bestimmende Bezugsfiguren, genauso wie die tonangebende Slg des MoMA beide Künstler als Leitfiguren der Moderne des 20. Jh. etabliert. In Europa zieht sich P. nach dem 2. WK jedoch nicht nur geografisch aus Paris, dem ehemaligen Zentrum der Avantgarde, nach Südfrankreich zurück. Dort inszeniert er sich als das unangefochtene Malergenie, samt Schlössern, Homestories und jungen Partnerinnen. Zugleich positioniert er sich demonstrativ gegen die nun tonangebende Abstraktion der "École de Paris". Er beruft sich ganz auf die Figuration, noch dazu auf klassische und mythologische Motive. Gerade seine Auseinandersetzung mit den Altmeistern in den späten 1950er Jahren unterstreicht diese Positionierung nochmals. Statt Avantgarde und Innovation lenkt er nun den Blick zurück auf die Trad. und demonstriert damit seine Zugehörigkeit zum großen Kanon der Kunstgeschichte. In seiner Malerei ab 1950 wird P.s Werk schließlich nochmals als in sich abgeschlossener Kosmos vorgeführt, der immer weniger Verbindungen zu anderen zeitgen. Positionen aufweist. Nicht nur die zunehmend expressive gestische Malweise wird dabei von der zeitgen. Kritik negativ aufgenommen. Umso mehr hat die Geschwindigkeit und Anzahl irritiert, in der P. in den letzten Jahren immer mehr gemalt und gezeichnet hat. Zw. März und Okt. 1968 entstehen allein 347 Rad., zw. Sept. 1970 und Juni 1972 mehr als 200 Gemälde. Mit der Ausst. "P. - Malen gegen die Zeit" (Wien u.a. 2006/07) wurde dieser Aspekt neu bewertet: Je mehr P. seine eigene Endlichkeit realisiert, desto schneller malt er immer neue Bilder. P.s Werk erweist sich damit als eine ewige und letztlich unmögliche Suche nach dem Meisterwerk. Dies geschieht bezeichnenderweise zu einem Zeitpunkt in der Moderne, in dem das autonome Werk, insbes. das Meisterwerk, hinterfragt wird. So bewusst sich P. selbst ist, dass dies ein lange überkommenes Ideal ist, so wird die vergebliche Suche danach doch immer mehr zum Antrieb seiner Kunst.

WERKE

WV: C.Zervos, Cat. Raisonné des Œuvres de P., P. 1932-78; F.Mourlot, P. lith., Monte Carlo 1949-64; P.Daix/G.Boudaille, P., 1900-1906. Cat. raisonné de l'œuvre peint, Neuchâtel 1966; G.Bloch, P. Cat. de l'œuvre gravé et lith., Bern 1968-75; W.Spies, Les Sculptures de P., Lau. 1971; G.Ramie, Céramiques de P., P. 1974; P.Daix/J.Rossellet, Le Cubisme de P. Cat. raisonné de l'œuvre, 1907-16, Neuchâtel 1979; S.Goeppert u.a., P. Cat. raisonné des livres ill., Genf 1983; C.Czwicklitzer, P. Plakate 1923-73, M. 1984; B.Baer/B.Geiser, P. Peintre-Graveur. Cat. Raisonné de l'œuvre grave et lith. et des monotypes 1899-1972, Bern 1984-96; A.Glimcher, Je suis le cahier. Die Skizzenbücher P.s, Reinbek 1986; A.Ramié, P. de l'Œuvre Ceramique Édité 1947-71, Vallauris 1988; H.Chipp/A.Wofsy, P.-Project. P.s Paintings, Watercolours, Drawings and Sculptures, A Comprehensive Ill. Cat. 1885-1973, S.F. 1995 ss. - Slgn: Antibes, Mus. P. Barcelona, Mus. P. Basel, KM. Berlin, Slg Berggruen. Bern, KM. Chicago, Art Inst. Düsseldorf, KS NRW. Hannover, Sprengel Mus. Köln, Mus. Ludwig. London, Tate Gall. Luzern, Slg Rosengart. Madrid, MNCARS. Malaga, Mus. P. Moskau, Puškin-MBK. Münster, P. Mus. New York, MoMA. - Metrop. Mus. - Guggenheim. Paris, Mus. P. - MNAM. Philadelphia/Pa., Barnes Coll. - MoA. Riehen, Fond. Beyeler. St. Petersburg, Ermitage. Stockholm, Mod. Mus. Stuttgart, SG. Teheran, Jahan Nama Mus. Washington/D.C., NG of Art.

SELBSTZEUGNISSE

P. Wort und Bekenntnis. Die gesammelten Dichtungen und Zeugnisse, Ffm. 1957; W.Wiegand, P. Mit Selbstzeugnissen und Bild-Dok., Reinbek 1973 (Dok.).

AUSSTELLUNGEN

Einzelausstellungen:

Barcelona: 1900 Els Quatre Gats; 1901 Sala Parés (zus. mit Ramin Cassas); 1912 Gal. Dalmau / Paris: 1901 Gal. Ambroise Vollard; 1902 Gal. Berthe Weill (zus. mit Louis Bernard Lemaire); 1918 Gal. Guillaume (zus. mit Matisse); 1926 Gal. Rosenberg; 1971 Louvre (Retr.); 1996-97 Grand Pal.; 2017 Mus. P. / New York: 1911, '14 (zus. mit Georges Braque) Photo-Secession Gall.; 1939-40, 1989-90 (zus. mit Braque; K, Wander-Ausst.), 2011, 2015-16 (Wander-Ausst.) MoMA; 2007 Pace Wildenstein Gall. / London: 1912 Stafford Gall.; 1921 The Leicester Gall.; 2002-03 Tate Modern (zus. mit Matisse; K, Wander-Ausst.); 2013 Courtauld Gall. / München: 1913, '22 Gal. Thannhauser; 1955 Haus der Kunst (K, Wander-Ausst.); 2012 PM (zus. mit Max Beckmann, Willem de Kooning) / 1914 Wien, Gal. Miethke / 1923 Chicago, Arts Club / 1932: Cambridge, Mass., Harvard Soc. for Contemp. Art; Zürich, Kunsthaus; Hannover, Kestner Ges. (zus. mit Oskar Schlemmer) / 1944 Mexiko-Stadt, Soc. de Arte Mod. / 1954 Basel, Gal. Beyeler / 1967 Amsterdam, Sted. Mus. / 1970 Avignon, Pal. des Papes / 1973 Cleveland, MoA / Bremen: 1973, 2014 KH / 1987, '97 Washington, D.C., NG / 1993 Düsseldorf, Kunst-Slg NRW / 2006-07 Frankfurt, Schirn KH / 2013 Basel, KM / 2016 Hamburg, Bucerius Kunstforum / 2018 Vallauris, MN Picasso / 2018 Nîmes, Carré d'Art/MAC / 2019 Riehen, Fond. Beyeler / 2021-22 Köln, Mus. Ludwig (K) / 2024 Hannover, Sprengel Mus. (mit Max Beckmann). -

 

Gruppenausstellungen:

New York: 1913 Armory Show; 2006 Whitney: P. and amer. art / 1925 Baltimore, MoA: From Ingres to P.; 2024 Metrop. Mus.: The Harlem Renaiss. and Transatlantic Modernism (K) / Paris: 1925 Gal. Pierre: 1. Surrealisten-Ausst.; 2009 Grand Pal.: P. et les maîtres; 2015-16 Petit Pal.: Picasso.mania / London: 1936 Burlington Gall.: Internat. Surrealist Exhibition / 1955, '59, '64, '77, '87 Kassel: documenta / 2009 Philadelphia, MoA: Cézanne and beyond / 2016-17 München, Haus der Kunst: Postwar - Kunst zw. Pazifik und Atlantik 1945-1965 (K) / 2024 Bietigheim-Bissingen, StG: Reiche Ernte - Früchte in der Kunst des 20. und 21. Jh.; Dortmund, Dt. Fußball-Mus.: In Motion - Kunst und Fußball (K) / 2024-25 Mannheim, KH: Die Neue Sachlichkeit - Ein Jahrhundertjubiläum (K).

 

QUELLEN

Thieme-Becker, Vollmer und AKL:

ThB26, 1932; Vo3, 1956; Vo6, 1962

 

Weitere Lexika:

Edouard-Joseph III, 1934; Ráfols II, 1953; Pavière, Flower III.2, 1964; Bauer, GEM VI, 1978; ContempArtists, 1983; Páez Ríos III, 1983; Kjellberg, 1987; EAPD, 1989; L.Harambourg, L'Ec. de Paris 1945-1965, Neuchâtel 1993; B.Nobis, in: Künstler. Kritisches Lex. der Gegenwartskunst, Ausg. 29, M. 1995; P.Daix, Dict. P., P. 1995; Dicc. de arte esp., Ma. 1996; DA XXIV, 1996; I.F. Walther, Künstler-Lex., in: Kunst des 20. Jh., II, Köln u.a. 1998; A.Roussard, Dict. des peintres à Montmartre, P. 1999; R.Kostelanetz, A dict. of the Avant-Gardes, N.Y. 22000.

 

Gedruckte Nachweise:

F.Olivier, P. et ses amis, P. 1933; G.Stein, P., N.Y. 1938; A.Barr, P., fifty years of his art, N.Y. 1946 (Lit.); J.Sabartés, P. Portraits et souvenirs, P. 1946; F.Gilot/C.Lak, Life with P., N.Y. 1964; J.Berger, Success and failure of P., Harmondsworth, 1965; Brassaï, Gespräche mit P., Reinbek 1966 (Dok.); Hommage à P. Peintures, dessins, sculptures, céramiques (K Ausst. Grand Pal. u.a.), P. 1966; R.Penrose, The sculpture of P., N.Y. 1967 (Lit.); id., Portrait of P., Lo. 1971; W.Rubin, P. in the coll. of the MoMA, N.Y. 1972 (Lit.); D.-H. Kahnweiler, P. 1881-1973, Lo. 1973; A.Malraux, La Tête d'obsidienne, P. 1974; W.Rubin, P. A Retr., N.Y. 1980 (Lit.); W.Spies, P.: Eine Ausst. zum 100. Geburtstag, M. 1981; M.McCully/P.Daix, Der junge P. Frühwerk und blaue Periode, Bern 1984 (Lit.); P.Daix, P. createur. La vie intime et le œuvre, P. 1987; W.Rubin, P. und Braque. Die Geburt des Kubismus, M. 1990; K.Herding, P. Les Demoiselles d'Avignon, Ffm. 1992 (Dok.); J.Lord, P. and Dora, Lo. 1993; W.Spies, P. Die Zeit nach Guernica. 1937-73, St. 1993 (Lit.); A.Baldassi, P. Photographe, 1901-16, P. 1994; N.Mailer, P. Portrait des Künstlers als junger Mann, M. 1996; R.E. Krauss, The P. Papers, Lo. 1998; S.Gohr, P. Leben und Werk. Ich suche nicht, ich finde, Köln 2006 (Dok.); Malen gegen die Zeit. P.s Spätwerk (K Wien; Wander-Ausst.), Ostfildern 2006 (Dok.); C.-P. Warncke, P. 1881-1973, Köln 2006 (Lit.); O.Bergengruen, P. und das Theater, Ostfildern 2006; T.Bezzola, P. Die erste Mus.-Ausst. 1932, M. 2010 (Dok.); A.Temkin, P. Sculpture, N.Y. 2015 (Lit.); J.Raap, Kunstforum internat. 279:2022(Jan.-Febr.)275-278

 

Onlinequellen:

Céramiques contemp. franç., 1955-2005, Coll. du MN de Céramique, Sèvres, 2008; E.Mallen, P.-Project, 1997ss. (Lit.; Dok.)

 


THIEME-BECKER

Artikel von: W. Grohmann

Picasso (eigentlich: Ruiz y P.), Pablo, Maler, Graphiker u. Bildhauer in Paris, *23. 10. 1881 Málaga (Spanien). Früheste Jugend in Pontevedra, La Coruña u. Barcelona. Dort Unterricht bei seinem Vater. 1896 Kunstschule in Barcelona, 1897 in Madrid. 1900 erster Aufenthalt in Paris, 1903 endgültige Übersiedlung dorthin. Förderung durch Freunde wie G. Apollinaire, A. Salmon u. Max Jacob. Beginn des Erfolges 1910. P. ist mit Braque der Begründer des "Kubismus", sein Werk fällt aber nur zum kleinsten Teil unter diesen Begriff. 1895/1901 realist. Periode unter dem Eindruck der alten span. Kunst u. von Toulouse-Lautrec; 1901/04 sogen. "blaue", 1905/06 "rosa" Periode; 1907/08 "Negerperiode". 1909/14 erster kubistischer (analytischer) Abschnitt, 1911/14 Einführung von Buchstaben u. fremden Materialien (Sand, Holz) in das Bild, 1913/14 Klebebilder; 1914/18 zweiter kubist. (synthetischer) Abschnitt. 1918 Beginn der "klassischen" Bilder, die bis 1923 neben den rein "abstrakten" Gestaltungen hergehen. Besonders wichtige Jahre für klass. Darstell. sind 1921, 1922 u. 1923. 1924/26 Zeit der großen abstrahierenden Stilleben, 1927/32 vorwiegend freie figurale Kompositionen. - P. hat alle Stadien des Kubismus durchlaufen: erstens: Aufbrechen der Gegenstände, aber noch perspektiv. Einheit, zweitens: Mehrheit dee perspektiv. Standpunkte ("simultané" zeitlich aufeinander folgender Ansichten, Ausschaltung des Volumens zugunsten der Fläche), drittens: an Stelle des Beschreibenden Andeutungen funktionaler Prozesse, Kräftespiel bewegter Farben, Flächen u. Linien. Vom Kubismus aus kommt P. zum Erschaffen freier u. immanenter Gestalten, schaltet den Vergleich mit der Wirklichkeit in der Kunst aus u. zeigt neue Wege der autonomen Gestaltung. Hauptwerke. I. Ge: 1895 Femme assise, Slg P. Picasso, Paris; Le mendiant, ebda. 1901 La desserte, Slg Plandiura, Barcelona; Portrait de femme, Slg Viñes, ebda; Mlle Maspous, Philadelphia, Barnes Foundation; La Corrida; Maternité, Slg Bernheim jeune, Paris; Gust. Coquiot; La Mise en Tombeau, Slg P. Loeb, Paris; Portrait de l'artiste, Slg Percier, ebda. 1902 Le garçon à la veste bleue, ehem. Slg Fürstin Mechthilde Lichnowsky, Berlin; La petite gourmande, Sig Stransky, New York; Noce de Pierrette; La soupe, Sig Klaus Sternheim, Paris. 1903 La mer; La famille Soler, Köln, Wallraf-Richartz-Mus.; La repasseuse, Slg Adler, Berlin; La vie, Slg Et. Bignou, Paris; Le vieux guitariste, Chicago, Art Inst. 1904 Arlequin à cheval; La vierge de Tolède; Le marchand de gui, Slg M. Pellequier, Paris; L'absintheuse, Hamburg, Kunsthalle; Vase de fleurs; La femme à la corneille, Slg P. Guillaume, Paris. 1905 Garçon avec cheval, Sig L. v. Mendelsohn, Berlin; Acrobate et jeune arlequin, Mus. Elberfeld; Les jeunes acrobates, ehem. Sig A. Vollard, Paris; La couseuse, Sig Ida Bienert, Dresden; Tête d'arlequin, Sig Jacques Doucet, Paris; Les arlequins, Philadelphia, Barnes Foundation; Les bateleurs, Sig Chester Dale, New York; Les adolescents, ebda; La jeune femme à la corbeille de fleurs, Sig Gertrude Stein, Paris; La femme à l'éventail, Sig M. Harriman, New York; La toilette, Buf falo, Albright Art Gall. 1906 Deux nus, ehem. Sig A. Vollard, Paris; Jeune femme à la chevelure, Sig P. Guillaume, ebda. 1907 Nu, Sig Kramal, Prag; Tète d'homme, ehem. Sig Roche, Paris; Nature morte, Mus. Moskau; Les demoiselles d'Avignon, Sig J. Doucet, Paris; Femme en jaune, Sig P. Guillaume, ebda. 1908 Buste d'homme, Gal. Percier, ebda; Les trois masques, Sig Reber, Lausanne; Nature morte, Mus. Moskau; Deux nus, ebda. 1909 Le moulin à huile, Sig Dutilleul, Paris; Femme au bouquet, Sig A. Vollard, Paris; Femme au chapeau, Sig Ida Bienert, Dresden; Paysages d'Espagne; Nu au fauteuil, Sig Reber, Lausanne; Femme à la mandoline, ehem. Sig A. Vollard, Paris; Le bock, Sig Dutilleul, Paris; Femme aux poires, Sig A. Flechtheim, Berlin; Le Père Sagot, SIg Reber, Lausanne. 1910 Portrait de Uhde, Sig Gaffé, Brüssel; Femme à la mandoline, ebda; Danseuse; Ma Jolie, Sig P. Guillaume, Paris. 1911 L'Arlésienne, Sig A. Flechtheim, Berlin; Souvenir du Havre, Sig Laroche, Paris; Violinspielerin, Sig H. Lange, Krefeld; Le poète, Sig A. Flechtheim, Berlin. 1912 La musique; Les coquilles St.-Jacques, Sig J. Müller, Solothurn; Les oiseaux morts, Sig Reber, Lausanne; L'homme à la clarinette, ebda; Der blaue Laden, Sig A. Flechtheim, Berlin. 1913 La Guitare (Klebebild); La valse (Klebeb.), Sig Ida Bienert, Dresden; L'Etudiant (Klebeb.), Gal. Simon, Paris; Nature morte à la guitare, Gal. Pierre, Paris; La femme aux seins dorés, Sig I. Eichmann, Tschechoslowakei; La pipe (Klebebild); Composition, Sig P. Guillaume, Paris. 1914 Nature morte, Sig R. Laroche, Paris; Composition, Sig P. Guillaume, Paris; Portrait fond vert, Sig Errazuriz, Paris; La guitare, Sig Kramal, Prag. 1915 Arlequin, Sig Alphonse Kann, Paris; Objet et paysage; La cheminée, Sig A. Flechtheim, Berlin. 1916 L'homme à la pipe, Sig Rolf de Maré, Paris; Anis del Mono; Composition, Sig Hoffmann-Staehlin, Basel. 1917 Portrait de Mme Picasso, Sig P. Picasso, Paris. 1918 Pierrot assis, Sig S. Lewisohn, New York; Arlequin à la guitare, Sig Reber, Lausanne; Nature morte abstraite, Washington, Phillips Memorial Gall. 1919 Le chevalet du peintre; Le premiers communiants, Sig Doucet, Paris. 1920 Baigneuses; Les deux femmes, Sig Reber, Lausanne. 1921 La cheminée, Gal. G. Petit, Paris; Maternité; Les trois musiciens, Sig Reber, Lausanne; Trois femmes à la fontaine; Femme accoudée, Sig Etienne Bignou, Paris; Femme avec enfant au bord de la mer, Sig Reber, Lausanne. 1922 Nature morte à la guitare, SIg M. Knoedler & Co., New York; La blouse verte; Poissons sur une table, Sig Reber, Lausanne; Femme au peignoir vert, Sig Strecker, Wiesbaden; Tète de femme, Frankf. a. M., Städel. 1923 La petite cuisine, Sig Rebet, Lausanne; Personnages sur la plage, SIg V. Dudensing, New York; Le voile bleu, Sig Reber, Lausanne; Les amoureux, Sig M. H. Wiborg, New York; Le couple, ebda; Saltimbanque, Sig P. Rosenberg, Paris; Arlequin mauve, ebda; Le repos de l'acrobate, Sig Reber, Lausanne; Nature morte, ebda; Femme et enfant, Sig P. Matisse, New York; La Grecque; La flûte de Pan, Sig P. Picasso, Paris; Tête de femme, Chicago, Arts Club. 1924 Les baigneuses, Sig Reber, Lausanne; Nature morte fond sable, ebda.; La table du musicien; Guitare, verre et compotier, Sig E. Staub, Terlinden; Nature morte à la corbeille de fruits, Sig Reber, Lausanne; Le tapis rouge, Sig, P. Rosenberg, Paris; Nature morte devant la fenêtre, Sig Reber, Lausanne; Nature morte, Nat.-Gal. Berlin. 1925 La statuaire, Sig Clark, New York; L'atelier, Sig Reber, Lausanne; La tête de bélier; La cage; La leçon de dessin; Le petit Pierrot au masque; La danseuse au tambourin, Sig P. Guillaume, Paris; La danse, Sig P. Picasso, Paris; Nature morte, Sig M. H. Wiborg, New York; Nature morte, Sig Comte de Noailles, Paris. 1926 L'atelier de la modiste; Femme, Sig Dudensing, New York. 1927 Le buste en plâtre; Femme au fauteuil, SIg P. Rosenberg, Paris; Le peintre et son modèle, Sig P. Picasso, Paris; Femme assise, Sig Wildenstein, Paris; Femme au fauteuil, Gal. Simon, Paris. 1928 La plage; L'atelier, Sig Henry Kahnweiler, Paris; L'oiseau sur la branche, Sig Gal. Thannhauser, München;. Femme au fauteuil, Sig P. Picasso, Paris; Eté Dinard, Sig Wildenstein, Paris. 1929 Métamorphose, Sig George Wildenstein, Paris; Figure au bord de la mer, Sig Reid u. Lefèvre, London; Femme couchée, Sig P. Picasso, Paris; Femme assise, Sig A. Flech theim, Berlin. 1930 Abstraction; Métamorphose; Crucifixion; Devant le chevalet, Sig P. Picasso, Paris. 1931 La femme au fauteuil rouge; Cruche et compotier, Sig P. Rosenberg, Paris; La cheminée, ebda. 1932 La lecture; La ceinture jaune; La dormeuse au miroir; Femme au fauteuil jaune; Nu au fauteuil noir, Sig P. Picasso, Paris. Radin. u. Lithogr.: 1905 Acrobates (R.); Famille de l'arlequin (R.); Salomé (R.); Les pauvres (R.). 1906 Écuyères de cirque (R.); Tête de garçon (R.). 1911 Tête (R.). 1923 Mère et enfant (L.). 1924 Femme au bord de la mer (L.); Femme couchée (L.). 1926 La lecture (L.); Intérieur (L.).1927 Le modèle (L.). 11!ustrierle Bicher: Saltimbanques (14 Rad., éd. A. Vollard, Paris, 1903/04); Saint-Matorel de Max Jacob (4 Rad., éd. H. Kahnweiler, Paris, 1911); Le Siège de Jérusalem de M. Jacob (3 Rad., éd. H. Kahnweiler, Paris, 1914); Salmon, Le Manuscrit trouvé dans un chapeau, orné de dessins à la plume par P. (1919); Les Métamorphoses d' Ovide (30 Rad., éd. Albert Skira, Lausanne, 1931); Le Chef-d'Oeuvre inconnu de Balzac (13 Rad., éd. A. Vollard, Paris, 1932); Hélène chez Archimède d'André Suarès (1 Rad. u. 50 Vorzeichn. f. Holzschn., éd. A. Vollard, Paris [in Vorbereitung)). IV. Bildwerke: 1900 Buste de femme (Bronze), Sig A. Vollard, Paris; Arlequin (Br.), ebda; Buste d'homme (Br.), ebda; Figure. 1904 Pierrot (Bronze), ebda. 1905 Tête (Kupfer); desgl. (Bronze). 1909 Tête (Br.). 1910 Tète de femme (Br.). 1913 Nature morte (Holz). 1914 Verre d'absinthe (Br.), Sig A. Flechtheim, Berlin. 1930 Sculpture. 1931 Sculpture, fer peint. 1932 Sculpture (Br.). Lil. I. Monographien: A. Bertram, P. (The World's masters), Lo. 1930. - Chaksenoff, P. P., Moskau 1917. - J. Cocteau, Ode à Picasso, Paris 1919; ders., P. (Les Contemporains), 1923. - B. Ge i - ser, L'Oeuvre gravé et lith. de P. P., Bern 1932 (graph. Werk P.s 1899/1931). - W. George, P., 1924; ders., P., Dessins, 1926; ders., P. (Valori Plastici), Rom 1924. - A. Level, P., Paris 1928. - H. Mahaut, P., 1930. - E. d'Ors, P. P., Lo. 1930 (engl. ()bers. aus dem Span.). - M. Raynal, P. (Les Maitres du Cubisme), 1921 (deutsch: Münch. 1921); ders., P. (éd. G. Crès), 1923. - P. Reverdy, P. P. (Peintr. franç. nouv., 16), 1926. - O. Schürer, P. P. (Junge Kunst, 50), Lpzg 1928. - W. Uhde, P. et la Tradition franç., Notes sur la Peint. actuelle, 1928. - C. Zer vos, P.,1927; ders., P. P.,1932 ff. (Werkkatal., bisher erschien. Bd I [bis 1906]). Handbücher: G. Apollinaire, Les peintres cubistes, 1913 p. 31 ff. - Aragon, La peinture au défi, 1930. - A. Basler, La Peinture, Religion nouv., 1926; ders. u. Kunstler, La peinture indép. en Ft Jute, 1929 II 44/53, Taf. 24 u. 25. - A. Bre ton, Le surréalisme et la peinture, 1928. - F. Burger, Cézanne u. Hodler, 1912 p. 129ff., 177. - Coquiot, Cubistes etc., 1914. - A. J. Eddy, Cubists and Postimpressionists, Chicago 1914. - C. Einstein, Die Kst des 20. Jh. (Propyläen-Kstgesch. 16), 1926;1931. - Fl. 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Raynal, Anthol. de la Peint. en France de 1906 à nos jours, Paris 1927 (mit Lit.). - F. Roh, Nachexpressionismus, 1925. - L. Rosenberg, Cubisme et tradition, 1920. - A. Salmon, La jeune peint. franç., 1912 p. 10, 12, 14f., 20f., 33, 41f., 51f.; ders., La jeune sculpt. franç., 1919 p. 103. - K. Scheffler, Gesch. der europ. Malerei, 1927, lI 208f. - H. W alden, Einblick in Kst, 1925. - W. H. Wright, Mod. painting, 1915. 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P., Lettre sur l'Art); Heft 4 (1930) 8ff.; Heft 14 (1931) 59:1. - Mercure de France, 134 (1919) 720. - La Plume, 17 (1905) 478/83. - La Renaiss. de l'Art fr., 10 (1927) 422f.; 12 (1929) 83, 93, 96, 101, 182/84; 13 (1930) 19, 1122f. - Le Centaure (Brüssel), 1 (1926/27) 109, 111; 2 (1927/28) 62f.; 3 (1929) 243f., 257; 4 (1930) 51, 159. - De Kunst, 1915 p. 438f. - Maandbl. v. beeld. Kunsten (Amsterd.), 8 (1931)123f. - Apollo (Lond.), 7 (1928) 146f.; 8 (1928) 34; 9 (1929) 399; 11 (1930) 119f.; 12 (1930) 457; 13 (1931) 187/90, 239, 395/97, 399; 14 (1931) 40/42. - Athenaeum, 14. 5. 1920 p. 643f. - The Burlington Magaz., 31 (1917) 163; 33 (1918) 202, 205; 38 (1920/21) 98; 45 (1924) 312f. - The Dial, 71 (1921 I), 1 698; 72 (1922 I) 600; 73 (1922 II) 524; 74 (1923 I) 277f.; 75 (1923 II) 209, 406/12, 434. - The Studio, 101 (1931) 408/16. - Die Aktion, 12 (1922) 479/81. - Ararat, 1 (1920) 28, 70f., 149f., 157, 159; 2 (1921) 171/73. - Der Cicerone, 4 (1912) 551; 10 (1928) 166f.; 13 (1921) 237/44; 14 (1922) 5/7, 9, 382f., 524f., 547f.; 16 (1924) 6f., 601; 17 (1925) 252/54, 981; 18 (1926) 112f., 120, 387, 400, 405, 757/72; 19 (1927) 58, 509, 611, 642f., 644f.; 20 (1928) 88, 203; 21 (1929) 88, 709; 22 (1930) 87, 555. Jahrb. d. Jungen Kst, 2 (1921) 63, 153ff.; 3 (1922) 116ff., 242, 284; 4 (1923) 339. - Der Jude, 8 (1924) 330f., 336. - Die Kunst, 27 (Kst f. Alle, 28), 1912/13; 53 (K. f. A., 41), 1925/26; 55 (K. f. A., 42), 1926/27; 57 (K. f. A.,43),1927/28. - Dtsche Kst u. Dekorat., 32 (1913); 33 (1913/14); 50 1922); 55 (1924/25); 58 (1926); 59 (1926/27); 64 (1929); 66 (1930); 68 (1931). Kst u. Kstler, 11 (1913) 376/78; 12 (1914) 200/02, 344f., 449; 17 (1919) 93, 97; 19 (1921) 51f., 57, 59, 365, 367; 20 (1922) 363f.; 22 (1924) 189; 23 (1925) 282, 389; 26 (1928) 143, 147, 438; 27 (1929) 288, 422; 28 (1930) 100, 127, 166, 313, 342; 29 (1931) 28/30, 41, 78, 240. - Das Kstblatt, 1 (1917) 135, 137, 244; 3 (1919) 163; 5 (1921) 354/56; 6 (1922) 15/19, 430/36; 8 (1924) 129/33; 9 (1925) 124f., 173; 10 (1926) 8/10; 12 (1928) 280, 282f.; 13 (1929) 70f.; 14 (1930) 159, 250, 312 f., Taf.. vor p. 65 u. 129; 15 (1931) 12, 298f. - Der Kstwanderer, 1927/28 p. 74f.; 1930/31 p. 333, 344. - Museum der Gegenwart, 1 (1930) 25f. - Sozialist. Monatshefte, 59 (1922) 697f. - Querschnitt, 1 (1921) bis 12 (1932). - Neue Rundschau, 1921 II (32. Jg. der Freien Bühne) p. 783f. - Stimmen der Zeit, 51 (1921) 323/32. - Die Graph. Kste (Wien), 49 (1926) 37, 39, 44/47. - Das Graph. Kabinett (Winterthur), 10 (1925) 64/78. - Ord och Bild (Stockh.), 40 (1931) 538/40. - Kunst og Kultur, 3 (1912/13) 34, 41/46; 4 (1913/14) 42, 44, 253. - Konstrevy (Stockh.), 1929 p. 139, 157, 163/66; 1931 p. 43. - Volné Sméry (Prag), 21 (1921/22) 2f., 31, 35, 162; 22 (1923/24) 35, 162; 23 (1924/2a) 40/42, 130f., 158, 173; 24 (1925/26) 27f., 34, 36, 153. - Ssophia (Moskau), März 1914, p. 57/62.

 

VOLLMER

Picasso (eigentl. Ruiz y P.), Pablo, span. Maler, Graph., Bildh., Keramiker, Bühnenbildner u. Dichter, *25. 10. 1881 Malaga, ansässig in Antibes. 15jährig Besuch der Kstschule in Barcelona; 1897 in Madrid Studium der alten Meister im Prado u. kurzer Besuch der dort. Akad. Herbst 1900 dreimonatiger 1. Besuch in Paris. Frühjahr 1901 wieder in Paris; 1. Koll.-Ausst. bei Vollard, zus. mit Iturrino, die Produktion ab 1895 umfassend; damals bes. thematisch beeinflußt von Steinlen u. Toulouse-Lautrec. Nach wiederholten Aufenthalten in Paris (1902 Koll.-Ausst. bei Berthe Weill) 1904 endgültige Übersiedlung dorthin. 1905 Freundschaft mit den Dichtern G. Apollinaire u. Max Jacob. 1906 Begegnung mit Matisse u. Derain, 1907 mit Braque. 1909 in Horta de Ebro (Horta de San Juan), Spanien. 1910 mit Derain in Cadaquès (Spanien). 1911 u. 1913 mit Braque u. Juan Gris in Céret. 1917 in Rom mit Bühnendekoration für d. russ. Ballett Jagileffs beschäftigt. 1919 in I.ondon u. Saint-Raphael (Côte d'Azur). 1928 in Dinard. 1930 Carnegie-Preis für das Bildnis s. 1. Gattin, der Tänzerin Olga Koklowa (†1955). 1934 in Spanien. August 1940 nach Besetzung von Paris durch die Deutschen in Antibes u. Royan. 1945 Rückkehr nach Paris. 1947 Beginn der keram. Tätigkeit in dem Töpferdorf Vallauris (Côte-d'Azur). Eine erstaunlich fruhreife Begabung, beginnt P. mit einem akad, anmutenden, realistisch gestimmten Eklektizismus (Le Mendiant, 1896), bis seine Kunst mit der 1901 einsetzenden sog. "Blauen Periode" zuerst ein persönliches Gesicht annimmt. Die Schatten einer tiefen Melancholie lagern über den Figuren (bes. Gaukler u. Artisten) dieser in einen blaugrünen Gesamtton gehalt. Ölbilder, Guaschen, Aquar. u. Pastelle. Ein warmes Mitgefuhl mit den von Arbeit u. Entbehrung Erschöpften durchströmt diese Frühproduktion. Die ausdruckvollsten Äußerungen dieser humanen Stimmung sind die große Rad. "Repas frugal" von 1904, ein von der Not gezeichnetes Paar bei s. kärglichen Mahle darstellend (aufgenommen in die 1905 entstand., von Vollard 1913 edierte graph. Folge der "Saltimbanques") und "La Repasseuse" aus (lems. Jahr, die einen Augenblick totmilde auf das Bugeleisen sich stutzende, verhärmte junge Plätterin. Hauptwerke der "Blauen Periode": l,a Vie (Mus. of Mod. Art New York); Das Paar (Privatbes. Aseona, Schweiz); Die Suppe; L'Enfant malade (Pastell [Mus. d'Art Mod. Barcelona]); "Célestine ou La Femme à la Taie" (Priv.-Bes. Paris); Absinth, 1905. Mit diesem Jahr erfolgt eine Ablösung des schwermütigen, mystischen Blau seiner I. Epoche durch ein blasses, versöhnlicheres Rosa, das die farbige Haltung der Bilder bis 1907 beherrscht. Hauptbilder dieser "Rosa-Epoche": D. Jüngling mit d. Blurnenkranz, Die Familie mit dem Affen u. -Komödianten, sämtl. 1905 entstanden; dazu einige weibl. Akte (Die Holländerin). 1907 ist das Vollendungsjahr der Demoiselles d'Avignon (Mus. of Mod. Art New York), die die kubist. Periode P.s einleiten. In die Jahre 1908/09 fallen Nachempfindungen exotischer Kunst (Masken, Tänzerinnen). Die kubist. Epoche (Stilleben m. Birne u. Sitzende, beide 1908) findet ihre frühsten konsequenten Ausprägungen in der Harlekinfamilie von 1908 u. in den Bildnissen Braque (1909), Wilh. Uhde u. H. Kahnweiler (beide 1910). Die Periode des Kubismus. als dessen eigentlicher Vater P. anzusehen ist, und dessen sämtliche Entwicklungsphasen von der eruptiven, energiegeladenen Bildform etwa der Frau m. Mandoline von 1910 über das Flächenhafte, Schmuckhaft-Dekorative der Taube von 1912 bis zu den ebenso klaren wie dynamischen Arabesken der Stilleben von 1913 u. 1914 ("Ma Julie") in s. Werk der Jahre 1909-17 vertreten sind, in deren Verlauf er die iiußersten Grenzen der Abstraktion berührt (Klarinettenspieler, 1912; D. Raucher, 1914; Harlekin, 1915 [Mus. of Mod. Art New York]), wird 1918 überraschend abgelöst durch eine entschiedene Rückschwenkung zur gegenständlichen Kunst unter Anknüpfung an Ingres u. die Antike; eine melodische Kantilene der Linie (Das Paar [Mus. of Mod. Art New York]) u. lyrische Stimmung bestimmen den Charakter dieser neoklassizist. Periode, die bis gegen 1923 dauert. Vom Klassizismus kommt P. um 1925 zu einer alle Vergleiche mit der Wirklichkeit ausschaltenden autonomen Bildform (Surrealismus), in welche Epoche neben einigen Akten u. Stilleben als Hauptbilder gehören :,,La Cage d'oiseau" (1925), "Femme sculpteur" (1925) u. "Buste de Femme en rouge" (1927). Eine dieser surrealist. Periode folgende, von den Ereignissen des span. Bürgerkrieges beherrschte symbolist. Epoche hat ihr Hauptwerk gefunden in dem großen, für den span. Pavillon der Pariser 'Veltausst. 1937 gem. Wandbild "Guernica", das ebenso als leidenschaftlicher Protest gegen den Krieg wie als politisches Bekenntnis des erklärten Kommunisten gewertet werden kann, für den nach seinen eigenen Worten die Kunst "nicht gedacht ist dazu. Wohnungen zu schmücken, sondern eine Waffe des Angriffs und Abwehrkampfes im Kriege gegen den Feind ist". Aber schon zu Beginn der 20er Jahre fangen die Stilgrenzen im einzelnen an sich immer stärker zu überschneiden; zwischen ganz abstrakte Bilder schieben sich nicht selten naturalist. oder klassizist. Kompositionen ein: im gleichen Jahr 1921 entstanden beispielsweise die rein stillebenhaft behandelten "Drei Musiker" und die von einer unerhörten plastischen Vitalität erfüllten "Drei Frauen am Brunnen" oder die "Zwei nackten Sitzenden"; im gleichen Jahr 1923 die in breiten, ruhigen Flächen gemalten "Femmes au Bord de la Mer" und das in zuckende Farbenpartikel zerlegte Bild "La Danse". Neben ganz abstrakten Bildern wie "Pichet et Compotier" (1922) oder dem "Atelier" (1934) stehen in unmittelbarer zeitlicher Nachbarschaft surrealist. Akte u. Kompositionen wie "Mise ä Mort" (zu Tode getroffener niederbrechender Stier), "La Femme au bonnet rouge" oder das glasgemäldeartig bunt behandelte "Mädchen vor dem Spiegel". Vollends den Charakter eines abenteuerlichen Experimentierens trägt die Folge der 39 Bildnisse der jungen Silvette David, die P. in allen Stilen seiner verschiedenen Entwicklungsperioden vom Naturalismus bis zum Abstrakten gemalt hat (1954). Begleitet wird die umfangreiche malerische Produktion von einer Unzahl von Zeichnungen in allen möglichen Techniken, Aquarellen, Pastellen, Radierungen u. Lithogr., welch' letztere bes. die Zeit ab 1947 ausfullen - nur der Holzschnitt fehlt. Als Graphiker bevorzugt P. anfänglich die Kaltnadel, als Material das weiche Zink, später die mit dem Diamant geritzte Kupferplatte, wendet gelegentlich die Monotypie, seit 1919 die Lithographie, in letzter Zeit auch das Aquatintaverfahren (Mädchen am Fenster, 1952) an. Wenn er auch als Graphiker eine mehr konservative und weniger experimentierfreudige Hand zeigt denn als Maler, so durchmißt er doch auch als solcher den Weg vom klassischen Naturalismus bis hin 7 urn Kubismus. Über die Illustr. bis 1932 vgl. das Verz. bei Th.-B.; zu ergänzen durch die Illustr. zu "Lysistrata" von Aristopha nes,1934; "Minotauromachie", 1935;,.Songe et mensonge de France" (mit Text). 1937; "Histoires naturelles' von Jules Renard, 1937 (1942 veröff.); "Non vouloir" u. "Le chèvrefeuille" von G. Huguet, 1939/45; "Six Contes fantasques' von Toesca, 1953; "Der alte Maler u. sein Modell" (farb. Lith.- Folge), 1954. Die ersten bild ha uer. Versuche P.s fallen in die Zeit um 1905: blockmäßig kubisch zusammengehaltene Formen (Akte u. Köpfe). Hauptwerk die im 2. Weltkrieg entstandene überlebensgr. Bronzestatue : D. Mann mit dem Lamm (1945). Seit 1947 begann P. sich eifrigst mit Keramik (Töpfe, Schalen, Krüge. Teller, auch Figürliches: Zentaur, Faun, Pikador) zu beschäftigen, an der ihn vor allem wohl die geheimnisvolle Wandlung der Farben im Brand reizte. In fast allen größeren öff. Sammlungen Europas, der UdSSR u. der USA mit Gemälden vertreten, bes. reich im Mus. d'Art Mod. in Paris, im Mus. of Mod. Art in New York, im Mus. westeurop. Kunst in Moskau, in d. Eremitage in Leningrad u. im Mus. Picasso im Grimaldi-Schloß in Antibes, wo sich seit 1946 die meisten Bilder aus der sog. Epoche von Antibes als Geschenk des Künstlers befinden. Die große Jubiläumsausst. im Pavillon de Marsan des Pariser Louvre 1955 vermittelte einen guten Überblick iiber das verwirrend vielfältige Schaffen P.s, dessen Wandlungsfähigkeit ohne Beispiel ist (reich bebilderter Kat. m. Einleitg. von Maur. Jardot). Wichtigste Koll.-Ausstellgn: 19:32 Gal. Georges Petit u. Ksthaus Zürich (vgl. D. Werk [Zürich], 19 [1932] 321/29); 1939 Mus. of Mod. Art New York; 1945 Gal. Buchholz New York u. Mus. Philadelphia; 1946 Vid. a. Albert Mus. London; 1947 Gal, Knoedler New York: 1948 Gal. Durand-Ruel New York, Mus. San Francisco u. Kestner-Gesellsch. Hannover; 1949 Kstver. Frankfurt a. M.; 1950 New Burlington Gall, London, Gal. Hielscher München u. Mus. of Mod. Art New York; 1951 Inst. of Contemp. Arts London u. Gal. Buchholz (C. Valentin) New York; 1952 Gal. C. Valentin New York u. Fränk. Gal. Nürnberg; 1953 Gall. d'Arte Mod. Rom, Pal. Reale Mailand, Mus. Lyon u. Ksthalle Bremen; 1954 Gal. Beyeler (Chäteau d'Art) Basel u. Lefebre Gall. London. 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'J Abbn; 3 (1949) H. 3, p. 10ff., 16 (Abb.), 42 (Abb.), 43 (Abb.), 44/49 (Taf.); 4 (1950) H. 5, p. 26, m. Taf.-Abb. p. 27, 29/32, m. Abb., 51 (Abb.), H. 7, p. 41/53, m. 7 Abbn, G Taf.-Abb. u. 2 Fotobildn; 8(1954/55) H. 5 p.10 (Abb.); 9 (1955/56) H. 3 (P. gewidmet). - Maandbl. v. beeld. Kunsten, 12 (1935) 210/17, m. 6 Abbn. - Prisma (München), 1 (1947) H. 3, p. 15f., m. Abbn. - Pacific Art Review, 2 (1943) 12/24, 57164. - Rev. esp. de Arte, 1933 p. 338/47, m. 7 Abbn. - Sonntag (Berlin), 9, Nr 39 v. 26. 9. 1954 p. 4, m. Fotobildn. - The Studio, 134 (1947) 24; 137 (1949) 26f.; 138 (1949) 125; 146 (1953) 90; 148 (1954) 89. - Verve (Paris), G (1948) Nr 19/20 p. 1/77; 7 (1951) Nr 25/26 p. 1/84. - D. Weltkst, 25 (1955) Nr 12 p. 9, m. Abb., Nr 18, p. 15. - D. Werk (Zürich), 36 (1949) Beil. p. 7, 127; 37 (1950) Beil. p. 41; 38 (1951) Beil. p. 16, 172; 41 (1954) Beil. p. 88, 144, 231; 42 (1955) 293 (Abb.). - Zeitschr. f. Kunst, 4 (1950) 84/86. - Die fast unübersehbare amer. 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Picasso, Pablo, span. Maler, Graph., Bildhauer, Keramiker, Bühnenbildner u. Dichter, wohnhaft in Paris u. Vallauris, Côte d'Azur. Wichtigste Sonderausst. der letzten Jahre seit der großen, die Produktion von 5½ Jahrzehnten umfassenden Gemäldeschau im Pariser Mus. d. Arts Décor. 1955: 1957 im Kupferstichkab. d. Berliner Nat.-Gal. (Graphik, Keramik, Kleinbronzen), in d. Gal. Louise Leiris in Paris (Graphik) u. im Mus. of Mod. Art in New York; 1958 in d. Maison de la Pensée Franç. in Paris (Keramiken); 1959 im Mus. Cantini in Marseille; 1960 in d. Tate Gall. London (bisher umfangreichste Schau), in d. Gal. Wolfg. Gurlitt in München (26 Radier. zum Thema: Stierkämpfe), im Mus. della Ceramica in Faenza (Keramiken), in d. Gal. d. Ponchettes in Nizza (Graph.), im Folkwang-Mus. in Essen (Gem. u. Linolschn.), in d. Gal. L. Leiris in Paris (Zeichngn a. d. J. 1959/60), in d. Gal. Beyeler in Basel (45 Linolschn. a. d. J. 1958/60) u. in d. Hamburger Ksthalle (Lith.); 1960/61 in d. Sála Gaspar in Barcelona (Gem. a. d. J. 1917/60), in d. Gal. Schöninger in München (Linolschn.) u. 1961 in d. Ksthalle Bremen (Graph., Gem., Handz., Plastik). - Wichtigste nach 1950 entstandene Arbeiten: 2 Kolossalfresken: Krieg u. Frieden, in d. ehem. Kapelle des Schlosses Vallauris (Tempel des Friedens); Eröffnung auf Anordnung des Franz. Erziehungsministeriums 1958 verboten; Wandbild: Die Badenden (Sturz des Ikarus), in d. Wandelhalle der Delegierten im Konferenzgeb. der Unesco in Paris. Von deutschen Museen erwarben in letzter Zeit Gemälde die Staatsgal. in Stuttgart (insgesamt 9 Bilder), d. Ksthalle in Hamburg, d. Wallraf-Rich.-Mus. in Köln (Kat. 1957 p. 120 u. 142) u. d. Städt. Mus. in Wuppertal. Über 20 Gemälde in dem neuerdings der Öffentlichkeit zugänglich gemachten Museum der Barnes Foundation in Philadelphia. 2 Bilder: Selbstbildn. von 1907 u. ein Ölbild: Erinnerungen aus Le Havre von 1912, 1961 der Prager Nat.-Gal. geschenkt. Ein eigenes P.-Museum richtete die Stadt Barcelona zum 80. Geburtstag des Künstlers im Pal. Berenguer d'Aguilar in d. Calle de Montcada ein (Eröffnung 1961). 1958 Verleihung der Ehrendoktorwürde von der Universität Oxford. 1959 Erwerbung des Titels eines Baron de Vauvenage u. des gleichnamigen Schlosses bei Aix-en-Provence. Lit.: Vollmer, 3. - Chronolog. angeordn. Bibliogr. im Kat. d. Ausst. d. Musée d. Arts Décor., Paris 1955, p. 33/40. - H. Bolliger, P. P., Stuttgt 1956. - D. D. Duncan, Der unbekannte Picasso (Bildband), Düsseldorf 1961. - P. Sein Werk von Frank Edgar. Sein Leben von Rob. Maillard. Aus dem Französ. übertragen von Alfr. P. Zeller, München-Zürich [1959], m. Biobliogr., Kat. der Arbeiten in europ. Museen u. Verz. der von P. illustr. Bücher. - Jean Cassou, P., New York 1959. - Raym. Cogniat, P.: Figures, Lausanne 1959. - Gust. v. Groscnwitz, P., Lithographs since 1945, Cincinnati 1959. - D. H. Kahnweiler, P. Céramiques, 1957. - H. Matarasso, Biobliogr. d. Livres ill. par P. P., Nizza 1956. - F. Mourlot, P. lithographe, 3 Bde, Monte Carlo 1949/56. - J. Padrta u. A. Paul, P., unbekannte Gemälde u. Zeichngn, Prag 1960. - R. Penrose, Portr. of P., London 1956; dtsche Ausg. u. d. Titel: P. u. s. Zeit, übersetzt v. Ursula Wiese, Zürich 1957. - Antonia Valentin, P., Paris 1957.-