Frei zugänglich

Pechstein, Max

Geboren
Zwickau, 31. Dezember 1881
Gestorben
Berlin, 29. Juni 1955
Land
Deutschland
Geschlecht
männlich
GND-ID
Weitere Namen
Pechstein, Hermann Max; Pechstein, Max; Pechstein, Max Hermann M.; Pechstein, Max Hermann
Berufe
Maler*in; Dekorationsmaler*in; Bildhauer*in; Grafiker*in; Entwurfszeichner*in
Wirkungsorte
Berlin, Dresden, Leba (Pommern)
Zur Karte
Von
Soika, Aya
Zuletzt geändert
02.04.2024
Veröffentlicht in
AKL XCIV, 2017, 494; ThB XXVI, 1932, 334 s; Vollmer III, 1956, 560 s

VITAZEILE

Pechstein, Max (M. Hermann), dt. Maler, Grafiker, *31.12.1881 Zwickau, †29.6.1955 Berlin.

LEBEN UND WIRKEN

1896 nach Abschluss der Bürgerschule Beginn einer Lehre bei einem Malermeister, zugleich Besuch der Gewerbe- und Innungsschule. 1900-03 Stud. an der Dresdner Kunstgewerbeschule. 1903-07 Stud. als Meisterschüler von Otto Friedrich Gussmann, Prof. für Mon.- und Raumkunst, KA Dresden. Zu den frühen künstlerischen Vorbildern zählt Ferdinand Hodler, auch die Reformkunst der Dresdner Prof. beeinflusst P.s Entwürfe. 1906 begegnet er durch seine Arbeiten für die Dritte Dt. Kunstgewerbe-Ausst. in Dresden dem jungen Mitarb. des Architekten Wilhelm Heinrich Kreis, Erich Heckel. Beitritt zur Künstlergemeinschaft Brücke im Sommer 1906, Teiln. an der ersten Ausst. der Gruppe in der Lampenfabrik Seiffert in Dresden-Löbtau im Sept. mit Ölskizzen. P. entwirft das Plakat für die zweite Ausst. der KG Brücke im Dezember. E. 1906 erhält er zudem über seinen Lehrer Gussmann den Auftrag, für das Rathaus Eibenstock im Erzgebirge eine Ser. figürlicher Glasfenster in historistisch-allegorischem Stil zu entwerfen (in situ), und es gelingt ihm, eine Zchng und zwei Hschn. in der Berliner Secession zu präsentieren. Dank der Verleihung eines akad. Reise-Stip. unternimmt P. ab Okt. 1907 eine Reise nach Italien und hält sich Dez.-Juli 1908 in Paris auf. Im Aug. 1908 Umzug nach Berlin, um für den Architekten Bruno Schneidereit neu errichtete Mietshäuser auszugestalten. Neben Auftragsarbeiten versucht er, sich als freischaffender Künstler zu etablieren. Mitte Okt. stellt sich P. bei Max Liebermann und Emil Orlik mit eig. Arbeiten vor; beide reagieren aufgeschlossen. Bei ihren Berlin-Besuchen kommen die Brücke-Kollegen aus Dresden in P.s Dachatelier am Kurfürstendamm unter. 1909 verliebt sich P. in die als Aktmodell tätige 16-jährige Charlotte Kaprolat, bek. als Lotte. Wenige Monate danach gelingt ihm auf der Ausst. der Berliner Secession der Verkauf von zwei Gem., eines davon an Walther Rathenau (Märzenschnee, Öl/Lw., 1909, Priv.-Bes.). Der Erlös finanziert seinen ersten Sommeraufenthalt im Fischerdorf Nidden auf der Kurischen Nehrung (Juni-Sept. 1909). P. ist fasziniert von der "Landschaft mit ihrem Menschenschlag", seine Fischer-Porträts (u.a. Sitzender Mann, Öl/Lw., 1909) erinnern in der Art der Pinselführung an Vincent van Gogh. Die Teiln. am Fischfang auf See oder der Besuch der Dorfkneipe tragen zum guten Kontakt zu den Einheimischen bei. Seine Naturverbundenheit und der gute Draht zur Landbevölkerung führen dazu, dass P. von Kunsthistorikern wie Paul Fechter oder Max Osborn schon früh als Beispiel eines Künstlers angeführt wird, dem die Synthese von Kunst und Leben vorbildlich gelingt. Im Nov. 1909 erfolgt der Umzug vom Dachatelier in eine größere und teure Atelierwohnung in der Durlacher Str. in Berlin-Friedenau. Zur Jahreswende 1909/10 entstehen zahlr. Figurenbilder mit einem männlichen indischen Modell und Freundin Lotte, die eine stilistische Fortentwicklung belegen, weg von den dicht nebeneinander gesetzten, pastosen Pinselstrichen hin zum Einsatz größerer Farbflächen (Inder und Frauenakt, Öl/Lw., 1910, Priv.-Bes., beidseitig bemalt; Inder, hockend, Öl/Lw., 1910, Verbleib unbek.). Zu den künstlerischen Vorbildern dieser Zeit gehören nun Henri Matisse, Paul Cézanne und v.a. Paul Gauguin, deren Werke in Berlin ausgestellt werden. Im April 1910 unterzeichnet P. nach der Zurückweisung seiner Einsendungen bei der Berliner Secession das Gründungsprotokoll der Künstlergruppe Neue Secession 1910 und wird im Mai zum Präs. gewählt. Die Brücke setzt er strategisch ein, um sich und seinen Kollegen eine prominente Rolle zu sichern. Für die erste Ausst. ab M. Mai entwirft P. das vielbeachtete Plakat und Kat.-Cover, eine Amazone mit Pfeil und Bogen (1910, Farb-Lith.). Den Juni verbringt P. mit Heckel in Dangast am Jadebusen; es entstehen Lsch.- und Figurenbilder, die durch das Nebeneinandersetzen von lasierenden Farbflächen und den Kontrast zwischen Rot und Blau char. sind (u.a. Sturm und Sturzacker, Öl/Lw., 1910/11, München, PM; Mädchen am Tisch, Öl/Lw., 1910, Essen, Mus. Folkwang). Der Kontakt zum Brücke-Mitgl. Karl Schmidt-Rottluff, der schon vor Ort ist und P. und Heckel untersagt, die von ihm dargestellten Motive ebenfalls zu malen, ist eingeschränkt. Im Juli reist P. zum nächsten Arbeitsaufenthalt nach Moritzburg bei Dresden weiter, wo er für ca. sechs Wochen mit Heckel, Kirchner und einigen weiblichen Modellen – darunter auch das bek. Brückemodell, die neunjährige Franziska Fehrmann (Fränzi) – an den Dippelsdorfer Teichen malt und zeichnet (z.B. Sitzendes Mädchen, Öl/Lw., 1910, Berlin, NG; Freilicht (Moritzburg), Öl/Lw., 1910, Duisburg, Wilhelm Lehmbruck Mus.). Heckel und Kirchner hatten bereits im Vorjahr dort gearbeitet; für P. bleibt der Aufenthalt 1910 die einzige Zeit der intensiven künstlerischen Zusammenarbeit im Dreierverband. Sowohl motivisch als auch stilistisch zeugen P.s Moritzburger Arbeiten vom engen Austausch der jungen Maler untereinander sowie von der Beeinflussung durch die kantigen Figurenfriese auf dem Palau-Holzbalken im Dresdner Völkerkunde-Mus. (vgl. Das gelbschwarze Trikot, Öl/Lw., 1910, Berlin, Brücke-Mus. [Dauerleihgabe von priv.]). Zusätzlich zu den über 20 dok. Gem. entstehen einige Komp., die P. später als misslungen betrachtete und daher übermalte oder zerschnitt. Dabei gelten die skizzenhaft anmutenden Darst. von Akten am Wasser, im Schilf und im Wald, aber auch die Szenen im Dorf (Pferdemarkt, Öl/Lw., 1910, Priv.-Bes.), als Inbegriff der expressionistischen Hochphase des Künstlers. Im selben Jahr hilft P. seinen Kollegen bei der Vorbereitung der Brücke-Ausst. in der Gal. Arnold, Dresden. 1911 zweiter Sommer-Aufenthalt in Nidden, dieses Mal mit Lotte, die er im März geheiratet hat. In zahlr. Akt-Darst. zeigt sich der Einfluss Gauguins, wie schon Zeitgen. hervorheben (z.B. Früher Morgen, Öl/Lw., 1911, Priv.-Bes.). Der spontane, skizzenhafte Brücke-Stil ist durchdachten Anordnungen auf der Lw. gewichen. Die flache und kantige Darst.-Weise seiner Figuren wird durch die Betonung der plastisch anmutenden Körperrundungen seines Modells Lotte ersetzt. Einzug Kirchners ins Nachbaratelier in Friedenau, kurz darauf Eröffnung der gemeinsamen priv. Malschule, dem MUIM ("Mod. Unterricht in Malerei") Institut. Trotz des geringen Erfolges sieht sich Anton von Werner in seiner Funktion als Akad.-Dir. auf der Grundlage der Werbeanzeige mit Kirchners in Holz geschnittener Darst. einer barbusigen Frau dazu veranlasst, beim Erziehungsminister ein Verfahren wegen Anstiftung zur Unsittlichkeit einzuleiten, das später eingestellt wird. Im Dez. 1911 werden in der renommierten Gal. Cassirer in Berlin elf Nidden-Gem. ausgestellt. Nachdem P. als Präs. der Neuen Secession nicht wiedergewählt wird, erfolgt sein Austritt, dem sich seine Brücke-Kollegen solidarisch anschließen. Diese erwarten von ihm nun größeren Einsatz für die Belange der Gruppe. Stattdessen entscheidet sich P. im Frühjahr 1912 dafür, im Alleingang bei der Berliner Secession auszustellen. Als Konsequenz erfolgt am 15. Mai 1912 sein Ausschluss aus der Brücke; P. selbst bezeichnet sein Ausscheiden später als Rückzug. Für ihn ist aufgrund seines individuellen Erfolgs die Gruppenzugehörigkeit überflüssig geworden. Im Juni 1912 Ausgestaltung des Speisezimmers in der von Mies van der Rohe entworfenen Villa Perls in Berlin-Zehlendorf mit Figurenszenen (Wandbespannungen für Villa Perls, 1912, vermutlich zerst.), für die er öff. Anerkennung erhält. Motivisch und stilistisch handelt es sich um eine Forts. seiner im Vorjahr entwickelten Akt-Komp. in den Dünen in Form eines die Wände umlaufenden mon. Figurenreigens. Ab Sept. 1912 dritter, sechswöchiger Aufenthalt in Nidden. Im Febr. 1913 erste Einzel-Ausst. bei Wolfgang Gurlitt, mit dem er einen Exklusiv-Vertrag abschließt. Die Sommer-Monate verbringt P. ohne Fam. in Florenz und an der ligurischen Küste; es entstehen zahlr. Federskizzen der Lsch., die nach dem Krieg als Druckgrafik in der Mappe Reisebilder (B. 1919) in hoher Aufl. vertrieben werden. E. 1913 werden die Pläne, für zwei Jahre im Südpazifik zu leben, konkret. Gurlitt leiht P. 10.000 Mark für die Fahrt zu den Palau-Inseln und erwartet als Gegenleistung den Vertrieb der dort geschaffenen künstlerischen Arbeiten. Vor der Abreise des Ehepaars im Mai 1914 ist der Schaffensdruck bereits spürbar: P. arbeitet etliche Skizzen seiner Italienreise des Sommers 1913 auf und gibt die meisten seiner Werke in die Komm. von Gurlitt. 1913-16 wird P.s Kunst durch Publ. kanonisiert und mit der neu geschaffenen Bezeichnung "Expressionismus" in Verbindung gebracht. Der befreundete Kunsthistoriker Paul Fechter stellt P. in seinem Buch "Der Expressionismus" (1914) als den "Führer" der Brücke dar, ein Passus, der aufgrund der erbosten Reaktion Kirchners aus den nächsten Aufl. gestrichen wird. Zeitgleich arbeitet der ostpreußische Dichter Walther Heymann an der ersten P.-Monogr., die allerdings erst 1916, ein Jahr nach Heymanns Kriegstod, erscheint. Ill. ist sie größtenteils mit Gem. aus der umfangreichen P.-Slg seines Bruders Hans. Während P. in Kunstkreisen bereits vor dem Krieg zu den etablierten Malern der jungen Generation gehört, trägt v.a. die Südpazifikreise, über die in der Tagespresse berichtet wird, zur öff. Bekanntheit P.s bei. Nach sechswöchiger Überfahrt erreichen P. und seine Frau am 21. Juni 1914 die Palau-Inseln, seit 1899 dt. Kolonie. Aufgrund des Kriegsausbruchs und der Besetzung der Inseln durch jap. Truppen im Okt. muss der auf zwei Jahre angesetzte Aufenthalt bereits nach ca. vier Monaten abgebrochen werden. Anfang Nov. werden Lotte und Max nach Japan verschifft. Mit Zwischenstationen in Manila und New York benötigen sie elf Monate für die Rückreise nach Deutschland. Im Südpazifik entstehen vornehmlich Skizzen; auf der Rückfahrt fehlt P. das Geld für Zeichenmaterial. Noch im Herbst 1915 werden P.s Reiseerlebnisse in drei Teilen in der Vossischen Ztg veröffentlicht. Nach seiner Rückkehr im Sept. 1915 wird er ins Militär eingezogen; ab Mai 1916 erfolgt seine Stationierung als Infanterist in Flandern, später an der Somme. Nach einigen Wochen im Schützengraben wird P. von der vordersten Front abgezogen. Er porträtiert seinen Kommandeur und arbeitet als Kartograf, eine Tätigkeit, die er als Lebensversicherung bezeichnet. 1917 wird er freigestellt; er kehrt nach Berlin zurück. In den zwei letzten Kriegsjahren ist P. künstlerisch sehr produktiv; in zahlr. Gem. arbeitet er u.a. die Südpazifikreise auf. Meist stellt er die Inselbewohner bei typischen Alltagssituationen dar, im Kanu, auf der Jagd, beim Zusammensitzen oder beim Tanz. P. verklärt die Inselbewohner als "schlanke Bronzegestalten in göttlicher Nacktheit" (Osborn, 1922) (z.B. Palau-Triptychon, Öl/Lw., 1917, Ludwigshafen, Wilhelm Hack Mus.). Ethnogr. Richtigkeit oder das Aufzeigen der kolonialen Infrastruktur vor Ort sind nicht sein Anliegen. Die neuesten Gem. werden im Sommer 1918 in zwei Einzel-Ausst. in neu eröffneten Räumen der Gal. Gurlitt ausgestellt; die Gurlitt-Villa stattet P. mit figürlichen Glasfenstern und zwei großen Mosaiken (nicht erh.) aus. In einer Besprechung werden die Südsee-Motive als "neue Stimulans des Europa müden Kunstverlangens" bezeichnet. Zur Jahreswende 1918/19 engagiert sich P. beim Arbeitsrat für Kunst und gehört zu den Gründern der Novembergruppe; in Stellungnahmen, Plakaten und Zss.-Ill. setzt er sich für eine friedliche Revolution im Sinne der Sozialdemokratie ein, doch ist sein politisches Engagement nur von kurzer Dauer. Die Sommermonate 1919 und '20 verbringt er in Nidden; dort entstehen zahlr. Lsch.- und Figurenbilder. In dieser Zeit auch intensive Tätigkeit im Bereich der Druckgrafik. Aufgrund der Abtretung von Teilen Ostpreußens infolge des Versailler Vertrags begibt sich P. 1921 auf die Suche nach einem neuen Sommerdomizil; er wird im pommerschen Ostseebad Leba fündig. E. 1921 Einzel-Ausst. der neuesten Leba-Gem. im Berliner Kronprinzenpalais. Die Presse kommentiert seinen Verkaufserfolg. 1922 erscheint eine zweite Monogr., verfasst von Osborn. Im Okt. 1923 wird P. nach Diskussionen zum Mitgl. der Preußischen AK gewählt. Trotz aller Erfolge in diesen Jahren gibt es auch Probleme: 1922 endet die Beziehung zu Gurlitt im Streit; P. muss vor Gericht die Rückgabe der Komm.-Ware erzwingen. Ohne Vertretung durch einen Kunsthändler ist er v.a. auf den Verkauf über Ausst. angewiesen sowie auf die Unterstützung befreundeter Sammler. Der Arzt Walter Minnich aus Montreux lädt ihn regelmässig zu sich in die Schweiz ein, schickt Pakete und kauft Bilder. Neben seiner Berliner Wohnung in der Kurfürstenstr. 126, die er seit 1918 bewohnt, wird Leba P.s zweites Zuhause. Nach der Scheidung von Ehefrau Lotte 1921 erfolgt 1923 die Heirat mit Marta Möller, der Tochter seines Gastwirts in Leba. Die meisten Lsch.-Gem. der 1920er und 30er Jahre beruhen auf Motiven in Leba und Umgebung. Die Sommer 1921-26 arbeitet er in und um Leba, zw. 1927 und '33 zieht er sich für längere Arbeitsaufenthalte in das Fischerdorf Rowe zurück, zw. 1934 und '42 in eine Hütte am Koser See. E. der 1920er Jahre macht sich die Weltwirtschaftskrise auch für P. bemerkbar. Mit dem Reg.-Wechsel von 1933 bricht sein Jahresumsatz weiter ein, denn viele seiner jüdischen Sammler müssen emigrieren. Auch P. wird aufgrund seines Namens von der NS-Presse als jüdisch bez.; im Sommer 1933 denunziert ihn Emil Nolde bei den Autoritäten als Juden, was P. durch Abstammungsnachweise widerlegen muss. Die nach 1933 in Pommern verbrachte Zeit stellt er in seinen Memoiren als innere Emigration dar, wobei die ausgedehnten Aufenthalte als Selbstversorger auch seiner wirtschaftlichen Situation in diesen Jahren geschuldet waren. Seine Haltung gegenüber dem Regime bleibt insgesamt ablehnend und unterscheidet sich damit von der des eng befreundeten Ehepaars Eduard und Mica Plietzsch, der Patentante seines zweiten Sohnes Mäki. Um weiter ausstellen zu können, wird P. Mitgl. der Reichskammer der bild. Künste und bleibt dies bis E. der NS-Diktatur. Die Präsentation sechs seiner Gem. auf der Ausst. "Entartete Kunst" in München ab 19. Juli 1937 (Morgen am Haff, 1911; Südsee-Insulanerin, 1911; Die Frau des Künstlers, 1911; Palau-Ehepaar, 1917; Stürmische See, 1919; Fischer am Tisch, 1922) trifft ihn ebenso wie der Ausschluss aus der AK zwei Monate danach. Als im Mai 1939 18 Gem. in einer Einzel-Ausst. der Gal. von der Heyde in Berlin präsentiert werden, ist dies laut P. die erste Schau eines "entarteten" Künstlers, allerdings verkauft er kaum. Es entstehen hauptsächlich Lsch.-Aqu. in naturalistischem Stil, die keine Angriffsfläche bieten; die expressive Formensprache hat er schon im Laufe der 1920er Jahre abgelegt. Während des Krieges erhält P. über die Reichskammer Bezugsscheine für Malmaterialien. Ab Juni 1943 Auslagerung von Gem. und Papierarbeiten bei Bekannten, u.a. ins Schloss Moritzburg bei Dresden. Im März 1944 verlässt P. Berlin, erlebt Kriegsende und sowjetische Besatzung in Pommern und kehrt im Sept. 1945 in das zerst. Berlin zurück, wo er bei Plietzsch unterkommt. E. 1945 Beginn der Arbeit an seiner Auto-Biogr., auf Anregung des Aufbau-Verlags, die 1960 postum erscheint (Erinnerungen). Seit Okt. 1945 Unterricht an der HBK, die ihn E. 1949 zum Prof. und Leiter einer Meister-Kl. für Malerei beruft. 1952 Feierlichkeiten zum 70. Geburtstag: Ernennung zum Ehrensenator der Akad. an der HBK und Retrospektive. In seinem Spätwerk A. der 1950er Jahre greift er Motive verschollener oder zerst. Arbeiten erneut auf, u.a. aus Palau. Die im Frühwerk locker umrissenen Figuren sind nun mit schwarzer Farbe umrandet und wirken silhouettenhaft (z.B. Mondscheintanz, Öl/Lw., 1951). Nach seinem Tod wird P. auf dem Friedhof Berlin-Schmargendorf beigesetzt. - Die erste große postume Ausst. Der junge P. (1959, kuratiert von Leopold Reidemeister) signalisiert eine kunsthist. Präferenz des Frühwerks, die auch die Ankaufspolitik der Mus. prägt. 1988 erscheint das WV der Druckgrafik, 2011 der Gem., 2012 die erste wiss. Biografie. 2013 Erweiterung der Kunst-Slgn Zwickau durch das Max-Pechstein-Mus., das sowohl Werke aus dem eig. Bestand als auch Leihgaben präsentiert und zudem eine umfangreiche persönliche Korrespondenz des Künstlers aufbewahrt. Die Anzahl der erfassten Gem. beläuft sich auf ca. 1270 Werke; das WV illustriert die thematische und stilistische Bandbreite. Die meisten Motive gehen auf die erw. Sommeraufenthalte abseits der Großstadt zurück; anders als Kirchner thematisiert P. das mod. Leben in Dresden oder Berlin nicht. Stattdessen fühlt er sich dem Ideal der Einheit von Mensch und Natur verbunden, das das Leitmotiv seiner Kunst darstellt. Aufgrund seiner umgänglichen, pragmatischen Persönlichkeit wurde er als "Sonntagskind des Expressionismus" (Paul Westheim im Juli 1918) bez.; seine kunstgew. und malerische Ausb. in Kombination mit dem Interesse an den frz. Postimpressionisten führte dazu, dass sein Werk schon in der zeitgen. Kunstkritik als dekorativ und gefällig char. wurde. Kunsttheoretische Äußerungen oder phil.-lit. Interessen liegen ihm im Vergleich zu Kirchner oder Heckel eher fern, auch wenn er in kurzen Stellungnahmen z.B. am E. des 1.WK seine ästhetischen und ges. Ideale formuliert. Die meisten Darst. können seinen ausgedehnten Arbeitsaufenthalten auf dem Land und am Meer, z.B. in Nidden, Moritzburg, Leba, Palau oder an der ligurischen Küste zugeordnet werden. Gerne platziert er Figuren in den Lsch., für zahlr. Strandbilder stehen ihm seine Ehefrauen Lotte bzw. ab 1921 Marta Modell. Sein druckgrafisches Werk dokumentiert ebenfalls das Interesse an Lsch.-Darst. und Figuren-Komp., weist aber auch zahlr. Porträts auf. Daneben führt P. bis in die späten 1920er Jahre viele kunstgew. Aufträge aus, insbesondere Glasfensterentwürfe für priv. und öff. Bauten, von denen einige bis heute erh. sind (Internat. Arbeitsamt, Genf; Stadtbad Mitte, Berlin; Fenster im KGM, Berlin, im Busch Reisinger Mus., Cambridge/Mass., sowie in StM, KS, Zwickau).

WERKE

Aarau, Aargauer Kunsthaus. Amsterdam, Sted. Mus. Berlin, Brücke-Mus. - Kpst. Kab. - Neue NG. - SM. Bern, KM. Bochum, KM. Bremen, KH. Canberra, NG of Australia. Chemnitz, KS. Darmstadt, Hessisches LM. Den Haag, Gemeente-Mus. Dortmund, Mus. Ostwall. Dresden, GG, NM. Duisburg, Stiftung Wilhelm Lehmbruck Mus. Düsseldorf, KS NRW. Emden, KH. Essen, Mus. Folkwang. Hagen/Westf., Osthaus-Mus. Halle/Saale, Stiftung Moritzburg. Hamburg, Altonaer Mus. Hannover, Sprengel Mus. Kaiserslautern, Mus. Pfalz-Gal. Karlsruhe, SKH. Kiel, KH. Köln, Mus. Ludwig. Leipzig, MBK. Los Angeles, LACMA. Luzern, KM. Madrid, Mus. Thyssen-Bormemisza. Mannheim, KH. Mönchengladbach, StM Abteiberg. München, PM. Nürnberg, GNM. Oldenburg, LM. Paris, Centre Pompidou. Philadelphia/Pa., MoA. regensburg, Kunstforum Ostdeutsche Gal. San Francisco, MMA. Sendai, Miyagi MoA. Stuttgart, SG. Wien, Belvedere. Zürich, KH. Wuppertal, Von der Heydt-Mus. Zwickau, StM, KS.

SELBSTZEUGNISSE

W.Heymann (auf Grundlage von Aussagen P.s), Pan 2:1912(23)665-669; Was wir wollen, An alle Künstler!, B. 1919; Der Expressionismus lebt, in: Der Querschnitt 3:1922(93); L.Reidemeister (Ed.), M.P., Erinnerungen, Wiesbaden 1960; W.Knop (Ed.), "Mein lieber Alex … Dein alter Max", Zwickau 2014.

AUSSTELLUNGEN

Einzelausstellungen:

Berlin: 1913, '18, '19 Gal. Gurlitt; 1921 NG (Kronprinzenpalais); 1924 AK; 1927, '29 Gal. Hartberg; 1931 Secession; 1934, '39 Gal. von der Heyde; 1946 Admirals-Pal./Bezirksamt Wedding; 1952, '59 HBK / 1981, '96 (Retr.), 2001, '16 Brücke-Mus. / 1917 Leipzig, KV / 1919 Dresden, Gal. Arnold / 1921 Köln, Gal. Goyert (mit Rudolf Belling) / 1922 Chemnitz, Kunsthütte / 1923 Bern, KH / 1914, '21 Frankfurt am Main, Kunstsalon Schames / 1923 München, Gal. Neue Kunst H. Goltz; Zürich, KH / 1923, '47, '96, 2009, '13, '16 Zwickau, StM, KS (Wander-Ausst.) / 1932 New York, College Art Assoc. / 1982 Braunschweig, KV / 1997, 2010 (Retr.) Kiel, KH (Wander-Ausst.) / 2010 Hannover, Sprengel-Mus. (mit Heckel und Kirchner) / 2013 Würzburg, Mus. im Kulturspeicher (Reisebilder) / 2024 Wiesbaden, Mus. -

 

Gruppenausstellungen:

Halle (Saale), Moritzburg: 1995 Künstler der Brücke in Moritzburg; 2011 Lsch. der Brücke-Maler / 2001 Dresden, GG NM: Die Brücke in Dresden 1906-1911 / 2005 Berlin, Neue NG: Brücke und Berlin; Madrid, Mus. Thyssen-Bornemisza: Brücke, El nacimiento del expresionismo alemán; Saarbrücken, Saarland-Mus.: Die Brücke in der Südsee / 2015 Greifswald, Pommersches LM: Zwei Männer - ein Meer / 2024 Bietigheim-Bissingen, StG: Reiche Ernte - Früchte in der Kunst des 20. und 21. Jh.

 

QUELLEN

Thieme-Becker, Vollmer und AKL:

ThB26, 1932; Vo3, 1956

 

Weitere Lexika:

Pavière, Flower III.2, 1964; Bauer, GEM VI, 1978; ContempArtists, 1983; Feddersen, 1984; Davidson II.2, 1992; DA XXIV, 1996; I.F. Walther, Künstler-Lex., in: Kunst des 20. Jh., II, Köln u.a. 1998

 

Gedruckte Nachweise:

P.Fechter, Dt. Kunst und Dekoration 34:1914(7)3-11; W.Heymann, M.P., M. 1916; W.Hausenstein, Dt. Kunst und Dekoration 42:1918(11)205-236; M.Raphael, Das Kunstblatt 2:1918(6)161-175; K.Scheffler, Kunst und Künstler 17:1918(1)22-32; G.Biermann, M.P., L. 1919; P.Fechter, Das graph. Werk M.P.s., B. 1921; M.Osborn, M.P., B. 1922; L.Reidemeister (Ed.), M.P., Erinnerungen, Wiesbaden 1960 (St. 21993); Wietek, 1986; G.Krüger, ZKW 40:1986(1)115-135; id., Das druckgraphische Werk M.P.s, Tökendorf 1988 (WV); P.Lewey (Ed.), M.P., Das ferne Paradies, Ostfildern 1996; Wilhelmi, 1996; M.P. Sein malerisches Werk (K Berlin), M. 1996 (Lit.); M.P. im Brücke-Mus. Berlin (K), M. 2001; Wilhelmi, 2001; M.Hoffmann, Leben und Schaffen der Künstlergruppe Brücke 1905 bis 1913, B. 2005; A.Soika, in: Die Brücke in der Südsee, Exotik der Farbe (K Saarland-Mus.), Saarbrücken 2005; ead., Jb. der SKS Dresden 32:2007, 79-87; ead., Brücke-Arch. 23:2008, 79-94; Nidden. Die Künstlerkolonie auf der Kurischen Nehrung (K), Dachau 2009; M.P. Ein Expressionist aus Leidenschaft (K Wander-Ausst.), M. 2010 (Retr.); A.Soika, in: C.Weikop (Ed.), Bridging Hist., Farnham 2011; A.Soika, M.P. Das WV der Öl-Gem., 2 Bde, M. 2011 (WV; Lit.; Ausst.); A.Soika, in: wort wird bild (K Stiftung Moritzburg), Halle, Saale 2011; M.P. auf Reisen (K Wander-Ausst.), M. 2012; B.Fulda/A.Soika, M.P. The Rise and Fall of Expressionism, B. u.a. 2012 (Lit.; Ausst.); A.Soika, Zs. für Kunsttechnologie und Konservierung 2013(1)77-90; P.Lewey, M.P., M. 2014; A.Soika, Weltenbruch, M. 2014; ead., Der Traum vom Paradies, Bielefeld 2016 (Lit.)

 

Onlinequellen:

GNM-Archiv, 2003

 


THIEME-BECKER

Artikel von: (1929); 22 (1930). - Kst u. Kstler, 11 (1913) 365/68 (K. Scheffler, Wandbilder v. M. P.); 17 (1918/19); 19 (1920/21); 20 (1921/22) 158/66 (K. Scheffler, M. P.s Bilder); 21 (1922/23); 22 (1923/24); 26 (1927/28); 27 (1928/29). - Das Kstblatt, 2 (1918) 161/75 (M. Raphael), 176/79 (M. P.: Aus dem Palau-Tagebuch); 3 (1919); 6 (1922); 8 (1924); 11 (1927); 12 (1928); 15 (1931) 152/54, 328ff. - Die Kunst, Reg. zu d. Bden 27 (1913); 29 (1914); 41 (1920) 219/32 (Zu neuen Arb. M. P..); 57 (1927/28). - Sozialist. Monatsh., 52 (1919), Heft 1, p..57ff. (L. Stern); 54 (1920) H. 1 p. 65. - Der Sturm, 2 (1911) Reg. - Zeitschr. f. alte u. neue Glasmal., 1913 p. 3ff. - Der Querschnitt, 1 (1921) H. 7. - Feuer, 3 (1922) Beihl. p. 39, 44f. W. Grohmann.

Pechstein, Max (Hermann M.), Maler, Bildhauer u. Graphiker in Berlin, *31. 12. 1881 Zwickau. 1896 Lehre bei einem Malermeister. 1900 in Dresden, Kunstgewerbeschule u. Kunstakad., seit 1902 Schüler von Otto Gußmann. 1906 Begegnung mit Heckel u. Kirchner. 1907 Italien, ab 1908 Berlin. Von 1909 an wiederholt in Nidden (Ostpreuß.) u. in Italien.1914 Reise nach den Palau-Inseln, die der Krieg unterbricht. 1916/17 an der Westfront. Ab 1919 in Berlin. 1924/25 Schweiz u. Italien, 1931 Südfrankr. 1923 Mitglied d. Preuß. Akad. d. Künste. Gehört zu den Malern, die nach 1900 in Deutschland neue Wege finden, eine sich in Gegensatz zum Impressionismus stellende, ausdrucksbetonte, imaginative Kunst schaffen. Seit 1906 Mitgl. der "Brücke" (Dresden 1902) u. anfänglich deren erfolgreichstes, da unproblematischstes Mitglied. Sucht seit 1925 eine zeitentsprechende Einordnung in die Tradition. Hauptgenuilde: 1908 Krankes Mädchen; Die Modistin. 1909 Gelbes Tuch; Fischer im Boot; Schiffertypen; Selbstbildnis; Gelbe Tulpen; Im Harem. 1910 Selbstbildnis mit Frau; Frühstückstisch; Welle; Der Tanz. 1911 In der Sonne; Badende; Entwurf tur ein Wandgemälde; Morgen am Haff (Kunsthalle Hamburg); Rettungsboot; Frauen am Strand. 1912 Fabriken; Schlucht bei Fiesole; Blaue Anemonen; Zwei Mädchen in den Dünen (Staedel Frankf. a. M.); Ostdeutsche Dorflandschaft (Wallraf-Richartz-Mus. Köln). 1913 Monterosso al Mare. 1914 Kalla-Stilleben (Mus. Wiesbaden). 1916 Knabe beim Spiel. 1917 Gattin des Künstlers; Ronmay (Palau); Der Götze; Palaulandschaft; Palau-Triptychon; Stilleben mit Cinnerarie (Mus. Erfurt); Frank in rotem Kostüm (Folkwang-Mus. Essen); Stilleben (Kunstballe Mannheim); Dr. Plietzsch. 1918 Mosaiken im Kunstsalon Fritz Gurlitt-Berlin; Selbstbildnis mit Hut (Kunsthaus Zürich); Goldregen, Calla u. Iris (Nat.-Gal. Berlin); Knabe mit Schwertlilien (Gem.-Gal. Dresden). 1919 Stapellauf. 1920 Morgenstunde (Mus. Leipzig). 1921 Am Morgen (Kunsthaus Zürich); Modeblumen; Gelbe Tulpen u. Feuerlilien. 1922 Bildnis in Blau. 1923 Auf dem Lager. 1924 Herbstmeer; Ärztliche Unterredung; Jugend und Tod. 1925 Flußlandschaft (Nat.-Gal. Berlin); Mädchen am Strand (ebda); Frühling; Bildnis Dr. Minnich; Abend in Montreux. 1926 Cellospieler; Rettungsboot. 1927 Pommersche Landschaft; Mutter u. Kind; Bildnis Dr. Plietzsch; Nordseesturm; Zigeunermädchen; Forellenlachs. 1928 Junge mit Fischen; Krankenlager; Mäher am Morgen; Knabe im W ald; Der ertrunkene Fischer; Morgensonne. 1929 Flußmündung; Morgen am Gardasee; Mädchen mit Schleier; Bildnis Dr. Blaß; Fruchtschale. 1930 Freundinnen; Schlaf; Selbstbildnis mit Frau u. Kind; Stilleben mit Fischen.-GrapåischeFolgen: M.P., Reisebilder, 50 Federzeichn. auf Stein, Cassirer Berl. 1919. - M. P., Vaterunser, Holzschnittmappe, 1922. - Glasfenster f. d. Internat. Arbeitsamt in Genf, 1926/27, u. f. d. Stadtbad in Berlin, Gartenstr., 1930. Außer in den bereits erwähnten öffentl. Galerien noch vertreten in der Kunsthalle Bremen (Stilleben mit Calla u. Figur) u. in d. Mod. Gal. Prag (Winterlandschaft, Brücke in Leba). 39 Zeichnungen u. Aquarelle, darunter 6 Entwürfe für die Wandmalereien im Hause Perls, i. d. Nat.-Gal. (Geschenk des Herrn Perle zum 50jähr. Bestehen d. Nat.-Gal.), z. Zt. nicht ausgestellt (Mitteil. von Dr. Anni Paul-Pescatore). Lit.: W. Heymann, M. P., Münch. 1916. - G. Biermann, M. P. (Junge Kst I), Lpzg 1919. - M. Osborn, M. P., Berl. 1922. - Wilh. Waetzoldt, Deutsche Malerei seit 1870, Lpzg 1918. - G. F. Har tlaub, Die neue dtsche Graphik (Tribüne d. Kst u. Zeit XIV), 1920 p. 51ff.- Scheffler, Die europ. Kst i. 19. Jh., Berl. 1927. - P. Fechter, Der Expressionismus, 1914 p. 26/28, Abb. Taf. 15f. - E. v. Sydow, Die dtsche express. Kultur u. Malerei, 1920 p. 95/98. - H. Hildebrandt, Die Kst des 19. u. 20. Jh., 1924 p. 370f. - R. Hamann, Dtsche Malerei vom Rokoko bis zum Express., 1925. - C. Einstein, Die Kst d. 20. Jahrh. (Propvläen-Kstgesch. XVI), Berl. 1926. - L. Justi, Von Corinth bis Klee, 1931 p. 135; Abb. 62 u. 63. - [Barr,] German Painting and Sculpt., Museum of mod. Art, 1931 p. 10, 33; Abb. 74. - P. Fechter, Das graph. Werk M. P.s, Berl. 1921. - C. Glaser, Die Graphik d. Neuzeit, Berl. 1922. - M. P., Gedichte u. Auf zeichn. aus Palau, in: Kstlerbekenntnisse, herausg. v. P. Westheim, Berl. o. J., p. 240/42. - Licht u. Schatten, 4 (1913/14) Nr 2; 6 (1915/16) Nr 4. - Wieland, 5 (1919/20) Nr 3 u. 7. - Dtsche Kst u. Dekor., 29 (1911/12) 423/32 (Rob. Breuer); 32 (1913); 33 (1913/14); 34 (1914) 3/22 (P. Fechter, Zu neuen Arb. M. P..); 40 (1917); 42 (1918) 205/36 (W. Hausenstein); 52 (1923); 54 (1924); 56 (1925); 61 (1927/28); 62 (1928); 63 (1928 -29); 64 (1929); 65 (1929/30); 66 (1930); 68 (1931). - Der Cicerone, 5 (1913) 289/91 (H. Friedeberger, Zeichn. v. M. P.), 760/62 (ders., Plast. u. neue Zeichn. v.M. P. beiGurlitt); 10 (1913) 263/70 (G.Biermann); 11 (1919); 12 (1920); 13 (1921); 14 (1922); 15 (1923); 16 (1924); 17 (1925); 18 (1926); 19 (1927); 20 (1928); 21

 

VOLLMER

Pechstein, Max, dtsch. Maler, Bildhauer, Graph. u. Entwurfszeichner für Glasmalerei (Prof.), *31. 12. 1881 Zwickau, †29. 6. 1955 Berlin. Das Schaffen P.s bis zum Jahre 1930 ausfuhrlich gewurdigt im Th.-B. 1933 aus s. Lehramt an d. Berliner Akad. entfernt. 1945 nach 12 jähr. Verbannung in die Einsamkeit des pommersch. Fischerdorfes Loba in sein Berl. Lehramt an d. Hochsch. f. B. Kste wiedereingesetzt. Koll.-Ausst. Frühjahr 1946 im Admiralspalast (damals Staatsoper) in Berlin. 1947 u. 1952 in d. Gal. Henning in Halle a. d. S., 1947 u. 1950 im Städt. Mus. in Zwickau, 1951 im Kstver. Freiburg/Br., 1952 im Städt. Mus. in Lindau i. B. Gedächtnis-Ausst. 1955 im Spendhaus in Reutlingen, in d. Gal. Gerd Rosen in Berlin u. bei F. A. C.Prestel in Frankf. a. M. (Graphik). Museumserwerbungen seit 1945: Stilleben u. Vordune, Landesmus. Hannover; 3 Aquar. (Badende; Fischer in d. Brandung; Schmidt-Rottluff im Atelier) u. 3 Bleistiftzeichngn, Wallraf-Rich.-Mus. in Köln (Smlg Haubrich); Stillleben, Ksthalle Karlsruhe; Bucht mit Segelschiffen, Gal. Leicester; Ölbild im Mus. Lodz. Entwurf zu e. Mosaik f. d. Gal. d. 20. Jahrh. 1952 vom Berl. Senat angekauft. 1952 Ernennung zum Ehrensenator d. Berl. Akad. 1954 Westberliner Rstpreis für Malerei. Lit.: Th.-B., 26 (1932). - Wer ist Wer?, 1951. - Haftmann. - Nemitz, m. Abb. - Pfister, Taf. 21. - Pommeranz-Liedtke. - Schmidt. - Archiv f. Buchgew., 69 (1932) 508 (Abb.). - Art a. Arch., 24 (1927) 186 (Abb.). - Von Atelier zu Atelier (Düsseld.), 3 (1955) 93. m. Abb. - Athena, 2 (1948) H. 10, P. 45, m. Fotobildn. - Aufbau (Berlin), 5(1949) 35 (Abb.), 44 (Abb.), 115 (Abb.). - Aussaat (Lorch b. Stuttgt), I (1946/47) H. 6/7 p. 38/44, rn. Abbn; 2 (1947/48) 53 (Abb.), 54. - D. Bergstadt (Breslau), 15/1 (1926/27) 328 (Abb.); 15/11 (1926/27) 148 (Abb.). - D. Blatt d. Verb. bild. Kstler Dtschlds, 5 (1954) H. 5, p. 4; 6 (1955) H. 8, p. 5, m. Abb. (Nachr.). - D. Kommenden, 1(1946) H. 1 p. 6 (Abb.), H. 8, p. 6 (Abb.); 2 (1948) H. 17 p. 12 (Abb.). - D. Kreis (Hamburg), 4 (1927) Abb. geg. p. 400. - D. graph. Kste (Wien), 54 (1931) 26, m. Abb. p. 25. - D. Kst, 69 (1934) 278, 279 (Abb.). - D. Kst f. Alle, 54 (1938 39) 345/49, m. 7 Abbn. - D. Kst u. d. schö. Heim, 50 (1952) 402, m. Abb. u. Beil. p. 122; 53 (1955) 405 (Abb.) u. Beil. p. 252. - bild. kst, 2 (1948) H. 5, p. 31f. (Abbn); 3 (1949) 17 (Abb.), 58, 59 (Abb.), 109 (Abb.), 111 (Abb.), 286 (Abb.). - Bild. Kst (Dresden), 1955 p. 317 (Abb.); 1956 p. 245. m. Abb., 277 (Abb.), 282 (Abb.). - Dtsche Kst u. Dekor., 69 (1931/32) 267/70, m. 7 Abbn. - Kst u. Kstler, 31 (1932) 50f. - öst. Kst (Wien), 2 (1931) H. 1, p. 6 (Abb.). - Kst ins Volk (Wien), 4 (1952) 182 (Abb.). - Kst d. Zeit, 1 (1927) 86, m. Abb.; 2 (1928) 110f. (Abbn); 3 (1928) H. 1/3: Sonderh.: 10 Jahre Novembergruppe, p. 23 (Abb. u. Fotobildn.). - D. Kstwerk (Baden-Baden), 2 (1948/49) H. 1/2, p. 62; 4 (1950) H. 2, p. 25 (Abb.). - Ostdtsche Monatsh. (Danzig), 14 (1933/34) 48f., m. 5 Abbn; 22 (Oldenbg) (1956) 97/103, m. 5 Abbn. - Schunemanns Monatsh., 1929, p. 555 (farb. Abb.). - Velhagen & Klasings Monatsh., 41/11 (1926/27) 219, m. Abb.; 42/1 (1927 28) farb. Taf. geg. p. 585. - Prisma (München), 1 (1946) H. 2, p. 21 (Abb.: Selbstbildn., 1910), 36 (2 Abbn). - D. Schaffenden (Weimar), I (1919/20) 1.Mappe; 111. 1. Mappe; IV (1923) 1. Mappe. - D. Welt-Isst, 22 (1952) H. 3, p. 11; 23 (1953) H. 21, p. 3 (Abb.); 25 (1955) H. 14, p. 4; 26 (1956) H. 2, p. 8, m. Abb., 13 (Abb.). - Zeitschr. f. Kst, 1 (1947) H. 1, p. 59 (Abb.); 3 (1949) 195, m. Abb., 199 (Abb.); 4 (1950) 272. - Dtsche Zukunft, 7 (1939) Nr 24, p. 9. - Frankf. Allgemeine, 10. 11. 1955, m. Abb. - Sonntag (Berl.), 10, Nr 28 v. 10.7.1955. p. 13. in. Abb. - Ausst.-Kat.: Dtsch. Kstlerbund 1950. 1. Ausst. Berlin 1951,m. Abb.; 2. Ausst. Erzgeb. Kstler Freiberg/Sa. Juni/Aug. 1947, m. Abb.; "documenta", Kassel Juli -Sept. 1955; Goethe in d. Buchkst d. Welt, Leipzig 1932, Reg. p. 191, m. Abb. p. [11].