Frei zugänglich

Verrocchio, Andrea del

Geboren
Florenz, (um) 1435
Gestorben
Venedig, 1488
Land
Italien
Geschlecht
männlich
GND-ID
Weitere Namen
DelVerrocchio, Andrea; Verrocchio, Andrea del; Verrocchio, Andrea di Francesco di Cione; Verrocchio, Andrea; Andrea de'Cioni; Cioni, Andrea; Cione, Andrea di Michele; Andrea di Francesco Cioni; Andrea di Michele; Andrea di Michele di Francesco Cioni; Andrea del Verrocchio
Berufe
Tonbildhauer; Goldschmied*in; Bronzekünstler*in; Bildhauer*in; Steinbildhauer*in; Holzbildhauer*in; Maler*in; Zeichner*in
Wirkungsorte
Florenz, Venedig
Zur Karte
Von
Neilson, Christina
Zuletzt geändert
25.03.2021
Veröffentlicht in
AKL CXIII, 2021, 21; ThB XXXIV, 1940, 292 ss

VITAZEILE

Verrocchio (eigtl. Cioni), Andrea del (Andrea di Michele), ital. Bildhauer, Goldschmied, Zeichner, Maler, *um 1435 Florenz, †1488 Venedig.

LEBEN UND WIRKEN

V. gilt als einer der bedeutendsten Bildhauer der Renaissance. Er wurde in Florenz in die Handwerker- und Arbeiterfamilie Cioni geb. und verbrachte fast seine gesamte künstlerische Laufbahn in seiner Heimatstadt. 1486 zog er nach Venedig, wo er das bronzene Reiterstandbild des Condottiere Bartolomeo Colleoni schuf. Er starb 1488 in Venedig, bevor das Colleoni-Standbild voll. war. - Wann und von wem V. seine künstlerische Ausb. - wahrsch. in Florenz - erhielt, ist unbekannt. Viell. geht sein Name auf eine frühe Lehre beim Florentiner Goldschmied Francesco di Luca Verrocchio zurück. Ein Dok. von 1458 hält fest, dass V. "fattorino" (Werkstattjunge) in der Wkst. des Goldschmiedes Antonio di Giovanni Dei gewesen, dort aber nicht mehr angestellt war. Möglicherweise hatte er den Umgang mit Ton von seinem Vater Michele di Francesco Cioni erlernt, der als Brennofenarbeiter ("fornaciaio") tätig war. Nach 1458 war V. wahrsch. Gehilfe eines Bildhauers, vermutlich Desiderio da Settignano, möglicherweise auch Donatello oder Antonio Rossellino, doch sind hierzu keine Dokumente erhalten. Seine erste quellenmäßig gesicherte bildhauerische Tätigkeit war eine erfolglose Beteiligung an einem Wettb. von 1461 zur Fertigung eines Marmortabernakels in der Kathedrale von Orvieto. Spätestens 1463 scheint V. selbstständiger Meister gewesen zu sein, wie eine Erw. seiner Wkst. in einem Kollektaneenbuch nahelegt (Florenz, Bibl. Riccardiana, ms. 1591). Bereits im darauffolgenden Jahr war V. einer der führenden Bildhauer von Florenz und für die einflussreiche Fam. der Medici tätig. Er gewann einen Wettb. um die Ausf. der Bronzegruppe Christus und der hl. Thomas (voll. 1483, Florenz, Mus. di Orsanmichele), wofür er spätestens im Jan. 1467 den offiziellen Auftrag erhielt. 1468 wurde er für die Ausf. der sog. Palla ausgewählt, einer großen Bronzekugel, die die Laterne auf Filippo Brunelleschis Kuppel der Kathedrale von Florenz krönen sollte (die Kugel wurde 1601 bei einem Blitzschlag zerst.); er fertigte einen Kandelaber für den Audienzsaal des Rathauses von Florenz (Amsterdam, RM) und reichte eine Zchng (Florenz, Uffizien) für einen Wettb. um die Ausf. gemalter Darstellungen der sieben Tugenden für den Pal. della Mercanzia ein (ohne Erfolg). 1471 gewann er einen Wettb. um die Realisierung von Skulpturen für den Chor der Kathedrale von Florenz (unvoll.), 1474 erhielt er den Auftrag, ein Banner für die Stadt Carrara zu malen (verloren). 1476 gewann er einen Wettb. um die Herstellung eines Kenotaphs aus Marmor für Kardinal Niccolò Forteguerri (Pistoia, S.Zeno), den er A. der 1480er Jahre begann und bei seinem Tod unvoll. hinterließ. 1478 wurde V. mit der Fertigung einer Reliefplatte mit der Enthauptung Johannes' des Täufers für den Silberaltar des Baptisteriums von Florenz beauftragt (Florenz, Mus. dell'Opera del Duomo; Bozzetto des Henkers in Terrakotta, Priv.-Bes.). Den prestigeträchtigen Auftrag für ein bronzenes Reiterstandbild des Bartolomeo Colleoni in Venedig (Campo di SS. Giovanni e Paolo) erhielt er A. der 1480er Jahre, hinterließ dieses bei seinem Tod jedoch unvoll. (zw. 1490 und '96 gegossen und fertiggestellt durch Alessandro Leopardi). V. war einer der Lieblingskünstler der Medici. Sein erstes Werk in ihrem Auftrag ist das Grab Cosimo de' Medicis aus der M. der 1460er Jahre (Florenz, S.Lorenzo); wahrsch. im selben Jahrzehnt entstand sein bronzener David (Florenz, Bargello). Obgleich V.s Figurengruppe Christus und der hl Thomas (s.o.) für die Mercanzia bestimmt war, kontrollierten die Medici das für diesen Auftrag verantwortliche Komitee der Händlergilde. A. der 1470er Jahre realisierte V. das Grabmal für Piero und Giovanni de' Medici (Florenz, S.Lorenzo), die Söhne Cosimos und Vater und Onkel von Lorenzo und Giuliano. 1471 diente V. als oberster Gestalter der Festdekoration des Medici-Palasts beim Staatsbesuch des Sohnes des Mailänder Herzogs. In den 1460er und '70er Jahren malte V. Turnierbanner für Lorenzo und Giuliano (verloren). Nach der Pazzi-Verschwörung von 1478, bei der Giuliano ermordet und an Lorenzo ein Mordversuch verübt wurde, führte V. laut Vasari zus. mit einem Wachsbildner mehrere Votivstatuen von Lorenzo für Kirchen in Florenz aus (verloren). Um 1474 beauftragten die Medici ihn mit der Fertigung des Altarbildes der Madonna di Piazza und 1476 mit einem Marmor-Kenotaph, beide für S.Zeno in Pistoia. Darüber hinaus schuf er Skulpturen für den Pal. der Fam. in Florenz sowie für ihre Villa in Careggi. Ferner ist belegt, dass er in den 1470er oder '80er Jahren eine antike Porphyrskulptur des Marsyas restaurierte. - Mehrere zeitgen. und spätere Quellen dokumentieren, dass V. neben der Bildhauerei auch als Maler tätig war (Rucellai, 1457-76; Dei, 1470; Verino, 1483-91; Gauricus, 1504; Anonimo Magliabechiano, 1542-48; Vasari, 1550 u. 1568; Pungileoni, 1822). In seiner Wkst. sollen einige der größten Maler der Folgegeneration, darunter Leonardo da Vinci, Sandro Botticelli und Perugino ausgebildet worden sein. Jedoch ist unbek., wann V. zu malen begann und wie er ausgebildet wurde. Es wird zuweilen bezweifelt dass er überhaupt Maler war (siehe z.B. Cannon-Brookes, 1974). Belegt ist jedoch seine Teiln. 1468 am Wettb. um die gemalten Darstellungen der Tugenden für die Mercanzia (s.o.), was nahelegt, dass er um diese Zeit die Malerei beherrschte. Im Folgejahr malte er ein Banner für Lorenzo de' Medici (verloren). Für 1472 ist eine Zahlung V.s an die Florentiner Compagnia di San Luca dokumentiert. Der Eintritt in die Lukasbruderschaft erfolgte oftmals nach dem Beitritt zur Malergilde (Arte dei Medici e Speziali). Dies impliziert, dass V. zu diesem Zeitpunkt fertig ausgebildeter Maler war. Ein Dok. von 1485 erwähnt, dass das Altarbild für S.Zeno in Pistoia, mit dem V. beauftragt worden war, fast voll. sei, dennoch wird seine Urheberschaft vielfach angezweifelt. Überhaupt kann V. kein Gem. mit Sicherheit zugewiesen werden. Vasari schreibt ihm eine "Taufe Christi "(Florenz, Uffizien) und eine "Madonna mit Kind und Hll." (Budapest, SzM) zu. Erstere wurde jedoch in mindestens zwei Anläufen von zwei oder mehr Künstlern geschaffen, und das Budapester Gem. stammt von einem and. Künstler, wahrsch. von Biagio d'Antonio Tucci. - V. hatte großen Einfluss auf die folgende Generation florentinischer Künstler, von denen viele wahrsch. bei ihm ausgebildet wurden, darunter Leonardo, Botticelli, Domenico Ghirlandaio und Perugino. Aufgrund von Vasaris kritischem Urteil über V.s Leben standen dessen Leistungen überwiegend im Schatten seiner Schüler, v.a. Leonardos. Vasari stellt V. als eine Art dümmlichen Narren dar und als Meister, dessen Talente von denen Leonardos überflügelt werden. Doch ist dies ein wiederkehrender Topos der "Vite" und sollte mit Skepsis behandelt werden. Vasaris Bewertung von V.s Stil als "recht hart und ungeschliffen" beeinflusste auch dessen kunstkritische und kunsthist. Rezeption. V. war zw. Donatello und Michelangelo der führende Bildhauer in Florenz. Viele seiner Arbeiten waren bahnbrechend. Die kompositorische Komplexität seines Christus und der hl. Thomas - Thomas außerhalb der Nische und in der Bewegung zu Christus hin, Christus antwortend, indem er seinen Arm erhebt - weist auf die barocke Skulptur voraus. Der Naturalismus und die Dynamik des mehransichtig angelegten Colleoni-Denkmals sind ebenfalls revolutionär. V. arbeitete in einer ungewöhnlichen Vielfalt an Medien und übertrug Werkzeuge und Techniken oftmals von einem Medium auf das andere. Als Bildhauer arbeitete er in Marmor, Holz, Bronze, Terrakotta und Wachs; darüber hinaus war er auch Zeichner, Maler und Goldschmied. Bei näherer Betrachtung lässt V.s medienübergreifender Ansatz einen Künstler erkennen, der im Florenz des 15. Jh., einem Zentrum künstlerischer Innnovation, zu den experimentierfreudigsten zählte.

WERKE

Skulptur: Berlin, Bode-Mus.: Schlafender Jüngling, Terrakotta, 1470er Jahre. Florenz, Bargello: Porträtbüste von Francesco Sassetti, Marmor, 1460er Jahre; Auferstehung, Terrakotta, gefasst, um 1470; Maria mit dem Kind, Terrakotta, gefasst, 1470er Jahre; Kruzifixus, Lindenholz mit Stuck, Gesso, Kork und Leinen, gefasst, um 1470/75; Frau mit einem Blumenstrauß, Marmor, um 1475. - Pal. Vecchio: Putto mit Delfin, Bronze, um 1480/85. - S.Lorenzo: Lavabo, Marmor, vor 1461. London, V&A: Bozzetto für den Forteguerri-Kenotaph, Terrakotta, um 1476. Moskau, Puškin-MBK: Grablegung Christi, Terrakotta, 1480er Jahre (transferiert nach 2. WK; bis 1945 in Berlin). New York, Michael Hall Coll.: Büste Christi, Terrakotta, gefasst und vergoldet, um 1470/80. Paris, Louvre: Zwei Engel, Terrakotta, um 1480. Siena, Chigi Saracini Coll.: Büste eines Mannes, Terakotta, gefasst, 1470er Jahre. Washington/D.C., NG of Art: Putto, ungebrannter Ton, 1480er Jahre. Gem.: Berlin, GG AM: Maria mit dem Kind, Tempera auf Holz, 1470er Jahre. Florenz, Pal. Pitti, Gall. Palatina: Kopf des hl. Hieronymus, Tempera auf Papier, 1470er Jahre. - Uffizien: Vorstudie zu Christus und der hl. Thomas, Tempera auf Leinen. London, NG: Tobias und der Engel, Tempera auf Pappelholz, 1470er Jahre; Maria mit dem Kind und zwei Engeln, Tempera auf Holz, 1470er Jahre. Zchngn: Berlin, Kpst.Kab.: Kopf eines Engels, schwarze Kreidezeichnung, 1480er Jahre. Florenz, Uffizien: Nymphe und Amor, Metallstift- und Kreidezeichnung, 1460er Jahre; Grotesker Tänzer, Silberstiftzeichnung, um 1475/80; Kopf eines Engels, schwarze Kreidezeichnung, 1470er Jahre. London, BM: Kopf einer Frau, Kohle- und Kreidezeichnung, um 1475/80. - V & A: Studie für ein Grabmal, Bleistiftzeichnung, später mit Feder ergänzt. New York, Metrop.Mus.: Pferdestudie mit Maßangaben, Bleistift und Feder. Oxford, Christ Church: Kopf einer Frau, schwarze Kreidezeichnung mit Weißhöhungen, frühe 1470er Jahre. Paris, Louvre: Studie mit Säuglingen, Bleistift- und Federzeichnung, späte 1460er oder 1470er Jahre; Kopf einer Frau, Silberstiftzeichnung, 1470er Jahre. Buchillustrationen: Florenz, BN, ms. Magliabechiano, XXI, 87. - Bibl. Riccardiana, ms. 2805.

QUELLEN

Thieme-Becker, Vollmer und AKL:

ThB34, 1940

 

Weitere Lexika:

ELU IV, 1966; DEB XI, 1976; Bauer, GEM VIII, 1978; PittItalQuattroc II, 1986; DA XXXII, 1996

 

Gedruckte Nachweise:

Quellen: F.Albertini, Memoriale di molte statue e pitture di Florentia, Fi. 1510; F.Baldinucci, Opere, 14 Bde, ed. M.Manni, Mi. 1811; L.Pungileoni, Elogio Storico di Giovanni Santi, Urbino 1822; G.Vasari, Vite (1550; rev. 2/1568), ed. G.Milanesi, Fi. 1878-85; C.Frey (Ed.), Il libro di Antonio Billi esistente in due copie nella BN di Firenze, B. 1892; id. (Ed.), Il Codice Magliabechiano (1542-48), B. 1892; C.v.Fabriczy, Il codice dell'Anonimo Gaddiano (Cod . magliabechiano XVII,17) nella BN di Firenze, Fi. 1893 (Repr. Farnborough 1969); G.B. Gelli, Venti vite d'artisti di Giovanni Battista Gelli, ed. G.Mancini, Fi. 1896; B.Dei, Memorie Istoriche (1470), in: G.C. Romby, Descrizioni e Rappresentazioni della citta' di Firenze nel xv sec., con la trascrizione inedita ragionato dei manoscritti utili per la storia di Firenze, Fi. 1976; P.Gauricus, De sculptura (1504), ed. A.Chastel/R.Klein, Genf 1969; G.Rucellai, Giovanni Rucellai ed il suo Zibaldone (1457-76), ed. A.Perosa, 2 Bde, Lo. 1960; U.Verino, Epigrammi (1483-91), ed. F.Bausi, Messina 1998; G.Vasari, Das Leben des V. und der Gebrüder Pollaiuolo, ed. K.Burzer, übers. V.Lorini, B. 2012. - Monogr.: P.Franceschini, Il Dossale d'argento del Tempio di S.Giovanni in Firenze, Fi. 1894; M.Cruttwell, V., Lo. 1904; C.Sachs, Das Tabernakel mit A.V.s Thomasgruppe an Or San Michele zu Florenz, Straßburg 1904; C.Kennedy/E.Wilder/P.Bacci, The unfinished mon. by A.V. to the Cardinal Niccolò Forteguerri at Pistoia, Northampton 1932; L.Planiscig, A.V., W. 1941; G.Passavant, A.V. als Maler, Dd. 1959; C.A. 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Due ritratti fiorentini del Quattrocento (K Bargello), Fi. 2001; V.'s David Restored (K High MoA), Atlanta 2003; Il bronzo e l'oro: Il David del V. restaurato (K Bargello), Fi. 2003; V., Lorenzo di Credi, Francesco di Simone Ferrucci (K Paris, Louvre), Mi. 2003; F.Windt, A.V. und Leonardo da Vinci, Münster 2003; D.A. Covi, A.V.: Life and work, Fi. 2005; J.Kohl/R.Müller (Ed.), Kopf/Bild: Die Büste in MA und Früher Neuzeit, B. 2007; Leonardo da Vinci and the art of sculpture (K Wander-Ausst.), L.A./New Haven 2009; K.Christiansen/S.Weppelmann (Ed.), The portrait in Renaiss. Italy: from Masaccio to Bellini, N.Y. 2011; Donatello, Michelangelo, Cellini: Sculptors' Drawings from Renaiss. Italy (K Boston, Isabella Stewart Gardner Mus.), Lo. 2014; Leonardo: discoveries from V.'s studio (K Yale Univ. AG), New Haven 2018; V.: sculptor and painter of Renaiss. Florence (K Washington, NG of Art), Pr. 2019; V., il maestro di Leonardo (K Florenz, Pal. Strozzi u. Bargello), Ve. 2019; C.Neilson, Practice and theory in the Ital. Renaiss. workshop, C. 2019. - Artikel: LFumi, Arch. stor. dell'arte 4:1891, 52-53; C.v.Fabriczy, Arch. stor. dell'arte, 2.ser., 1:1895(3)163-76; H.Mackowsky, JbPrKS 17:1896, 239-244; A.Chiappelli/A.Chiti, Bull. Stor. Pistoiese 1:1899,41-49; J.Mesnil, Misc. d'arte 1:1903, 43-46; C.Gamba, L'Arte 7:1904, 59-61; id., Bd'A 25:1931/2, 193-198; L.Planiscig, JbKS Wien 7:1933, 89-96; W.R. Valentiner, BurlMag 62:1933, 228-232; E.Moller, ibid. 66:1935,192-195; R.G. Mather, ArtB 30:1948(1)20-65; M. Del Piazzo/L.Guidorizzi, Commentari 2:1951, 236-241; A.Lipinsky, Das Münster 9:1956(5-6)133-145; D.A. Covi, ArtB 48:1966(1)97-103; G.Passavant, Pantheon 24:1966,10-23; J.Shearman, BurlMag 109:1967(768)121-127; D.A. Covi, ibid. 10:1968, 37; J.G. Phillips, BMetrMus 27:1969, 385-395; D.A. Brown/C.Seymour, Jr., Master Drawings 12:1974(2)127-33; F.Cannon-Brookes, Apollo 99:1974, 8-19; B.Boni, Notiziario Vinciano 2:1978,40-42; K.Oberhuber, Rev. de l'art 42:1978, 63-76; E.Settesoldi, Paragone.Arte 31:1980(363)87-91; J.Clearfield, Rutgers Art Rev. 2:1981, 13-30; D.A. Covi, in: M.Barasch/L.Freeman Sandler (Ed.), Art, the ape of nature, N.Y. 1981, 151-169; G. Passavant, Pantheon 39:1981, 33-50; D.Carl, FlorMitt 26:1982(2)129-166; G.Scaglia, ArtB 64: 1982(1)32-44; J.Cadogan, ZKg 46:1983(1)27-62 u. 46:1983(4)367-400; D.A. Covi, ArtB 65:1983(2)253-273; G.Dalli Regoli, in: Scritti di storia dell'arte in onore di F.Zeri, Bd 1, Mi. 1984, 213-232; D.A. Covi, FlorMitt 31:1987(1)157-161; S.Agnoletti u.a., Kermes 6:1988(1)10-17; J.Pope-Hennessy, Rev. de l'art 80:1988, 17-25; G.Passavant, FlorMitt 32:1989,105-112; P.Ruschi u.a.., Kermes 2:1989(6)10-17; P.Fehl, in: S.Matteo u.a. 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THIEME-BECKER

Verrocchio, Andrea del, Goldschmied, Bronzekünstler, Ton-, Stein- u. Holzbildhauer, Maler, *1436 Florenz, †7. 10. 1488 Venedig. Sohn des Ziegelbrenners Michele di Francesco Cioni u. seiner Frau aus 1. Ehe, Gemma, Nahm den Namen Verrocchio nach s. ersten Lehrer, dem florent. Goldschmied Giuliano de' Verrocchio an. Eine Urkunde von 1452 spricht den Jüngling von der Anklage des Totschlags frei (er hatte beim Spiel einen gewissen Antonio di Domenico durch Steinwurf getötet). 1456: Steuererklärung. 1461: Zahlung der Domopera von Orvieto für Planentwürfe einer Kapelle, die V. mit Desiderio da Settignano u. Giuliano da Majano geliefert hatte, die aber dann von Giov. da Meaccio ausgeführt wurde. 1463 (29. 3.): Beschluß der Mercanzia in Florenz, die Christus-Thomas-Gruppe an Or San Michele zu errichten, wofür V. 1467 (15. 1.) eine Zahlung von 300 Lire erhält. 1467 (22. 10.): Bestattung des Cosimo Medici in S. Lorenzo. 1467 (19. 1.): Die Domopera von St. Maria del Fiore beschließt die Kuppel-Palla. 1468 (19. 1.): Nimmt mit Luca della Robbia, A. Pollajuolo u. Lorenzo de'Medici an einer Sitzung betr. Errichtung der Kuppel-Palla teil. 1468 (7. 2.): Malt anläßlich der Giostra des Lorenzo de' Medici die Standarte. 1468 (30. 3.): Die Kommission der Mercatanti verpflichtet sich an V. zu einermonatl. Zahlung von 25 Lire für die Arbeit an Or San Michele. 1468 (29. 6.): Akontozahlung für einen Bronzeleuchter des Pal. Vecchio, Sala dell'udienza. 1468 (10. 9.): Wird mit dem Guß der Kuppel-Palla betraut. 1468 (2. 12.): V., Luca della Robbia, A. Pollajuolo u. Banco di Filip po schätzen den Preis. 1469 (29. 3.): V. erhält über d ie Bank der Medici Vorschüsse für jene Arbeit. 1469 (23. 9.): Entschädigung von 40 fiorini für den Bronzeleuchter des Pal. Vecchio. 1469 (21. 12.): Erhält 8 Lire von der Università della Mercatanzia in Florenz für eine Skizze mit der Allegorie des Glaubens, die aber nicht für die Ausführung angenommen wurde. 1470: Steuererklärung V.s. 1471 (27. 5.): Errichtung der Kuppel-Palla. 1472: Grabmal der Giovanni u. Piero de' Medici in der Sakristei von San Lorenzo. 1473: Schätzung der Kanzel von Mino da Fiesole u. A. Rossellino in Prato. 1474 (2. 1.): Der Rat von Pistoja beschließt für die Summe von 300 fiorini die Errichtung des Forteguerri-Grabmals. 1474: Bewirbt sich mit einem Modell um das Forteguerri-Grabmal in Pistoja. 1474: Ausführung einer Bronzeglocke für das Kloster von Montescalari. 1475 (Jan.): Fertigt die gemalte Standarte für die Giostra des Giuliano de'Medici. 1476 (10. 5.): Die Florent. Signoria erwirbt von den Medici für 150 fiorini V.s Bronze-David. 1476 (15. 5.): Von den 5 vorliegenden Modellen für das Forteguerri-Grabmal wählt die Kommission dasjenige V.s mit Gottvater u. den Kardinaltugenden. 1477 (23. 1.): V. veranschlagt die Ausgaben für das Forteguerri-Grabmal auf 380 fiorini, welche Summe von der Kommission genehmigt wird. 1477 (11. 3.): Der Rat von Pistoja bittet Lorenzo de'Medici um Entscheidung, ob die Ausführung des ForteguerriGrabmals an V. oder Piero Pollajuolo vergeben werden soll, von dem ebenfalls ein Modell vorliegt und dem die Mehrzahl der Kommissionsmitgl. den Vorzug gibt. 1477 (17. 3.): Die Pistojeser Kommission fügt sich dem Beschluß des Lorenzo de' Medici (der für V. als Ausführenden eintritt). 1477 (24. 7.): Die Domopera vergibt den Auftrag der Silberreliefs für das Johannes-Dossale im Baptisterium. 1477 (2. 8.): Empfängt 6 fiorini für 2 Reliefmodelle in Wachs für diesen Altar. 1479 (30. 7.): Die Signoria in Venedig beschließt die Errichtung der Reiterstatue des Colleoni vor San Giovanni e Paolo. 1480: Steuererklärung V.s. 1480 (20. 4.): Erhält 3 fiorini für die Bronzeleuchter im Pal. Vecchio in Florenz. 1480: Ablieferung des Silberreliefs mit der Enthauptung des Johannes an die Domopera, wofür V. 397 fiorini erhält. 1481 (12. 7.): Der ferrar. Gesandte in Florenz erwirkt für V.s Tonmodell des Colleoni-Pferdes freies Geleit durch das ferrares. Gebiet. 1482: Ausstellung des Tonmodells der Christus-Thomasgruppe für Or San Michele. 1483 (21. 6.): Enthüllung der ChristusThomas-Gruppe an Or San Michele. 1483 (11. 7.): V., der zu einem gut Teil das Forteguerri-Grab fertig hat, bittet um 50 fiorini larghi Abschlagszahlung, die ihm gewährt wird. 1483: V.s Modell des Colleoni-Pferdes ist mit 2 and. Konkurrenzmodellen in einer Kapelle von SS. Giovanni e Paolo in Venedig ausgestellt. 1485 (Nov.): Die Domopera von Pistoja erwähnt die Altar-Tafel für die Kapelle Madonna di Piazza als fast vollendet u. fordert die Testamentsvollstrecker des Donato de' Medici auf, die fällige Schuld an V. abzutragen. 1488 (25. 6.): Testament V.s in Venedig; sein Schüler Lorenzo di Credi wird mit dem Vollzug beauftragt. 1488 (27. 8.): Der Steinmetz Bertoccio di Giorgio di Pellegrino aus Carrara dringt bei dem Agenten Alessandro in Florenz auf Zahlung für geliefertes Material, das für einen Brunnen V,s im Auftrag des Königs Matthias Corvinus von Ungarn bestimmt ist. 1488: V. stirbt in Venedig. 1496 (27. 1.): Tommaso, der Bruder des V., reicht bei der Vermögensverwaltung der Medici eine Liste der von Andrea für die Medici gefertigten Arbeiten ein. Über V.s Erziehung zum Bildhauer haben wir keinen festen Anhaltspunkt; die älteren Quellen wie Billi u. der Verfasser des Codex Magliabechiano nennen ihn einen Schüler Donatellos, und Baldinucci hat diese Behauptung kritiklos hingenommen; Vasari dagegen macht überhaupt keinen Lehrer namhaft. Von den neueren Biographen hat besonders Cruttwell noch die alte These aufrechterhalten, währeld Bode für Bernardo Rossellino, Thiis für Desiderio, Mackowsky u. van Marie eher für Antonio Rossellino eintreten. Ohne Zweifel muß V. seine Schulung als Marmorkünstler bereits in den 50er Jahren erhalten haben, und da von den uns bekannten Werken nicht ein einziges, weder formal noch technisch auf einen Zusammenhang mit Donatello hinweist, weit mehr aber die Rossellino-Richtung bezeugt, wird man seine Ausbildung im Atelier Antonios mutmaßen dürfen. Von den älteren nimmt auch Lorenzo Ghibertis Vorbildlichkeit als Ornamentiker eine nicht unwesentliche Rolle für V. ein. Desiderios Einfluß ist noch beim reifen V. feststellbar, und sicher nicht zufällig beobachten wir auch beim jungen Leonardo dieselbe Gefolgschaft. - Nur der Bildner, nicht dagegen der Maler V. ist uns eine fest umrissene, geprägte Persönlichkeit des Florent. Spätquattrocento. Allein die Zahl der ausgeführten Werke und die Mannigfaltigkeit der Themata unterstützen diese Vorstellung. In der Universalität seiner virtuosen Materialbeherrschung hat es V. keiner der Zeitgenossen gleichgetan, in der Treffsicherheit u. Kühnheit seiner ornamentalen u. dekorativen Wirkungen (Lavabo, Medici-Grab in San Lorenzo) übertrifft er nicht nur seine Umgebung, sondern eilt Generationen voraus. Parallel der Konkurrenz-Werkstätte des Antonio Pollajuolo hat auch in V.s Schaffen die Aktfigur zentrale Bedeutung gewonnen, doch verfügt er auf diesem Gebiet, trotz beträchtlicher anatomischer Kenntnisse, weder über die Skala funktioneller Bewegung, noch über das Maß zwingender Zusammenstimmung im Somatisch-Psychischen, wie das bei Pollajuolo der Fall ist. Um so stärker ist V.s Begabung für das Individuell-Physiognomische u. den seelischen Ausdruck; nicht mehr ein beschreibender Naturalismus herrscht vor, sondern die Wirklichkeitsform wird ohne Einbuße des Sinnlichen durch das Medium des Geistig-Willentlichen gebrochen; hier ist V. gleich schöpferisch in den Bildnissen wie in seinen Idealtypen, bei denen die Gewandung zu einer neuen malerischen u. expressiven Kraft gesteigert wird. - Auch für V.s Erziehung zum Maler ist uns traditionell keine sichere Handhabe gegeben; erst die neuere Forschung hat sich um Feststellung seines Lehrers in diesem Fall bemüht. Am ehesten dürfte Baldovinetti dafür in Frage kommen, Anregungen von A. del Castagno, vielleicht auch von Pesello sind weiter in Rechnung zu ziehen. Der Umstand, daß wir nur sehr wenige Gemälde mit Sicherheit V. zuweisen kënnen, ist kein Beleg für eine nur vorübergehende Betätigung im Malfach, vielmehr sprechen alle Anzeichen für einen sehr regsamen Betrieb von V.s Malerwerkstatt; die stattliche Reihe von Schülern, allen voran Leonardo, daneben Credi, Perugino, Ghirlandajo, Botticelli, Fiorenzo di Lorenzo, Botticini u. a., legen diesen Schluß nahe. Der Ruf einer gewissen Modernität, V.s Drang zu experimentieren ("perchèmai non si stava", wie Vasari sich ausdrückt), sein Bemühen um technische Vervollkommnung (im Absehen der Errungenschaften der niederländ. Ölbilder) muß eine wesentliche Rolle für den Zulauf Lernender gespielt haben. Zu berücksichtigen bleibt, daß V. innerhalb dieser Werkstätte weit mehr Unternehmer gewesen ist, die Ausführung dagegen Kräften der unterschiedlichsten Art unter seiner Anweisung überlassen wurde; die variable Reihe seiner Madonnenbilder, die vielumstrittene Verkündigung der Uffizien, die Tobiasszenen u. der größtenteils von Credi ausgeführte Altar in Pistoja bestärken diese Annahme. Die schon sehr früh einsetzende Problematik in der Beurteilung V.s ist bis in die Gegenwart herein fühlbar u. konzentriert sich neuerdings wieder auf die Betonung der Mithilfe Leonardos. Einzelne Forscher neigen dazu, nicht nur hochwertige Leistungen aus dem Werke V.s zu streichen und sie als Schöpfungen Leonardos zu erklären, sondern sie gehen sogar so weit, die Individualnote V.s auf eine äußerst geringe Skala zu beschränken. Dieses Rückprojizieren leonardesker Formen u. Ausdrucksmotive auf den Lehrer widerspricht jedoch ganz dem geschichtl. Tatbestand u. der Entwicklung V.s; so genial u. frühreif der Schüler gewesen ist, V. war ihm ein Gebender nach mehr als einer Seite, u. nur mit äußerster Vorsicht dürfen gelegentliche Anregungen Leonardos in späteren Werken V.s (Ende der 70er Jahre) gesucht werden. - Auf Grund einer gewissen Ähnlichkeit zwischen dem Holzschnitt der Vasari-Ausgabe von 1568 und dem Porträt der Uffizien hat man letzteres als das authentische Bildnis V.s von der Hand Credis betrachtet. Die Glaubwürdigkeit dieser Namengebung, sowohl was den Dargestellten wie den Urheber des Gemäldes betrifft, ist durch Offner (Burl. Mag., 65 p. 245) ziemlich erschüttert worden, obgleich seine Attribution des Werkes an den jungen Raffael nicht überzeugt. Bildwerke. Berlin, Kaiser-Fr.-Mus. 112: Schlafender Jüngling, Tonstatuette; vermutlich zwischen Bronze-David in Florenz u. dem Careggi-Relief entstanden. Nicht von A. Pollajuolo, wie A. Venturi will. - 117: Grablegung Christi, Tonrelief, Modell. Weder mit dem Forteguerri zusammenhängend noch für ein Dogengrab bestimmt. In der klaren Disposition, der Frische der Behandlung u. Feinheit des Ausdrucks zum Vollkommensten V.s zählend. Um 1480. Enge Stilverwandtschaft m. den Engeln der Smlg Thiers im Lóuvre. - Berlin, Schloßmus.: Bronzeleuchter; bez. MAGGIO E GIVGNO MCCCCLXVIII. Von Valentiner überzeugend identifiziert mit dem Auftrag für Pal. Vecchio in Florenz. - Florenz, San Lorenzo, Sakristei: Lavabo, Frühwerk zw. 1465-69 im Auftrag von Piero de' Medici. Aufbau u. ornamentale Ausstattung von der zierlichen Eleganz des florent. Typus völlig abweichend; bei starker räumlicher Kraft, überströmender Phantasie u. Aufsuchen farbiger Kontraste "Barockes" vorwegnehmend. In techn. Hinsicht den Goldschmied u. Tonbildner zugleich verratend. Die tradit. Zuschreibung an A. Rossellino nicht haltbar, auch kein Anteil Donatellos, ebensowenig Leonardos, der vielmehr auf diesen Anregungen des Lehrers V. basiert. - Unterhalb des Hochaltars: Grabplatte des Cosimo Medici. Zwischen 1465 u. 1467 entstanden, da zu letzterem Zeitpunkt clje Beisetzung Cosimos am gen. Platz urkundlich rwähnt wird. - Sakristei: Grabmal der Piero u. Gfovanni Medici. 1472 vollendet. Gleich dem Lavabo originell als konstruktive Anlage u. in der ornarnent. Wirkung bei Verzicht auf Figürliches. Mit der Vorliebe für Polychromie trifft sich die Absicht auf eine optische Erscheinung (Gitter), die den Maler-Plastiker verraten. Teil-Anregungen für die Sarkophagdekoration von Desiderios Marzuppini-Grab (Gitterfüße), Umrahmung von Ghibertis Porta inspiriert. Trotz des reichen u. kühnen Aufwandes der Ornamentik u. der wechselnden Materialien synthetisch gebändigte Kraft, die gegenüber dem Lavabo den reiferen Künstler verrät. Die Meisterschaft des Goldschmieds auch dem Marmorschmuck verliehen. In der Umrahmung Mitarbeit des Francesco di Simone. - Or San Michele, Fassade: Christus und der ungläubige Thomas, Bronze. Auftrag erfolgte 1463, Enthüllung 1483. Hauptwerk der Reifezeit. - Domopera: Enthauptung Joh. d. T. Silberrelief am Dorsale des Johannes-Altares, ehedem im Baptisterium in Florenz. 1480 vollendet. Das Tonrelief der früheren Smlg Eperzesy in Rom kann nicht als Originalentwurf gelten; die Beurteilung der von Bode gen. 2 Tonstatuetten der Rothschild-Smlg, Paris, bleibt fraglich (nicht zugänglich). - Pal. Vecchio, Hof: Geflügelter Putto mit Delphin. Marmor. Von einem Brunnen der Medici-Villa in Careggi, zw. 1550-1568 im Hof des Pal. Vecchio in Florenz aufgestellt. Frühwerk um 1465/68 mit Nachwirkungen von Desiderios Kunst. - Museo Naz.: Büste einer Dame mit Primeln, Marmor; da aus mediceischem Besitz kommend, nicht unwahrscheinlich mit Lorenzos Geliebter, Lucrezia Donati, identifiziert. Die neuerdings immer wieder versuchte Zuschreibung an Leonardo nicht haltbar, ja kaum als Rückwirkung auf den Lehrer unbedingt erklärbar. Konsequente Fortsetzung der Stilrichtung des David. Technisch den lang erprobten Marmorvirtuosen bekundend, im Profiltyp, der Form der Hände ganz verrocchiesk und von Leonardos Auffassung abweichend. Werk der späten 70er Jahre. - Auferstehung Christi, Tonrelief, mit Spuren ehemal. Vergoldung u. Bemalung. Ehedem in der Villa Medici zu Careggi und wohl identisch mit dem Werk Nr 5: "per una storia di rilievo chon piü f igure" der Inventarliste jener Arbeiten, die 1494 als für die Medici von V.s Bruder aufgeführt werden. Komposition dem Domrelief des L. d. Robbia folgend, aber dessen Statik ins Dynamische übersetzend. Christus hat castagneske Züge, in den grimassierenden Köpfen der Wächter Höchstmaß von Ausdrucksstärke, in der kühnen Bewegung u. Gebärde der rechten Figur schon Ziele des 16. Jahrh. vorwegnehmend. Wenn irgendwo bei V., so hier leonardeske Anregungen verwertet, doch ist persönl. Mitarbeit Leonardos nicht beweisbar. Zu berücksichtigen ist das Größenverhältnis des Reliefs, das eine gesteigerte Breite des plast. Vortrags erlaubte, die Typen u. Modellierung ordnen sich bei solcher Erwägung den anderen Schöpfungen V.s ein. Nicht Frühwerk, sondern 2. H. der 70er Jahre. - Mad. mit stehendem Kind, Tonrelief aus S. Maria Nuova; um 1475/77. - David, Bronzestatue; 1473 ca. -75; Auftrag der Medici u. von diesen 1476 an die Signoria abgetreten. Das jetzt getrennte Postament (Pal. Vecchio) in seiner Vielfarbigkeit ist notwendige Voraussetzung für die ursprüngliche Wirkung in hoher Aufstellung. Die Tonstatuette in Berlin, K.-Fr.-M. 176, kann nicht als Entwurf angesehen werden. - Sog. TornabuoniRelief s, Marmor. Nicht von dem zerstörten röm. Grabmal der Francesca Tornabuoni in S. Maria s. M., sondern Überreste eines Grabdenkmals (Epitaph?), das sich wahrscheinlich in S. Maria Novella in Florenz befunden hat. Entwurf von V., Werkstatt-Ausführung. Um 1480/90. - Mad. mit stehendem Kind; Marmorrelief. Das Kind in Anlehnung an Desiderio. Nicht eigenhändig in der Ausführung, aber im Entwurf von V. Die Identifizierung mit dem Relief der Casa Medici nicht erwiesen. Außer den Repliken u. Varianten im Verz. der Werkstattarbeiten, solche in Birmingham, Corporation-Gall.; Florenz, S. Croce, Sakristei; New York, Parish Watson Company; Prato, Mus. civ. - London, Victoria a. Albert Mus., 7578-1861: Sitzender lesender Hieronymus, Tonstatuette. Zu Unrecht als Fälschung verdächtigt. Wohl Detail einer größeren Gruppe. Werk der Reifezeit gegen 1480. - 4497-1858: Jünglingsbüste, Ton. Um 1475/80, zweifellos eigenhändig. - New York, Sir Josef Duveen (früher Paris, Smlg G. Dreyfus): Weibl. Büste. Marmor, mit Spuren der Bemalung; stark beschädigt. Die Namengebung auf Medea Colleoni haltlos. Wohl vor 1475, Nachwirkungen von Desiderios Stil. - Ebda (früher Paris, Smlg G. Dreyfus): Putto, Ton. A. Venturis Zuschreibung an Leonardo reine Hypothese. 'Nicht Vorform zum Delphin-Putto des Pal. Vecchio, wie E. Wilder meint, sondern reife Fortbildung desselben unter Preisgabe des Zierlich-Intimen. Mit Recht in Zusammenhang mit dem Putto (als Stundenschläger) am Uhrturm des Mercato Nuovo in Florenz gebracht. Anfang 80er Jahre. - Ebda (früher Paris, Smlg G. Dreyfus): Büste des Giuliano Medici, Ton, eines der Hauptwerke von V.s Bildniskunst; um 1475. - Smlg P. Morgan (früher, Paris, Smlg Foule): Weibl. Porträtbüste, Ton; Anfang der 70er Jahre. - Smlg Straus: Alexander d. Gr., Marmorrelief. Aus Ungarn stammend u. zweifellos identisch mit dem von Vasari (irrtümlich als Bronzerelief) erwähnten Alexanderkopf für König Mathias Corvinus. Anfang der 80er Jahre. - Paris, Louvre (Coll. Thiers): 2 fliegende Engel, Tonreliefs; die einzigen erhaltenen Vorstudien für das Forteguerri-Grab inPistoja; um 1478-80. - Pistoja, Kathedrale: Grabdenkm. des Bischofs Niccold Forteguerri, Marmor. Zu den Daten von 1476 (Auftragserteilung) bis 1483 (provis. Vollendung) vgl. oben (Regesten). - Auf V.s eigenhändige Ausführung bzw. seine Überwachung u. teilweises Eingreifen gehen zurück: der thronende Christus, die 4 Mandorla tragenden Engel (davon der eine rechts oben überwiegend Gehilfenarbeit), die Figuren der Hoffnung (starke Atelierbeteiligung) u. des Glaubens (Kopf von V.). Die Inschrifttafel mit den beiden Putti von Francesco di Simone. Wie der ursprüngliche Entwurf des Grabmals ausgesehen hat (es waren lt. Urkunde außer der Figur des Kardinals noch wappentragende Putti und oben Kandelaber-Engel vorgesehen) ist aus dem Tonmodell in London (Vict. a. Alb. Mus.) nur fragmentarisch ersichtlich, denn dieses von Piero Pollajuolo (?), wenn nicht von Andrea Ferrucci stammende Werk (1514 wird ein Modell F.s erwähnt) verwertet zweifellos eine Kompositionsidee V.s in lediglich reduzierter Form. Dagegen bleibt die späte Zeichnung V.s für ein Dogengrab (London, Vict. a. Alb. Mus.) für die annähernde Rekonstruktion des Pistojeser Denkmals ein nicht zu unterschätzendes Vergleichsbeispiel, zumal was die archit. Rechnung u. die figürl. dekorative Ausstattung betrifft. - V.s Tätigkeit in Venedig (seit 1483) u. sein Tod (1489) ließen das Werk unvollendet; Wiederaufnahme der Arbeit seit 1514 durch den Florentiner Lotti, für den sein Landsmann G. F. Rustici als Garant des Vertrags eintritt. Außer einigen Ergänzungen hat Lotti nur die Caritasfigur geschaffen, während die Gestalt des knienden Kardinals (jetzt Pistoja, Liceo) weit mehr die Hand des Rustici verrät. - 1753 hat Gaetano Masoni das Denkmal barockisiert u. durch kümmerliche Zutaten (Einfügung des schwarzen Sarkophags, der Kinder mit den Fackeln u. der Kardinalsbüste) sein gegenwärtiges Aussehen bedingt. - Venedig, Campo SS. Giovanni e Paolo: Reiterdenkmal des Condottiere Bartolommeo Colleoni, Bronze. Auftragerteilg 1479, Ausstellung des Wachsmodells 1481; beim Tode V.s 1489 liegen die Tonmodelle von Roß u. Reiter vor. Sockel u. Guß von A. Leopardi. 1496 (21. 3.) Enthüllung. Vermutete Mitarbeit Leonardos nicht ersichtlich. Gemälde (einschließlich Atelierarbeiten in Auswahl): Berlin, Kaiser-Fr.-Mus. 104A: Sitzende Mad. mit Kind auf dem Schoß. (Mäßige Wiederholung ohne Landschaftsgrund in Long Island, Clarence Mackay.) Die Qualität der Ausführung läßt auf die persönliche Hand V.s schließen; eher gegen 1475 als vor 1470. - 108: Mad. mit steh. Kind auf der Brüstung. Entwurf V.s möglich, vielleicht um 1470. - Budapest, Mus. der Sch. Künste 59: Thron. Mad. mit 2 Engeln u. 5 Heiligen. Aus San Domenico nel Maglio in Florenz u. von Vasari als V. erwähnt. Unter Einfluß Baldovinettis u. Castagnos; zweifellos früh (60er Jahre), doch weitgehend Atelier. - Detroit, Smlg A. G. Wilson (früher Frankfurt, Smlg Mumm): Sitzende Mad. mit Kind auf dem Schoß. Verrocchieske Typen, aber nicht von V. entworfen. Zuschr. an den jg. Ghirlandajo ist hypothetisch. - Florenz, Uffizien 8358: Taufe Christi; unter Mitarbeit des jungen Leonardo, auf den die Neufassung (in Öltechnik) des lk. Engels, die Hände des 2. Engels, beträchtliche Pentimenti im Kontur Christi u. der Modellierung des Kopfes zurückgehen; ebenso die Hintergrundlandschaft u. Hie Grasbüschel vorne neben den Engeln; alle Temperaarbeit von V. Begonnen um, wenn nicht schon vor 1470, vollendet 2. H. der 70er Jahre. - 1618: Verkündigung. Im Atelier V.s entstanden, doch ohne sichtbare Beteiligung V.s selbst, auf dessen Typenform die Mad. am meisten zurückweist. Die Mitarbeit Leonardos (Engel) in hohem Grade wahrscheinlich. - 8359: Tobias mit den 3 Erzengeln. (Ehedem in Florenz, S. Spiri to, Cap. Capponi.) Im Entwurf von V., die Ausführung u. wohl auch in der Zutat der Landschaft von and. Hand, deren Identifizierung mit Fr. Botticini noch immer Hypothese bleibt. - Franklurt a. M., Städel 702: Mad. mit Kind. Verwertet verrocch. Kompositionstyp, ohne von V. selbst entworfen zu sein; um 1470. Zuschr. an Fiorenzo di Lorenzo nicht haltbar. - I.ondon, Nat. Gall.: 296: Sitzende Mad. mit Kind im Schoß u. 2 Engeln. Entwurf v. V., Zeichnung des Engels in Berlin könnte als vorbereitend betrachtet werden; die versuchte Gruppierung mit den Bildern Berlin 108 u. Frkft 702 nicht überzeugend.-781: Tobias mit dem Erzengel Raphael; gleich dem Uffizien-Bild 8359 nur im Entwurf von V., die Ausführung vom Atelier. Nicht gesichert für Botticini. - New York, Metrop. Mus. (Altman Coll.): Mad. mit steh. Kind auf der Brüstung. Unter Verwertung eines verr. Kompositionstyps, aber bereits im Entwurf andere Hand. - Pistoja, Kathedr., Sakramentskap.: Thronende Mad. mit Joh. d. T. u. hl. Donatus. Begonnen vor 1479 u. 1485 noch unvollendet. Zweifellos unter der Leitung V.s u. auch nach teilweisen Entwürfen von ihm, wofür die Gestalt des Bischofs spricht. Die Ausführung von L. di Credi, der leonardesken Einwirkungen folgt. - Reigate, Lady Somerset: Mad., das liegende Kind anbetend. Baldovinettis Anregungen aufnehmend u. im Entwurf vielleicht vom jungen V. Zeichnung Uffizien 1254 steht damit in Zusammenhang. - Sheffield, Ruskin Mus.: Kniende Mad., das am Boden liegende Kind anbetend. Frühwerk unter Baldovinettis Einwirkung u. im Entwurf von V. - Zu weiteren Schulwerken vgl. van Marle, IX 562ff. Zeichnungen (die Werkstatt-Arbeiten in Auswahl): Berlin, Kupferst.-Kab. (früher Smlg Backerath): Aufblickender Engelskopf, Kreide, weiß gehöht. Verso: Engelskopf. Mit dem Gemälde in London, N. G. 296 in Verbindung stehend. - Floren:, Uffizien 130: Engelskopf mit gesenktem Blick, Kreide. Wird nicht ganz überzeugend mit dem Engel der Taufe Christi in Florenz in Verbindung gebracht. - 208: Allegorie des Glaubens, Kreide, Feder; Entwurf für eine der Virtü-Figuren der grande sala del consiglio, für die V. am 21. 12. 1469 eine Zahlung von 8 L. erhielt, die aber von d. Mercatanzia zurückgewiesen wurde. - Engelskopf mit gesenktem Blick, Silberstift. Verso: Putto, Kreide; eher Werkstatt. Von A. Venturi fälschlich Leonardo zugeschr. - 212: Liegende bekleidete Nymphe u. Cupido, Silberstift. Die Inanspruchnahme für den jungen Leonardo durch A. Venturi u. Degenhart ist unhaltbar, auch E. Möllers Identifizierung mit dem Entwurf für die Standarte Giulianos de' Medici (1475) trifft nicht zu, wohl aber kann sie einem solchen Auftrag gedient haben. - 444: Sitzende ganzfig. Mad., n. 1. gewendet mit segnendem Kind auf dem Schoß. Kreide. - 445: Sitzende Mad., das Kind anbetend, mit Joh. u. einem Engel. Silberstift. - Sitzde Mad. mit stehd. Kind auf dem Schoß; 2 Kinderköpfe. Kreide. Werkstattarbeit. - 1254: Weibl. Profilkopf n. 1. mit gesenktem Blick u. Schleier, Kreide u. Sepia. Werkstattcharakter; in dem Madonnenkopf der Smlg Reigate ähnlicher Typ. - London, Brit. Mus. 1895-9-15-785: Weibl. geneigter Kopf mit kunstvoller Frisur, Kreide. Verso: Weibl. gesenkter Kopf. - Ebda, Malcolm 338: Weibl. Kopf mit kunstvoller Frisur, Kreide, Bister, überarbeitet. - Ebda 2707: Draperiestudie für eine kniende jugendl. Gestalt. Leinwand, Pinsel, weiß gehöht. Atelierarbeit. - Vict. a. Albert Mus. 2314: Entwurf für das Grabmal eines Dogen, Pinsel, Bister; unvollendet. Wohl identisch mit dem von Vasari erwähnten Blatt im Bes. des Don Vinc. Borghini. Späteste Zeichnung V.s aus seiner venez. Periode. Wichtig auch für die Rekonstruktion der tekton. Anlage des Forteguerri-Denkmals.Veränderte Atelier-Wiederholung in Paris, Louvre. - London, Smlg Ch. Ricketts u. Shannon: Studie für ein Christkind, Kreide, Atelier-Arbeit. - New York, Metrop. Mus.: Proportionsstudie für ein Pferd, Feder. Vielleicht identisch mit einer der beiden Zeicbngn in Vasaris Bes. u. in Zusammenhang stehend mit d. Colleoni-Pferd. - Oxford, Christ Church Library A 5: Weibl. Kopf mit kunstvoller Frisur, Kreide. - Paris, Louvre: Skizze mit 5 spielenden Kindern. Rückseite: 4 nackte Kinder. Feder. - 18965: Weibl. Kopf mit kunstvoller Frisur, Silberstift, Bister. Von Degenhart zu Unrecht für Leonardo beansprucht. - Pferd (nach den SanMarco-Rossen in Venedig), Feder, Bister. Zuschr. an V. sehr fraglich. Werkstattarbeiten. Bildwerke: All Souls, Smlg Diblee: Mad. mit stehendem Kind; Stukko. Geht in der Anlage auf das Marmorrelief in Florenz, Mus. Naz., zurück. Die versuchte Zuschr. an Leonardo unhaltbar. - Amsterdam, Kunsthaus Messing, Auktion Graf Oriola 1932: Mad. mit stehendem segn. Kind, Tonrelief. Variante nach dem Marmorrelief in Florenz, Museo Naz. - Berlin, Kaiser-Fr.-Mus.: 123: Jünglingsbüste, Ton. - 118: Bildnisrelief des Matthias Corvinus, Marmor. - 119: Bildnisrelief der Gattin desselben, Marmor. - 124: Bildnisrelief des Cosimo Medici, Marmor. - 190: Bildnisrelief des Giuliano Medici. - 121: Joh. d. T., Tonstatuette, bemalt. - 2009: Schlafender nackter Knabe, Tonstatuette. - 115: Liegender nackter Knabe,Tonstatuette. - 116: Dgl. Gegenstück. - 120: Bildnisbüste eines jungen Mannes, Ton. - 113: Kniende betende Magdalena, Tonstatuette. - 122: Mad. mit stehendem Kind, Tonrelief; Variante nach dem Marmorrelief in Florenz Museo Nazionale. - Boston. Smlg Quincy Shaw: Tonbüste des Giuliano de' Medici. - Budapest, Mus. der Sch. Künste: Putto mit Delphin, Tonstatuette. - Engl., Privatbes.: Männl. Büste, Ton, bemalt. Von R. Martin mit Giov. de' Medici versuchsweise identifiziert u. als eigenhändiger V. beansprucht. Mäßige Atelierarbeit. - London, Vict. a. Albert Mus.: 7571-1861: Kruzifix, Ton. Im Kopftyp Anklänge an V. - 7586-1861: Christusbüste, Ton. - 7545-1861: Johannesknabe, Tonbüste. Zu Unrecht zeitweise Leonardo zugeschrieben. - 7605-1861: Ekstase der hl. Magdalena, Tonrelief. Vgl. im Typ, Berlin, K.F.-M. V. 175; Versionen in Paris, Louvre 817, u. in Bayonne, Musée Bonnat. - 1085-1855: Joh. d. T., aufblickend, Tonbüste. - 4485-1858: Jünglingsbüste mit gesenktem Blick. Verwandtes Stück früher Petersburg, Smlg M. Botkine (Abb. Trésors d'art en Russie, II 20). - 7576-1861: Mad. mit stehendem segn. Kind, Tonreplik des Marmorreliefs in Florenz, Mus. Naz. - 65-1882: Hieronymus, Tonbüste. Ähnliches Exemplar in Stukko zu Frankfurt/M., Liebig haus. Vielleicht Wiederholungen des von Vasari er wähnten Hieronymus von V. - 4600-1858: Hieronymus (?), Tonbüste, dem vor. verwandt. - 7602-1861: David, Tonstatuette. Vom Bronzedavid abgeleitet; unter den mehrfachen Wiederholungen solche in Berlin, K.-F.-M. V. 227, V. 117 (glasiert) u. ehedem Paris, Dreyfus. - 7402-1860: David, Tonstatuette; verwandt dem vor. u. ebenfalls auf den Bronzedavid zurückgehend. - 4230-1875: Gruppe von 3 singenden Engeln, Tonstatuetten. Wohl Bruchstücke einer größeren Komposition. - 7398-1860: Kniender, leuchtertragender Engel, Tonstatuette. - 7654-1861: Hl Sebastian in Rüstung an einem Baumstamm, Tonstatuette. Eng verwandt den Davidstatuetten dess. Museums; Zuschr. an L. d. Credi nicht haltbar. Falsche Zuschreibungen. Bildwerke: Florenz, S. Croce: Marzuppini-Grabmal: Lünette. Vas. erwähnt, auf Billi u. Anon. Magliab. sich stützend, die Lünette des Bruni-Grabes ebendort als Arbeit V.s. Middeldorf glaubt an eine Verwechslung mit dem Marzuppini-Grab u. erblickt in dem Engel V.s Hand; es ist aber mehr die typenhafte Verwandtschaft V.s mit Desiderios Kunst. - London, Victoria a. Albert Mus., 7599-1861: Reliefskizze zum Forteguerri-Grabmal, Ton. Vielleicht eines der 5 Modelle, die der Kommission vorgelegen haben, aber keineswegs im Stil mit V. vereinbar. Wilder hat darin Piero Pollajuolos Entwurf vermutet, was seiner mäßigen Anlage entsprechen könnte; Beweise dafür liegen mangels anderer Vergleiche nicht vor; auch Andrea Ferruccis Autorschaft, gestützt auf ein Dokument, ist vorgeschlagen worden. Jedenfalls nicht moderne Fälschung. - New York, Smlg P. Straus: Bronzeputto. Von Planiscig für eigenhändiger V. erklärt. Manieriertes Werk um 1500, mit nur noch vagen Anklängen an die V.- Werkstatt. - Paris, Louvre (ehedem Smlg Rattier): Scipio-Relief, Marmor. Die Bestimmungen auf V., Francesco di Simone, Leonardo u. als moderne Fälschung stehen nebeneinander. Sicher zeitgenössische Arbeit u. im Zusammenhang mit den Idealköpfen V.s für M. Corvinus in Ungarn. Die Majolika von Giov. della Robbia, Wien, Estens. Sig, setzt die Existenz des Scipio-Reliefs voraus. Das Stukko-Relief in London, Vict. a. Alb. Mus. Nr A 59-1921, gebt mit dem Louvre-Exemplar eng zusammen.(Eine Ableitung davon ist das Jünglingsprofil in Marmor der ehem. Sig Newall, London, jetzt New York, Mogmar Art Foundation.) Die Zuschr. an Leonardo (lt. Möller) erscheint zweifelhaft, vergleicht man damit die Kühnheit des Wurfes in der Condottiere-Zeichnung London, Br. Mus. (Malcolm), zumal die Flächenfüllung bes. hinter dem Kopf u. Rücken sehr zahm u. kleinlich ist; V.s Alexanderkopf gegenüber (New York, Sig Straus) befremdet die Flachheit des Reliefs u. die relativ zage Fantastik der Ornamente. Eher könnte das Stück als Werkstattvariante nach dem verlorenen Original angesehen werden. - Pistoja, Dom: Grabmal des Bischofs Donato de' Medici; von Chiappelli (Bollett. d'Arte, N. S. V 66f.) zu Unrecht für V. beansprucht; das Werk trägt deutlich den Charakter des Ant. Rossellino. Falsche Zuschreibungen. Gemälde: Detroit, Mus. of the City: Weibl. Profilbildnis (Abb. in: Bull. of the Detroit Instit., 16 (1936/37] 51). Von Valentiner Leonardo zugeschrieben, während van Marie für V. eintritt; der persönliche Stil V.s jedoch nicht ersichtlich. - Engl., Privatbes.: Mad. mit säugendem Kind (Abb.: van Marie, XI 505). Von van Marie als V. eingeführt, zeigt aber nur schwache Typenerinnerungen an V. - New York, Sir Joseph Duveen (früher Paris, Smlg G. Dreyfus). Sitz. Mad. mit steh. nacktem Kind auf dem Schoß. Von van Marie u. L. Venturi als eigenhändiger V. erklärt; Hevesy nimmt es als Schulwerk an, während Suida u. Degenhart das mäßige Bild in Verkennung der Credi-Merkmale für Leonardo beanspruchen. - Vgl. des weiteren die Liste bei van Marie, XI 555ff. Verschollene Werke. Aufträge der Medici: Restaurierung einer Marsyas-Statue "lo gnudo rosso" (Valentiner glaubt, an dem Exemplar in den Uffizien V.s Ergänzungen zu erkennen). - 3 Bronzeköpfe an dem Delphin-Brunnen in Carreggi. - Bildn. der Lucrezia de'Donati. - Gemalte Standarte für die Giostra des Lorenzo Medici (1469) u. dessen Bruder Giuliano (1476). - Schmuck für einen Galahelm (nicht identisch mit dem Drachenhelm des Bargello, Florenz). - Rüststücke (?) bzw. Festapparat für Galeazzo Sforza anläßlich dessen Florentiner Aufenthalts 1471. - Wasserspeier in Marmor. - Restaurierung von Köpfen über den Türen u. Arkaden im Hofe des Pal. Medici. - 20 nach dem Leben gefertigte Masken im Pal. Medici. - Darius-Relief in Marmor, Geschenk des L. Medici an Matthias Corvinus (das Majolika-Relief des Giov. della Robbia in Berlin K.Fr.-Mus. darf als annähernde Kopie betrachtet werden). - Mad. mit Kind, Marmor-Relief, vormals im Pal. Medici, i. 16. Jh über dem Eingang zum Gemach der Eleonore da Toledo im Pal. Vecchio (vielleicht ist das Bargello-Relief oder eines der Tonbildwerke dieses Themas eine Ableitung vom Original). Holzkruzifixe. - Tonkopf eines hl. Hieronymus. - Marmorbrunnen für Matthias Corvinus (vielleicht nur begonnen). - Werke ohne nähere Bezeichnung für Giov. Rucellai in Florenz (lt. dessen Tagebuch). - Bronzene Rundschale mit Laubbordüre n. Fabeltieren. - Gefäß mit Relief von tanzenden Putten. - Agraffen für Pluviale in S. Maria del Fiore in Florenz. - Apostelstatuen für die Kapelle des Papstes Sixtus IV. (lt. Bottari um Mitte des 18. Jh.s gestohlen, doch ist die verrocchieske Herkunft dieser Werke keineswegs erwiesen). - 1 Bronzeleuchter für Pal. Vecchio in Florenz. - Glocke mit figürl. Reliefs u. Ornamenten für das Vallombrosanerkloster in Monte Scalari (nach Aufhebung des Konvents in Val d'Arno superiore u. 1815 eingeschmolzen). - Tonkopie nach einem antiken Pferdekopf (einst bei Vasari). - Dogengrab in Venedig (erhalten ist der Entwurf in London, Vict. a. Alb. Mus.; ob das Denkmal ausgeführt wurde, ist nicht gesichert). - Federzeichnungen für eine Schlacht mit Nackten, Entwürfe für Wandbilder (Verwechslung mit Pollajuolo nicht ausgeschlossen). Einige unvollendete farbige Kartons mit geschichtl. Szenen. - 2 Proportionsstudien zu Pferden (einst bei Vasari; die eine vielleicht identisch mit dem Blatt in New York, Metrop. Mus.). - Zeichn. einer Anbetung der Könige (einst bei Vinc. Borghini). - Gemalter Frauenkopf auf Papier (einst bei V. Borghini). Lit.: Quellen: Borghini, Il Riposo, 1584, p. 354. Frey, Il Codice Magliabechiano, 1892 p. 331ff. (Schülerverhältnis zu Donatello). - Gaye, Carteggio, I (1839) 367ff. - G. B. Gelli, Venti Vite d'Artisti, pubbl. da Girol. Mancini, Florenz 1896 (Bespr. von Fabriczy in: Rep. f. Kstwiss., 19 (1896] 353ff.). Vasari, Vite, ed. 1568; ed. Milanesi, 3 (1878) 357ff.; dtsche Ausg., 2 (1904), hg. v. E. Jaeschke. L'Arte, 21 (1918) 201 Sp. 1 (Dokumente). Allgemein: Handbücher: Bode, Kst d. Früh - renaiss. in Ital. (Propyl.-Kstgesch., 8). - Escher, Malerei der Renaiss. in Ital.: Unter- u. Mittelit. (Handb. d. Kstwiss.). - Enciclop. Ital., 35 (1937)192f. (C. Gamba). - Periodika: L'Arte, N. S. 6 (1935) 433/73 (A. Bertini, L'Arte del V.). Vgl. dazu: Zeitschr. f. Kstgesch., 5 (1936) 202f. - Emporium, 82 (1935) 293/303 (A. M. Brizio, Per il quinto Centenario Verrocchiesco). - Mercure de France, I/IV (1908) (J. Morland, Le maitre de Leon. da Vinci: A. V.). - Pantheon, 17 (1936) 109/15 (P. Grotemeyer). - Allg. Zeitung München, 1901, Beil. 130: Karl Voll, Neue Beitr. zur Biogr. des V. Der Bildhauer. Bibliogr. bei Venturi, Storia dell'arte ital., 6 (1908) 706. Dazu: Handbücher: Bange, Ital. Bronzen, Tl 2, 3. Aufl. 1922, Nr 320/21. - W. Bode, Denkm. d. Renaiss.Skulptur Toscanas, 1892-1905; ders., Florent. Bildh. d. Renaiss., 1902 u. 1910; ders., Ital. Plastik (Handb. d. Kgl. Mus.), 1911. - H. Egger, Francesca Tornabuoni u. ihre Grabstätte in S. M. sopra Minerva (Röm. Forschgn d. Ksthist. Inst. Graz), Wien 1934, p. 15 u. passim. - Festschr. d. Ksthist. Inst. Florenz, Lpzg 1897, p. 37f. (Christus-Thomas-Gruppe, Or San Michele), 126f. (Taufe Christi, Nat. Gall. Lo.). - L. Forrer, Biogr. Dict. of Medall., 6 (1916) 246ff. - Gotti, Storia d. Pal. Vecchio, 1889 p. 99 (Kandelaber). - G. v. Graevenitz, Gattamelata usw. (Beitr. z. Kstgesch., N. F. 34), Lpzg 1906, p. 3, 4,123/32,140. - Cl. Kennedy. s. Wilder. - L. Planiscig, Piccoli bronzi ital. del Rinascim., Mail. 1930 (Bespr. von Weinberger in: Zeitschr. f. b. Kst, G5 [1931/32], Kstchron. u. Kstlit., p. 53). - C. Sachs, Das Tabernakel mit A. d. V.s Thomasgruppe an Or Sait Michele (Zur Kstgesch. d. Ausl., H. 23), Straßbg 1904 (Bespr. von E. Steinmann in: Deutsche Litt.-Zeitg, 1905 Nr 2). - Schubring, Die ital. Plastik des Quattroc. (Handb. d. Kstwiss.). - Venturi, 1. c., VI (1908); VIII/1 (1923); X/1 (1935). - The unfinished Monument by A. d. V. to the Cardinal Niccoló Forteguerri at Pistoia. Photogr. by Cl. Kennedy, crit. text by Elizabeth Wilder, Docum. ed. by Péleo Bacci. Studies in the Hist. and Criticism of Sculpt., vol. VII, Smith College, Northampton, Mass. 1932 (Bespr. von Middeldórf in: Zeitschr. f. Kstgesch., 3 [1934] 54/58)- Periodika: Apollo, 13 (1931) 111, m. Abb. (Terrak.Büste Giul. de'Medici, SIg Dreyfus); 26 (1937) 84 (Weibl. Terrak.-Büste, Slg Mellon, jetzt Nat. Gall. of Amer., Washington, [Fälschung des 19. Jh.s]). - Archives de l'art franç., 1913 p. 73, 89ff. (Scipio-Relief). - Archivio stor. dell'arte, 6 (1893) 77/84 (W. Bode, Una tavola in bronzo di A. d. V. [Pietà, chiesa d. Carmine, Venedig]). - Nuovo Archivio veneto, 39 (1920): Aldo Ravà, Il CamerLto di Anticagliedi Gabr. Vendramin (Una testa di terracotta de Bartol. da Bergarno [von V.?]). - L'Art, 41 (1886) 89/96 (E. Müntz, Notes sur V. considéré comme maître et précurseur de Leon. da Vinci). - Art in America, 3 (1914/15) 56/65 (0. Sirén, Some Sculpt. from V. workshop); (vgl. dazu Bode in: Jahrb. d. preuß. Kstsmlgn, 36 [1915] 207); 12 (1924) 5ff. (Büste Coll. Clarence H. Mackey, New York). - L'Arte, 5 (1902) 185/89 (I. B. Supino u. B. Marrai, Ancora del tabernacolo col gruppo del V. in Or S. Michele); 336/40 (C. de Fabriczy, Ancora del tabernacolo col gruppo de V. in Or S. Michele); 7 (1904) 59/61 (C. Gamba, Una terracotta del V. a Careggi); N. S. 7 (1936) 243/65 (A. Venturi, I.eonardiana). - Amtl. Berichte aus d. kgl. Kstsmlgn, 29 (1907/08) 251 (Plakette [Zuschr. v. Bode], Neuerw. d. K.-F.-M., Berlin). - Boll. d'arte, ser. 2, Anno 5 (1925/26) p. 49/68 (A. Chiappelli, Il V. e Lor. di Credi a Pistoia), p. 254/59 (L. Ozzóla, Due Bronzi Verrocchieschi in Campidoglio); ser. 3, Bd 1 (1931/32) p. 193/98 (C. Gamba, La Resurrezione di A. V. al Bargello). - Buonarroti, serie 3, vet. 2 (1884) p. 407 (C. Carnesecchi über die Fontäne für M. Corvinus). - Burlington Mag., 39 (1921) 131/38 (E. Maclagan, A Stucco after V.): 43 (1923) 3f. (F. R. Martin, Terracottabust by V. [Zuschr.)); 62 (1933) 228/32 (W. R. Valentiner, V.s lost Candlestick). - The Connoisseur, 86 (1930) 406, 410 (Taf.: Madonnenstatue, Terrak., Vict. a. Albert Mus.). - Gaz. d. b.- arts, 1910 II 271 ff. (Mad.-Relief, Metrop. Mus. New York); 1934 1 244f. (S. de Ricci über d. Alexander-Relief), 384 (Entgegng G. Soulier's). - Jahrb. d. Ksthist. Smlgn in Wien, N. F. 3 (1929) 88 (Putto inder 51g Percy S. Straus, New York; L. Planiscig über tosk. Plastiken des Quattroc.); 7 (1933) 89/96 (L. Planiscig, Alexander-Relief). - Jahrb. d. preuß. Kstsmlgn, 30 (1909), Beiheft p. 20f., Nrn 31-35, p. 25 Nr 58, p. 28 Nrn 73f., p. 43f., Nrn 154/61, p. 48f., Nrn 193f. (Fabriczy, Krit. Verz. toskan. Holz- u. Tonstatuen bis z. Beginn d. Cinquec.). - Miscellanea d'arte, 1 (1903) 36/38 (B. Marrai, Il Tabernacolo col gruppo del V. in Or S. Michele), 143 (C. Carnesecchi, La fonte del V. per M. Corvino). - Pantheon, 5 (1930) 224, 227f. (Silberaltar aus S. Giov., Florenz); 7 (1931) 16 (A. L. Mayer, Die Smlg Gust. Dreyfus), m. Taf. vor p. 1 u. Abb. p. 12 u. 18; 11 (1933) 179/84 (B. Degenhart, Das Fortegueri-Monument. Zur Publikat. v. Cl. Kennedy); 12 (1933) 253 (E. Schaffran über Beziehgn zu M. Corvinus); 20 (1937) 329/34 (W. R. Valentiner, Der "rote Marsyas" des V.). - Parnassus (New York), 7 (1935) 7f. (Mad.-Relief d. Smlg A. S. Drey). - Revue de l'art anc. et mod., 26 (1909) 286/94 (Lefebvre des Noéttes, V. et l'Anatomie du cheval). - Trésors d'art en Russie, 1902 (Terrak.-Büste Joh. d. T., Smlg Botkin, St. Petersbg). - Kstdenkm. Gr. Herzogt. Hessen, II, Kr. Friedberg, p. 15 (Stucco-Mad., Schloß Büdesheim). Der Maler. Bibliogr. bei Venturi, Storia dell'arte ital., VII/1 (1911) p. 776f. Dazu: Handbücher: A. Bayersdorfer's Leben u. Schriften. Aus s. Nachlaß hg. v. H. Mackowsky u. a., Münch. 1902, p. 72/80 (Taufe Christi u. Reise des To: bias). - Berenson, Florent. Maler der Renaiss., 1898; ders., The Ital. Painters of the Renaiss., 1932; ders., Ital. 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Zeichnungen: Handbücher: Berenson, Drawings of the Flor. Painters, 1903. - H. Delaborde, Les maîtres flor. du 15. s., 30 dessins ... tirés des coll. de M. Thiers. Imp. fol., Paris 1889/90. - Meder, Die Handzeichnung, Wien 1919; ders., Handzeichngn alter Meister aus d. Albertina usw., Gen.-Kat., 1908. - Schrnarsow, I. c. p. 76, m. Abb. (David, Zeichng in d. Uffizien, nicht von V., sondern von Perugino). - I disegni d. R. gall. d. Uffizi, Fasc. 3, Ser. I, 1913 (P. N. Ferri). - Periodika: The Burlington Mag., 6 (1904/05) 239f. (A. v. Beckerath, Notes on some Flor. Drawings in the Print Room, Berlin); 30 (1917) 245 (Abb.) Eine V. zugeschr. Zeichng mit begl. Text; 66 (1935) 193/95 (E. Möller, V.s last Drawings [Vict. a. Alb. Mus.]). - Der Cicerone, 7 (1915) 142 (Silberstiftzchg i. d. Uffizien). - Old Master Drawings, 2 (1927) 35/36 (A. E. Popp). - Rass. d'arte, 6 (1906) 8/10 (M. Cru ttwell, Un dis. del V. per la "Fede" n. Mercatanzia di Firenze). 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