Ghirlandaio (Bigordi), Domenico (del) (eigtl. Domenico di Tommaso Bigordi del Ghirlandaio), ital. Maler, Zeichner, Goldschmied, Mosaizist, *1449 Florenz, †11.1.1494 ebd. Erster Sohn des Tommaso di Currado di Doffo Bigordi und seiner ersten Gemahlin Antonia (†1462), Bruder von Davide und Benedetto, Vater des Ridolfo G. Die Stiefschwester Alessandra (*1475) heiratete wenige Monate nach G.s Tod den Maler Sebastiano Mainardi (*1466). G. fügte dem eig. Rufnamen Domenico neben dem Namen des Vaters (Tommaso) auch dessen Beinamen (Ghirlandaio) hinzu. Außerdem führte die Sippe wohl seit spätestens A. 15.Jh. den Fam.-Namen Bigordi.
Ghirlandaio, Domenico
Während der berufl. Aufstieg G.s zu dem neben Botticelli bedeutendsten und meistbeschäftigten Florentiner Maler des letzten V. des 15.Jh. anhand einer umfangreichen Dokumentenlage gut nachvollziehbar ist, sind die persönl. Lebensumstände neben vereinzelten Notizen in den frühen Quellenschriften v.a. durch die bisweilen sehr diffus bleibenden Hinweise in den erh. Steuererklärungen (catasti) des Großvaters (Currado) und des Vaters belegt. Bis M. der 1480er Jahre lebte G. mit seinen Brüdern im väterl. Haus in der Via dell'ariento bei S.Lorenzo, bevor es zu eig. Haushaltsgründungen kam. Den Vermögensverhältnissen nach gehörte die Fam. eher dem einfachen bürgerl. Stand an. Nach erster Ehe mit Costanza di Bartolomeo Nucci (†1485), aus der u.a. der Sohn Ridolfo (*1483) hervorging, heiratete G. 1488 in zweiter Ehe Antonia di ser Paolo di Simone Paoli. Der Erfolg hob G. aus der Anonymität hervor: Ausgesprochen selbstbewußt zeigt er sich in Haltung und Ausdruck in mehreren Selbstporträts im Rahmen von relig. Darst. in Wand- und Tafelbildern (Wiedererweckung eines Kindes in der Sassetti-Kap.; Vertreibung Joachims aus dem Tempel, in der Tornabuoni-Kap.; Innocenti-Altar). Sein Auftreten im Kreis der Portr. führender zeitgen. Persönlichkeiten entspricht nicht nur dem Rollenverständnis des freien Künstlers, sondern zeigt, belegbar auch durch das Fehlen jegl. gesellschaftskrit. Untertons in seinen Werken, daß G. sich als wichtiger Repräsentant der Ära des Lorenzo il Magnifico de'Medici empfand. Dem zeitspezif. Idealbild vom Künstler entsprechend, hebt Vasari hervor, G. habe mehr nach Ruhm und Ehre als nach Reichtum gestrebt. Aus dieser top. Vorstellung heraus wird die Abneigung G.s gegenüber den geschäftl. Obliegenheiten der Wkst.-Führung überliefert, wobei allerdings die Erklärung, daß der künstler. weniger begabte Bruder Davide diese Aufgaben erledigte, innerhalb eines solchen Fam.-Betriebes durchaus einsichtig erscheint. Um bei der großen Anzahl konkurrierender Werkstätten wettbewerbsfähig, ja dominant werden zu können, mußten die Mitarb. ein breites Spektrum an Arbeiten verrichten, wie es Vasari für die G.-Wkst. bezeugt. G. erlernte, wie viele Künstler des 15.Jh., zunächst das Goldschmiedehandwerk. Einträge in die Mitgl.-Listen und Rechnungsbücher der Paulsbruderschaft weisen ihn ab dem 12.5.1470 als Goldschmied aus (Colnaghi, 1928; Mather, 1948, 49; Levi d'Ancona, 1962, 90). Ein Vermerk auf der Abschrift der väterl. Steuererklärung von 1480 bestätigt für alle drei Brüder, daß sie noch zu diesem Zeitpunkt als Goldschmiede galten (Mather, a.a.O.). Lt. Vasari habe der Vater G. zur Ausb. zum Goldschmied gezwungen, obwohl sich sein Talent zum Maler bereits in jungen Jahren geäußert habe. Dieser Topos der Verhinderung eines früh erkennbaren Genies wird ergänzt durch einen weiteren: die höchste Lehrmeisterin des Künstlers, die Natur selbst, habe G. zum Maler bestimmt. Auch Vasaris Behauptung, Tommaso, der 1424 als Sohn des Currado di Doffo und der Caterina di Francesco Gherucci in Florenz geb. wurde, sei selbst ein vorzügl. Meister der Goldschmiedekunst gewesen, ist heute zu revidieren. Allerdings gibt Vasari in diesem Zusammenhang eine Erklärung des Beinamens, den man Tommaso als dem Erfinder eines preziösen Kopfschmucks ("ghirlande") Florentiner Mädchen verliehen habe. Seine Silberarbeiten für das Gnadenbild der Verkündigung in SS. Annunziata in Florenz seien während der Belagerung von Florenz 1529 zugrunde gegangen. Da Tommaso sich in seiner Steuererklärung von 1480 selbst als Makler ("sensale") bezeichnete (Gaye, 1839-40, I, 226 s.; Mather, 1948, 48), scheinen an seiner künstler. Tätigkeit Zweifel angebracht. Es sind zwar noch versch. and. Berufsbezeichnungen (cuoiaio, merciaio, setaiolo minuto) dok., jedoch ist Tommaso darin nie als Goldschmied (orafo) ausgewiesen. Als Ausbilder seines Sohnes zum Goldschmied käme er damit nicht mehr in Betracht. Bei welchem Meister G. seine Ausb. zum Goldschmied erhielt, ist nicht bek.; sein zwei Jahre älterer Vetter Ambrogio, Sohn von Tommasos älterem Bruder Giovanni, wurde von Milanesi im Stammbaum der Fam. als Goldschmied in der Wkst. des Simone di Giovanni Ghini bez. (Vasari, ed. Milanesi, III, 1878, 282 s.). Eig. Werke der Goldschmiedekunst konnten G. bislang nicht nachg. werden. Auch die Bezahlung vom 19.7.1481 für die Bemalung und Vergoldung von vier Leuchtern für den Florentiner Dom deutet keine konkrete Beziehung zu diesem Kunstzweig an (Poggi [1909], ed. 1988, 157, Nr 2208). Ledigl. seine für den 5.1. und 8.3.1487 überlieferte Rolle als Gutachter zur Preisfestsetzung eines Weihrauchgefäßes des Andrea di Leonardo und eines Silberkreuzes des Amerigo di Giovanni für S.Trinita in Florenz spricht für eine Kenntnis des Metiers. Möglicherweise hatte die schlechte Auftragslage für das Goldschmiedehandwerk G. zu einer Umorientierung in seiner künstler. Tätigkeit bewogen (Passavant, 1959, 217, Dok. III). Im Rechnungsbuch der Lukasbruderschaft der Maler erscheint G.s Name ohne Angabe des genauen Eintrittdatums, doch sind ab 1472 unter seinem Namen dort mehrere Geldbeträge notiert (Mather, 1948, 49). Wann und bei wem G. die Ausb. zum Maler durchlief, ist in der Forschung kontrovers diskutiert worden. Vasari (ed. Milanesi, III, 263) erklärte Alesso Baldovinetti zu G.s Lehrer in der Malerei und in der musiv. Kunst. Aus diesem Grund habe er die Porträtzüge seines Lehrers in der Szene der Vertreibung Joachims aus dem Tempel im Freskenzyklus der Tornabuoni-Kap. in Florenz neben seinem eig. Bildnis, dem seines Bruders Davide und dem des späteren Schwagers Bastiano Mainardi überliefert. Bereits Francesco Baldovinetti nannte in seinem Gedenkbuch von 1513 G. einen Schüler seines Vorfahren Alesso (Fabriczy, 1906, 542). Gerade G.s Vorliebe für die Wandmalerei und seine Fähigkeit der Mosaik-Gest. untermauern eine Ausb.-Zeit in der Wkst. von Baldovinetti und lassen die ebenfalls in Erwägung gezogene Beziehung zu Verrocchio unwahrscheinlicher werden, da sich dieser beiden Kunstgattungen nachweisl. niemals gewidmet hat. Stilist. wenig überzeugende Zuschr. von Tafelbildern als Frühwerke G.s scheinen nicht hilfreich, die Anfänge seiner maler. Tätigkeit zu erhellen. Das Frühwerk G.s ist durch versch. stilist. Einflüsse, kompositionelle Anregungen und motiv. Bezugnahmen gekennzeichnet, für deren Vermittlung gerade Baldovinetti in Frage kommt, in dessen Werk sich ebenfalls, bedingt durch gemeinsame Arbeitsprojekte, Reflexe von Andrea del Castagno, Domenico Veneziano, Maso di Finiguerra oder den Pollaiuoli spiegeln. Affinitäten zu Werken Baldovinettis sind im Schaffen G.s bis in die frühen 1480er Jahre hinein punktuell nachw., z.B. in der zarten Linienführung und den überlängten Figuren des Freskos der Hll.Hieronymus, Barbara und Antonius Abbas in der rechten Seitenapsis von S.Andrea a Cercina b. Florenz, das als frühestes erh. Werk G.s anzusehen ist (um 1470). Domenico Venezianos spürbarer Einfluß in der Licht- und Farbwirkung, Castagnos Vorbild in der Figurenbildung, der an Pollaiuolo orientierte Gesichtstypus der hl. Barbara und kompositionelle Anleihen an der verschollenen Kreuzigungstafel von Argiano (Verrocchio-Kreis?) offenbaren die tastenden Schritte des Künstlers zur eig. Stilfindung. Dennoch erscheint das Werk durch die harmon. Verbindung dieser versch. Einflüsse keineswegs unschöpferisch, zumal in ihm jener Wettbewerbsgedanke spürbar wird, der sich als roter Faden durch die Kunst des 15.Jh. zieht. Mit den bildhauer. Stiltendenzen, für deren Eindringen in die Malerei Antonio Pollaiuolo und Verrocchio verantwortl. zeichnen, konkurriert der Maler, indem er die Grenze zw. Fiktion und Realität verwischt. Seine Standfiguren sind nicht nur aus jeder Statuarik und Isolierung gelöst, die die Nischenhintergründe suggerieren, sondern greifen, wie auf einer Bühne agierend, in den Betrachterraum über. Schon an diesem Frühwerk überrascht der Grad der naturalist. Wiedergabe, die durch G.s kontinuierl. Auseinandersetzung mit flandr. Bildlösungen (bes. Hans Memling) auch sein weiteres Œuvre bestimmt (Landschaftsschilderung, stillebenhafte Motive, Stofflichkeiten, physiognom. Charakterisierung usw.). Ein weiteres frühes Wandbild G.s mit dem Hl.Paulinus von Nola in S. Croce in Florenz ist bis auf unbedeutende Reste der Umrahmung verloren, so daß das durch Vasari (ed. Milanesi, III, 255) überlieferte Urteil als das früheste Werk, durch das G.s guter Ruf als Maler begründet worden wäre, nicht mehr überprüft werden kann. Zeitl. noch vor dem Wandbild in S. Croce könnte die von einer realen Tabernakel-Archit. gerahmte Altarplatz-Gest. in S.Andrea a Brozzi b. Florenz entstanden sein, deren auch vorgeschlagene Frühdatierung an das E. der 1460er Jahre problemat. erscheint. Mit der als Altarbild dienenden Darst. der Thronenden Madonna mit dem Kind und den Hll.Sebastian und Julian korrespondiert im Lünettenfeld darüber eine Taufe Christi. Für die Madonnen-Darst. ist eine neue Form der Bildbühne formuliert, die durch Pollaiuolos Altarbild für die Kap. des Kardinals von Portugal angeregt ist. Dies trifft auch für die perspektiv. Anlage und die Form der sich dahinter ausbreitenden Lsch. zu, die nicht nur im mäandrierenden Flußlauf Bezüge zu Baldovinettis Lsch. in der Geburt Christi in SS. Annunziata aufweist. Pollaiuolo mit seinem durch die Kunst-Lit. gerühmten, aber leider nicht erh. mon. Wandbild an der Fassade von S.Miniato fra le torri in Florenz dürfte auch der Ideengeber für G.s ebenfalls gegen 1472 entstandenen Hl.Christophorus mit dem Christusknaben (New York, Metrop. Mus.) gewesen sein. Die Dekorationsform des Nebenaltares in S.Andrea a Brozzi griff G. dann 1472-73 in dem ungleich repräsentativeren Auftrag der Freskenausstattung der Vespucci-Kap. in Ognissanti in Florenz wieder auf. Hier ist eine Beweinung Christi mit Hll. als Altarbildthema gewählt, die von zwei nur mehr fragm. erh. Hll.-Gestalten gerahmt wird. Auf dem abschließenden Lünettenfeld stellte G. eine Schutzmantelmadonna dar, die unter ihrem Mantel Mitgl. der Fam. Vespucci birgt. Bereits in dieser frühen Phase seiner maler. Tätigkeit war demnach die besondere Begabung auf dem Gebiet der Bildnismalerei gefordert. Ob ideales oder, wie hier, faksimiliertes Bildnis, entfaltet G. eine Vielfalt physiognom. Charaktere, die durch eine geradezu greifbare geistige Präsenz absolut lebensecht wirken. Der Vielzahl an Bildnissen innerhalb der erzählenden Wandbilder stehen nur wenige Bildnistafeln gleicher Qualität gegenüber, unter denen das Doppelbildnis des Großvaters mit seinem Enkel herausragt. Unmittelbar auf die Fertigstellung der Vespucci-Kap. folgt der bis dahin umfangreichste Auftrag in S.Gimignano, wo G. erstmals 1473 urkdl. nachw. ist, womit der Beginn der Kap.-Dekoration der Hl.Fina in der dortigen Collegiata vereinbar scheint. Neubau und Ausstattung der Grab-Kap. sollten den Heiligsprechungsprozess vorantreiben. Das maler. Programm zeigt neben zwei Szenen aus dem Leben Finas (Ankündigung ihres Todes durch Papst Gregor; Totenmesse) die halbfigurigen Darst. der Propheten Habakuk, Jeremia, Jesaia, Micha, Ezechiel und Daniel, ferner die sitzenden Gestalten der Stadtpatrone, der Hll.Geminianus und Nikolaus von Bari, zus. mit den Vier Kirchenvätern sowie im Gewölbe die Vier Evangelisten. Das Jahr 1475 wird von den Gebrüdern da Maiano, die für archit. Gest. und plast. Ausstattung der Kap. verantwortl. zeichneten, inschriftl. auf dem Marmorsarkophag der hl. Fina angegeben. Urkdl. belegte Zahlungsanweisungen für Malerarbeiten lassen vermuten, daß die Ausmalung sich bis 1478 hingezogen hat (Carl, 2006, I, 185 s.). Der Ausstattung eines solchen Kap.-Neubaus der Renaiss., in der die Freskendekoration streng durch die archit. Gliederungselemente diktiert wurde, stellte sich G. 1487 nochmals mit der Ausmalung der Hauptchor-Kap. der Badia a Settimo, von der allerdings nur noch bescheidene Reste einer Verkündigung erh. sind. 1473 war G. möglicherweise mit einem ganz and. Gebiet der Kunst beschäftigt: der Miniaturmalerei. Die Sign. Domenico Corradi (Levi d'Ancona, 1962, II, 339 ss.) auf dem dat. Bl. in der Bibl. Vaticana (Ross. 1192, fol. 16) mit der Prüfung des wahren Kreuzes wirft allerdings Zweifel auf. Die einzige von der Hand G.s erh. Sign. (in der Szene der Geburt Mariae, Florenz, S.Maria Novella, Tornabuoni-Kap.) lautet
Thieme-Becker, Vollmer und AKL:
ThB13, 1920.
Weitere Lexika:
Colnaghi, 1928; EUA VI, 1958; Levi D'Ancona, 1962; Berenson, Pictures, Flor. I, 1963; DBI X, 1968 (s.v. Bigordi, Domenico); DEB V, 1974; PittItalQuattroc II, 1986; DA XII, 1996.; DBMI, 2004 (s.v. Domenico, David e Benedetto di Tommaso di Corrado Bigordi, detti del G.).
Gedruckte Nachweise:
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Ghirlandaio, Domenico, auch Grillandajo oder mit dem Vaternamen Bigordi genannt, Maler, geb. in Florenz 1449, wie sich aus der Steuererklärung des Großvaters von 1457 und des Vaters Tommaso di Currado G. (s. d.) von 1480 ergibt; † daselbst am 11. 1. 1494. War zunächst als Goldschmied in seines Vaters Werkstatt tätig (Vasari); doch hat er sich wohl schon sehr bald der Malerei zugewandt, denn sein frühestes auf uns gekommenes Werk, das Fresko der Madonna mit Heiligen in S. Andrea in Brozzi, muß um 1470 entstanden sein. Es zeigt den Einfluß des Verrocchio, aber mit schwerfälligen, rustikalen Zügen vermischt, die auf UJccello u. Castagno hinweisen. Die fabelhafte Vitalität dieser urwüchsigen Künstlerpersönlichkeiten hat dem jungen Gh. sicherlich gewaltig imponiert. Uccellos harte hölzerne Plastizität, Castagnos kolossale Formen, seine heldenhaften lebendigen Typen, wie sie in den überlebensgroßen Gestalten des Museo di S. Apollonia vor uns stehen, sein großes Fresko des Abendmahles sind Gh. sicherlich Erlebnis gewesen, denn sein gradgerichteter, etwas nüchterner Charakter, seine schlichte Anschauungsweise, die ohne alle Sentimentalität u. Feinnervigkeit gleich auf das Wesentliche ging, mußte in den Bildern der genannten Maler etwas Wesensverwandtes spüren. Natürlich hat Gh., den es schon früh zum Wandbild trieb, seine großen Vorläufer Giotto und Masaccio genau studiert. Ihre Kompositionselemente hat Gh. bis in seine letzte Schaffenszeit hinein angewendet, auch dann noch, als er - selbst ein Meister auf der Höhe seines Könnens - alle äußerlichen Einflüsse der Gewandbehandlung u. Typenbildung längst abgestreift hatte. Gh.s eigentlicher Lehrer war Alesso Baldovinetti, dessen Einfluß auf Gh. jedoch nicht von Entscheidung gewesen ist. Nur in den 1475 vollendeten Fresken in der Kapelle der hl. Fina zu S. Gimignano, und da namentlich in dein Fresko mit dein Tode der Heiligen, gewinnt die Kunstweise des Lehrers einmal Gewalt über den Schüler. Schon das gegenüberliegende Wandbild mit dem Begräbnis der Heiligen zeigt Gh.s persönlichen Stil, der sich nun von Werk zu Werk immer stärker u. eigenwilliger ausprägt: Die Porträtköpfe, die er unter die um die Bahre der Heiligen versammelten Zuschauer gemischt hat, zeigen den Realisten, der ohne Erregung, schlicht und einfach, ohne große Feinfühligkeit und malerische Delikatesse, aber aus ernster Anschauung heraus die Menschen seiner Umgebung im Bilde festhält. Eine etwas hölzerne, spröde künstlerische Form, aber getragen von Ehrlichkeit, stark in ihrer männlichen Herbheit und geadelt von einer ganz unsentimentalen Keuschheit, die etwas Rührendes hat. Hier und schon in dem noch etwa 2 Jahre früher entstandenen Fresko in der Familienkapelle der Vespucci in Ognissanti zu Florenz kündigt sich der große Freskenmaler an, der - ein Meister der Komposition mit sicherem Geschmack und Schönheitssinn ein grandioses Bild vom weltlichen Leben und Treiben zur Zeit des Lorenzo Magnifico in die Bilder der heiligen Schrift und Legende verwoben hat, mit denen er die Privatkapellen der florent. Aristokratie schmückte. Mehr als seinem eigentlichen Lehrer Baldovinetti verdankt Gh. dem Verrocchio, dessen Einfluß auf die gesamte Florentiner Malerei des Quattrocento kaum hoch genug veranschlagt werden kann. Der Gedanke, daß Gh. eine Zeit lang tatsächlich Schüler Verrocchios gewesen sei und in dessen A;clier gearbeitet habe, ist durchaus nicht von der Hand zu weisen, läßt sich aber dokumentarisch nicht begründen. Das schon erwähnte Fresko in Brozzi, besonders aber seine Tafelbilder können die Patenschaft Verrocchio's nicht verleugnen, ja, in verschiedenen Fällen ist festgestellt worden, daß Gh. Studienblätter aus der Schule Verrocchio's unmittelbar benutzt hat. Das eine Mal hat er die große Gewandstudie, die unter dem Namen Lionardos im Louvre bewahrt wird, für das Altarstück der Uffizien als Vorlage gebraucht, ein anderes Mal bediente er sich der ebenfalls dem Lionardo zugeschriebenen Kinderskizze Nr. 432 der Uffizien für das Altarbild in Pisa. Überhaupt wird bei der Betrachtung seiner frühen Werke, namentlich auch der schönen Altartafeln. einleuchtend klar, wie Gh. den herben Ernst der älteren Künstlergeneration eines Castagno oder Baldovinetti etwa zu überwinden trachtete, um auch etwas von jenem sanften, fröhlichen Liebreiz in seine Werke hineinzutragen, etwas von diesem neuen Schönheitsideal, das - in der Werkstatt Verrocchio's geboren - bald die ganze Florentiner Kunst in seinen Bann zwang. Gh. war der populärste Maler seiner Zeit. In den knapp 25 Jahren seines Schaffens hat er eine so große Reihe umfangreicher Freskenzyklen und nebenher noch so viele Tafelbilder geschaffen, daß es von vornherein selbstverständlich ist, daß er sich zur Bewältigung seiner Aufgaben in weitestem Umfange auf die Mitwirkung von Gehilfen gestützt haben muß. Zahlreiche Werke, die als Arbeiten seiner Hand überliefert sind, müssen auf Rechnung seiner Werkstatt gesetzt werden. Die alten Guiden verzeichnen fast in jeder Florentiner Kirche unter dem Namen Gh. eine oder mehrere Altartafeln; aber sie wollten mit dieser Bezeichnung wohl nicht gerade den persönlichen Stil des Meisters als vielmehr den großen Unternehmer bezeichnen, dessen Werkstatt die mneistbeschäftigte ihrer Zeit war. Die Zeitgenossen waren schon daran gewöhnt, daß Gh. selbst schließlich mehr die Oberaufsicht als die ganze Ausführung übernahm; und es ist bezeichnend genug, daß in dem Kontrakt bezüglich der Altertafeln der "Anbetung der Könige" des Spedale degli Innocenti von den Auftraggebern ausdrücklich ausbedungen wurde, Gh. solle das Werk mit eigener Hand - tutto di sua mano - malen. Aber selbst in diesem Falle hat Gh., allerdings nur für den Hintergrund, Gehilfen herangezogen. Seine treuesten Mitarbeiter waren seine Brüder, Davide u. Benedetto G. und sein Schwager Bastiano Mainardi. Aber sie waren keineswegs die Einzigen. Es sind Stilmerkmale vorhanden, die auf mindestens vier weitere Gehilfen schließen lassen, deren Namen wir nicht kennen und von denen durchaus nicht gesagt ist, daß sie mit den in den documenti toscani nur mit den Vornamen zufällig genannten Jacopo, Baldino und Raphaelo identisch sind. Wir sind über die Anzahl der Mitarbeiter ganz im unklaren, schon deshalb, weil anzunehmen ist, daß Gh. bei den großen Fresken auch Handwerker in Tagelohn beschäftigt hat. Unter diesen Umständen bei den einzelnen Werken jeweils mit Sicherheit den Anteil der Gehilfen festzustellen, ist so gut wie unmöglich, besonders auch aus dem Grunde, weil eigentlich nur der Stil des Mainardi und etwa noch der des im Kontrakt mit den Ingesuati genannten Bartolomeo di Giovanni einigermaßen deutlich in die Erscheinung treten. Gh. war nicht allein in Florenz, sondern auch in der Umgebung der Stadt sowie in S. Gimignano, Pisa und Rom tätig. Sein frühestes uns erhaltenes Werk, das Fresko in S. Andrea in Brozzi (Maria mit Heiligen und eine Taufe Christi darüber; um 1470), wiederholt frei die berühmte Taufe Verrocchios. Ein Tabernakel in Santa Croce, das als eines seiner frühesten Werke überliefert wird, ist nicht mehr nachweisbar. Um 1473 wird das Fresko in der Familienkapelle der Vespucci in Ognissanti entstanden sein, eine Madonna della Misericordia, unter deren Mantel die knienden Mitglieder der Familie Vespucci in ansprechenden, allerdings etwas derben Bildnissen dargestellt sind. 1475 schuf er den Freskenschmuck für die Kapelle der hl. Fina in der Collegiata zu San Gimignano. Der Einfluß Baldovinettis ist in der Darstellung des Todes der Heiligen ganz augenscheinlich. Aber die etwas hölzernen Gesichter sind durch den Ausdruck der Reinheit und Keuschheit von einem rührenden Liebreiz überstrahlt. Das Begräbnis der Heiligen auf der gegenüberliegenden Wand klingt in der Komposition an den Tod des hl. Augustin in S. Agostino in San Gimignano, von Benozzo Gozzoli, an. Für 1475 ist Domenicos und Davides Aufenthalt in Rom und ihre Mitarbeit an dem Freskenschmuck der Bibliothek Sixtus' IV. bezeugt. Da Domenico nur ein einziges Mal, Davide dagegen öfter, zuletzt am 4.5. 1476 im Ausgabcnregister genannt wird, so ist anzunehmen, daß Domenico die Arbeit in der Hauptsache seinem Bruder überließ. Die jetzt in der (heute als Magazin benutzten) Bibliothek befindlichen Bilderreste sind aber auch diesem nicht mehr mit Sicherheit zuzuweisen. Wenig später mag das Abendmahl für die Badia zu Passignano entstanden sein, das, stark übermalt und schlecht erhalten, immerhin noch den Schluß zuläßt, daß es von Schülern ausgeführt worden ist. 1477/8 ist Gh. in Rom für die Grabkapelle des Giov. Franc. Tornabuoni tätig; doch ist von diesen Malereien nichts mehr nachzuweisen. 1479 malte er in der Badia zu Settimo, wo aber schon in großem Umfange Schüler mit tätig gewesen sein müssen. Eine Anbetung, die sich jetzt in S. Apollonia in Florenz befindet, scheint ein gemeinsames Werk Mainardis und Sellaios zu sein. In dems. Jahre entstanden die beiden Tafelbilder der Madonna mit Heiligen im Museo civico in Pisa, von denen das eine mit jener lieblichen Madonna, die dem Kinde eine Blume reicht, ein eigenhändiges schönes Frühbild des Meisters ist. Von Ende 1479 stammt die Altartafel der Thronenden Madonna mit 4 Heiligen im Dom zu Lucca, die ebenfalls als eigenhändiges Werk anzusprechen ist. 1480 schuf Gh. in Ognissanti in Florenz als Gegenstück zu dem hl. Augustin von Botticelli das Fresko des hl. Hieronymus im Studierzimmer, das in seiner stillebenhaften sorgsamen Behandlung des Akzessorischen an niederländ. Vorbilder gemahnt. Im Refektorium derselben Kirche ein Abendmahl, das im Ernste der Auffassung und in der Klarheit der Komposition zu den besten Lösungen gehört, die das Quattrocento für diesen Vorwurf gefunden hat; restauriert und übermalt, kann es im großen und ganzen als eigenhändig bezeichnet werden, während das besser erhaltene, aber schlechter komponierte Abendmahl in S. Marco nur als Werkstattreplik gelten kann. Von Ende 1480 bis Anfang 1481 - die letzte Zahlung an Gh. datiert vom April 1481 - waren Domenico und Davide in San Donato zu Polverosa u. im Kloster der Camaldulenser tätig, wo sie ein Abendmahl schufen, das um 1530 zerstört wurde. - Vom 27. 10. 1481 datiert der Vertrag, der Gh., Botticelli, Cosimo Rosselli u. Perugino für die Ausschmückung der sixtinischen Kapelle verpflichtete. Gh. malte eine Auferstehung, von deren Zerstörung durch Einsturz eines Architravs schon Vasari berichtet, und die Berufung der ersten Jünger, auf der er zur Rechten eine Gruppe angesehener Florentiner - wahrscheinlich die Florent. Kolonie in Rom - darstellte, deren ausgezeichnete Bildnisköpfe die sichere Hand des Meisters verraten, während in einigen Typen zur Linken und im Hintergrunde der Anteil von Schülerhänden deutlich wird. In der Bewältigung der großen Fläche und der Feierlichkeit des Geschehnisses zeigt Gh. sein außerordentliches Können als Meister des monumentalen Wandbildes. Von den 28 Papstbildnissen der Kapelle kann man etwa sechs der Werkstatt Gh.s zuschreiben, davon einige, etwa den Viktor, dem Meister selbst. Das Fresko mit Pharaos Untergang im Roten Meer, das früher Cosimo Rosselli und Piero di Cosimo zugeschrieben wurde, ist ein Werk aus Gh.s Atelier, aber völlig von Gehilfen gemalt. Die charakteristischen Merkmale eines unbekannten Schülers, die wir hier wahrnehmen, kehren in den Fresken des Palazzo Vecchio zu Florenz wieder, finden sich dann gehäuft in dem Wandbild der Tiburtinischen Sibylle im Zyklus der Sassetti-Fresken und führen zu dem auf stilkritischem Wege gewonnenen Schluß, daß dieser Gehilfe auch die Tafel mit St. Sebastian und Rochus im Museo Civico zu Pisa, die 3 Heiligen in Rimini u. das Jünglingsporträt der Sammlung Barberini in Rom gemalt haben muß. Der Gedanke lag nahe, diesen Komplex von Stilmerkmalen mit der Person des Davide Gh. zu identifizieren, doch ging das nur solange, als man nicht mit Sicherheit wußte, daß die hl. Lucia in S. M. Novella ein authentisches Werk Davides sei. In Ermangelung eines besseren Namens hat man den unbekannten Schüler "Meister des hl. Sebastian" genannt. - Gh. hat sich trotz des großen Auftrags nur wenige Monate in Rom aufgehalten. Die Jahreszahl 1482 trägt eine Verkündigung in der Collegiata zu San Gimignano, die nach Gh.s Entwurf im wesentlichen Mainardi ausführte. Vom 7. 9. 82 datiert der Vertrag wegen Ausmalung des Saales im Palazzo Vecchio, an der die Schüler Gh.s, besonders der obengen. Meister des hl. Sebastian und der sog. Brutus-Meister, dessen Mitarbeiterschaft auch in der Tafel von Narni und der Berliner Auferstehung nachzuweisen ist, bis 1484 arbeiteten, während Gh. selbst sich schon wieder anderen Aufgaben zugewandt hatte. Zu Beginn 1483 muß Gh. die Altartafel der Madonna mit Heiligen in der Akad. zu Florenz vollendet haben, die wahrscheinlich ehemals für die Kirche S. Maria zu Monticelli bestimmt war u. ein eigenhändiges Werk ist. Gleichzeitig begann Gh. die Ausschmückung der Kapelle der Familie Sassetti in S. Trinita mit Fresken aus dem Leben des hl. Franz von Assisi, die in der Komposition mehrfach an die großen Vorbilder anknüpfen, die Giotto hinterlassen hatte. Die 3 Hauptbilder schildern die Stigmatisation des Heiligen, die Erweckung des Kindes aus dem Hause Spini und die Exequien des Heiligen. In den Lünetten darüber sehen wir die Lossagung des hl. Franz von seinem Vater, die Bestätigung der Ordensregeln durch Honorius u. die Feuerprobe vor dem Sultan. In den Zwickeln des Gewölbes erscheinen 4 Sibyllen. Außen über dem Wappen der Sassetti das Fresko mit der Weissagung der tiburtinischen Sibylle. Rechts u. links vom Altar, für den Gh. das schöne Tafelbild mit der Anbetung der Hirten gemalt hat, das sich jetzt in der Akad. befindet, erscheinen die Bildnisse Franc. Sassettis und seiner Gemahlin. Als Tag der Vollendung und feierlichen Einweihung der neu geschmückten Kapelle steht unter den Stifterbildnissen das heute falsch ergänzte Datum des 25. 12. 1485. Der harmonisch komponierte, von antikem Geiste erfüllte Schmuck dieser Kapelle ist eines der schönsten Denkmäler der Zeit des Lorenzo Magnifico; man kann sich denken, mit welcher Freude die Florentiner die Arbeit Gh.s bestaunten, der es verstand, die Ereignisse aus dem Leben des hl. Franz als Vorwand zu nehmen, um seine Auftraggeber u. deren Freunde im Fresko zu verewigen. Gerade auf den beiden Mittelfresken. die man, abgesehen von Einzelheiten, dem Meister selbst zuschreiben kann, u. die bereits vor dem 1.6.1483 vollendet gewesen sein müssen, auf der Erweckung des Kindes und der Bestätigung der Ordensregeln, hat Gh. eine ganze Reihe bekannter Zeitgenossen festgehalten. Unter den auf der Piazza Trinita versammelten Zuschauern der Erweckung befinden sich Maso degli Albizzi, Agnolo Acciaiuoli, Palla Strozzi, ganz rechts aber der Meister selbst, der selbstbewußt mit eingestemmtem Arm den Beschauer anblickt. Auf der Ordensbestätigung finden wir Lorenzo Medici zwischen Fr. Sassetti und dessen Schwiegervater Antonio Pucci; unter den die Treppe hinaufsteigenden Männern erscheinen der Dichter Angelo Polizian mit dem kleinen Giuliano Medici, Matteo Franco und der Dichter Pulci. Im Hintergrund sehen wir die Loggia dei Lanzi und die Piazza della Signoria mit dem Palazzo Vecchio. Prüft man den großartigen Schmuck der Kapelle im einzelnen, so sieht man, daß er in der Ausführung ungleichmäßig ist. Es scheint, daß Gh. nach Vollendung der beiden Mittelfresken die weitere Arbeit seinen Gehilfen überließ, dem Meister des hl. Sebastian, von dem das Fresko der tiburtinischen Sibylle herrührt, Mainardi, der namentlich an den Sibyllen der Decke gearbeitet zu haben scheint, und seinem Bruder Davide. Im Jahre 1484, während die Werkstatt noch in der Sassetti-Kapelle arbeitete, malte Gh. ein weiteres Tafelbild, die Madonna mit Heiligen und Erzengeln in den Uffizien, ein Meisterwerk seines Pinsels und völlig eigenhändig. Von 1485 datiert die Anbetung der Hirten, die Gh. für den Altar der Sassetti-Kapelle bestimmt hatte (Akad.), ein Gemälde, das bis auf den Reiterzug im Hintergrunde ganz eigenhändig ist, und besonders deshalb Beachtung verdient, weil es in den Köpfen der Hirten den gewaltigen Eindruck dartut, den das 1474/76 für Tomaso P.rtinari gemalte Triptychon des Hugo van der Goes auch auf Maler vom Schlage eines Gh. ausübte. 1486 wurde das schon 2 Jahre zuvor bestellte umfangreichste Tafelbild aus der Werkstatt Gh.s vollendet, die große Krönung Mariä in der Gal. zu Narni, an der unter Aufsicht und nach Entwurf des Meisters fast alle Schüler und Gehilfen tätig waren, die aber in sehr beträchtlichen Partien die Hand des Benedetto Gh. verrät, cin Werk, das auf die Zeitgenossen einen so großen Eindruck machte, daß man es von Spagna zweimal, für Todi und für Trevi, kopieren ließ. Am 1. 9. 1485, noch vor Vollendung der Fresken in S. Trinita, erhielt Gh. von Giov. Tornabuoni den Auftrag, die Chorkapelle der Ricci in S. Maria Novella mit Fresken auszuschmücken unter der Bedingung, daß die Arbeiten im Mai 1486 begonnen und im Mai 1490 abgeschlossen werden mußten. Die Eröffnung der Kapelle fand erst, wie Landucci berichtet, am 22. 12. 1490 statt. Dieser Freskenschmuck ist der großartigste, den das Quattrocento uns hinterlassen hat, u. bedeutet den Höhepunkt in Gh.s Schaffen. In den sieben Feldern der linken Seitenwand hat der Künstler Szenen aus dein Leben Marias, in denen der rechten Szenen aus dem Leben Johannes des T. gemalt. Die Szenen der Westwand sind: Vertreibung Joachims aus dem Tempel, Geburt Marias, Marias Tempelgang, Sposalizio, Anbetung des Kindes, Bethlehem. Kindermord u. - in der Lünette - Marias Himmelfahrt; die der Ostwand: Der Engel erscheint Zacharias im Tempel, Heimsuchung, Geburt des Johannes, Namengebung, Predigt, Taufe Christi und - in der Lünette - Fest des Herodes. Die Rückwand der Kapelle wird von dem dreiteiligen Fenster des Al. Fiorentino durchbrochen; der Raum an den Seiten und darüber wird ebenfalls von Fresken ausgefüllt, die indessen durch Feuchtigkeit stark gelitten haben. In der Lünette über dem Fenster sieht man die Krönung Marias, in dem schmalen Wandstreifen rechts die Ermordung des Petrus Martyr, in der Mitte Johannes in der Wüste, das Bildnis der verstorbenen Gemahlin des Stifters, Francesca's Tornabuoni. Auf der andern Seite entsprechend die Verbrennung von Ketzerschriften durch den hl. Dominikus, die Verkündigung und unten das Porträt des Franc. Tornabuoni. In den 4 Zwickelfeldern der Decke, dem sog. Himmel, erscheinen auf blauem Grunde die 4 Evangelisten. An diesem Freskenschmuck hat natürlich eine große Anzahl von Schülern und Gehilfen mitgearbeitet; auch der junge Michelangelo soll hier mit tätig gewesen sein. Die am höchsten angebrachten Fresken sind die ältesten. Mit ihnen wurde aus technischen Gründen begonnen. Zum Teil haben sie stark gelitten und erweisen sich ohne weiteres als Arbeit von Gehilfen. Die schönsten Felder sind auf der linken Wand die Geburt Marias und die Vertreibung Joachims aus dem Tempel. Die Geburt Marias - sicher als eines der letzten Felder 1490 gemalt - ist im wesentlichen eine eigenhändige Arbeit Gh.s, ein Meisterwerk, das uns wie kein zweites einen lebendigen Hauch florentinischen Lebens aus jener Zeit zuträgt. Hier, in diesem schönsten Bilde des ganzen Zyklus, hat Gh. in der Täfelung des Hintergrundes seinen Namen angebracht: Bighordi - Grillandai. Auf der Vertreibung Joachims aus dem Tempel hat er sich selbst, seinen Vater und seine Brüder im Bilde festgehalten. Von den Fresken der rechten Wand ist eines der besten die Geburt des Johannes; daneben kann die Heimsuchung wenigstens in den Hauptpartien als eigenhändige Arbeit Gh.s gewertet werden. In der vordersten Frau der Gruppe zur Rechten hat er die schöne Giovanna degli Albizzi, die Gemahlin Lorenzo Tornabuonis verewigt, deren Profilbildnis von 1488 (s.u.) er hier im Fresko wiederholte. Während seine Werkstatt im Chor von S. Maria Novella beschäftigt war, war der Meister nicht untätig. 1487 ist das Tondo mit der Anbetung der Könige in den Uffizien datiert, ein Werk von sehr geschlossener Komposition, aber ziemlich handwerksmäßiger Ausführung (ganz geringwertige, reduzierte Schulkopie, die Komposition des Vorbildes überdies mißverstehend, in der Pittigal.). 1488 vollendete Gh. die große Anbetung der Könige für das Spedale degli Innocenti in Florenz. In allen wesentlichen Teilen eigenhändiges Meisterwerk; nur der Bethiehemitische Kindermord links im Hintergrunde ist von jenem Predellenmaler, den Berenson unter dein Namen Alunno di Domenico in die Kunstgeschichte eingeführt hat, und dessen richtiger Name Bartolomeo di Giovanni sich schon aus den von Bruscoli gefundenen Dokumenten ergab. In dein rechts hinter der Hauptgruppe sichtbar werdenden berittenen Gefolge kann man die Kunstweise des Mainardi feststellen. Das Bild ist von einem leuchtend hellen Kolorit, viel glühender in der Farbe als die früheren Tafeln in der Akad. und in den Uffizien und die Madonna in Lucca. Wenn man die sämtlichen Tafelbilder unter diesem Gesichtspunkte betrachtet, so kann man bei Gh. eine fortschreitende Aufhellung seiner Palette feststellen. Sicherlich hat ihm die Leuchtkraft flandrischer Ölbilder Bewunderung abgerungen; aber während die neue Technik auch in Florenz immer mehr Anhänger gewann, ist Gh. zeit seines Lebens der alten Temperatechnik treu geblieben, innig bemüht, es mit den alten Mitteln den neuen Vorbildern an Leuchtkraft gleichzutun. Von 1490 ist das am Dom zu Florenz befindliche Mosaik der Verkündigung, das aus Gh.s Atelier stammt. 1491 malte er im Auftrage des Lorenzo Tornabuoni die Heimsuchung des Louvre, die sich bis 1812 in S. Maria Maddalena de' Pazzi befand, ein durch Schönheit der Komposition, wie Güte der malerischen Gestaltung in gleicher Weise ausgezeichnetes Bild. 1492 entstand die letzte große Tafel, an der der Meister selbst noch entscheidenden Anteil genommen hat: der Christus in der Glorie mit denn Bildnis des Stifters Don Giusto Bonvicini im Stadthause zu Volterra. Im wesentlichen eigenhändige Arbeit mit schöner weiträumiger Landschaft, die an Luftperspektive u. Fernwirkung einen Höhepunkt quattrocentistischer Landschaftsmalerei bedeutet und - indeni sie an Lionardos Ausblicke gemahnt - die Entwicklung Gh.s beleuchtet, der - ein echtes Kind der Frührenaissance - in einem Leben voll rastloser Arbeit an die Schwelle des Cinquecento gelangte. Nicht über Botticelli oder Filippino, sondern über Gh., der wie kein anderer seiner Zeitgenossen im Großen zu komponieren verstand, führt die gewaltige Entwicklung, von Giotto bis hin zu Michelangelo - dem Schüler Gh.s. Obgleich Gh. sich in seinen Fresken so oft als geborener Porträtist erweist, sind merkwürdigerweise nur wenige Tafelbildnisse seiner Hand erhalten. Das Mädchenbildnis der Londoner Nationalgal., das von Berenson dem Mainardi zugeschrieben wird, und ein Jünglingsporträt ebenda sind übermalt, enthalten aber noch Merkmale genug, um sie Gh. selber zuzuweisen. Das Doppelbildnis des Fr. Sassetti mit seinem Sohn in der Sammlung Benson in London ist nicht gerade von erster Qualität, aber doch wohl eigenhändig. Meisterlich dagegen ist das Doppelporträt eines Greises mit seinem Enkel int Louvre; ein Wunderwerk seiner Hand aber das Bildnis der Giovanna Tornabuoni von 1488 in der Sammlung Morgan, vormals bei Rod. Kann (Abb. in Les Arts, 1903, No 13 p. 1). Nach dem Tode Gh.s führte Davide die Werkstatt weiter. Das große für S. Maria Novella bestimmte Altarwerk war beim Tode Gh.s noch unvollendet und wurde von den Schülern und Gehilfen zu Ende geführt. Seine Teile befinden sich heute in der Münchner Pinakothek, im Berliner Kaiser Friedrich-Mus. und in Pariser Privatbesitz. Die Münchner Tafel mit der Madonna in der Glorie und vier Heiligen geht im Entwurf auf Gh. zurück. Die Komposition scheint zeitlich noch vor dem Bilde in Volterra, also uni 1490/91, konzipiert zu sein. Die Ausführung, die erst einige Jahre später zum Abschluß gekommen sein mag, war Schülern anvertraut, unter denen sich nach Ausweis verschiedener Stilrnerkmale auch die Brüder Gh.s, Davide und Benedetto, befunden haben. Die Flügelstücke dazu mit dem hl. Laurentius und der hl. Katharina sind von Mainardi. Die Auferstehung Christi in Berlin, die die Rückseite des Altarwerkes bildete, ist sicher erst nach des Meisters Tode gemalt worden. Die Flügel hierzu mit den Hl. Vincenz und Antonius sind von Fr. Granacci, ein weiterer Flügel mit dein hl. Stefan befindet sich beim Kunsthändler Kleinberger in Paris, ein anderer ist Eigentum des Comte de Dion. - Der Schule Gh.s müssen noch einige Tafelbilder zugewiesen werden: Madonna mit Heiligen, früher in der Gal. Mansi zu Lucca, jetzt Sammlung Johnson in Philadelphia, u. die Madonna mit Heiligen im WallrafRichartz-Mus. zu Köln, die unter dem Namen Gh. gehen, sind dem Mainardi zuzuweisen, dem auch ein wesentlicher Anteil an der Anbetung in S. Apollonia von 1479 gehört. Die Madonna mit Kind, und die Heiligen Georg u. Sebastian in der Münchner Pinakothek, beide Bilder dort dein Mainardi zugeschrieben, sind keinesfalls von diesem, sondern von einem Schüler Gh.s, der auch die beiden Tondi mit Erzengeln in der Dresdner Gal. und das Bildnis der Costanza Medici in der Londoner National-Gal. gemalt hat, und den wir in Ermangelung eines besseren Namens vorerst den "Maler der Costanza Medici" nennen. Werkstattbilder, die eine sichere Zuweisung an einen bestimmten Schüler nicht zulassen, gibt es noch eine ganze Anzahl. Eine Madonna mit Heiligen in Pisa, Christus und der kleine Johannes im Berliner Kaiser Friedrich-Mus. (der Werkstatt Verrocchios nahestehend), drei Heilige in S. Lorenzo zu Florenz, Anbetung der Hirten in S. Lucia zu Florenz (in allen Guiden als besonders schönes Werk Gh.s gefeiert, aber nur eine geringwertige Replik der Hirtenanbetung von 1485), Madonna mit Kind und dem kleinen Johannes in der Sammlung Johnson, die einen Ausschnitt aus der Innocenti-An-. betung kopiert und sich in den selbständigen Zutaten als das Werk eines geringwertigen Handwerkers erweist, der mit Mainardi, wie der Katalog der Sammlung meint, nichts zu tun hat. Die Altartafel mit der Madonna und 4 Heiligen im Berliner Kaiser Friedrich-Mus. ist eine gemeinsame Arbeit Mainardis, Granaccis und Soglianis u. wohl erst 1513, im Todesjahr Mainardis, entstanden. Die Krönung der Madonna in Città di Castello ist ein Frühwerk Granaccis unter Einfluß Gh.s. In Lille wird Gh. eine Madonna mit Kind zugeschrieben, die dem Mainardi nahesteht. Das weibliche Profilbildnis der Carrand - Sammlung im Mus. Naz. zu Florenz und das weibliche Bildnis, das sich früher in der Sammlung R. v. Kaufmann befand, gehören einem nicht sicher zu bestimmenden Mitgliede der Werkstatt. Das Bild in der Sammlung Mond steht Mainardi nahe, das Werk im Museo Borgogna zu Vercelli ist ein Schulbild. Fast in sämtlichen Museen Italiens und aller Weltstädte befinden sich Bilder unter Gh.s Namen, die zur Charakteristik des Meisters nichts beitragen und nur beweisen, daß die Werkstatt Gh.s eine Unmasse Bilder sehr verschiedenartiger Qualität hinterlassen hat. Monographien und zusammenfassende Darstellungen: Vasari, Vite, ed. Milanesi, III. - Manni, Vita di Dom. del Gh., Raccolta di opuscoli etc. del P. Calogera, t. 45, Venedig 1751.- Woermann, Dom. Gh., in Dohmés Kst u. Kstler, I, 1878. - Steinmann, Gh. (Knackfuß, Kstler - Monogr XXV), 1897. Michel,, Hist. de l'Art, III 1907, p. 655 f 70. - G. S. Davies, Gh., London 1908. Hauuvette, Gh. ("Les Maltres de l'art"), Paris 1908 (cf. Ch. Diehl, in Revue de l'Art ane. et mod. XXV [19091 146/57). - Croweu. Cavalcaselle, Hist. of Paint. in It., ed. 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