Frei zugänglich

Beckmann, Max

Geboren
Leipzig, 12. Februar 1884
Gestorben
New York, 27. Dezember 1950
Land
Deutschland, Frankreich, Niederlande, Vereinigte Staaten
Geschlecht
männlich
GND-ID
Weitere Namen
Beckmann, Max; Beckmann, Max Carl Friedrich
Berufe
Maler*in; Grafiker*in; Zeichner*in; Illustrator*in; Bildhauer*in; Dichter
Wirkungsorte
Frankfurt (Main), Paris, Amsterdam, Berlin, St. Louis (Missouri), New York
Zur Karte
Von
Pillep, Rudolf
Zuletzt geändert
11.10.2024
Veröffentlicht in
AKL VIII, 1994, 192 ss; ThB III, 1909, 156; Vollmer I, 1953, 150 s

VITAZEILE

Beckmann, Max (M. Carl Friedrich), dt. Maler, Grafiker, Zeichner, Illustrator, Plastiker, Dichter, *12.2.1884 Leipzig, †27.12.1950 New York.

LEBEN UND WIRKEN

Die Eltern, Carl Heinrich Christian B. und Bertha, geb. Düber, stammen aus dem Braunschweigischen und ziehen mit B.s älteren Geschwistern Margarethe (gen. Grethe) und Richard 1878 nach Leipzig. Der Vater wird hier Teilhaber (seit 1882 alleiniger Inhaber) eines "Getreide-Agentur-Geschäfts". B. besucht von April bis Nov. 1894 das Kgl. Gymnasium, von dem er "wegen Kränklichkeit" wieder abgeht. Am 21.2.1895 Umzug von Leipzig nach Braunschweig (lt. Polizeiamt-Akten, Stadt-Arch. Leipzig). Hinfällig sind hiermit die Angaben in der gesamten Beckmann-Lit. (einschließl. B.s eigener Aussagen), er sei bereits 1894, nach dem Tode des Vaters nur mit der Mutter, von Leipzig weggezogen. B. bewirbt sich - wahrsch. im Frühjahr 1900 (kaum schon 1899) an der Kgl. ABK zu Dresden (Ablehnung), danach in Weimar an der Großherzogl. Sächs. Kunstschule, wo er am 21.6.1900 "probeweise", am 10.10.1900 "definitiv" aufgenommen wird. Zwei Semester besucht er die obligatorische Antikenklasse von Otto Rasch, ab 19.4.1901 die Naturklasse von Fritjof Smith, die er selbst auswählen konnte. Erhält als Student mehrere Auszeichnungen. Verlässt die Kunstschule Wochen vor dem offiziellen Datum (19.10.1903) zus. mit Minna Tube, seiner späteren ersten Ehefrau. Sept. 1903 bis März 1904 ist B. in Paris. Hier interessieren ihn die Impressionisten und Pointillisten sowie Cézanne. Im Übrigen aber hat ihn die "Hochflut von impressionistischen Nachahmungen" enttäuscht und ein großformatiges pointillistisches "Reiterbild" zerschneidet er wieder. Bei einem Besuch von Amsterdam werden ihm Werke von Rembrandt, Terborch, Vermeer van Delft und bes. Frans Hals zum Erlebnis. Die meisten seiner frühen Bilder hat B. wahrsch. im Frühjahr 1905 zerst., denn seine "Bilderliste" der Gem. beginnt mit Junge Männer am Meer (entstanden von Herbst 1904 bis Frühjahr 1905). In den Berliner Jahren von 1904-14 ist er bemüht, ein Meister in allen trad. Bildgattungen zu werden. Er malt Landschaften, bes. oft die Meeresküste, Porträts und Selbstbildnisse, mitunter Stillleben, Aktdarstellungen, Gruppenporträts und große figürliche Komp. mit Themen aus der Bibel, der antiken Mythologie, dem Persönlich-Familiären und der Zeitgeschichte, wie z.B. des Erdbebens von Messina (1909) und des Untergangs der Titanic (1912/13). B. führt existentielle Extremsituationen der Menschen vor, die die impressionistischen Grenzen überschreiten und an Delacroix und Géricault orientiert sind. Singulär sind im Frühwerk die wohl von Munch beeinflussten expressiven Sterbeszenen von 1906. Insgesamt aber bleibt seine Kunst im Umfeld eines modifizierten Impressionismus der Berliner Sezession, bewahrt jedoch ein eigenes Gepräge. Von 1906-13 stellt B. in der Berliner Sezession aus, nach deren Spaltung in der Freien Sezession. In beiden ist er zeitweilig Vorstandsmitglied. Ab 1907 auch Ausst. in der Berliner Kunsthandlung Paul Cassirer, darunter 1913 eine umfassende Retrospektive. Zugleich erscheint von Hans Kaiser die erste Beckmann-Monogr. mit einem Gesamtkatalog der Gemälde. Einstige Anfangsschwierigkeiten in Berlin sind bald überwunden (u.a. Ablehnung des Bildes Junge Männer am Meer durch Liebermann für die Sezessions-Ausst. 1905). Für eben dieses Bild bekommt B. 1906 auf der 3. Ausst. des Dt. Künstlerbundes die Goldmedaille, verbunden mit einem halbjährigen Villa Romana-Stip. in Florenz. Karl Kötschau, Dir. des Großherzoglichen Mus. für Kunst und Kunstgewerbe, kauft das Bild für das Weimarer Mus. an. Die Hochzeitsreise mit Minna B.-Tube (Heirat am 21.9.1906 in Berlin) führt B. nach Paris und im Winterhalbjahr 1906/07 nach Florenz. Nach einem Entwurf von Minna B.-Tube entsteht in Berlin-Hermsdorf 1907 das Wohn- und Atelierhaus der Fam. B.; am 31.8.1908 wird Sohn Peter geboren. In B.s erster Berliner Zeit ist er in die internen sezessionistischen Auseinandersetzungen verwickelt und hegt gar "Revolutionspläne" für eine eigene Sezession, die jedoch nicht zu verwirklichen sind. Mit dem weitgefassten "Expressionismus", wie ihn in Berlin die "Sturm-Unternehmungen" von Herwarth Walden (Gal., Wander-Ausst., Zs.) mit Verve propagieren, wollte B. ebensowenig zu tun haben wie mit der offiziellen Kunst. Doch auf die Dauer konnte er den mod. Einwirkungen auf sein Schaffen nicht entgehen, freilich ganz selbstständig, ohne sich einer Richtung oder Gruppe anzuschließen. Bald nach Ausbruch des 1. Weltkrieges arbeitet er freiwillig einige Wochen in Ostpreußen in einem Lazarett und wird spätestens ab M. Dez. 1914 in Flandern als Sanitätssoldat eingesetzt. Dort bricht er im Sommer 1915 psychisch zusammen. Ab Sept. 1915 ist B. in Straßburg freiwilliger Krankenpfleger und kommt im Okt./Nov. 1915 nach Frankfurt am Main zur Spezialbehandlung (Entlassung aus dem Militär erfolgt erst 1917). Er nimmt Wohnsitz und Atelier in Frankfurt, zunächst bei seinem alten Studienfreund Ugi Battenberg und dessen Frau Fridel. Das Haus in Berlin-Hermsdorf ist nun nur noch gemeinsamer Sommersitz der Familie B. Der 1. Weltkrieg hat B.s Weltanschauung radikalisiert. Sie gipfelt schließlich im Protest gegen den Widersinn dieser Welt - nicht nur des Krieges - und gegen die göttliche Ordnung. In den Epochenbildern Auferstehung II (1916, unvoll.) und Die Nacht (1918/19) wird das deutlich. Zugleich sind hier die Grundpfeiler seiner neuen künstlerischen Entwicklung gesetzt, die allein aus dem Wandel der Weltanschauung nicht erklärt werden kann, auch wenn die katalytische Funktion des Kriegserlebnisses deutlich spürbar ist. Die Werke jener Zeit (auch Grafik und Zeichnungen) besitzen in ihrer kantigen, splittrigen Struktur, ihrer rabiaten anatomischen Veränderung der Figuren auf Ausdruck hin, ihrem Zerbrechen der trad. Raumkonstruktion und ihrer zunächst reduzierten Farbigkeit eine nunmehr absolut mod. Form. Deren Berührungspunkte mit Expressionismus, Kubismus usw. sind offenbar und bei Künstlern wie Meidner, Kirchner, Picasso u.a. nachgewiesen. Bei B. kommt jedoch, gravierender als bei den meisten anderen Künstlern, sein intensiver Bezug auf große Trad. hinzu: von den Altdeutschen und den frühen Italienern bis hin zu Pieter Bruegel d.Ä., El Greco, Goya u.a. Schon in der Weltkriegszeit - und nicht erst um 1930 - besitzen seine Bilder auch jenes Element, das als moderner Mythos vom Menschen bezeichnet werden kann. Char. ist dabei sein Beharren auf Wert und Würde der Persönlichkeit im großen "Theater der Unendlichkeit", ein Individualitätsbewusstsein, das ihn zwangsläufig der Moderne, wo die Darst. von Persönlichkeit schon weitgehend abhanden gekommen war, entfremden musste. Die für B. typ. "Verschlüsselung" seiner Bilder ist aber etwas eminent Modernes: Viele Deutungsebenen durchdringen einander in seinen Werken, wobei zugleich Verfremdung einbezogen wird. In den ersten Frankfurter Jahren steht die Grafik im Mittelpunkt. Der neue stilistische Ansatz erscheint denn auch hier schon eher, so in den Rad. Die Nacht, Kriegserklärung, Die Granate (mit den beiden unterschiedlichen Zuständen), alle von E. 1914. In der Malerei wird diese neue Sicht erst 1915 mit Gesellschaft III, Battenbergs und 1916 mit Auferstehung II (nicht voll.) gültig realisiert. Nachdem B. schon zuvor mit Ill.-Folgen hervorgetreten war (meist Lith.), vereinbart er 1918 mit dem befreundeten Verleger Reinhard Piper die Mappe Welttheater mit 11 Rad. und mit Julius Meier-Graefe die Mappe Gesichter und Gesichte mit 8 Radierungen. Beide Mappen werden 1919 zu einer mit dem Titel Gesichter vereint. Gleichzeitig erscheint B.s berühmtestes Mappenwerk Die Hölle (11 Lith.), ed. von Israel Ber Neumann in Berlin. Hier schildert B., teils mit verkappten Autoporträt in dramatischen, expressiven Situationen sowohl Zwänge und Nöte als auch brennende Fragen und irre Konstellationen der Zeit, ergreift auch mitunter verschlüsselt Partei für die Opfer: wie im "Martyrium" für Rosa Luxemburg (Lenz, 1974). Die 1921 geschaffene, 1922 edierte Folge Jahrmarkt führt im Nachkriegskaleidoskop den "Circus Beckmann" vor (Rad.), ebenso, deutlich sachlicher gestimmt, die Lithografiefolge Berliner Reise von 1922. Ab 1924 tritt das druckgrafische Schaffen stark zurück und erlischt zeitweise. Das graf. Werkverzeichnis (Hofmaier, 1990) umfasst 373 Blätter. Bis 1904 übte sich B. bereits mit allen vier von ihm genutzten Verfahren: Hschn., Kaltnadelradierung, Lith. und geätzte Radierung. Dann dominiert 1909-12 die Lith. in Ill. zu Johannes Guthmanns Eurydikes Wiederkehr (1909), zum Neuen Testament (1911), zu Dostojewskis Das Bad der Sträflinge (1912). Danach tritt die Kaltnadelradierung in den Vordergrund in der Mappe Gesichter (1914/18), den Ill. zu Kasimir Edschmids Die Fürstin 1917. Ab 1919 nutzt B. beide Techniken relativ gleichberechtigt nebeneinander. Seit 1919/20 arbeitet er wieder an Hschn. (Frau mit Kerze, 1920), doch entstehen in dieser Technik insgesamt nur 19 Arbeiten. Die letzten Kaltnadelillustrationen entstehen 1923 zu Fanferlieschen Schönefüßchen von Clemens Brentano und 1924 zur eigenen Komödie Ebbi, wozu noch 1921 Lith. zum Gedichtband Stadtnacht von Lili von Braunbehrens kommen. Viele Werke der frühen Frankfurter Jahre sind durch Überfülle von Gestalten und Gegenständen bestimmt, um 1916/17 verbunden mit stark überlängten, exaltierten Figuren, die an Gestalten in spätgotischer Tafelmalerei gemahnen, u.a. Auferstehung II (1916, unvoll.), Kreuzabnahme (1917) und Selbstbildnis mit rotem Schal (1917). Die Farbe ist erheblich zurückgenommen, nach Weiß- und Grauwerten hin gebrochen (wohl beeinflusst vom Kubismus und El Greco) bis mindestens 1923, auch wenn sie sich zunehmend anreichert. Gemessen an der Kunst der "eigentlichen" dt. Expressionisten erscheinen B.s Gem. von einer eigentümlichen "Sachlichkeit" bestimmt (Bildnis Max Reger; Landschaft mit Ballon; Die Nacht). Hierbei kommt es zugleich zu alptraumhaften und völlig surrealen Konstellationen im Bild (z.B. schon in Gesellschaft III, Battenbergs, 1915; Die Synagoge 1919; Der Traum 1921). Dieses Element tritt bis zuletzt immer wieder hervor. Die "Sachlichkeit" aber erreicht u.a. im Eisernen Steg (1922) eine neue, entschiedene Stufe, wie andererseits der surreale Aspekt in Lido (1924) und Galleria Umberto (1925). Eigentlich aber durchdringen sich alle genannten Momente seiner Kunst, die über ein breites Spektrum variantenreicher bildsprachlicher Gestaltung verfügt, um die jeweils erstrebte Botschaft zu realisieren. Diese Variationen überlagern sich zeitlich. B. ergreift immer wieder neue - oder auch alte, dann neubewertete - Anregungen aus der Gegenwartskunst wie aus dem Erbe, die aber im Schmelztiegel seines Genies umgeformt werden. In der Fastnacht von 1920 wird überraschend eine erneute Auseinandersetzung mit Cézanne deutlich, wie andererseits in der Seelandschaft mit Pappeln (1924) rückverwiesen wird auf Henri Rousseau. Andere Gestaltungsvarianten sind daneben: die drastische Verkürzung der Figuren bei gleichzeitig übergroßen Köpfen (Frauenbad, 1919; Familienbild, 1920) bis hin zu emblematischen Formulierungen (Tanzbar Baden-Baden, 1923; Fastnacht, 1925), sodann erneute, nun fast schon elegante Überlängung der Gestalten (Bildnis Käthe von Porada; Bildnis Elsbeth Goetz, beide von 1924) sowie geradezu "klassische" Adaptionen (z.B. Bildnis Minna B.-Tube, 1924; Schlafende, 1924). Ab Mitte der 20er Jahre strebt B. zu größerer "Einfachheit und Klarheit" (Brief an Neumann, 25.1.1926) und leuchtenden Farbigkeit, die selbst Schwarz einbezieht (Hafen von Genua, 1927; Selbstbildnis im Smoking, 1927). Er überwindet bes. die Überfülle im Bild und sucht die "Klarheit", wenn auch nur eine relative. Denn die "Verschlüsselung" bleibt und greift sogar auf die Landschaft (z.B. Frühlingslandschaft Park Louisa, 1924) und das Stillleben über (Stilleben mit Grammophon und Schwertlilien, 1924; Großes Stilleben mit Musikinstrumenten, 1926; Großes Fischstilleben, 1927; Großes Stilleben mit Fernrohr, 1927; Stilleben mit umgestürzten Kerzen, 1929; Großes Stilleben mit Kerzen und Spiegel, 1930). Schon die beträchtlichen Formate zeigen den hohen Anspruch, den B. mit dieser Bildgattung verbindet, eine Botschaft über Mensch und Welt zu formulieren. Bilder mit mon., mehrfigurigen Szenen sind in der 2. H. der 20er Jahre selten (z.B. Die Barke, 1926; Luftakrobaten, 1928; Fußballspieler, 1929; Fastnacht Paris, 1930) und charakterisiert durch Verzahnungen, Über- und Unterordnungen, die ohne Tiefenraumillusion existieren, obwohl sie von plastischem, individuellem Leben erfüllt sind. Mitunter wird die Perspektive geradezu umgekehrt, und die Gestalten zeigen lapidare Haltungen und Gestik, deren Ausdruckskraft genauso frappierend ist wie ihre Ferne von akademischer Anatomie. Aber bes. einfach und klar sind v.a. die Porträts (Bildnis einer alten Schauspielerin, 1926; Bildnis N.M.Zeretelli, 1927; Bildnis eines Argentiniers, 1929; Bildnis Valentine Tessier, 1930 und die Selbstbildnisse von 1925, '26 und '27). Die Spannweite der Auslotung von Persönlichkeit der Dargestellten wird aber auch in - wohl bewussten - Konfrontationen deutlich: Bildnis Quappi in Blau und Bildnis La Duchessa de Malvedi, beide von 1926. B.s künstlerische Entwicklung in dieser Zeit vollzieht sich vor dem Hintergrund einschneidend persönlicher Veränderungen. Nach der Scheidung von Minna B.-Tube Anfang Juli 1925 heiratet er Mathilde Kaulbach am 1.9.1925 (Spitzname "Quappi"). Wohnsitz der B.s bis E. 1932/A. 1933 ist weiterhin Frankfurt am Main. Nachdem B.s erste Professurpläne von 1916 an der Dresdener Akad., initiiert von Robert Sterl, nicht realisiert wurden (Pillep, 1988), er 1919 eine Professur in Weimar (Dok. fehlen bisher) abgelehnt hatte, übernimmt er im Okt. 1925 die Leitung eines Meisterateliers in Frankfurt an der vereinigten Städelschule. Die 1929 beantragte Professur erhält er - entgegen den Angaben in der Lit. - nicht (Klötzer, Dok. im Frankfurter Kat., 1983), doch wird 1930 wiederum ein Fünfjahresvertrag mit ihm abgeschlossen. Auch erfährt er nun bis A. der 30er Jahre zahlr. Ehrungen. Fast jährlich finden große Einzelausstelungen statt (z.B. 1928 die Retr. in Mannheim, Berlin und München, 1929 in Frankfurt, 1930 in Basel und Zürich, 1931 Paris und Brüssel, und 1932 richtet Ludwig Justi in der Berliner Nationalgalerie einen ganzen Beckmann-Saal ein). Ende 1923 (Impressum: 1924) erscheint im Piper-Verlag eine große Monogr. über den Künstler von den Kunstkritikern C.Glaser, J.Meier-Graefe, W.Fraenger und W.Hausenstein sowie 1930 das Beckmann-Buch von Heinrich Simon. 1925 ist B. mit zahlr. Bildern der Hauptbeteiligte an der epochemachenden, namengebenden Ausst. "Neue Sachlichkeit" in Mannheim, und seit 1926 veranstaltet Israel Ber Neumann, wie schon zuvor seit 1917 in Berlin, nun in New York Beckmann-Ausstellungen. B. erhält 1928 den Reichsehrenpreis Dt. Kunst und die Goldmedaille der Stadt Düsseldorf, 1929 den Carnegie-Preis Fourth honorable mention in Pittsburgh, USA, sowie den Großen Ehrenpreis der Stadt Frankfurt am Main. Hatte B. am Beginn seines großen künstlerischen Wandels nochmals in vier Gem. christliche Themen gestaltet, so fällt dieser Themenbereich nunmehr auf Jahre völlig weg, auch wenn B. - freilich auf sehr persönliche Art - durchaus immer gläubig bleibt. Völlig eliminiert sind auch hist. und zeitgeschichtliche Motive bis auf eine Ausnahme (Die Ermordung, wahrsch. 1927, verschollen), welche der Erinnerung an den Tod Karl Liebknechts gilt. Das Bildnis, auch Doppel- und Mehrfigurenporträts, Landschaft und Stadtlandschaft, Stillleben und Interieur, sehr selten Tiere und häufiger Aktdarstellungen, schließlich aber eine Fülle unterschiedlicher Alltagsszenen beschäftigen ihn, wobei das Thema Mann und Frau zunächst nicht oft, ab 1925 aber immer stärker hervortritt (Fastnacht; Doppelbildnis Karneval). Verbunden sind hier Alltag und Verschlüsselung, wie das in der Grafik schon eher deutlich wurde, so etwa in der Rad. Seiltänzer (1921) aus der Mappe Jahrmarkt. Das Alltags- und Mythosthema "Mann und Frau" kann festlich gehalten sein (Die Loge, 1928), skurrile Zuspitzung erfahren (Fastnacht Paris, 1930), scheinbar voll. im Alltäglichen verharren (Das Bad, 1930), kann Sensationen umfassen (Luftakrobaten, 1928) oder szenisch erweitert sein (Die Barke, 1926; Der Strand, 1927, verschollen). Bes. seit 1928 bahnen sich neue mythische Bildlösungen an, zuerst in großformatigen Zeichnungen (Begegnung in der Nacht, unvollendet, Die Nacht, beide 1928). Die voll entfaltete Einheit widersprüchlicher Sinnschichten ist dann u.a. in einem Gem. von 1932 realisiert, Adam und Eva (oder Mann und Frau). Zw. 1929 und '32 hat B. ein zweites Atelier in Paris, weil er den geistigen Kontakt zur Éc. de Paris sucht. Doch trotz einiger Züge von Pariser "belle peinture", die in dieser Zeit bei ihm erscheinen, prägt er gerade jetzt immer kompromissloser sein Ureigenstes aus, das Picasso und die frz. Kritik z.T. zu würdigen verstanden (Lenz, 1977). Mit der Machtübernahme des Nationalsozialismus 1933 ändern sich auch für B. grundlegend die Lebens- und Arbeitsbedingungen. Schon 1932 hatten sich die Angriffe der Nazis in Frankfurt gegen den stadtbekannten Künstler dermaßen gesteigert, dass B. bereits im Herbst 1932 eine Wohnung in Berlin mietet, in die er spätestens im Jan. 1933 umzieht. Die Entlassung von der Städelschule durch die neuen Machthaber erfolgt am 15. April 1933. In der 1937 kulminierenden Aktion "Entartete Kunst" steht B. ganz oben in der Liste der Verfemten mit 509 beschlagnahmten Werken aus öffentlichem Museumsbesitz (seither Grafiken, Zchngn und Gem. verschollen). 1933 entstehen einige großformatige Aqu., die z.T. direkt antike oder nord. Mythologie reflektieren (Raub der Europa; Odysseus und die Sirene; Geschwister, alias Siegmund und Sieglinde, letzteres auch als Gem.) sowie geradezu surreal anmutende Arbeiten wie Schlangenkönig und Hirschkäferbraut (Aqu., 1933) oder Reise auf dem Fisch (Gem., 1934). Wenngleich weiterhin zahlr. Alltagsmotive, Porträts, Landschaften und Stillleben entstehen, beginnt aber jetzt die knapp zwanzigjährige, bis zum Tode währende Epoche von B.s Triptychen und triptychonartigen Bildern. Als erstes malt B. die Abfahrt (Departure, 1932/33 oder bis 1935). Alte und neue Motiv- und Sinnkomplexe durchdringen einander und werden zu mod. vielschichtigen Bildmythen mit zumeist fundamentalen Gegensätzen zw. Mittelbild und Seitentafeln. Zeitbezüge, wie biogr. und andere Aspekte, sind nur verschlüsselt enthalten. Zugleich sind für das Triptychon Abfahrt Bezüge zu Mythen und Mythologemen unterschiedlichster Art nachgewiesen worden (Fischer, 1972). Letzteres gilt auch für Der Leiermann (1935; anderer Titel: Lebenslied). Trotz aller für den Künstler bedrückenden Umstände arbeitet B. in Berlin von 1933 bis zur Emigration im Sommer 1937 ununterbrochen weiter. Das Porträtschaffen bleibt aber nun im engsten Bekanntenkreis, u.a. Bildnis Naila, 1934; Familienbild Heinrich George; Bildnis Rudolf G. Binding (alle 1935), und gilt bes. seiner Frau sowie dem Selbstbildnis, wozu noch verkappte Selbstporträts in szenischen u.a. Zusammenhängen kommen. Sehr häufig gestaltet er Stillleben und Landschaften, dabei auch Stadt- und Meeresküstenmotive. Selbst in kleinen und mittleren Formaten wird mon. Größe erreicht (z.B. Walchensee , 1933; Meeresstrand , 1935; Landungskai im Sturm, 1936). Die meisten Bilder der zweiten Berliner Jahre B.s sind von strahlenden Farben erfüllt, und auch dunkle, z.B. nächtliche Sujets leuchten intensiv. Den größten farbigen Reichtum aber entfalten die großformatigen Triptychen. 1936/37 entsteht das zweite Triptychon Versuchung, dessen vielschichtige Sinn-Komplexität sich jeder lexikalischen Apodiktik entzieht. Für B. geht es aber nicht um "gemalte zerebrale Weltanschauung", sondern den "schrecklichen Furor der Sinne für jede Form von Schönheit und Häßlichkeit des Sichtbaren" (Londoner Rede, 1938). Um die M. der 30er Jahre zeigt sich in einigen Werken mehr oder weniger eine neue Formtendenz: der "skizzenhaftruppige" Farbauftrag, z.B. im Selbstbildnis im Frack von 1937, in dem er dem dt. Expressionismus viel näher ist als je zuvor und fern der frz. "belle peinture", der er noch E. der 20er Jahre gleichzukommen versuchte. B. bleibt bis zum Lebensende der geniale Porträtist, was seine fortdauernde Persönlichkeitsauffassung beglaubigt. 1937, auf dem Höhepunkt der nazistischen Diskriminierung der Moderne als "entartete Kunst", emigriert B. am 19. Juli mit seiner Frau nach Amsterdam (wo Quappis Schwester Hedde lebt) und bezieht eine Atelierwohnung im Haus Rokin 85, die bis M. Sept. 1948 Hauptwohnsitz bleibt. Abgesehen von kurzen Reisen nach Paris (1937), London, Bandol (Südfrankreich) und Zürich (1938) sowie Abano b. Padua (1939), hat B. von Okt. 1938 bis Juni 1939 eine zweite Wohnung in Paris. Der geplante Umzug aber nach Paris zerschlägt sich mit Kriegsbeginn 1939, ebenso die durch dt. Freunde in den USA betriebene Übersiedlung, da 1940 das amer. Visum verweigert wird. Ausst. von B.s Bilder sind ab 1933 in Deutschland öff. unmöglich. Aus dem Bestand einer im Frühjahr 1933 verbotenen B.-Ausst. im Anger-Mus. Erfurt erwirbt der junge Schriftsteller Stephan Lackner (eigtl.: Ernest Morgenroth) sein erstes Bild Adam und Eva (damaliger Titel Mann und Frau, 1932) als Grundstock einer der größten B.-Slgn, die es je gab. Lackner wird zugleich einer seiner wichtigsten Gesprächspartner und Mäzene, der B. gleich nach der Emigration den Auftrag zu Ill. seines Schauspiels "Der Mensch ist kein Haustier" gab (Lith., Aug. 1937) und darüber hinaus vom Sept. 1938 - Mai 1940 einen Vertrag mit festen Monatszahlungen für Bilder abschloss. In Amsterdam kommen neue Freunde hinzu (Familie Lütjens, Ilse Leembruggen u.a.m.), und auch einige alte Freunde halten weiterhin Kontakt, so u.a. Erhard Göpel und Lilly von Schnitzler, und der Sohn Peter B., Arzt und Militärangehöriger, bringt mehrmals auf geheimen Wegen Bilder nach Deutschland, die meist der Münchener Kunsthändler Günther Franke kauft. Zugleich gehen Arbeiten B.s nach Amerika, wo der altvertraute Freund Curt Valentin sich in New York mit großem Engagement für B. seit 1938 in der Buchholz-Gall. einsetzt. Anlässlich einer London-Reise zur Ausst. "20th c. German Art" in den New Burlington Gall., hält B. am 21. Juli 1938 seine wohl wichtigste Rede "Über meine Malerei". Die ersten in Amsterdam gemalten Bilder zeigen Meeresküsten, in denen mitunter frühere Erlebnisse (B. war in den Sommern 1909 und 1910 auf der ostfriesischen Insel gewesen) verarbeitet werden (z.B. Stürmische Nordsee; Wangerooge ), 1937. Landschafts- und Meeresräume, die ca. ein Viertel seines Œuvres umfassen, sind für ihn ein bes. Bereich der großen "Imagination des Raumes" als "unendliche Gottheit die uns umgibt" (Londoner Rede, 1938). Gelegentlich werden auch ältere Werke überarbeitet, wie etwa das verkappte Selbstporträt Der König (1933 und 1937) oder das Selbstbildnis mit Horn (1938, anderer Titel: Selbstbildnis mit Trompete). Die glanzvolle Reihe der Selbstporträts, in denen sich der Künstler direkt in immer neuen Rollen und in unterschiedlichen Stimmungslagen zeigt, beginnt in Amsterdam mit Der Befreite (1937). 1938 gibt er sich schwermütig im Selbstbildnis mit Horn, desillusioniert-sachlich im Selbstbildnis auf Grün (1938) und rätselhaft-fragend im Selbstbildnis mit grünem Vorhang (1940), großartig im Doppelbildnis, M. B. und Quappi (1941), sinnend in sich gekehrt im Selbstbildnis in der Bar(1942), apollinisch im Selbstbildnis gelb-rosa (1943), stoisch-selbstbewusst im Selbstbildnis in Schwarz (1944). Im Viererporträt Les Artistes mit Gemüse, 1943, den Malern Friedrich Vordemberge-Gildewart und Otto Herbert Fiedler sowie dem Dichter Wolfgang Frommel, ist eine beklemmende Zeitstimmung gegeben. In großen, mehrfigurigen Komp. gestaltet er Grundsituationen menschlichen Daseins im Spielraum zw. Alltag und Mythos: Geburt (1937) und Tod (1938); Bad im August (1937); Apachentanz (1938); Hölle der Vögel (1938), ein entschieden antifaschist. Werk; Im Artistenwagen (1940); Großes Variété mit Zauberer und Tänzerin und Prometheus (beide 1942). Die Jungen Männer am Meer (1943) greifen auf das gleichnamige Gem. von 1905 zurück, 1943 voll. er das 1939 beg. Bild Traum von Monte Carlo und malt Odysseus und Kalypso. Die Geschlechterproblematik taucht rätselhaft u.a. in Messingstadt (1944) wieder auf. Mehrfach entstehen Werke mit surrealen Konstellationen, so in Krieger und Vogelfrau und Kinder des Zwielichts, beide von 1939, und gelegentlich werden trad. Symbole kombiniert wie im skurrilen Totenkopfstilleben (1945). Ein Höchstmaß an Kompositionskunst, Farbenpracht und sich durchdringenden vielfachen Sinnschichten bieten die fünf Triptychen, die in Amsterdam entstehen: Akrobaten (1939), Perseus (1940/ 41), Schauspieler (1941/42), Karneval (1942/43) und Blindekuh (1944/45). B. leistet in jedem Triptychon ein kaum zu überbietendes Maß an komplexer Gestaltung, trotz - oder gerade wegen - der Diskrepanzen zw. den jeweiligen drei Tafeln, deren Einheit dann um so mehr frappiert; er hält unbeirrt an der scheinbar trad. Position fest, dass Malerei eine Botschaft über Mensch und Welt enthält und er verbindet Trad. und Moderne auf eine ganz eigenständige Weise (Belting, 1984). Gegen Kriegsende 1945 entstehen das Triptychon Blindekuh und das rätselhafte Bild Abtransport der Sphinxe (1945), dessen metaphorische Vielschichtigkeit keineswegs auf den bloßen Triumph hinausläuft. Die Notsituation B.s in den letzten Kriegsjahren setzt sich zunächst auch nach Kriegsende noch fort, ehe er im Aug. 1946 (zuvor als "Nicht-Feind" erklärt) sowohl Freizügigkeit für Reisen als auch die Nichtausweisung nach Deutschland erreicht. Es entstehen Atelier (Weiblicher Akt und Skulptur) und Afternoon (beide 1946). Ihre starke erotische Komponente findet sich ebenfalls, jeweils anders nuanciert, in Tänzerin mit Tamburin, Zwei Schauspielerinnen bei der Garderobe (beide 1946) und Mädchenzimmer (1947). Mon. Grundsituationen menschlichen Seins sind im anonymen Bildnis eines Teppichhändlers, im Bildnis Quappi im grünen Jumper und Alte Dame mit Tochter (alle 1946) sowie in Die Erschrockene (1947) gestaltet. An den großen graf. bzw. zeichnerischen Folgen zeigt sich ungebrochene Gestaltungskraft in der Grafik: 1941 die Lith. zur Apokalypse (Offenbarung des Johannes) und 1943/44 die Federzeichnungen zu Goethes Faust, 2. Teil, beides Aufträge von Georg Hartmann aus Frankfurt am Main. 1946 entsteht B.s letzte freie Grafik-Mappe Day and Dream (Lith., auch aquarellierte Exemplare, wie auch bei der Apokalypse) für Curt Valentin. Daneben gestaltet er kontinuierlich Stillleben und Landschaften mit vielfältigen, verschlüsselten Anspielungen, z.B. im Frankfurter Hauptbahnhof (1942) oder symbolisch erhöht in Große Landschaft aus Laren mit Windmühle (1946). Surreale Elemente sind ebenfalls enthalten in Afternoon, Begin the Beguin und Bildhaueratelier (alle 1946) sowie Traum des Bildhauers und King Saul, beide von 1947. In Erinnerung an die erste Nachkriegsauslandsreise im Frühjahr 1947 nach Paris und Nizza malt B. die großartig freie Promenade des Anglais in Nizza und den Blumenkorso in Nizza, doch danach viele hochgradig verschlüsselte Bilder: Opfermahl; Baou de Saint-Jeannet; Bakkarat; Stilleben mit zwei großen Kerzen und Luftballon mit Windmühle (alle von 1947) und übers Jahresende 1947/48 Christus in der Vorhölle, wo eine Spukgestalt Goyas eingearbeitet ist, die mit anderen Vorhölleninsassen dem Christus-König konfrontiert wird. Konfrontationen vergleichbarer Art werden fortgeführt in Artisten, Maskerade und Rettung (alle 1948). Einige der letztgenannten Werke sind in den USA während des ersten Amerika-Aufenthaltes (ab 7. 9. 1947) entstanden. Ab 18. 9. 1947 ist B.s Familie in St. Louis (Missouri), wo er die zeitweilig vakante Professur von Philip Guston an der Washington Univ. Art School übernimmt. Eine große B.-Retr. im Mai/Juni 1948 in St. Louis, danach in Detroit, Los Angeles, San Francisco und Cambridge/ Mass. begründet B.s Ruhm in Amerika. Ein gleichzeitiges Lehrangebot von Henry R. Hope (Gruppenbild Hope, 1950) aus Bloomington/Indiana, nahm der Maler nicht an, wie er schon zuvor mehrere Professuren in Deutschland strikt ablehnte, so Berufungen nach München und Darmstadt, beide 1946, nach Berlin 1947, auch später nach Hamburg 1948 und 1949. Ein dreiviertel Jahr verbringt B. in den USA. Es entstehen in dieser Zeit etwa 20 Gem., darunter auch Porträts: Selbstbildnis mit Zigarette; Bildnis Euretta Rathbone, beide 1947, Bildnis Quappi in Grau und Bildnis Walter Barker, beide 1948. Die Kunst B.s hat beträchtliche Resonanz im Lande, und sein Lehrauftrag in St. Louis wird bis Juni 1949 verlängert. Doch der Maler besitzt nur ein Besuchervisum, sodass er im Juni 1948 nach Amsterdam zurückkehren muss. In den drei Monaten bis zur zweiten USA-Reise im Sept. 1948 arbeitet B. nur an wenigen Bildern, u.a. an Cabins, ein rätselhaftes Schiffsreisebild, in dem der große Fisch evtl. der hilflose Künstler selber sein könnte. In St. Louis wieder angekommen, setzt B. die Lehrtätigkeit fort und stellt am 5. Okt. den Antrag auf amer. Staatsbürgerschaft, der aber durch den Tod des Künstlers 1950 gegenstandslos wird. Er gewinnt neue Mäzene, wie Morton D. May (Bildnis Morton D. May, 1949), der die größte B.-Slg nach und nach zusammenbringt. Er bekommt in St. Louis das Angebot, bis 1950 auf der Professur von Philip Guston zu bleiben. Trotz aller großen Erfolge im Kunstleben Amerikas bleiben aber Geldsorgen. Einige in Amsterdam beg. Bilder voll. B. in St. Louis, so z.B. Großes Frauenbild, Fischerinnen; Vampir (beide 1948), das Triptychon The Beginning (beg. schon 1946), Jupiter (beg. 1930 in Berlin, weitergeführt 1946/48 in Amsterdam), beide 1949. Das Wiederaufnehmen der Arbeit an Bildern zeigt, dass er Werke lieber überarbeitet, als selbstständige neue Varianten alter Motive zu schaffen. Reichlich 20 Bilder werden während des zweiten St. Louis-Aufenthaltes geschaffen, darunter die Porträts Louise Pulitzer und Fred Conway, beide 1949, sowie Der verlorene Sohn (1949), worin das biblische Gleichnis eine autobiografische mod. Interpretation seiner quälenden Selbstzweifel erfährt, die auch seine Tagebücher von 1940-50 reflektieren. Sie liegen bisher, in redigierter Form, zu reichlich zwei Dritteln in Buchveröffentlichungen vor (vollst. erst nach 2016 auf testamentarische Verfügung von Mathilde Q. Beckmann). Im April 1949 nimmt B. eine Lehrstelle für das Sommersemester an der Art School der Univ. of Colorado in Boulder an, ab Sept. 1949 eine Professur an der Art School des Brooklyn Mus. in New York (dort seit 30. 8. 49 wohnhaft). Im letzten Lebensabschnitt in New York erfährt B. zahlr. Würdigungen in Form vieler Personal-Ausst. in den USA und Deutschland, einer Monogr. mit Werkverzeichnis von B. Reifenberg und W. Hausenstein (M. 1949) sowie mehrerer Ausz., u.a. 1949 den 1. Preis des Carnegie-Inst. in Pittsburgh, 1950 die Ehrendoktorw ürde der Washington Univ. in St. Louis. Im Juli/Aug. 1950 leitet B. einen Sommerkurs am Mills College in Oakland. Am 22. Aug. 1950 tritt B. wieder seine Lehrtätigkeit an der Art School des Brooklyn Mus., N. Y. an. Zugleich unterrichtet er zeitweise an der priv. American Art School. Im Schaffen des letzten Lebensjahres dominieren Figurenbilder (Plaza, Frau mit Mandoline in Gelb und Rot; Clown mit Frauen und kleiner Clown; The Town und Fastnachts-Maske). Im Abstürzenden wird ein verkapptes Selbstbildnis vermutet, das letzte selbstständige ist das Selbstbildnis von 1950 - beide können als Zeugnisse von Untergangsstimmung gedeutet werden (B. litt seit 1942 an einer zunehmend schwereren Angina pectoris). Höhepunkt und Abschluss seines Weges als Maler ist das Triptychon Argonauten, das er im Frühjahr 1949 beginnt und ein paar Stunden vor dem Tode am 27. Dez. 1950 vollendet. Zwar hat B. im Dez. 1950 noch ein weiteres, sein zehntes Triptychon, in der Untermalung festgelegt, doch nicht mehr fertigstellen können; es gibt außerdem kleine Skizzen zu weiteren Triptychen. Doch die Argonauten verkörpern als die Summe seines Lebenswerkes eine vielschichtige komplexe Botschaft, "ein Hohelied der schöpfer. Künste und der Jugend, die zu neuen, höheren Gefilden aufgerufen ist" (vgl. u.a. E. Göpel, M. B., Die Argonauten, St. 1957). - Seit A. der 20er Jahre hat B. "fünf Dramen und versch. Komödien verfasst" (Lackner, Kat., Köln 1984), wovon aber, neben der gen. Komödie "Ebbi", nur das Drama "Das Hotel" (postum 1984) erh. ist, dazu noch zwei kurze Bruchstücke, eines davon aus dem Stück "Der Damenfreund". 1922/23 hat sich B. außerdem mit Plastiken beschäftigt, wie aus einem Brief von M. März 1923 an Reinhard Piper hervorgeht, doch erh. haben sich nur fünf Plastiken aus den 30er Jahren: Mann im Dunkel, 1934; Tänzerin, um 1935; Kriechende Frau, 1935; Selbstbildnis, 1936; Adam und Eva, 1936; sowie drei Plastiken von 1950: Schlangenbeschwörerin; Die Brücke; Kopf. - Der Maler und Grafiker B. gehört zu den Zentralgestalten der Weltkunst im 20. Jahrhundert. Er hat unserer Zeit eine eigenständige Anschauung ihrer selbst im Bilde gegeben, deren absolute künstlerische Höhe identisch ist mit der schonungslos menschlichen Botschaft, die er mit zeitloser Gültigkeit vor Augen stellt. Aus mod. und uralten Quellen gespeist, kreisen seine Vorstellungen um die Würde der Persönlichkeit, die Individualität, das Ego in ihrem Wechselbezug zum großen und kleinen "Welttheater", in dem sich Aktualität und Transszendenz begegnen und durchdringen. Das alles ist ihm "Realität", und so verstanden ist es "wirklich die Realität - die das eigentliche Mysterium des Daseins bildet!" (Londoner Rede von 1938). Über B.s kompliziertes Verhältnis zu Gnosis, Kabbala, altind. Kosmologie sowie zu philosophischen Anschauungen von Schopenhauer, Nietzsche, Goethe und Jean Paul, bestehen in der Forschung unterschiedliche Auffassungen. B. hat seine grundsätzliche Entscheidung für eine gegenständliche Kunst getroffen, die Trad. und Moderne nicht nur in einer neuen Kunstform verbindet, sondern als neue Botschaften - Inhalte, nicht Themen - formuliert. B. ist als Einzelgänger nie vollst. in irgend einem Ismus aufgegangen, obwohl es an Versuchen nicht fehlte, ihn "einzuordnen". Seine bes. Leistung in der Kunst des 20. Jh. liegt im Beharren auf Wert und Würde der Persönlichkeit im Bilde. Da die "Moderne" jene Werte zum Großteil im Bilde ausschloss, fand B. lange Zeit keinen Platz in ihr, was er selbst aber gelassen hinnahm. "Gleichgültig ob modern oder unmodern ... Wahrheit muß das Werk sprechen" (Rede zur Ehrenpromotion in St. Louis, 6. 6. 1950).

WERKE

Hauptwerke (wenn nicht anders vermerkt, alles Öl-Gem.): Amsterdam, Sted. Mus.: Doppelbildnis Max B. und Quappi, 1941. Ann Arbor/Mich., Univ. Michigan Mus. of Art: Begin the Beguine, 1946. Basel, Kunst-Mus.: Das Nizza in Frankfurt am Main, 1921. Berlin, Staatl. Mus.: Kleine Sterbeszene, 1906; Unterhaltung, 1908; Adam und Eva, 1917; Frauenbad, 1919; Familienbild Heinrich George, 1935; Geburt, 1937; Tod, 1938; Mädchenzimmer, 1947. Bielefeld, Kunsthalle: Seelandschaft mit Pappeln, 1924; Ital. Phantasie, 1925. Bloomington/Ind., Coll. Hope: Gruppenbild Hope, 1950. Boston, Mus. of FA: Totenkopfstilleben, 1945. Jupiter, 1946/49. Bremen, Kunsthalle: Der Kaiserdamm, 1911; Selbstbildnis mit Saxophon, 1930; Sinnende Frau am Meer, 1937; Apachentanz, 1938; Cambridge/Mass., Univ., Busch-Reisinger-Mus.: Selbstbildnis im Smoking, 1927. - Univ., Fogg Art Mus.: Bildnis N.M. Zeretelli, 1927. Schauspieler (Triptychon), 1941/42. Campione D'Italia, Gal. R.N. Ketterer: Gall. Umberto, 1925; Bildnis Naila, 1934. Chicago/Ill., Art Inst.: Selbstbildnis im Frack, 1937. - Allan Frumkin Coll.: Selbstbildnis mit grünlichem Hintergrund, 1912; Stilleben mit Helm und rotem Pferdeschwanz, 1943. Darmstadt, Landes-Mus.: San Francisco, 1950. Detroit/Mich., Inst. of Art: Stilleben mit umgestürzten Kerzen, 1929; Selbstbildnis in Olive und Braun, 1945. Dortmund, Mus. am Ostwall: Afternoon, 1946; Selbstbildnis mit Zigarette, 1947. Dresden, Staatl. Kunst-Slgn, Gal. Neue Meister: Bildnis Augusta Gräfin vom Hagen, 1908. Duisburg, Wilhelm-Lehmbruck-Mus.: Fussballspieler, 1929. Düsseldorf, Kunst-Mus.: Doppelbildnis Karneval, 1925; Quappi in Blau und Grau, 1944. - Kunst-Slg Nordrhein-Westfalen: Die Nacht, 1918/19; Der Eiserne Steg, 1922; Cabins, 1948. Essen, Mus. Folkwang: Perseus (Triptychon), 1940/41; Promenade des Anglais in Nizza, 1947. Feldafing/Obb., Slg Buchheim: Alter Botan. Garten, 1905; Stürmischer Tag, 1905; Sommertag am Meer, 1907. Fort Dodge/Iowa, Blanden Art Gall.: Blumenkorso in Nizza, 1947. Frankfurt am Main, Städel: Bau des Hermsdorfer Wasserturms, 1909; Die Synagoge, 1919; Doppelbildnis Frau Swarzenski und Carola Netter, 1923; Großes Stilleben mit Musikinstrumenten, 1926; Landungskai im Sturm, 1936; Im Artistenwagen, 1940; Hinter der Bühne, 1950. Halle, Staatl. Gal. Moritzburg: Doppelbildnis M.B. und Minna B.-Tube, 1909; Gesellschaft, 1911. Hamburg, Kunsthalle: Selbstbildnis Florenz, 1907 (Leihgabe); Großes Fischstilleben, 1927; Zigeunerin, 1928; Odysseus und Kalypso, 1943; Sea Lions, 1950. Hannover, Kunst-Mus. mit Slg Sprengel: Bildnis Fridel Battenberg, 1920; Bad im August, 1937; Mädchen am Meer, 1938; Selbstbildnis mit grünem Vorhang, 1940; Halbakt-Clown, 1944; Der verlorene Sohn, 1949. Iowa City, Univ. Mus. of Art: Karneval (Triptychon), 1942/43. Kaiserslautern, Pfalz-Gal.: Bildnis Minna B.-Tube, 1930. Karlsruhe, Staatl. Kunsthalle: Großes Stilleben mit Kerzen und Spiegel, 1930; Abtransport der Sphinxe, 1945. Kiel, Kunsthalle: Der Wendelsweg, 1928. Köln, Wallraf-Richartz-Mus. und Mus. Ludwig: Landschaft mit Ballon, 1917; Frühlingslandschaft, 1924; Walchensee, 1933; Selbstbildnis mit schwarzer Kappe, 1934; Der Leiermann, 1935; Waldweg im Schwarzwald, 1936; Zwei Frauen, 1940. Leipzig, Mus. der bild. Künste: Große Buhne, 1905; Bildnis eines Teppichhändlers, 1946. London, Tate Gall.: Fastnacht, 1920. Los Angeles, County Mus. of Art, R.G. Rifkind Coll.: Amazonenschlacht, 1911; Ballettprobe (Triptychon, unvoll.), 1950. Lübeck, Mus. für Kunst und Gesch.: Bildnis Elsbeth Goetz, 1924. Madrid, Slg Thyssen-Bornemisza: Selbstbildnis (unvoll.), 1908. Mannheim, Städt. Kunsthalle: Das Liebespaar, 1912; Bildnis Frau Tube, 1919; Fastnacht, 1925. Milwaukee/Wis., Art Center: Bildnis Walter Barker, 1948. Minneapolis, Regis Coll.: Liegender Akt, 1929. Mühlheim an der Ruhr, Städt. Mus.: Quappi mit Papagei, 1936. München, Bayer. Staatsgemälde-Slgn: Große Sterbeszene, 1906; Vor dem Maskenball, 1922; Tanz in Baden-Baden, 1923; Bildnis Minna B.-Tube, 1924; Bildnis Quappi in Blau, 1926; Bildnis der Duchessa 'di Malvedi', 1926; Chinesisches Feuerwerk, 1927; Großes Stilleben mit Fernrohr, 1927; Bildnis eines Argentiniers, Öl, 1929; Fastnacht Paris, 1930; Große Gewitterlandschaft, 1932; Versuchung (Triptychon), 1936/37; Selbstbildnis mit grauem Schlafrock, 1941; Meer mit großer Wolke, 1943; Selbstbildnis in Schwarz, 1944. New York, Metrop. Mus.: Variété, 1934/37; The Beginning (Triptychon), 1946/49. - Mus. of Mod. Art: Kreuzabnahme, 1917; Familienbild, 1920; Departure (Triptychon), 1932/33 (bis 1935?). - Salomon R. Guggenheim Mus.: Gesellschaft Paris, 1925/31/47. - Richard L. Feigen Coll.: Kleopatra, 1910; Die Barke, 1926; Selbstbildnis mit weißer Mütze, 1926; Hölle der Vögel, 1938. Paris, Mus. Nat.: Waldlandschaft mit Holzfäller, 1927; Der kleine Fisch, 1933. Portland/Ore., Art Mus.: Luftballon mit Windmühle, 1947. Saarbrücken, Saarland-Mus.: Messingstadt, 1944. Santa Barbara/Calif., Slg Stephan Lackner: Adam und Eva, 1932; Geschwister, 1933; Nordseelandschaft, 1937; Selbstbildnis mit Horn, 1938; Bildnis St. Lackner, 1939. St.louis/Mo., City Art Mus.: Szene aus dem Untergang von Messina, 1909; Untergang der Titanic, 1912; Christus und die Sünderin, 1917; Der Traum, 1921; Der Hafen von Genua, 1927; Bildnis Curt Glaser, 1929; Das Bad, 1930; Der König, 1933/37; Akrobaten (Triptychon), 1939; Junge Männer am Meer, 1943; Große Landschaft aus Laren mit Windmühle, 1946; Fischerinnen, 1948; Boulder-Felsenlandschaft, 1949; Selbstbildnis, 1950; The Town, 1950; Fastnachtsmaske grün, violett und rosa, 1950. - Washington Univ. Gall. of Art: Les Artistes mit Gemüse, 1943. Stuttgart, Staats-Gal.: Auferstehung, 1909; Auferstehung (unvoll.), 1916/18; Selbstbildnis mit rotem Schal, 1917; Die Loge, 1928; Traum von Monte Carlo, 1940/43. Washington/D.C., Nat. Gall.: Abstürzender, 1950; Argonauten (Triptychon), 1949/50. Weimar, Schloß-Mus.: Junge Männer am Meer, 1905. Wien, Kunsthist. Mus.: Lesende Frau, 1931. Wiesbaden, Mus.: Ochsenstall, 1933. Wuppertal, Von der Heydt-Mus.: Selbstbildnis als Krankenpfleger, 1915; Selbstbildnis als Clown, 1921; Luftakrobaten, 1928; Großes Variété, 1942. Zürich, Kunsthaus: Bildnis Max Reger, 1917. - Zu Aqu., Guaschen und Arbeiten in Mischtechniken existiert bisher keine Übersicht (1993 in Vorbereitung: B.Göpel, Farbige Arbeiten B.s). - Zeichnungen: Von den hunderten Zchngn in Mus. und Slgn und den tausenden Zchngn im Nachlaß existiert keine Gesamtübersicht. Hervorragende Teil-Veröff.: M.B., Aqu. und Zchngn 1903-50 (Ausst.-Kat.), Bielefeld 1977; S.von Wiese, M.B.s Zeichner. Werk 1903-25 (mit Kat. der bekannten Arbeiten), Dd. 1978. Berlin, SM.

SELBSTZEUGNISSE

Gesamtheit selbstständiger Schr., veröff. in: M.B., Die Realität der Träume in den Bildern, Aufsätze und Vorträge, Aus Tagebüchern, Briefen, Gesprächen 1903-1950, ed. R.Pillep, L. 1984, 21987; Neuausgabe mit verändertem Untertitel: Schr. und Gespräche 1911 bis 1950, ed. R.Pillep, M./Z. 1990. - In: Im Kampf um die Kunst, die Antwort auf den Protest dt. Künstler, M. 1911, 37; Gedanken über zeitgemäße und unzeitgemäße Kunst, Pan 2:1911/12(17)499-502; M.B., Walter Geffken, Julius Pascin (Ausst.-Falt-Bl.), Hamburg 1914; Antwort auf die Umfrage "Das neue Programm", Kunst und Künstler 12:1914(12)301; Beitr. zu Schöpfer. Konfession, ed. K.Edschmid, B. 1920, 61-67 (zweite Veröff. u.d.T. Ein Bekenntnis, in: Der Kreis 10:1933(2)80-82); Antwort auf die Umfrage "Über den Wert der Kritik", Der Ararat 2:1921(4)132; Ein Brief, Almanach 1904-1924 des Verlages R.Piper & Co., M. 1923, 79-86; Autobiographie, Dem Verlag R.Piper & Co. zum 19.Mai 1924, Magdeburg s.a., 10-11; Der Künstler im Staat, Europ. Rev. 3:1927(4)288-291; M.B., Das gesammelte Werk, Gem./Graphik/Handzeichnungen aus den Jahren 1905 bis 1927 (Kat.), Mannheim 1928 (postum u.d.T. "Sechs Sentenzen zur Bildgestaltung" veröff.); Antwort auf die Umfrage "Nun sag, wie hast Du's mit der ... Politik;", Frankfurter Ztg v. 24.12.1928; Über meine Malerei, Rede, am 21.7.1938 in der Ausst. "20th Century German Art" in London (oft unkorrekte Fassungen veröff., dt. Originalfassung zuerst postum in: M.Q.Beckmann, 1983, 189-198); "Speech given by M.B. to his first class in the United States at Washington Univ.", St. Louis, 23.9.1947 (dt. Originalfassung bislang unbek., engl. Übersetzung in: M.Q.Beckmann, 1983, 198-200, ebd. 236-237, dt. Übersetzung von D.Schmidt); Drei Briefe an eine Malerin (Letters to a women painter), engl. Erst-Veröff. in: College Art J. 9, Herbst 1949, 39-43 (Unklarheiten über eine dt. Originalfassung bestehen weiter, es gilt nach wie vor die Fassung in: B.Reifenberg/W.Hausenstein, M.B., M. 1949, 43-46). - Ansprache für die Freunde und die philosoph. Fak. der Washington Univ., St. Louis am 5. und 6.6.1950 (Erst-Veröff. der dt., vermutl. Originalfassung) in: M.Q.Beckmann, 1983, 207-209; Die soziale Stellung des Künstlers, vom Schwarzen Seiltänzer, geschrieben 1926/27, Erst-Veröff. postum in: Sep. für die Teiln. des Pirckheimer-Jahrestreffens vom 25.-27.5.1984 in Cottbus, L. 1984, 6-7. - Tagebücher: H.Kinkel (Ed.), M.B., Leben in Berlin, Tagebuch 1908-1909, M./Z. 1983; D.Schmidt (Ed.), M.B., Frühe Tagebücher 1903/04 und 1912/13, M./Z. 1985 (Spätere Tagebücher, mindestens jene seit 1925, hat B. am 10.5.1940 - oder kurz danach - verbrannt; Quappi B. rettete zwei Seiten mit den Daten 4., 6. und 7.5.1940). - Vollst. erh. Tagebücher vom 1.9.1940 bis 26.12.1950 bisher nur zu etwa zwei Dritteln veröff.: M.B., Tagebücher 1940-1950, ed. M.Q. Beckmann/E.Göpel/F.W. Fischer, M./W. 1955 (erweiterte Ausg. 1979). - Briefe: Auswahl der wichtigsten Teil-Veröff.: M.B., Briefe im Kriege, gesammelt von Minna Tube, B. 1916 (1955, 1984); R.Piper, Mein Leben als Verleger, Vormittag, Nachmittag, M. 1964, 315-345; D.Schmidt (Ed.), Briefe an Günther Franke, Portr. eines dt. Kunsthändlers, Köln 1970; R.Piper, Briefwechsel mit Autoren und Künstlern 1903-1953, M./Z. 1979; M.B. in Frankfurt 1915-1933 (Kat.), Ffm. 1983, 265-297; K.Gallwitz (Ed.), M.B. in Frankfurt, Ffm. 1984, 93-133; M.B. 1884-1950 (Kat.), B. 1984; U.M. Schneede, M.B., Briefe, I (1899-1925), M. 1993 (in Vorbereitung: II, 1925-37, M. 1994; III, 1937-50, M. 1995). Theaterstücke: Die meisten Dramen und Komödien B.s sind wahrsch. verloren; veröff. wurden: Komödie "Ebbi" (mit 6 Orig.-Rad. B.s als Druck der Johannes-Presse), W. 1924; "Das Hotel" (Drama), als vollst. Textbuch 1984 (Verlag Theater der Veröff.). - Randbemerkungen etc. in B.s Büchern: Kommentierte Auswahl in: M.B., Sichtbares und Unsichtbares, ed. P.Beckmann/P.Selz, St. 1965, 94-114; Die Bibl. M.B.s, Unterstreichungen, Kommentare, Notizen und Skizzen in seinen Büchern (ed. und bearb. als Gesamtausgabe von P.Beckmann/J.Schaffer), Worms 1992.

AUSSTELLUNGEN

Einzelausstellungen:

Auswahl, alle mit Kat. (umfassende krit. Bibliogr. zu Ausst.-Kat.: I.Wiegand-Uhl in: E. und B.Göpel, M.B., Kat. der Gem., II, Bern 1976, 81-123): 1974 Bremen, Kunsthalle: M.B. in der Slg Piper / 1975, '76 Bielefeld, Kunsthalle / 1976 Zürich, Kunsthaus: Das druckgraph. Werk / 1979, '80 Hamburg, Kunst-Ver.: Der Zeichner und Graphiker / 1981 Frankfurt am Main, Städel: M.B., Die Tryptichen im Städel; New York, Grace Borgenicht Gall.: Paint. & Sculpt.; Esslingen, Kunst-Gal. / 1982 Bielefeld, Kunsthalle: Die frühen Bilder / 1983 Berlin, Staatl. Mus. Prk, Kpst.-Kab.: Die Hölle, 1919 / 1983, '84 Frankfurt am Main, Städel: M.B. Frankfurt 1915-33 / Hannover: 1983, 2024 (mit Pablo Picasso) Sprengel Mus. / 1984 Leipzig, Mus. der bild. Künste; Esslingen, Gal. der Stadt: M.B., Graphik zum 100. Geburtstag / München: 1984 Haus der Kunst, M.B., Retr.; 1993 Staats-Gal. Mod. Kunst / 1984 Köln, Josef-Haubrich-Kunsthalle; Bremen, Kunsthalle: M.B., Seine Themen - seine Zeit; Zürich, ETH, Graphik-Slg: Gesichter von Tag und Traum, Aus dem graph. Werk von M.B. / 1990 Leipzig, Mus. der bild. Künste: Gem. 1905-50 / 1993 Hamburg, Kunsthalle: M.B., Selbstbildnisse / 2018-19 Madrid, Mus. Thyssen-Bornemisza / 2020 Hamburg, KH / 2021-22 München, Staatl. GrS (K). -

 

Gruppenausstellungen:

Mannheim, KH: 1925 Neue Sachlichkeit – Dt. Malerei seit dem Expressionismus; 2024-25 Die Neue Sachlichkeit - Ein Jahrhundertjubiläum; hart & direkt. Zchng und Grafik der Neuen Sachlichkeit / 2024 Wien, Leopold Mus.: Glanz und Elend - Neue Sachlichkeit in Deutschland (alle K).

 

QUELLEN

Thieme-Becker, Vollmer und AKL:

ThB3, 1909; Vo1, 1953.

 

Weitere Lexika:

DA III, 1996

 

Gedruckte Nachweise:

Bibliogr. bis 1970: E. und B.Göpel (Ed.) M.B., Kat. der Gem., II, Bern 1976, 1-124. - Ch.Lenz, Mann und Frau im Werke von M.B., Städel-Jb. NF 3:1971, 213-237; F.W. Fischer, Der Maler M.B., Köln 1972; id., M.B., Symbol und Weltbild, M. 1972; Ch.Lenz, M.B.s 'Synagoge', Städel-Jb. NF 4:1973, 299-320; E.Gäßler, Stud. zum Frühwerk M.B.s, Diss., Göttingen 1974; Ch.Lenz, M.B. - Das Martyrium, JbBerlMus 16:1974, 185-210; M.Clark, M.B., Sources of imagery in the hermetic trad., Diss., St. Louis, 1975; Ch.Lenz, M.B. und Italien, Ffm. 1976; P.Beckmann, Schwarz auf Weiss, M.B., Wege zur Wirklichkeit. St./Z. 1977; E.-G. Güse, Das Frühwerk M.B.s., Zur Thematik seiner Bilder aus den Jahren 1904-1914, Ffm./Bern 1977; Ch.Lenz, M.B. in seinem Verhältnis zu Picasso, Niederdt. Beitr. zur Kunstgesch. 16:1977, 236-250; P.Beckmann, Die Versuchung, Eine Interpretation des Triptychons von M.B., Nürnberg 1977; R.Heilbrunn, Frankfurter Allg. Ztg v. 29.4.1978; S.v. Wiese, M.B.s zeichner. 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THIEME-BECKER

Beckmann, Max, Maler, Hermsdorf bei Berlin, Mitgl. der Berlin. Sezess., geb. am 12. 2. 1884 in Leipzig. Studium auf der Kunstschule zu Weimar unter Professor Frithjof Smith, bildete sich in Paris und Florenz weiter. Figuren, Kompositionen. Hauptwerke: "Junge Männer am Meer" (1905), im Weimarischen Mus. "Kreuzigung" (1906), "Kranke Kinder", "Akte", beendigt 1907 in Florenz, wo er als Stipendiat des Künstlerbundes in der Villa Romana weilte. Zeitschr. f. bild. Kst., 1907 p. 259 mit 2 Abb. - Eigene Notizen.

 

VOLLMER

Beckmann, Max, dtsch. Maler u. Graph. (Prof.), *12.2.1884 Leipzig, †27.12.1950 Brooklyn, N.Y. Stud. 1899/1903 an d. Kstsch. in Weimar unter Frithjof Smith, 1903/04 in Paris u. Genf. 1904 erster Aufenthalt in Berlin, 1906 erste Ausst. in d. Berl. Sezession u. im Kstlerbund Weimar, der ihm den Villa-Romana-Preis verlieh. Reise nach Paris u. Florenz. 1907 wohnhaft in Berlin-Hermsdorf. 1908 dritte Reise nach Paris.1909/14 in Berlin-H., Mitgl. d. Berl. Sezession, aus der er 1911 austrat. 1914/15 Sanitätssoldat. 1915/33 ansässig in Frankfurt a. M., 1925/33 Prof. an d. Kstsch. Ab 1928 Reisen mit längeren Aufenthalten in Paris u. Holland. 1929 Ehrenvolle Erwähnung auf d. Carnegie-Ausst., Pittsburgh. 1933 von d. Nazis als "entartet" verfemt u. aus dem Amt entlassen. 1933/37 in Berlin. 1937 nach Paris.1938/47 in Amsterdam, 1938 nach London zur Eröffnung der Gegenausst. zur "Entarteten". Seit 1947 in den USA, 1947/49 Lehrer a. d. Washington-Univers. in St Louis. Seit 1949 Lehrer am Art Depart. d. Brooklyn-Mus., 1950 Carnegie-Preis, Biennale-Preis, Ehrendoktor d. Univers. St Louis. Von Natur zart u. empfindsam veranlagt, ist B. in den Erlebnissen des 1. Weltkrieges u. in den polit. Kämpfen u. Spannungen d. Zeit zu großer Eigenwilligkeit u. Härte herangereift. Mit diesen Eigenschaften sucht er rücksichtslos zur Erkenntnis des eigenen Ich u. der Umwelt vorzudringen, deren Lebensängste u. Verfallserscheinungen er mit wacher, scharfer Kritik aufgreift und sie durch seine sachliche u. zugleich sinnbildliche Kunst, die zuweilen den Vorhang vor "den unsichtbaren Räumen", vor dem Unter- u. Hintergründigen lüftet, zu überwinden strebt. Seine Kunst hat sich nie in abstrakte Richtungen verloren; dafür war seine sinnliche Anschauung zu stark. Den optischen Eindruck aber im Bilde zu vertiefen durch beseelte mathematische Kräfte, war ihm innerstes Bedürfnis. Seine Vorbilder: Mäleßkircher, Multscher, Bosch. Er hat Stillleben, Landschaften, Bildnisse u. vor allem Figürliches geschaffen, das er mit mytholog., religiösen u. bes. mit Stoffen aus dem gegenwärt. Leben einer entwurzelten Menschheit erfüllte. Formal stand ihm das Raumproblem im Vordergrund. Phänomene des Lichtes u. der Form behaupten anfänglich den Vorrang vor d. Farbe, die später an Bedeutung im Bilde erheblich zunimmt. - Sonderausstgn: Magdeburg, Kstverein 1912; Berlin, Cassirer 1913, J. G. Neumann 1917, Flechtheim 1928, 29, 32; Frankfurt a. M., Kstverein 1919,1920, 1921,1924,1928,1930; Wiesbaden, Kstverein 1924; Düsseldorf, Flechtheim 1925, Kstver. 1950; Köln, Kunstverein 1925; New York, J. G. Neumann 1927; München, G. Franke 1927, 28, 30, 44, 46, 50, 51, 52; Mannheim, Ksthalle 1928; Basel, G.Franke u. A. Flechtheim 1930; Zürich, Ksthaus 1930; Paris, G. Franke u. A. Flechtheim 1931; New York, Mus. of Mod. Art 1931, Buchholz Gall. 1938, 39, 40, 41, 46, 47, 49; St. Louis, City Art Mus.1948; Hannover, Kestner-Gesellsch. 1949; Bremen, Kstver. 1950 - Umfassende Gedächtnis-Ausstellgn: München, Baier. Staatsgemäldesmlgn, Sommer 1951; Frankfurt a. M., Städel 1951; Berlin, Schloß Charlottenbg 1951; Buchholz Gall., New York, April 1951; City Art Mus. St. Louis, 1951. Hauptbilder: Gräfin Hagen,1908; Selbstbildnis mit Frau, 1909; Kreuztragung, 1910; Selbstbildnis als Krankenpfleger, 1915; Christus u. d. Sünderin, 1917; Die Nacht, 1918; Fastnacht, 1920; Der Traum, 1921; Das Trapez, 1923; Pierrette u. Clown, 1925; Die Barke, 1926; Stilleben mit Saxophon, 1926; Selbstbildn. m. Smoking, 1927; Die Loge, 1928; Der Wels, 1930; Abfahrt (Triptychon), 1935; Park nach Gewitter, 1936; Selbstbildn. i. Frack, 1937; Damenkapelle, 1940; Zirkuswagen, 1940; Perseus (Triptychon), 1941; Begin the Beguine, 1945; Beginning (Triptychon), 1949; Großes Stilleben, 1950. - Die seit 1935 entstandenen 9 Triptychen bilden Höhepunkte seines Schaffens. Graph. Werke: Die Hölle, 10 Lithos, 1919; Gesichte, Radierungen, 1919; Stadtnacht, 7 Lithos, Münch. 1921; Der Jahrmarkt, 10 Rad., 1922; Berlin, 10 Lithos, 1922; Die Apokalypse, 1943; Day and Dream, 15 Lithos, New York 1946. - Illustr. u. a. zu: Kas. Edschrid, "Die Fürstin", 1917; Lili Braun-Behrens, "Stadtnacht", 1922; Brentano, "Fanfarlieschen", 1922. In folg. europäischen Museen vertreten: Sted. Mus. Amsterdam; Kstmus. Basel; Ksthalle Bremen; Leopold-Hoesch-Mus. Düren; Folkwang-Mus. Essen; Städt. Gal. Frankf. a. M.; Ksthalle Hamburg; Wallraf-Richartz-Mus. Köln; Ksthalle Mannheim; Staatsgal. München; Staatsgal. Stuttgart; Ruhmeshalle Wuppertal-Barmen; Ksthaus Zürich. - Museen der USA: Univ. of Michigan, Ann Arbor, Michigan; Albright Art Gall., Buffalo, N. Y.; Busch Reisinger Mus., Cambridge, Mass. (Selbstbildn. v. 1927); Stephens College, Columbia, Missouri; Inst. of Arts, Detroit, Mich.; Blanden Art Gall., Fort Dodge, Iowa; Wadsworth Atheneum, Hartford, Connecticut; Iowa State Univ., Iowa City; Mus. of Mod. Art, New York; Norton Gall. of Art, Palm Beach, Florida; Portland Mus. of Art, Portland, Oregon; City Art Mus., St. Louis, Missouri; Washington Univ., St. Louis, Miss.; Univ. of. Illinois, Urbana, Illinois. Lit.: Th.-B., 3 (1909). - C. Glaser u. a., M. B., Münch. 1924. - H. Kaiser, M. B. (Smlg,, Kstler uns. Zeit"), Berl. 1912. - J. B. Neumann, Bilderhefte ab 1921. - B. Reifenberg u. W. Hausenstein, M. B., Münch. 1949, m. Verz. d. Gemälde. Bespr. in: college art journal, 10 (1950) 85/87. - F. Roh, B.-Mappe (Kst d. 20. 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