Blake, William, engl. Kupferstecher, Maler, Dichter, *28.11.1757 London, †12.8.1827 ebd., mit Ausnahme der Jahre 1800-03 ausschließlich in London tätig.
Blake, William (1757)
Zu identifizieren mit John B., der gelegentl. fälschlich als Stecher von Flaxmans Hesiod-Illustrationen angegeben wird; nicht ident. mit William Staden B. - B. wächst in kleinbürgerlichen, ökonomisch jedoch gesicherten Verhältnissen in dem damals durchaus respektablen Londoner Stadtteil Soho auf. Er umgeht eine geregelte schulische Ausbildung, eignet sich jedoch mit Unterstützung der Eltern und durch ausgiebige Lektüre ein breites literarisches Wissen an. 1767-71 Besuch von Pars' Drawing School, 1772-79 Lehre bei dem angesehenen, wennschon nicht im modernen Stil der Punktiermanier arbeitenden Kupferstecher James Basire. Für dessen Werkstatt fertigt B. u.a. Vorlagen zu antiquar. Reproduktionsstichen nach den got. Grabdenkmälern in Westminster Abbey. Die bei Basire erlernten Konventionen der Übertragung farbiger Gemäldevorlagen in das schwarz-weiße Liniennetz des Reproduktionsstichs bewahren für B. bis hin zur Begegnung mit Linnell ihre Vorbildlichkeit. Erste eigenständige Arbeiten nach Michelangelo und zu Themen aus der brit. Geschichte; zugleich Fortführung der frühen dichter. Versuche. Seit 1780 besucht B. die RA Schools und beteiligt sich häufig auch an den Jahresausstellungen der Akad. Am 18.8.1782 heiratet er Catherine Boucher, die zeitlebens die einzige Mitarbeiterin in seiner Werkstatt bleibt. Freunde - unter ihnen der Bildhauer und Zeichner John Flaxman - ermöglichen 1783 den Druck einer kleinen Privatauflage von B.s Jugendgedichten und frühen dramat. Fragmenten. Gemeinsam mit James Parker betreibt B. 1784-87 einen Graphikhandel, in dem auch die eigenen Reproduktionsstiche feilgeboten werden. Gegen 1788 unternimmt B. erste Versuche mit der von ihm entwickelten Technik der Reliefradierung, die eine Verbindung von Text und Bild auf ein und derselben Druckplatte erlaubt. Es entstehen die Religion-Traktate, aphoristisch kurze Texte mit vignettenhaften Ill., die B. von kleinstformatigen Platten in wenigen Exemplaren abzog, um sein Verfahren zu erproben. B. schreibt, ätzt und illuminiert mit zarten Aquarellasuren The Book of Thel (1789) und die zunächst als in sich abgeschlossen konzipierten lyrischen Gedichte der Songs of Innocence; die Technik des illuminierten Drucks ist hier bereits weit ausgereift. Um 1790 vollendet B. The Marriage of Heaven and Hell, ein Prosawerk, das seine Abrechnung mit den Lehren Swedenborgs enthält und das bis vor kurzem meist in die Jahre 1790-93 datiert wurde. Bei dem "jakobinischen" Verleger Joseph Johnson wird 1791 der erste Teil von B.s Revolutionsepos The French Revolution gesetzt; nur ein einziges Exemplar der Druckfahnen hat sich erhalten. Offenbar wurde die Schrift aufgrund der Hetze der Regierung Pitt auf die Parteigänger der Französischen Revolution zurückgezogen. B. kündigt 1793 in einem Prospekt die Fertigstellung folgender illuminierter Drucke an: The Marriage of Heaven and Hell, die berühmt gewordenen "Sprichwörter der Hölle" und das Diktum "Without Contraries is no progression" enthaltend; For Children: The Gates of Paradise, eine Folge von Kupferstichen in der Art eines Emblembuches; Visions of the Daughters of Albion, wo in Bild und Text von den verderblichen Folgen der Sklaverei, auch der Versklavung der Frau, gehandelt wird; America: a Prophecy schließlich nimmt den amer. Unabhängigkeitskampf der 1770er Jahre als Paradigma der endzeitlich-apokalypt. Revolution, welche B. nun auch für Europa erhoffte. Dieses Werk leitet die Folge der sog. "Prophetic" oder (nach dem damaligen Wohnort des Künstlers in London:) "Lambeth Books" ein. Durch die Hinzufügung von Blättern, die teils antithetisch auf die älteren, häufig ganz idyllisch gestimmten Gedichte antworten, wird 1794 die Folge von 1789 zu Songs of Innocence and of Experience erweitert; die Reliefradierungen für The Book of Urizen und Europe: a Prophecy werden fertiggestellt. Als letzte der "Lambeth Books" entstehen 1795 The Song of Los; The Book of Ahania und The Book of Los. Zugleich arbeitet B. an einer Reihe von zwölf großformatigen Farbdrucken, in deren Ikonographie sich Biblisches mit Sujets aus Shakespeare und Milton wie aus den eigenen Gedichten mischt. Finanziert wird das ambitionierte Projekt der illuminierten Drucke wohl nicht so sehr durch deren eher schleppenden Absatz, sondern durch die zahlr. Reproduktionsstiche, die B. seit A. der 1780er Jahre v.a. für die Buchillustration nach Entwürfen von Stothard, Fuseli (J.H. Füssli), Flaxman und vieles andere in Kupfer sticht. Mit diesen Künstlern wie mit den Literaten des Johnson-Kreises (Wollstonecraft, Paine, Godwin u.a.) ist er persönlich bekannt, wenngleich kaum als einer von ihresgleichen sozial anerkannt. Eher selten bleiben jene Aufträge der Verleger, die ihn mit Entwurf und Stecherarbeit zugleich betrauen (z.B. für Wollstonecrafts Original Stories, 1791, oder Hayleys Ballads, 1802 und 1805). Mit ungeheurem Tempo arbeitet B. 1796 an einer Folge von 537 Aquarellillustrationen zu den Night Thoughts des Edward Young. Es folgt der Beginn der Niederschrift des mit Randzeichnungen versehenen Manuskriptes Vala, das später mehrfach überarbeitet und mit The Four Zoas neu betitelt, jedoch nie vollendet wurde. 1797 wird der erste (und einzige) Band einer Luxusausgabe der Night Thoughts veröffentlicht, für die B. 43 seiner Entwürfe auf foliogroße Kupferplatten überträgt. In Art seiner Young-Illustrationen fertigt B. daraufhin auch eine mit aquarellierten Marginalbildern versehene Ausgabe der Poems von Thomas Gray an, die Flaxman bestellt hatte. Im Auftrag von Thomas Butts, der zu B.s wichtigstem Mäzen wird, entstehen seit 1799 die beiden umfangreichen Sequenzen von Tempera- und Aquarellgemälden zur Bibel. Als Kupferstecher und Miniaturmaler ist B. zw. 1800 und 1803 zumeist für den Literaten William Hayley tätig. B. hält sich aus diesem Grunde in Felpham/Sussex auf. Durch die Einführung der "Four Zoas", ihrer Emanationen, Spektren, Töchter und Söhne in dem seit etwa 1798 mehrfach revidierten Manuskriptentwurf zu Vala, or The Four Zoas war die "Familie" der mythischen Figuren B.s vielgestaltiger und zur Darst. der verwickelten Wechselbeziehungen zwischen äußerer Erscheinungswelt, innerem Erleben und imaginativ-utopischer Projektion brauchbargeworden. Bei der vermutlich 1804 einsetzenden Arbeit an den beiden letzten epischen Dichtungen Milton: a Poem und Jerusalem: The Emanation of the Giant Albion, wird dieses Ensemble von mythischen Figuren erneut verwendet. 1805-08 entstehen B.s Illustrationen zu Robert Blairs The Grave. Sehr zum Unmut des entwerfenden Künstlers werden sie schließlich nicht von ihm selbst, sondern von dem stilistisch so elegant wie kraftlos wirkenden Bartolozzi-Schüler Luigi Schiavonetti gestochen. Dies bringt B. um den Hauptteil des im Zusammenhang mit dem Auftrag erwarteten Lohnes und bestärkt seine Forderung nach einer Kunstpraxis, in der die Handarbeit der Ausführung von der Kopfarbeit der Entwurfstätigkeit nicht im Sinne arbeitsteiliger Verfahren abgetrennt wird. Die ersten der wenigen Exemplare von Milton werden wohl 1808 gedruckt; das illuminierte Buch enthält B.s Auseinandersetzung mit dem Dichter des Verlorenen Paradieses wie mit den grundsätzlichen Möglichkeiten und Verantwortlichkeiten des künstler. Schaffens. Die Bild- und Textseiten entstehen auf B.s eigener Presse, wie alle der illuminierten Bücher. B. wagt 1809 eine Einzel-Ausst. seiner Gemälde, in deren Zentrum A Vision of The Last Judgment und Chaucer's Canterbury Pilgrims stehen. Soweit die Ausst. Beachtung findet, stößt sie auf heftige Kritik. Das folgenreiche und teils bis in die Gegenwart nachwirkende Verdikt über B. als einen "madman" hat hier seinen Ursprung. Jedoch erscheint 1811 in der Zs. "Vaterländisches Museum" ein Aufsatz des Kritikers H.C. Robinson über "W.B., Künstler, Dichter und religiöser Schwärmer", der die wohl hellsichtigste zeitgen. Würdigung B.s darstellt. Die Nachrichten über seine Lebensumstände während der nachfolgenden Jahre sind mehr als spärlich; vornehmlich arbeitet B. an seinen Aquarellzyklen zu den Gedichten John Miltons. 1817 lernt B. John Linnell kennen, welcher bald darauf auch den Kreis der späteren "Shoreham Group" um Samuel Palmer, Edward Calvert, George Richmond und Frederick Tatham zu ihm führt. Etwa 1818-20 wird eine überarbeitete Neufassung des alten "Emblembändchens" mit den Gates of Paradise als For the Sexes fertiggestellt, ebenso das umfangreichste der illuminierten Bücher, Jerusalem. 1821 entwirft und sticht B. einige Illustrationen zu Thorntons Vergil-Ausgabe. Diese kleinformatigen Hst. bestimmen mehr als alles andere die Begeisterung der jungen Maler und Graphiker im Kreis um Samuel Palmer, dem B. als der "interpreter" einer neuen Kunstauffassung zum Leitbild wird. 1822 verfaßt und ätzt B. als letzte der illuminierten Schriften The Ghost of Abel. Bis 1825-26 arbeitet er an den 22 Kupferplatten der Illustrations of the Book of Job. Bereits in den 1780er Jahren hatte sich B. mit diesem Gegenstand beschäftigt, und so gehen der Folge von meisterl. Intagliostichen mehrere Gemäldezyklen zum gleichen Stoff voraus. Gemeinsam mit dem Einblattdruck On Homer's Poetry und On Virgil kann die durch aphorist. Maximen erläuterte Fassung des Laocoön (um 1826-27) als B.s "kunsttheoretisches Testament" beschrieben werden. Er begründet dort seine Abkehr von der einst hochgeschätzten Kunst der Antike, welche ihm nun als "mathematisch" berechnet, als berechenbar und somit auch zur "maschinellen" Nachahmung verfügbar erscheint. Während seiner letzten Lebensjahre fertigt B. im Auftrag Linnells insgesamt 102 Aquarellentwürfe zu Dantes Divina Commedia an. Nur sieben dieser Komp. werden noch auf Kupfer übertragen, die geplante, den Hiob-Illustrationen ähnliche Edition von Dante-Graphiken wird von B., der am 12.Aug. 1827 verstirbt, als letztes, jedoch unvollendetes Hauptwerk hinterlassen. - B.s Kunst ist inhaltlich wie formal und während sämtlicher Phasen seiner Stilentwicklung bestimmt durch die menschliche Gestalt. In einer Epoche brit. Malerei, in der die Gattungen des Porträts und der Landschaft vorherrschen, verbindet ihn dies mit der Historienmalerei Barrys, mit dem Phantastisch-Erhabenen bei Fuseli und mit dem schönlinigen Idealismus der Flaxman-Zeichnungen, aber auch mit dem Komischen bei Rowlandson und dem Grotesken bei Gillray. Nachdem B. experimentell seine char. Techniken der Reliefradierung, des Farbdrucks und der Leimtemperamalerei erprobt hatte, verfolgte er in seinen Bildern konsequent eine künstler. Strategie, in der ein flächenverhaftetes Lineament und ein stark buntfarbiges, lokal gebundenes Kolorit meist wenige und groß gesehene Figuren erscheinungshaft auftreten lassen. Auf seichter Raumbühne wird dabei die Illusion räumlicher Tiefenerstreckung und atmosphär. Wirkungen ebenso zurückgedrängt wie die Kennzeichnung plastischer Volumen oder der Textur von unterscheidbaren Oberflächenwerten. Die Beschränkung auf wenige Gestaltungsmittel erlaubt zudem eine figürliche Monumentalität der Wirkung, die in keinem Verhältnis zum häufig nur miniaturhaften Maßstab der Bildformate steht. Im Verbund mit einer cloisonné-artigen Konturierung steigert der weitreichende Verzicht auf räumliche und farbliche Komplexität im Bildaufbau das "visionäre" Überraschungsmoment seiner Erfindungen. Sie treten in diesem Sinne tatsächlich (und den schriftlichen Forderungen B.s an eine "visionäre" Kunst entsprechend) "deutlicher" als alle äußere Realität vors Auge. Dabei stützen sich B.s Kompositionstechniken formal auf jene Darstellungskonventionen, die während des 18.Jh. auch die wiss. Sachillustration prägten und die B. bereits im Verlauf seiner Stecherausbildung geläufig geworden waren. Bei aller Suggestionskraft bleibt in der Betrachtung damit stets auch das Medium bewußt, durch welches diese Visionsbilder kunsttechnisch verwirklicht wurden und sich mitteilen. Überall verraten B.s menschliche Figuren ihre Abstammung von manierist. Druckgraphik (bes. nach Michelangelo und Raffael), die er bereits während der 1770er und 1780er Jahre kopiert hatte (Zchngn nach Ghisi im Brit.Mus., London). Es sind insgesamt wenige, in Mimik und Gestik stark typisierte Gestalten, aus welchen B. das Alphabet und Vokabular seiner Bildsprache zusammensetzt. Entsprechend ist es für das Bildverständnis stets von besonderer Wichtigkeit, die einzelne Pathosgebärde nicht herausgelöst, sondern im Zusammenhang der Bildtotalität zu deuten. Als lit. Quellen seiner Bilderfindungen in der Aquarell- und Temperamalerei bevorzugt B. die Bibel und Miltons Umformungen von deren Stoffen. Wie dort geht es auch in seinen eigenen Gedichten durchweg um Geschehnisse von äußerster, ja "heilsgeschichtlicher" Bedeutung für die Menschheit. So kann er sich in seinem figürlichen Repertoire auf einige char., nicht aber individualisierte Gestalten beschränken: der langbärtige Alte als räsonierende und rächende Gottvaterfigur (Jehova, Har, Urizen); der jugendlich-athlet. Held als dessen Gegenspieler, als Verkörperung des revolutionären Aufbegehrens (Orc) wie der künstler. Einbildungskraft (Los); die zarte Frauengestalt in der modern wirkenden Doppelfunktion des Opfers und der Verführerin (Eva, Maria, Whore of Babylon, Oothoon, Enitharmon, Jerusalem, Vala); oder die süßlich-mild und androgyn auftretende Christus-Figur der um 1800-05 gemalten Bibel-Folge als visuelle Metapher einer Vermittlungsinstanz im Widersprüchlichen. Die agierenden Gestalten werden von B. nicht in einenin der künstler. Vorstellung präexistenten Bildraum eingestellt; vielmehr scheinen alle Raumvorstellungen gebunden an Gebärde und Konturierung der Figuren. Wie deren Haltungsmotive häufig wiederkehren, so scheint auch die Gliederung und kompositor. Gewichtung der Bildfläche einer vergleichsweise geringen Zahl stereotyper Muster verpflichtet, die immer wieder aufgegriffen und nur geringfügig modifiziert werden. Bes. auffällig ist hier die häufige Verwendung achsensymmetr. Anordnungen. Gemessen an den Großformaten vieler Historienbilder Barrys, Fuselis u.a. Zeitgenossen sind die Bildzuschnitte B.s entsprechend der andersartigen Käufergruppe seiner Werke wie der Herkunft des Künstlers aus dem Kpst.-Gewerbe meist sehr bescheiden bemessen. Die streng bildparallele Anordnung aller Darstellungsgegenstände wie die klassizist. Frontal- und Profil-Ansichtigkeit dominieren durchgängig. Wohl unter dem Eindruck von Reynolds' Discourses wendet sich B. zunächst ehrgeizig der lit. bestimmten Historienmalerei als akad. ranghöchster Gattung zu. Themen aus der brit. Geschichte und der Bibel bestimmen die formal unentschlossen und entsprechend ungelenk wirkenden Zeichnungen und Aquarelle der Zeit um 1780. In vielerlei Hinsicht ist B.s Werk hier mit den Bestrebungen zeitgen. Künstler verbunden. Er bewundert Mortimer und Barry, er respektiert die zeichner. Historienbildideen Romneys; mit Fuseli, dessen Einfluß auf B. bereits die Zeitgenossen konstatierten, ist er persönlich gut bekannt; Flaxman wie Stothard zählen zu seinen Jugendfreunden. Die Boydellsche Shakespeare-Gal. bietet B. das Modell für die Arbeit in Bildsequenzen, die - druckgraphisch reproduziert - Ruhm und ein gesichertes Auskommen zu versprechen schien. Die vielteiligen Bildfolgen B.s zu Young und Gray, zur Bibel und zu den protestant. Epen Miltons wie noch die illuminierten Bücher mit den eigenen Dichtungen müssen im Kontext solcher Galerie-Projekte und der aufwendigen Ausstattung bibliophiler Prachtausgaben der Zeit gesehen werden. Und doch ist B.s Gesamtwerk zugleich markant aus solchen Zeitströmungen herausgehoben. Bedingt durch soziale Herkunft, die Ausbildung zum Reproduktionsstecher und die Doppelbegabung als bildender Künstler und als Dichter, zeigt B. ein abweichlerisches Verhalten, welches der Sonderstellung seines Œuvres zugrundeliegt. B. ist nicht in gleichem Maße systematisch gebildet wie Fuseli, er ist weniger diszipliniert, streng und wendig als Flaxman, und er ist, anders als Stothard, kaum anpassungsfähig, wo es um die Anforderungen des Kunstmarkts geht. Er vermag dafür frei und radikalisierend mit der klassisch-antiken wie mit der Trad. biblischer Ikonographie umzugehen; zugunsten einer expressiven und formal ambivalenten Erregtheit des Lineaments vermeidet er die stellenweise ermüdende Konsequenz klassizist. Konturenführung; und anstelle der bewundernswerten Konfektionierung des Bildes gemäß der Publikumserwartungen entscheidet er sich für die moderne Komplexität vielschichtiger und entsprechend schwer zugänglicher bildl. Aussageweisen. Nirgends sind die Gefahren, aber auch die Möglichkeiten solcher Verweigerung und Selbständigkeit deutlicher als im illuminierten Buch, jenem Medium, welches prägnant im Zentrum von B.s Œuvre steht. Mit den frühen, im Hochdruck von reliefgeätzten Platten abgezogenen Exemplaren von Innocence und Thel beginnt 1789 eine neue und die erste völlig selbständig wirkende Phase in B.s künstler. Entwicklung. Anfangs bleiben Text- und Bildfeld auf den Drucken noch deutlich gegeneinander abgegrenzt, die Kolorierung erfolgt zunächst ausschließlich in aquarellierten Pastelltönen und erfaßt häufig nur die vignettenhaften Bildszenen. Im Verlauf der 1.H. der 1790er Jahre treten dann zusehends kräftigere und deckendere Farben hinzu, der Textspiegel erhält kolorierte Rahmenleisten und wird mit America (1793) erstmals der Bildkomposition einverleibt, die nun das gesamte Format der Druckseite beansprucht. Um 1795 beginnt B., die Reliefradierungen mit zähflüssig in Leim oder Gummiarabicum gebundenen Pigmenten zu bemalen und farbig zu drucken, eine Technik, die ähnlich auch bei der Herstellung der 12 großformatigen Farbdruckarbeiten dieser Jahre Verwendung findet. B.s Abkehr von den Vorlieben des späten Rokoko und seine Hinwendung zum Romantisch-Erhabenen läßt sich an der Entwicklung seiner Palette nicht anders als an der Konfrontation von Innocence und Experience in seinen Schriften ablesen. Die Arbeit mit dem Pinsel bei der Herstellung seiner Reliefradierungen erlaubt B. einen ganz eigentüml. Umgang mit den Darstellungsmöglichkeiten der Konturzeichnung. Die gerichtete Umrißlinie weitet sich hier oftmals zur Strichfläche und steht so als zeichenhafte Abbreviatur auch für die plast. Rundung eines Körpers und dessen Modellierung im Licht. Dagegen entsprechen B.s kunsttheoret. Äußerungen zum Primat der Linie vor der Bildfarbe in den Grundzügen nur dem, was auch an der Akad. in Vorlesungen gelehrt wurde. Eine andere, dem Klassizismus nähere Richtung nimmt B.s Formensprache mit den Aufträgen für die umfangreichen Bildzyklen zu Young, Gray und der Bibel. Gemessen an den illuminierten Drucken der vorangegangenen Jahre wirkt die gleichmäßige Federkonturierung der Aquarelle und Leimtemperabilder, die ab 1796 entstehen, gemäßigt und beruhigt, selbst dort, wo die apokalypt. Ikonographie anderes erwarten läßt. B.s Werke des letzten Jahrzehnts weisen einen abermaligen Stilwandel auf. In ihrem Kontrastreichtum knüpfen die während dieser Jahre kolorierten Exemplare der illuminierten Bücher, die Gemälde und Aquarelle vielfach an die Farbigkeit der 1790er Jahre an, steigern aber nochmals deren Buntwerte, Brillanz und Lumineszenz. Als Stecher wendet sich B. altmeisterlichen Techniken zu, verzichtet gänzlich auf die gängige Mischtechnik von Radierung und Kupferstich und arbeitet seine Illustrationen zum Buch Hiob und zur Divina Commedia ausschließlich mit dem Stichel. Wie auf die vorbereitenden Ätzgänge verzichtet er auf eine Vielzahl der konventionellen Schraffenverbände und deren stereotype Musterungen. Zum Ersatz erschließt B. den weitgespannten, in ihrer Taillierung feinfühlig abgestuften Linienzügen, die hier fließend bewegt, dort radial und strahlenförmig angeordnet erscheinen, völlig neue Darstellungsmöglichkeiten. Das Resultat ist eine Folge von Kpst., für deren ästhet. Qualität in dieser Epoche einzig Goya einen Maßstab bietet. Daß anders als in den illuminierten Büchern B. im Umgang mit biblischen Stoffen wie mit den Werken älterer Dichter sehr wohl ein Illustrator ist, der eng an einzelnen Versen der Textvorlagen arbeitet, wurde erst in der jüngsten Zeit deutlich gemacht. B.s Gedichte und die zugehörigen illuminierten Drucke verarbeiten realgeschichtliche Erfahrungen, und sie bedienen sich dazu einer Sprache des radikal-religiösen Widerspruchs, die im Diskurs der Zeit um 1800 durchaus Vergleichbares kennt. Die 1793-95 von B. entwickelte symbol. Darstellungsweise ermöglicht die Inszenierung von Problemen der eigenen Alltagserfahrung, der Tagespolitik und der gesellschaftl. Verfaßtheit. Auf einer anderen Sinnebene gelangen darin jedoch ebenso die dieses Zeitgenössische transzendierenden, epochenübergreifenden Widersprüche zur Darst., welche seines Erachtens die anhaltende Verhinderung wahrhaft menschlichen Daseins verursachen.Der Zusammenhang zwischen individuellem Erleben und Empfinden des einzelnen Subjekts und dessen sozialer Abhängigkeit und Konditionierung tritt so in Erscheinung. B. bedient sich zu diesem Zwecke myth. Gestalten, welche als Repräsentanten von Eigenschaften und Befindlichkeiten ("states") agieren, nicht aber im Sinne dramat. Charaktere individualisiert sind. Für sein gesamtes nachfolgendes Œuvre bestimmend bleibt ein von Text wie Illuminationen in den "Prophetic Books" durchgängig thematisierter Widerspruch. Die real erfahrene, auf Unterdrückung und Krieg gegründete, gewalttätige Wirklichkeit des brit. Empire wird mit einer utop. Latenz konfrontiert, die sich für B. handgreiflich im künstler. als einem weitgehend unentfremdeten Arbeitsprozeß manifestierte. Der während der 1790er Jahre auf den aktuellen sozialen Konflikten und Revolutionsereignissen liegende Akzent verschiebt sich jedoch zusehends zu einer Auseinandersetzung mit den - von B. als zugehörig erkannten - Erscheinungen des denaturierten, entfremdeten Daseins der Menschen in der frühindustriellen Gesellschaft. Der Mythos gestattet ihm eine "kontrollierte Mehrdeutigkeit" der Schilderung. Dieselbe Text-Bild-Stelle eines illuminierten Buches kann einmal auf die polit.-gesellschaftl. Zustände bezogen werden; ein andermal läßt sie sich als die Darst. der diesen Zuständen entsprechenden, inneren Konflikte zwischen Ratio, Imaginatio, vegetativen und libidinösen Trieben einer mythisch-stellvertretenden, exemplarischen Einzelperson auffassen, als der Kampf der "Four Zoas" in und um den "Giant Albion". Den inhaltl. Aussageabsichten des Künstler-Dichters entspricht sein formal freier Umgang mit der Text-Bild-Struktur in den illuminierten Büchern. Schrift-Text und Bild-Text stehen nur stellenweise in geradlinig illustrativem Zusammenhang, häufig hingegen kommentieren beide einander. So kann das Bild die Verblendung der Textaussage eines Protagonisten aufweisen, oder es kann im Text der Hinweis darauf erfolgen, daß eine begleitende Bildszene einem Blickwinkel entspricht, dessen Interessensgrundlage zu Verzerrungen führt. B.s Erfolg in seiner Bemühung um den Modus des Prophetischen und Visionären bewirkt eine erhebliche Offenheit der Bild-Semantik. Folge dieses Erfolgs ist eine kaum mehr zu überschauende Fülle ikonograph.-exegetischer Versuche, die einer kritischen Würdigung des künstler. Gelingens und Mißlingens in seinen Werken streckenweise auch im Wege stehen.
Gem. und Zchngn:
1. hist.-krit. Gesamtausgabe: G.Keynes (Ed.), Complete writings of W.B., Lo. 1957 (und öfter); D.V. Erdman u.a. (Ed.), Concordance to the writings of W.B., 2 Bde, Ithaca 1967; G.E. Bentley Jr. (Ed.), W.B.'s writings, 2 Bde, Ox. 1978; G.Keynes (Ed.), Letters of W.B., with related documents, Ox. 31980; D.V. Erdman (Ed.), Complete poetry and prose of W.B., Berkeley 1982. - 2. Faks.-Ausg.: Faks. der illuminierten Bücher wurden bereits seit M. des 19.Jh. veröffentlicht; seit 1951 legte der W.B. Trust (Lo.) eine von G.Keynes hrsg. Faks.-Edition sämtlicher illuminierter Bücher und dazu der Gray-Ill., der Hiob- und Dante-Kpst. in limitierter Auflage vor; weitere wichtige Faks. von Hss. mit Randzeichnungen, von Aqu.-Folgen sowie Bild-Ed. werden in der Literaturübersicht verzeichnet.
Einzelausstellungen:
London: 1809 Broad Street, Golden Square (Kat. W.B.); 1876 Burlington FA Club / 1880, '91 Boston, Mus. of FA / 1904, '06 London, Carfax / 1905, '19 New York, Grolier Club / 1913-14 London, Nat. Gall. / 1927 ebd., Burlington FA Club / 1937 Paris, Bibl. nat.; Wien, Albertina / 1939 Philadelphia, Mus. of Art / 1947 Paris, Gal. René Drouin; Antwerpen, Mus.R. des BA; Zürich, Kunsthaus; London, Tate Gall. / 1951 London, Arts Council / 1957 ebd., Brit. Mus.; Manchester, Whitworth Art Gall.; Washington, Nat. Gall. of Art / 1965-66 San Marino (Calif.), Huntington Libr. and Art Gall. / 1969 Edinburgh, Nat. Libr. of Scotland; Manchester, City Art Gall. und Whitworth Art Gall.; Princeton, Univ. Libr. / 1971 Normal, Illinois State Univ. Art Gall.; Lawrence, Univ. of Kansas Mus. of Art / 1974 Purchase (N.Y.), Manhattanville College / 1975, 2024 Hamburg, Kunsthalle; 1975 Frankfurt am Main, Städel / 1976 Santa Barbara (Calif.), Univ. Art Gall. / 1977 Garden City (N.Y.), Swirbul Libr. Gall., Adelphi Univ. / 1978 London, Tate Gall. / 1980 Schenectady (N.Y.), Skidmore and Union Colleges / 1982 Köln, Wallraf-Richartz-Mus.; New Haven (Conn.), Yale Center for Brit. Art; Toronto (Ont.), Art Gall. of Ontario / 1983 Ithaca (N.Y.), Olin Libr., Cornell Univ.; Pescara, Casa di Dante in Abruzzo / 1986 London, Wildenstein / 1987-88 San Marino (Calif.), Huntington Libr. and Art Gall. / 1989 Melbourne, Nat. Gall. of Victoria / 1990 Tōkyō, Nat. Mus. of Western Art / 1991, '92 London, Tate Gall. / 1992 Jerusalem, Israel Mus.; New York, Salander-O'Reilly Gall. / 1993 Durham, Univ. Libr.; Glasgow, Hunterian Art Gall. / 1994 San Marino (Calif.), Huntington Libr. and Art Gall. / 2020 Los Angeles, Getty Mus. (alle mit Kat.). -
Gruppenausstellungen:
(zu Lebzeiten) 1780, '84-85, '99-1800, 1808 London, RA / 1812 ebd., Associated Painters in Water Colours (alle mit Kat.).
Thieme-Becker, Vollmer und AKL:
ThB4, 1910.
Weitere Lexika:
Nagler, KL I, 1835; Redgrave, 1874; Kindler, ML I, 1964; Bénézit II, 1976 sowie alle übrigen gängigen Künstlerlexika
Gedruckte Nachweise:
1. Bibliogr.: G.Keynes, Bibliogr. of W.B., N.Y. 1921; id./E.Wolf 2nd, W.B.'s illuminated books, N.Y. 1953; G.E. Bentley Jr./M.K. Nurmi, B. bibliogr., Minneapolis 1964; G.E. Bentley Jr., B. books, Ox. 1977; id., Suppl., B. : An Ill. Quart. (=BIQ) 11:1977-1978, 137-177; M.L. Johnson, W.B., in: The English romantic poets, ed. F.Jordan, N.Y. 41985, 113-253; D.W. Dörrbecker, B. and his circle : An annotated checklist of recent publications, BIQ 26:1992-1993, 76-133 (derzeit letzte Folge eines period. Forschungsberichts); R.N. Essick, B. in the marketplace, 1992, ibid., 140-159 (aktuelle Folge der jährl. ebd. veröff. Aukt.- und Antiquariatsergebnisse). - 2. Quellen: G.E. Bentley Jr., B. records, Ox. 1969; Suppl., Ox. 1988 (Slg sämtl. wichtiger Quellenzeugnisse in chronolog. Folge); id., W.B.: The crit. heritage, Lo. 1975. - 3.Biogr.: A.Gilchrist, Life of W.B., 2 Bde, Lo. 1863 (u.a. Ausg.); M.Wilson, Life of W.B., ed. G.Keynes, Lo. 1971; J.Lindsay, W.B.: His life and work, Lo. 1978; S.Crehan, B. in context, Dublin 1984. - 4.Bestandskataloge und Werk-Verz.: A.G.B. Russell, Engravings of W.B., Lo. 1912; L.Binyon, Engraved designs of W.B., Lo. 1926; K.Preston (Ed.), B. Coll. of W.G. Robertson, Lo. 1952; G.Keynes, Engravings by W.B. : The separate plates, Dublin 1956; H.D. Willard, W.B. : Water-color drawings [in the Mus. of FA], Boston 1957; D.Bindman (Ed.), W.B. : Cat. of the Coll. in the Fitzwilliam Mus. Cambridge, C.1970; G.E. Bentley Jr., B. Coll. of Mrs L.K. Thorne, N.Y. 1971; id./R.Morgan, Handlist of works by W.B. in the Brit. Mus., B. Newsletter (=BNL) 5:1971-1972, 223-258; M.Butlin, B. Coll. of Mrs W.T. Tonner, Bull. Philadelphia Mus. of Art 67:1972(307)5-31; R.R. Easson/R.N. 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Stud. finden Berücksichtigung, die als wegweisend gelten müssen und hist.-ikonogr. auch für die Kunstgesch. bedeutsam sind): A.C. Swinburne, W.B., Lo. 1868 (u.a. Ausg.); R.Garnett, W.B., Lo. 1895; I.Langridge, W.B. : A study of his life and art work, Lo. 1904; H.Richter, W.B., Straßburg 1906; E.L. Cary, Art of W.B., N.Y. 1907; L.Binyon, Drawings and engravings of W.B., Lo. 1922; S.F. Damon, W.B. :{ His philosophy and symbols, Boston 1924; D.Figgis, Paintings of W.B., Lo. 1925; E.H. 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