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Frei zugänglich

Duchamp, Marcel

Geboren
Blainville-Crevon (Seine-Inférieure), 28. Juli 1887
Gestorben
Neuilly-sur-Seine (Hauts-de-Seine), 2. Oktober 1968
Land
Frankreich, Vereinigte Staaten
Geschlecht
männlich
GND-ID
Weitere Namen
Duchamp, Marcel; Duchamp, Henri-Robert-Marcel
Berufe
Maler*in; Grafiker*in; Objektkünstler*in; Buchgestalter*in; Ausstellungsgestalter*in; Schriftsteller; Filmemacher
Wirkungsorte
Paris, New York, München
Zur Karte
Von
Molderings, Herbert
Zuletzt geändert
29.08.2025
Veröffentlicht in
AKL XXX, 2001, 172; Vollmer I, 1953, 599

VITAZEILE

Duchamp, Marcel (Henri-Robert-Marcel), US-amer. Maler, Grafiker, Objektkünstler, Sprachspieler, Ausstellungs- und Buchgestalter frz. Herkunft, *28.7.1887 Blainville-Crevon/Seine-Inférieure, †2.10.1968 Neuilly-sur-Seine, ab 1955 US-amer. Staatsbürger.

LEBEN UND WIRKEN

Sohn eines Notars; Enkel des Radierers Emile Frédéric Nicolle, Bruder von Jacques Villon, Raymond D.-Villon und Suzanne D. Künstlerische Ausb. durch die Brüder Jacques und Raymond. Erste impressionistische Ölgemälde malt D. mit 15 Jahren. Auf dem Gymnasium wird er im Fach Zeichnen mehrfach ausgezeichnet. Aus dieser Zeit sind ca. zwei Dutzend Zchngn erhalten (Gaslampe "Bec Auer", 1903-04). Daneben ragt D. nur im Fach Mathematik hervor, eine Begabung, die später auch in seiner Kunst zum Ausdruck kommt. Im Herbst 1904 zieht er zu den beiden Brüdern nach Paris, um Maler zu werden. Er besucht die Acad. Julian, um sich auf die Aufnahmeprüfung an der ÉcBA vorzubereiten, an der er aber im Frühjahr 1905 scheitert. Absolviert eine halbjährige Lehre als Kupfertiefdrucker in der Imprimerie de la Vicomté in Rouen. Dies bleibt D.s einzige handwerkliche Ausbildung. Auf die dabei gewonnenen Kenntnisse im druckgrafischen und typografischen Handwerk greift er sein Leben lang zurück. Im Herbst 1906 Rückkehr nach Paris. Dem Beispiel des Bruders Jacques Villon folgend fertigt er 1908-10 humoristische Zchngn für Le Rire und Le Courrier français. Er malt in rascher Folge Etüden in der Art von Cézanne, van Dongen und Matisse. Ab 1908 stellt er jährlich im Herbstsalon und ab 1909 im Salon des Indépendants aus. Im Frühwerk ist eine Gruppe von Gem. von 1910-11 bemerkenswert, weil sie dem vom Fauvismus und Kubismus geprägten Klima der neuen Malerei in Paris zuwiderläuft, indem sie an die Trad. der klass. Allegorie und die symbolistischen Bildsprache von Odilon Redon anknüpft (Das Paradies; Der Busch; Porträt des Dr. Dumouchel; Junger Mann und junge Frau im Frühling). Darin zeigt sich bereits D.s Interesse für eine Malerei "im Dienste des Geistes", eine intellektuelle Neugier, die ihn 1918 zum völligen Bruch mit der Malerei führen sollte. Im Herbst 1910 Bekanntschaft mit dem leidenschaftlichen Verneiner Francis Picabia, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbindet. Picabia führt D. aus der geistigen Enge des normannischen Familien- und Freundeszirkels heraus. Nach dem Salon des Indépendants von 1911 beginnt D., einen eig. Standpunkt zur kubistischen Malerei auszuarbeiten. Beteiligt sich an den ästhetischen Streitgesprächen über die neuen wiss. Grundlagen der Malerei, die seine Brüder Raymond und Jacques in der Künstlerkolonie von Puteaux (Kupka, Léger, Gleizes, Metzinger u.a.) organisieren. Die Debatten wecken sein Interesse für den neuen Raumbegriff der vierdimensionalen und der nichteuklidischen Geometrien. In den Mittelpunkt seiner Malerei tritt die Bewegung, wobei er sowohl auf den ital. Futurismus als auch auf die naturwissenschaftlichen Abbildtechniken der Röntgen- und Chronofotografie (Etienne-Jules Marey) zurückgreift. Von Herbst 1911 bis Frühjahr 1912 malt er eine Ser. von Gem., die den menschlichen Körper im Licht der industriellen Mechanisierung darstellen (Dulzinea; Trauriger Jüngling im Zug; Die Schachspieler; Akt, eine Treppe hinabsteigend, Nr 1 und Nr 2; König und Königin, von schnellen Akten umgeben). Besucht im Febr. 1912 mehrfach die Ausst. der futuristischen Malerei in der Gal. Bernheim Jeune. Das Gem. Akt, eine Treppe hinabsteigend, Nr 2 stößt bei Gleizes und Metzinger, den selbsternannten Theoretikern des Kubismus, während der Vorbereitung des Salon des Indépendants von 1912 auf Widerstand, weil sie in ihm einen Affront gegen den Kubismus vermuten. D. erkennt den latenten Dogmatismus im Kreis der Avantgarde, zieht das Gem. vor der Eröffnung zurück und distanziert sich fortan von allen Gruppenaktivitäten. Durch die Vermittlung Picabias wird Guillaume Apollinaire auf D. aufmerksam, der dessen Malerei in dem Buch Méditations esthétiques. Les peintres cubistes (1913) ein Kapitel widmet. M. Juni 1912 verlässt D. Paris und geht bis A. Okt. nach München, wo er seinen Freund, den Maler Max Bergmann trifft. Über die Gründe der Reise herrscht in der Forsch. bis heute Unklarheit. Möglicherweise war die Tatsache, dass seine Geliebte Jeanne Serre, eine verheiratete Frau, ein Kind von ihm zur Welt gebracht hatte (Yo Sermayer, die später Malerin wurde), der Grund für seine Flucht aus Paris. Macht die Bekanntschaft mit der Malerei des "Blauen Reiters", bes. Kandinskys. Zeichnet und malt eine Ser. von Bildern im Stil eines neuartigen, mecanomorphen Symbolismus: Die Jungfrau Nr 1; Die Jungfrau Nr 2; Der Übergang von der Jungfrau zur Braut; Die Braut; Die Braut, von den Junggesellen nackt entblößt (Mechanik der Scham). Er besucht die großen Museen in München, Basel, Wien, Prag, Leipzig, Dresden und Berlin. Ausst. des Aktes, eine Treppe hinabsteigend, Nr 2 im Salon de la Section d'Or, Paris. Nach seiner Rückkehr nach Paris im Okt. 1912 zieht er sich weitgehend aus dem Malermetier zurück und erklärt bei einem Besuch des vierten Salon de la Locomotion Aérienne die Malerei für tot. Ab Nov. 1913 ist er halbtags als Bibliothekar tätig; intensives Stud. der Schriften zur vier- und n-dimensionalen Geometrie (E.-P. Jouffret) und der Bücher des frz. Mathematikers Henri Poincaré (Wissenschaft und Hypothese; Der Wert der Wissenschaft; Wissenschaft und Methode). Die relativistischen und "konventionalistischen" Thesen Poincarés zum Erkenntnisprozess prägen D.s Denken sein Leben lang. D. entdeckt den griech. Skeptiker Pyrrho von Elis als seinen "Lieblingsphilosophen" und ist tief beeindruckt von Max Stirners "Der Einzige und sein Eigentum". D.s künstlerische Entwicklung geht in zwei Richtungen: Der von Harmonie- und Geschmackskategorien geleiteten kubistischen Malerei setzt er die Emotionslosigkeit der techn. Zchng entgegen (Schokoladenmühle Nr 1 und Nr 2), auf die Tendenz zur Entliterarisierung der Malerei (Apollinaires Theorie der "reinen Malerei") antwortet er mit einer entschiedenen Hinwendung zur mod. frz. Literatur (S.Mallarmé, A.Jarry, J.-P. Brisset, R.Roussel). Nach einem Aufenthalt mit Picabia, Gabrielle Buffet-Picabia und Apollinaire in Etival/Jura beginnt er, seine Gem. durch komplexe lit. Entwürfe vorzubereiten (La Route Jura - Paris). Dabei bedient er sich der neuen lit. Techniken R.Roussels, die er kurz vor seiner Abreise nach München während einer Theateraufführung von "Impressions d'Afrique" im Théâtre Antoine kennengelernt hatte (Erfindung einer jeder gewohnten Logik spottenden imaginären Welt allein aus dem Material der Sprache). D. nimmt ein großes Gem. in Angriff, das in derselben Weise auf der Höhe der neuesten wiss. und phil. Erkenntnisse sein soll wie es die großen Gem. der Renaiss. waren: Die Braut, von ihren Junggesellen nackt entblößt, sogar (= Großes Glas), eine "Allegorie" der Liebe unter den Bedingungen der Mechanisierung von Körper und Psyche. Die von futuristischen Ideen inspirierte Identifikation von Mensch und Maschine wendet er in der Trad. von A. Jarry (Le surmâle; Gestes et opinions du Docteur Faustroll, Pataphysicien) und Villiers de l'Isle-Adam (L'Eve futur) ins Ironische. D. sucht nach einer Form, um den mathematisch denkbaren, aber für die Wahrnehmung unsichtbaren vierdimensionalen Hyperraum darzustellen. Studiert in diesem Kontext die in der Bibl. Ste-Geneviève vorhandenen Perspektivtraktate des 17. und 18.Jh. (Du Breuil, Nicéron). Um gegenüber der linearperspektivisch erzeugten Raum-Illusion eine Dimension hinzuzugewinnen (den Blick in den realen Raum hinter der Bildebene und den virtuellen, weil gespiegelten Raum vor dieser), entschließt sich D., die perspektivische Raumkonstruktion statt auf Lw. auf Glas zu zeichnen. Das Bild soll von einem Buch begleitet werden, das den Betrachter über die Bedeutung der auf dem Glas dargestellten graf. Formen unterrichtet. Nachfolgende Ereignisse hindern ihn an der Fertigstellung des Buches. Beeindruckt von der Bedeutung des Probabilismus im mod. naturwissenschaftlichen Denken (Poincaré) setzt er den Zufall zur Hervorbringung von Formen (3 Stoppages Etalon, 1913-14; Durchzugskolben, 1914, und andere Partien des Großen Glases) und Tönen (Erratum Musical, 1913) ein. 1914 ediert er eine Schachtel mit einer Auswahl von fotogr. vervielfältigten Notizen und einer Zchng für Freunde (Die Schachtel von 1914). Er arbeitet Teile der sog. "Junggesellenmaschine" des Großen Glases in Form von eigenständigen Werken aus (Schienengleiter, ein Wasserrad enthaltend [aus Nachbarmetallen], 1913-15; Neun männische Gussformen, 1914-15). D. experimentiert mit visuellen Ausdrucksformen außerhalb der herkömmlichen ästhetischen Verfahren und Materialien ("An-Art"). 1914 transformiert er die kommerzielle Reproduktion einer Winterlandschaft durch Hinzufügung zweier farbiger "Personen" im Hintergrund und eines fremdartigen Titels in ein Rätselbild (Pharmacie). Im Kontext der Spekulationen über die Darstellbarkeit des vierdimensionalen Hyperraums und unter dem Einfluss von Boccionis Manifest der futuristischen Skulptur (1912) verwandelt er alltägliche Gebrauchsgegenstände in Modelle eines experimentellen bildnerischen Denkens: eine Fahrradfelge, kopfüber auf einen Schemel montiert (1913) und ein Flaschentrockner (Typ hérisson), 1914. So entstehen die ersten dreidimensionalen Readymades, die als Pionierwerke der kinetischen Kunst und der "Objektkunst" die künstlerische Entwicklung im 20.Jh. maßgeblich beeinflusst haben. Sie wurden von 1913-15 in Paris weder öff. noch privat ausgestellt. D., der 1913 mit vier Gem. in der ersten "Internat. Exhib. of Mod. Art" (Armory Show) in New York vertreten ist, wird mit seinem Akt, eine Treppe hinabsteigend zum Brennpunkt der öff. Auseinandersetzung über die mod. Kunst in den USA und schlagartig zum berühmtesten Maler der europ. Avantgarde. Alle vier Gem. in der Ausst. werden verkauft. Bei Ausbruch des 1. WK wird D. für wehruntauglich erklärt. Im Juni 1915 Übersiedlung nach New York. Dort wird er zum gefeierten Star des Künstler- und Schriftstellerkreises um das Ehepaar Walter und Louise Arensberg (u.a. Charles Demuth, Charles Sheeler, Joseph Stella, Beatrice Wood). Er lernt Man Ray kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden wird. Ideen des Futurismus, die Bedeutung von Maschine, Technik und Wiss. für die bild. Kunst stehen im Mittelpunkt der Debatten des Arensberg-Kreises. D.s "Maschinenbilder" werden zu Inspirationsquellen der amer. "Precisionists". Als Antwort auf Arensbergs kryptografische Interessen entwickelt D. Wort- und Sprachspiele zur Herstellung von Sinn- bzw. Nicht- oder Un-Sinn (The, 1915; Rendez-vous du Dimanche 6 Février, 1916; Récette, 1918). 1915 überträgt er die Methode der Sinn-Umkehrung auf die Gegenstandswelt, indem er eine Schneeschaufel signiert und mit In Advance of the Broken Arm beschriftet. Louise Norton (spätere Varèse) schenkt er einen signierten Kaminaufsatz mit der Inschrift Pulled at Four Pins. Zur Bezeichnung der umfunktionierten Objekte führt er 1915 den Begriff "Readymade" ein. Arensberg wird D.s Freund und Mäzen. Im Okt. 1916 stellt er ihm im Tausch gegen das noch in Arbeit befindliche Große Glas ein Atelier in seinem Haus zur Verfügung (33 West 67th Street). Arensberg erwirbt im Laufe seines Lebens 43 Werke von D. Dieser berät ihn beim Aufbau einer Slg zeitgen. Kunst und ist beim Ankauf vieler Werke behilflich. 1916-18 entstehen weitere Readymades (3 oder 4 Tropfen Höhe haben nichts mit Wildheit zu tun, 1916; Mit geheimnisvollem Geräusch, gemeinsam mit Sophie Treadwell, 1916; Falt ... für die Reise [Underwood-Schreibmaschinenüberzug], 1916; Apolinère Enameled, 1916-17, Trébuchet [Garderobe], 1917; Readymade [Thonet-Kleiderhaken], 1918; Reiseskulptur [Zerschnittene Badekappen und Fäden], 1918). Die Readymades entstehen entweder als Installationsobjekte für D.s Atelier oder als Geschenke für Freundinnen und Freunde. Eine einzige Ausst. von "2 Readymades" in New York ist dokumentiert: im April 1916 in der Ausst. "Mod. Art After Cézanne" der Bourgeois Gallery. 1917 gibt D. mit Henri-Pierre Roché und Beatrice Wood die dadaistische Zs. Rongwrong heraus. Er beteiligt sich an der Gründung der "Soc. of Independent Artists", deren Statuten juryfreie Ausst. von Werken der Mitgl. vorsehen. Um das Prinzip der Unabhängigkeit auf die Probe zu stellen, reicht D. unter dem Pseud. R. Mutt ein sign., dat. und Fountain betiteltes Pissoirbecken ein. Nach dessen Ablehnung durch das Ausst.-Komitee publiziert D. den "Skandal" im Editorial der von ihm, Wood und Roché hrsg. Zs. The Blindman (1917[2]). Der Bericht über den "Fall R. Mutt" wird von Avantgarde-Zss. in Europa übernommen und erhebt das Readymade Fountain zum Paradigma aller Readymades. 1917 macht D. die Bekanntschaft der Sammlerin Katherine Sophie Dreier, die bei ihm ein Ölgemälde zur Dekoration ihrer Bibliothek in Auftrag gibt. D. malt als Summa seiner abbildtheoretischen Überlegungen ein letztes Ölgemälde: Tu m' (1918). Von Sept. 1918 bis April 1919 Aufenthalt in Buenos Aires. Beginn einer bis an sein Lebensende anhaltenden Leidenschaft für das Schachspiel. Er entwirft und schnitzt einen Satz Schachfiguren (mit Ausnahme des Springers) und entdeckt die Verbindung von Erotik und Präzisionsoptik als neues Gestaltungsfeld, das ihn bis 1936 beschäftigen wird. Fertigt eine Stéreoscopie à la main und ein kleinformatiges Bild auf Glas an: Mit einem Auge - die andere Seite des Glases - aus der Nähe zu betrachten, fast eine Stunde lang. Schickt seiner Schwester als Hochzeitsgeschenk die Anordnung zur Herstellung des Readymade malheureux. Reist im Juni 1919 für sechs Monate über London nach Paris, wo er sich mit den ikonoklastischen Aktivitäten der Dada-Gruppe solidarisiert, indem er eine kleine Chromo-Lith. der Mona Lisa mit Kinnbart und Schnurrbart und der Inschrift L.H.O.O.Q. versieht (publiziert - ohne Kinnbart - in Picabias Dada-Zs. 391 [März 1920]). Zur Bezahlung eines Zahnarztes zeichnet er einen vergrößerten Scheck über 150 Dollar (Tzanck Scheck). A. 1920 kehrt er nach New York zurück. Schenkt Arensberg als Mitbringsel eine Glasampulle mit 50 ccm Pariser Luft (Air de Paris) und setzt seine Arbeit am Großen Glas fort (Partie der Augenzeugen). Konstruiert die optische Rotationsmaschine Rotierende Glasplatten (Präzisionsoptik). Wird Mitgl. des renommierten Marshall Chess Club in New York. Von 1920-23 jährl. Reisen nach Paris. Dreier wird neben den Arensbergs zu D.s wichtigster Mäzenin. Gemeinsam mit Man Ray hilft er Dreier bei der Gründung der Société Anonyme, Inc., die basierend auf Dreiers Slg in New York ein ständiges Ausst.- und Vortragsprogramm zur zeitgen. Kunst veranstaltet. Beteiligt sich an zwei Ausst. der Soc. Anonyme. Zur Demonstration des Endes des Gemälde-Fenster-Paradigmas der Renaiss. lässt er 1920 von einem Schreiner ein verkleinertes Fenstermodell anfertigen, dessen Glasscheiben mit schwarzem Leder undurchsichtig gemacht werden (Fresh Widow). Nimmt das weibl. Pseud. Rrose Sélavy (phonet. "Eros c'est la vie") an. Er lässt sich 1921 von Man Ray in weiblicher Verkleidung als Rrose Sélavy fotografieren und klebt das transvestitische Selbstporträt auf das Etikett einer Parfümflasche (Belle Haleine Eau de Voilette). Gibt mit Man Ray die einzige Nr der Zs. New York Dada heraus. Während eines Aufenthaltes in Paris lernt er die jungen Dadaisten und zukünftigen Surrealisten A.Breton, P.Soupault, L.Aragon, P.Eluard, B.Péret, R.Crevel und R.Desnos kennen. Lässt in Paris ein weiteres Fenstermodell bauen (La Bagarre d'Austerlitz). Publiziert Wortspiele meist sexuellen Inhalts in der Zs. Littérature (1922[5]). 1923 gibt er die Arbeit am Großen Glas auf. Walter und Louise Arensberg übersiedeln nach Los Angeles und verkaufen das unvoll. Große Glas an Dreier. D. kehrt für die nächsten zwei Jahrzehnte nach Paris zurück, begegnet der Buchbinderin Mary Reynolds, die E. der 20er Jahre zu seiner Lebensgefährtin wird (bis 1942). Arbeitet weiter an der Verbindung von Präzisionsoptik und Erotik. Fertigt sieben Drehscheiben mit Zchngn exzentrischer Kreisformen an, die beim Drehen die Illusion eines Tiefenraums hervorrufen. Durch Vermittlung Bretons finanziert der Sammler Jacques Doucet eine zweite optische Rotationsmaschine (Rotierende Halbkugel, Präzisionsoptik, 1925). Verkauft 30 von ihm künstlerisch gestaltete Obligationen auf das Roulette von Monte Carlo. Ohne dass er am Gruppenleben der Surrealisten teilnimmt, beeinflusst sein Werk die Entwicklung der surrealistischen Kunst zunehmend. 1926 dreht er zus. mit Allégret und Man Ray den Film Anémic Cinéma. 1927 erwirbt er mit der Erbschaft seiner Eltern (†1925) 22 Skulpturen von Brancusi aus der ehem. Slg Quinn (gemeinsam mit Mrs Charles Rumsey und Roché). Vom Kunstbetrieb gelangweilt, kehrt er diesem 1926/27 den Rücken und betätigt sich fortan als professioneller Schachspieler. Als Mitgl. der frz. Schachauswahl nimmt er an mehreren internat. Turnieren teil (bis 1933). Im Juni 1927 heiratet er Lydie Sarrazin-Levassor. Die Ehe wird bereits nach sechs Monaten einvernehmlich geschieden. In den 20er und 30er Jahren ist er als künstlerischer Berater und Vermittler für die Sammler Arensberg und Dreier in Europa tätig. 1932 gestaltet er das Buch Opposition und Schwesterfelder sind versöhnt, ein Buch zur Endspieltheorie, das er gemeinsam mit dem Schachgroßmeister Vitaly Halberstadt verfasst hat. 1933 übersetzt er das Hb. von E. Znosko-Borovsky "Comment il faut commencer une partie d'échecs" aus dem Engl. ins Französische. 1934 kehrt er zur künstlerischen Tätigkeit zurück, indem er das Projekt der Buchpublikation zum Glasbild Die Braut, von ihren Junggesellen nackt entblößt, sogar wieder aufnimmt. Er publiziert 93 Notizen und Skizzen in faksimilierter Form in einer mit grünem Velourspapier bezogenen Schachtel im Eigenverlag. Seine Experimente mit einer erotischen Optik fortführend, fertigt er 1935 sechs Rotoreliefs (mit 12 Zchngn) an, die er auf der Pariser Erfindermesse, dem Concours Lépine, zum Kauf anbietet. Da fast alle originalen Readymades verlorengegangen sind und eine Retr. nicht in Sicht ist, entschließt sich D., sein Œuvre in einer Art cat. raisonné zusammenzufassen. 1935–41 arbeitet er an der Zusammenstellung und der minutiösen Anfertigung von Reproduktionen und verkleinerten Modellen seiner Werke für die Boîte-en-Valise, eine Art "tragbares Mus.", in dem sein Gesamtwerk enthalten ist. Das ab A. der 30er Jahre zunehmende Interesse der Surrealisten für das Objekt als künstlerische Ausdrucksform bringt D.s Readymades wieder in Erinnerung. 1936 wird der Flaschentrockner zum ersten Mal ausgestellt. Im selben Jahr reist D. zu Dreier nach West Redding/ Conn., um das in mehr als hundert Teile zerbrochene Große Glas zu reparieren. Im gleichen Zuge verändert er die drei Gem. der Stoppages Etalon in ein Werk der Objektkunst. 1938 entwirft er für die "Expos. Internat. du Surréalisme" in der Pariser Gal. des BA den zentralen Ausstellungsraum und gibt einer Schaufensterpuppe in der "Allée des mannequins" die transvestitische Gestalt der Rrose Sélavy. Nach der Besetzung Frankreichs durch die dt. Truppen flieht er mit Mary Reynolds zuerst nach Arcachon, 1941 in das Dep. Aveyron und schließlich nach Sanary. Mit einem amer. Visum verlässt er im Mai 1942 Marseille und trifft im Juni in New York ein. Er organisiert mit Breton zugunsten der frz. Flüchtlinge die Ausst. "First Papers of Surrealism" und gestaltet den Kat. (erfindet dafür die Technik des "Kompensationsporträts"). Zieht Joseph Cornell und Xenia Cage zur Herstellung der Ausg. seines "Koffer-Museums" heran. Freundschaft mit Matta, Tanguy, Kay Sage, Max Ernst und Dorothea Tanning. 1942–43 Mitgl. des redaktionellen Beirats der Zs. VVV, 1945 der Zs. View. Gestaltet Zs.-Cover (VVV, 1943[2–3]) und Schaufensterauslagen der Buchhandlung Brentano's (1943, '45). Im März 1945 D.-Sonder-Nr der Zs. View. 1945 wird im Rahmen der Ausst. "D., D.- Villon, Villon" in der Yale Univ. AG das Readymade der Schneeschaufel von 1915 (als Replik) zum ersten Mal öff. gezeigt. Eine heimliche Liebesaffäre mit der brasil. Bildhauerin und Botschaftergattin Maria Martins ermuntert D. zu einem künstlerischen Neuanfang. 1946 beginnt er mit der Konzeption eines zweiten großen Werks, dem Perspektivraum: Gegeben sei: 1. der Wasserfall 2. das Leuchtgas. Die Arbeit an diesem Werk dauert 20 Jahre und erfolgt geheim. Er arbeitet mit Friedrich Kiesler an der Gest. der Ausst. "Le Surréalisme en 1947" in der Pariser Gal. Maeght zus., gestaltet den Umschlag des Kat. (Prière de toucher, Mitarb. von E. Donati) und stellt die Werke Le rayon vert und den "Altar" des Soigneur de gravité aus. /// 1950 verfasst er für den von der Yale Univ. AG hrsg. Kat. "Coll. of the Société Anonyme" 33 Künstlerkurzbiographien. 1951 wird in New York das Fahrrad-Rad von 1913 (als Replik) zum ersten Mal ausgestellt. Zw. 1950 und '54 fertigt er mehrere erotische Skulpturen im Stile von Körperabformungen an (Weibl. Feigenblatt; Kein Schuh, 1950; Objet Dard, 1951; Keuschheitswinkel, 1954). Im Jan. 1954 heiratet er Alexina Sattler, die geschiedene Frau des Kunsthändlers Pierre Matisse. Eröffnung der ständigen Schauräume der Slg Walter und Louise Arensberg im Philadelphia Mus. of Art mit 43 Werken von D. Das von Dreier dem Mus. vermachte Große Glas wird in den Räumen der Slg Arensberg fest installiert. In Frankreich gibt es kein Interesse für sein Werk. Da D. nur noch gelegentlich nebensächlich erscheinende Werke präsentiert, verstärkt sich die Legende, er habe nicht nur die Malerei, sondern die Kunst seit langem aufgegeben. Umso mehr wird er als Pionier fast sämtlicher neu entstehender Kunstströmungen gefeiert. 1955 wird er zum Erfinder der "kinetischen Kunst" deklariert (Ausst. "Le mouvement", Gal. D. René, Paris). 1958 Publ. von D.s Schriften "Marchand du Sel" und 1959 der Monografie "Sur M. D." von R. Lebel. Im Zusammenhang mit diesem Buch entstehen mehrere neue Werke, u.a. Selbstporträt im Profil und Eau & Gaz à tous les étages (1958). D. schenkt Lebel zum Dank die Werke With My Tongue in My Cheek; Torturemorte und Sculpture-morte (1959). 1960 engl. Übersetzung der Texte der Grünen Schachtel durch G.H. Hamilton. Beginn der Freundschaft mit John Cage sowie Bekanntschaft mit Jasper Johns und Robert Rauschenberg. Letzterer erwirbt 1960 eine Replik des Flaschentrockners. Beide sollten später weitere Werke von D. erwerben, beide haben Gem. als Hommage an D. verfertigt. Die Ausst. "The Art of Assemblage" 1961 im MoMA, New York, inthronisiert D. als Ahnherrn der Kunst der Assemblage und der Pop Art. In Frankreich gilt er als Pionier von Neo-Dada und Nouveau réalisme. Beginn der Freundschaft mit Jean Tinguely. Da das Große Glas nicht transportabel ist, fertigt U. Linde 1961 in Stockholm für die Ausst. "Rovelse Ikonsten" eine Replik an (heute im Mod. Mus., Stockholm). 1963 findet im Pasadena AM die erste Retr. auf D.s Gesamtwerk ("By or of Marcel Duchamp or Rrose Sélavy") statt. Die im Zuge von Pop Art und Nouveau réalisme entstehende Nachfrage nach den Readymades führt seit 1963 zur Herstellung zahlr. Repliken (u.a. 1963 für die D.-Ausst. in der Gal. Burén, Stockholm; 1964 produziert die Mailänder Gal. Schwarz im Auftrag D.s Repliken von 13 Readymades). 1966 beendet er das geheim entstandene Werk Gegeben sei: 1. der Wasserfall 2. das Leuchtgas. 1967 Publ. einer Auswahl von unveröff. Notizen D.s unter dem Titel "A l'infinitif" (die sog. "Weiße Schachtel") durch die Gal. Cordier & Ekstrom, New York. A. Schwarz publiziert in Mailand das Buch "The Large Glass and Related Works" mit neun Radierungen D.s zum Großen Glas. D. fertigt neun Radierungen zum Thema "Die Liebenden" für ein Buchprojekt von A. Schwarz an. 1968 arrangiert er mit dem Maler und Sammler W. Copley die postume Übergabe des Werks Gegeben sei: 1. der Wasserfall 2. das Leuchtgas an das Philadelphia Mus. of Art (seit Juni 1969 ebd.). Während der Ferien in Cadaquès realisiert er sein letztes Werk, eine anaglyphische Zchng des für die Ferienwohnung geplanten offenen Kamins. Er stirbt am 2.10.1968 in Neuilly. Seine Asche wird im Familiengrab auf dem Cimetière Monumentale in Rouen beigesetzt. Die von ihm selbst entworfene Inschrift auf dem Grabstein lautet: "D'ailleurs c'est toujours les autres qui meurent" (Übrigens sterben immer die anderen).

WERKE

WV in: R.Lebel, Sur M.D., cat. raisonné, P. 1959, 155-176; The almost complete works of M.D., ed. Tate Gall., Lo. 1966; A.Schwarz, The complete works of M.D., N.Y. 1969 (2. erweiterte Aufl. N.Y. 1970); L'œuvre de M.D. (Cat. raisonné, MNAM), P. 1977 (M.D., 2); A.Schwarz, The complete works of M.D., 3. erweiterte Aufl., II, N.Y. 1997 (Rez. F.M. Naumann, AiA 86:1998[1]35-39). Basel, KM. Chicago, Art Inst. Darmstadt, Hess. LM: Tür für Gradiva, 1937 (Replik 1968). Düsseldorf, KS NRW: Schokoladenmühle Nr 2 (Ölstudie), 1914. Essen, Mus. Folkwang. Groton/Mass., Slg Paul Matisse: Für eine Schachpartie, Studie, 1911. Houston/Tex., The Menil Coll. Jerusalem, Israel Mus.: u.a. Tzanck-Scheck, 1919; In der Art Delvaux', Collage, 1942. Köln, Mus. Ludwig. London, Tate: Kaffeemühle, 1911; Die Braut, von ihren Junggesellen nackt entblößt, sogar, 1912-23 (Replik v. R.Hamilton 1965). - Coll. R. Hamilton: Reiseskulptur, 1918 (Replik 1966). Münster, Westfäl. LM. New Haven/Conn., Yale Univ. AG, Coll. of the Soc. Anonyme: Tu m', 1918; In Advance of the Broken Arm, 1915 (Replik 1945); Rotierende Glasplatten (Präzisionsoptik), 1920. New York, Guggenheim. - Metrop. Mus. - MMA: Der Übergang von der Jungfrau zur Braut, 1912; Liniennetze der Kunststopffäden (Réseaux des Stoppages), 1914; 3 Stoppages Etalon, 1913-14; Mit einem Auge - die andere Seite des Glases - aus der Nähe zu betrachten, fast eine Stunde lang, 1918; Fresh Widow, 1920; Rotations-Halbkugel (Präzisionsoptik), 1925; Fahrrad-Rad, 1913 (Replik 1951). - Found. for Contemp. Performance Arts: Die Braut, von ihren Junggesellen nackt entblößt, sogar: Musikalisches Erratum, 1913 (Partitur). - Coll. Arakawa: Pharmacie, 1914. - Coll. Jasper Johns: Weibl. Feigenblatt, 1950. Ottawa, NG of Canada. Paris, MNAM: Die Braut, von den Junggesellen nackt entblößt, Skizze, 1912; Die Schachtel von 1914; Neun männische Gußformen, Glasbild, 1914-15; Allégorie de genre (George Washington), 1953; With My Tongue in My Cheek, 1959; Torture-morte, 1959; Sculpture-morte, 1959; Readymades, 1913-19 (Ed. Schwarz 1964). - Coll. Jean-Jacques Lebel: Flaschentrockner, 1914 (älteste erh. Replik, nicht dat.); Selbstporträt im Profil, 1958. - Coll. Yves Saint-Laurent und Pierre Bergé: Belle Haleine Eau de Voilette, Parfümflasche, 1921. - Coll. Dina Vierny: Gipsabdruck einer weibl. Brust, 1947. - Jacqueline Matisse-Monnier: Gaslampe (Bec Auer), 1903-04; Portr. der Schachspieler, Studie, 1911; Die Braut, von ihren Junggesellen nackt entblößt, sogar, Skizze, 1913; Gegeben sei: 1. der Wasserfall 2. das Leuchtgas, Studie auf Plexiglas, ca. 1950; Objet Dard, 1951; Coin de chasteté, 1954. Philadelphia/Pa., Mus. of Art, Louise and Walter Arensberg Coll.: u.a. Porträt Dr. Dumouchel, 1910; Die Schachpartie, 1910; Porträt des Vaters, 1910; Der Busch, 1910-11; Dulzinea, 1911; Porträt der Schachspieler, 1911; Akt, eine Treppe hinabsteigend, Nr 1, 1911; Akt, eine Treppe hinabsteigend, Nr 2, 1912; König und Königin, von schnellen Akten umgeben, 1912; König und Königin, mit hoher Geschwindigkeit von Akten durchquert, Zchng 1912; Jungfrau, Nr 1, Zchng, 1912; Jungfrau, Nr 2, Zchng, 1912; Die Braut, 1912; Schokoladenmühle, Nr 1, 1913; Schokoladenmühle, Nr 2, 1914; Schienengleiter, ein Wasserrad enthaltend (aus Nachbarmetallen), 1913-15; 3 oder 4 Tropfen Höhe haben nichts mit Wildheit zu tun, 1916; Mit geheimnisvollem Geräusch, 1916; Apolinère enameled, 1916-17; Air de Paris, 1919 (Replik 1949); Why not sneeze, Rrose Sélavy?, 1921; Die Braut, von ihren Junggesellen nackt entblößt, sogar, 1912-23 (Großes Glas); Gegeben sei: 1. der Wasserfall 2. das Leuchtgas, 1946-66 (Rauminstallation). Princeton/N.J., Jedermann Coll.: Not a Shoe, 1950. Rom, Gall. Naz. d'Arte Mod. - Coll. F.Sargentini: Tür 11, rue Larrey, 1927. Rouen, MBA. San Francisco, MMA: Die Braut, von ihren Junggesellen nackt entblößt, sogar, Skizze, 1913. Sarasota/Fla., Ringling Mus. of Art. Schwerin, Staatl. Mus.: 10 Original-Zchngn; 59 Repliken und Editionen. Seattle/Wash., AM: Scheiben mit Spiralen, 1923. Stockholm, Mod. Mus.: u.a. Gegeben sei: Maria, der Wasserfall und das Leuchtgas, Zchng, 1947; Gegeben sei: 1. der Wasserfall 2. das Leuchtgas, Gipsrelief, 1948-49; Replik der Großen Glases (U.Linde, 1961); D.-Kab. mit zahlr. Werken. Stuttgart, SG: u.a. Siebe, Zchng, 1914; Schokoladenmühle 2, Ölstudie, 1914; La Bagarre d'Austerlitz, 1921; Pollyperruque, 1967; D.-Kab. mit zahlr. Werken. Toyama, MMA: Paysage Fautif, 1946. Venedig, Fond. Peggy Guggenheim: Trauriger Jüngling im Zug, 1911. Zürich, Kunsthaus: Monte Carlo Obligation, 1924 (Orig.-Entwurf).

SELBSTZEUGNISSE

Bibliogr. mit 358 Einträgen in: A.Schwarz, The complete works of M.D., II, N.Y. 1997, 896-948. - La Mariée mise à nu par ses célibataires, même (Die "Grüne Schachtel"), P. 1934; Schachkolumne in: Ce Soir (P.) 1937(März-Juni); Rrose Sélavy. Oculisme de précision, P. 1939; 33 Artikel zu Künstlern in der Slg "Soc. Anonyme", 1943-1949, in: Coll. of the Soc. Anonyme, ed. G.H. Hamilton, New Haven, Conn. 1950; Marchand du sel, ed. M.Sanouillet, P. 1958; The Bride Stripped Bare By Her Bachelors, Even, ed. R. und G.H. Hamilton, Lo./N.Y. 1960; A l'infinitif (Die "Weiße Schachtel"), N.Y. 1967; Notes and projects for the Large Glass, ed. A.Schwarz, N.Y. 1969; D. du signe. Ecrits, ed. M.Sanouillet, P. 1976; M.D. Notes, ed. P.Matisse, P. 1980 (21999); Die Schriften, ed. S.Stauffer, Z. 1981; Manual of instructions for "Etant donnés: 1. La chute d'eau 2. Le gaz d'éclairage", Philadelphia 1987; A l'infinitif, Köln u.a. 1999. - Briefe: Affectueusement, Marcel. Ten letters from M.D. to Suzanne D. and Jean Crotti, ed. F.M. Naumann, Arch. of Amer. Art j. 22:1982(4)2-19; Amicalement, Marcel. Fourteen letters from M.D. to Walter Pach, ed. id., ibid. 29:1989(3-4)36-50; M.D.'s letters to Walter and Louise Arensberg, 1917-1921, in: Dada/Surrealism 16:1987, 203-227; Briefe an Marcel Jean, M. 1987 (dt., engl., frz.); F.Naumann/H.Obalk (Ed.), Affectt Marcel. The selected correspondence of M.D., Lo. 2000. - Interviews: Demuth questionnaire, with the answers given by M.D., in: E.Farnham, Charles Demuth. His life, psychology and works, Diss. Ohio State Univ. 1959, 952 s.; P.Cabanne, Entretiens avec M.D., P. 1967 (engl. N.Y. 1971, dt. Köln 1972); M.D. Interviews und Statements, ed. S.Stauffer, St. 1992 (fast vollständige Dok. von 1915-1968).

AUSSTELLUNGEN

Einzelausstellungen:

1937 Chicago, Arts Club of Chicago (K) / Mailand: 1952, Amici della Francia Zürich, KGM (K); 1964 (Wander-Ausst.), '65-66, '69, '72-73 Gall. Schwarz (alle mit K); 1967 Gall. Solaria; 1973 Gall. Il Fauno (K); 1975 Mercato del Sale (K); 1988 ABA di Brera (K); New York: 1959 Sidney Janis Gall.; 1965 Cordier & Ekstrom (K, Wander-Ausst.); 1972 M. Knoedler & Co. (K); 1973 Ronald Feldman FA (K); 1977 Holly Solomon Gall. (K); 1984 Gal. Yves Arman (K, Wander-Ausst.); 1999-2000 Achim Moeller FA (K) / Paris: 1959, ‘77 Gal. La Hune; 1977 (K), 2000 (K) MNAM; 1991 Gal. Thorigny (K) / London:1959 Inst. of Contemp. Arts; 1966 Tate Gall. (Retr., K); 1982 Arts Council of Great Britain (K); 1996 L&R Entwistle and Co. (K) / 1960 Zürich, KGM (K) / 1960 Stockholm, Bokkonsum; 1963 Stockholm, Gal. Burén (K); 1986-87 Stockholm, Mod. Mus. (K) / 1963 Pasadena (Calif.), AM (Retr., K) / 1965 Krefeld, Mus. Haus Lange (K); Hannover, Kestner-Ges. (K) / 1967 Wellington (Neuseeland), Nat. AG and Dominion Mus. (K, Wander-Ausst.) / 1969 Prag, Spálova Gal. (K) / 1971 Ferrara, GAM (K); Berlin, Gal. René Block (K) / 1972 Jerusalem, Israel Mus. (K) / Neapel: 1973 Pal. Reale (K); 1975-76 Studio Framart (K) / 1973 (K, Wander-Ausst.), ’87-88 Philadelphia, MoA / 1973 Rom, L'attico / 1974 Brüssel, Gal. Charles Kriwin (K) / 1975 Turin, Gall. Marin (K) / 1978 Venice (Calif.), LA Louver (K); Vancouver, AG (K) / 1981 Tokio, Takanawa AM (K) / 1983-84 Sarasota (Fla.), Ringling MoA (K) / 1984 Barcelona, Fund. Joan Miró (K, Wander-Ausst.) / 1985 Tallahassee, FA Gall., School of Visual Arts, Florida State Univ. (K); Miami, AM at Florida Internat. Univ. (K) / 1987, '94 Tel Aviv, The Genia Schreiber Univ. AG (K) / 1988 Houston (Tex.), The Menil Coll. (K) / 1991 Santa Monica (Calif.), Shoshona Wayne Gall.; Kyoto, Bigi Art Space (K); Antwerpen, Gal. Ronny van de Velde (K) / 1992 Moritzburg, Mus. Schloß Moritzburg (K) / Venedig: 1993 Pal. Grassi (K); 2023-24 Guggenheim Coll. / 1995 Schwerin, Staatl. Mus. (K). -

 

Gruppenausstellungen:

1912 Paris, Salon des Indépendants (K); Barcelona, Gal. Dalmau: Expos. d'arte cubista (K); Paris, Salon d'Automne und Salon de la Section d'Or / New York: 1913 Armory Show (K); 1916 Bourgeois Gall.: Exhib. of Mod. Art (K); Montross Gall.: J. Crotti, M.D., A.Gleizes, J.Metzinger; 1920 Soc. Anonyme: Opening Exhib. / 1922 Chicago, Art Inst.: Exhib. of Paint. from the Coll. of the Late Arthur Jerome Eddy (K) / 1926 New York, AC: Exhib. of Representative Works Selected from the John Quinn Coll. (K); Brooklyn (N.Y.), Brooklyn Mus.: Internat. Exhib. of Mod. Art, organisiert von der Soc. Anonyme (K) / 1930 Paris, Gal. Goemans: La Peint. au Defi (K) / 1933 ebd., Gal. Pierre Colle: Expos. Surréaliste (K) / 1934 New York, Julien Levy Gall.: Eight Modes of Paint. (K) / 1935 Santa Cruz de Tenerifa, Ateneo: Expos. Surrealista (K) / 1936 New York, MMA: Cubism and Abstract Art (K); Paris, Gal. Charles Ratton: Expos. surréaliste d'Objets; London, New Burlington Gall.: Internat. Surrealist Exhib. (K) / 1936-37 New York, MMA: Fantastic Art, Dada, Surrealism (K) / 1938 Paris, Gal. des BA: Expos. Internat. du Surréalisme (K) / 1942 New Haven, Yale Univ. AG: Mod. Art From the Coll. of the Soc. Anonyme (K) / New York: 1942 Coordinating Council of French Relief Societies: First Papers of Surrealism (K); Art of this Century: Art of this Century. Objects, Drawings, Photographs, Paintings, Sculpt., Collages, 1910 to 1942 (K); 1944 Julien Levy Gall.: The Imagery of chess / 1945 New Haven, Yale Univ. AG: D., D.-Villon, Villon; New York, Whitney: Europ. Artists in America / 1947 Paris, Gal. Maeght: Le Surréalisme en 1947 / 1948 New York, Julien Levy Gall.: Through the Big End of the Opera Glass / 1949 Chicago, Art Inst.: 20th c. Art form the Walter and Louise Arensberg Coll. (K) / 1950 New York, Sidney Janis Gall.: Challenge and Defy (K) / 1951 ebd.: Climax in 20th c. Art (K); Amsterdam, Sted. Mus.: Surrealisme + Abstractie (K) / New York: 1951 Sidney Janis Gall.: Brancusi to D.; 1952 Rose Fried Gall.: D. Frères et Sœur (K); 1953 Sidney Janis Gall.: Dada 1916-1923 (K); 1954 Rose Fried Gall.: M.D., Francis Picabia (K); 1957 Guggenheim: J.Villon, R.D.-Villon, M.D. (K, Wander-Ausst.) / 1958 Düsseldorf, KV: Dada. Dokumente einer Bewegung (K, Wander-Ausst.) / 1959-60 Paris, Gal. Daniel Cordier: Expos. Internat. du Surréalisme (K) / 1961 Amsterdam, Sted. Mus.: Bewogen, Beweging (K, Wander-Ausst.); New York, MMA: The Art of Assemblage (K, Wander-Ausst.) / 1963 ebd., Alan Gall.: M.D., Kurt Schwitters, Francis Picabia / 1964 Kassel: documenta (K) / 1965 Bern, KH: M.D., W.Kandinsky, J.Albers, T.Doyle (K) / 1966 Zürich, Kunsthaus: Dada. Ausst. zum 50jährigen Jubiläum (K) / 1967 Rouen, MBA: Les D.s: J.Villon, R. D.-Villon, M.D., S.D. (K); Paris, MNAM: R.D.-Villon, M.D. (K); Buffalo (N.Y.), Albright-Knox Gall.: Painters of the Section d'Or (K) / New York: 1968 Cordier & Ekstrom: Doors (K); MMA: Dada, Surrealism and Their Heritage (K); 1968-69 ebd.: The Machine as Seen at the End of the Mechanical Age (K) / 1971 Cincinnati, Contemp. AC: D., Johns, Rauschenberg, Cage (K) / 1972 Wuppertal, Von der Heydt-Mus.: Realität Realismus Realität (K) / 1973-74 München, Städt. Gal. im Lenbachhaus: New York Dada. D., Man Ray, Picabia (K) / 1975 Bern, KH: Junggesellenmaschinen (K) / 1979 New York, Grolier Club: In the Shadow of D. (K) / 1984 Tokio, Gal. Tokoro: Les 3 D.s (K) / 1986 New York, Arnold Herstand: The Brothers D. (K) / 1987 São Paulo: Bien. (K) / 1987 Tokio, Satani Gal.: M.D. und Shuzo Takiguchi (K) / 1988 Paris, Gal. Dina Vierny: M.D. et ses frères (K); Köln, Mus. Ludwig: Übrigens sterben immer die anderen. M.D. und die Avantgarde seit 1950 (K) / 1989 Mailand, Pal. Reale: I surrealisti (K); Paris, Gal. Montaigne: M.D., Man Ray, Francis Picabia (K) / 1990 Sydney, AG of New South Wales: The Readymade Boomerang. Certain Relations in 20th c. Art, The Eight Bienn. of Sydney (K) / 1991 Paris, Gal. 1900-2000: After D. (K) / 1991-92 Pasadena (Calif.), Norton Simon Mus.: Impossible Realities. M.D. and the Surrealist Trad. (K) / 1995 New York, Zabriskie Gall.: A Conspiratorial Laughter. A Friendship: M.D. and Man Ray (K) / 1996 ebd.: Making Mischief. Dada Invades New York (K) / 1999 Philadelphia, Mus. of Art: M.D., Joseph Cornell ... In Resonance (K) / 2018-19 Stuttgart, SG (K) / 2019 Schwerin, Staatl. Mus. / 2024-25 Rolandseck, Arp Mus: der die DADA (K).

 

QUELLEN

Thieme-Becker, Vollmer und AKL:

Vo1, 1953

 

Weitere Lexika:

Kindler, ML II, 1965; Phaidon dict. of twentieth-c. art, Ox. 1973; ContempArtists, 1977; Dict. gén. du surréalisme et de ses environs, P. 1982; Opitz, 1984 (†1.10.1968); LdK II, 1989; DA IX, 1996; J.P. Clébert, Dict. du surréalisme, P. 1996; I.Chilvers, Dict. of twentieth-c. art, Ox./N.Y. 1998; Bénézit IV, 1999; Prestel Lex. Kunst und Künstler im 20.Jh., M. u.a. 1999.

 

Gedruckte Nachweise:

G.Apollinaire, Les peintres cubistes, P. 1913 (dt. Genf 1950, 74-76); A.Breton, Littérature 1922(5)7-10; 1922(7)12-14; id., Les pas perdus, P. 1924, 141-146; id., Le surréalisme et la peint., P. 1928 (N.Y. 1945); id., Minotaure 2:1935(6)45-49; G.Stein, Geography and plays, Boston 1922, 405 s.; K.S. Dreier, Western art and the new era, N.Y. 1923, 70 s., 85 s., 90 s., 114 s.; G.Hugnet, Cah. d'art 7:1932(1-2)57-65; G.Buffet, ibid. 9:1936, 34-44; M.Leiris, Nouv. rev. franç. 25:1936(279); A.H. Barr, Jr. (Ed.), Fantastic art Dada Surrealism, N.Y. 1936, 12, 19-22; F.Kiesler, ArchitRec 81:1937, 53-60; C.Giedion-Welcker, Mod. Plastik, Z. 1937, 153 s.; P.Guggenheim (Ed.), Art of this c., N.Y. 1942, 16 s., 56-59; K.S. Dreier/M.Echaurren, D.s glass "La Mariée mise à nu par ses célibataires, même". An analytical reflection, N.Y. 1944; B.Dorival, Les étapes de la peint. franç. contemp., P. 1944, II, 198, 278, 311; III, 210, 222; View 1945(1, Sonder-Nr D.); G.H. Hamilton, Bull. of the Associates in FA at Yale Univ. 13:1945(2)1-7; M.Leiris, Fontaine 1946(64)188-193; K.Kuh, MagArt 42:1949(7)264 s.; J.Suquet, in: Almanach surréaliste du demi-siècle, P. 1950, 99-105; M.Raynal, in: Hist. de la peint. mod., Genève/P. 1950, 87 ss.; H.-P. Roché, Nouv. rev. franç. 1953(Juni); M.Carrouges, Les machines célibataires, P. 1954; A.H. Barr, Jr., Masters of mod. art, N.Y. 1954, 136 s.; Surrealism and its affinities. The Mary Reynolds coll., Chicago 1956; M.D. From the Green Box, Übersetzung G.H. Hamilton, New Haven 1957; G.Hugnet, L'aventure Dada, P. 1957; L.S. Gold, A discussion of M.D.s views on the nature of reality and their relation to the course of his artistic career, Diss. Princeton Univ. 1958; G.Ribemont-Dessaignes, Déjà jadis ou Du mouvement Dada à l'espace abstrait, P. 1958, 33-38; R.Lebel, Sur M.D., P. 1959 (dt. Köln 1962; Bibliogr.); M.Jean, L'hist. de la peint. surréaliste, P. 1959 (dt. Köln 1961); S.Dali, Art news 58:1959, 22-25; W.Rubin, ArtInternat 4:1960(9)49-53; A.Nin, The diary, N.Y. 1961, 366 s.; W.C. Seitz, The art of assemblage, N.Y. 1961, 44-49; L.D. Steefel, ArtJ 22:1962(1)72-80; U.Linde, M.D., Sth. 1963; M.D. Readymades etc., 1913-1964 (K), P. 1964; W.Hofmann, Merkur 19:1965(10)941-955; id., in: Grundlagen der mod. Kunst, St. 1966; A.Schwarz, M.D., Mi. 1966; id., The Large Glass and related works, Mi. 1967; O.Paz, M.D. ou le chateau de la pureté, P. 1967; D.de Rougement, Preuves 18:1968, 43-47; C.Tomkins, Ahead of the game. Four versions of avant-garde. J.Cage, M.D., J.Tinguely, R. Rauschenberg, Harmondsworth 1968; A. d'Harnoncourt/W.Hopps, "Etant donnés: 1. la chute d'eau 2. le gaz d'éclairage". Reflections on a new work by M.D., Philadelphia 1969 (21987); A.Schwarz, The complete works of M.D., N.Y. 1969 (Bibliogr.); AiA 57:1969(4, Sonder-Nr); O.Mezei, D. 1887-1968, Bp. 1970; E.Migliorini, Lo scolabottiglie di D., Fi. 1970; Metamorphose des Dinges (K Berlin), Br. u.a. 1971 s.; C.Hassold, The possibilities of chance. A comparative study of Stéphane Mallarmé and M.D., Diss. Florida State Univ. 1972; H.Rosenberg, The re-definition of art, N.Y. 1972; A.Schwarz (Ed.), M.D. 66 creative years (K), Mi. 1972; La delicata scacchiera. M.D. 1902-1968 (K), N. 1973; O.Paz, Apariencia desnuda. La obra de M.D., Méx. 1973 (dt. B. 1987); H.Molderings, M.D. Problem und Rezeption, Diss. Ruhr-Univ. Bochum 1973; A.d'Harnoncourt/K. McShine (Ed.), M.D. (K), N.Y. 1973 (Bibliogr.); J.Golding, M.D. The Bride Stripped Bare by Her Bachelors, Even, Lo. 1973; M.Roth, M.D. and America, 1913-1974, Diss. 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VOLLMER

Duchamp, Marcel, franz. Porträt- u. Figurenmaler u. Schriftst., *1887 Blainville (Seine-Infér.), ansässig in den USA. Bruder des Raym. Duchamp-Villon, Halbbruder des Jacques Villon u. Bruder der Suzanne. Begründer des Dadaismus. 1912/17 in New York mit Francis Picabia. Gründete in den USA die Zeitschrift "The Blind". Nach s. Rückkehr nach Paris, künstlerisch nicht mehr tätig. Lit.: Giedion-Welcker. - L'Amour de l'Art, 1934 p.313ff. passim, m. Abb.; 336ff. passim, m. Abb. - Cahiers d'Art, 1932 Nr 1/2, p. 59 (Abb.), 60 (Abb.), 61 (Abb.), 62 (Abb.), 64, 65; 1936, p. 34/43, m. 7 Abbn. - Yale Univ. Associates in F. Arts. Bull. (New Haven, Conn.), 13. März 1945, p. 1/7, m. Abb.; März 1948 p. [3] (Abb.). - The Art News, 15. 3.45, p. 9. - Mus. of Mod. Art Bull. (N. York), 13, Sept.46, p. 19/21. - Art Digest, 19, Nr v. 1. 12. 1944, P. 7 (Abb.); 15.12.44, p. 6 (Abb.); 1.11.46, p. 18; 22 (1948) Aug.-H. P. 15. - Architectural Forum (New York), Juli 1948, p. 160 (Abb.). - California Palace of the Legion of Honor Mus. Bulletin (San Francisco), t, (1948) Nr 7, p. [5] (Abb.). - Bull. of the Detroit Inst. of Arts, 26 (1947) 65. - Die Kat u. d. schöne Heim, 49 (1951), Beilage p. 119. - Art Index (New York), 1928ff. passim.